Habe den Mut meine Geschichte hier einzustellen.

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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manu

Habe den Mut meine Geschichte hier einzustellen.

Beitrag von manu »

Hallo an alle die meine Geschichte lesen wollen, (Zwangsgedanken und Angst)

Ich werde versuchen es kurz zu halten.

ich habe lange gebraucht um meine Geschichte hier zu veröffentlichen denn meine erste ppd hatte ich vor 12 J. bei meiner ersten Tochter. Es fing schon während der Schwangerschaft an, mit Zwangsgedanken meiner Familie und meinem Mann gegenüber. Ich ignorierte es und lebte damit, als die kleine da war wurde es immer schlimmer. Irgendwann brach ich zusammen vor Angst. Eine Kollegin reagierte richtig, wir sind heute gute Freundinnen und sie wurde auch die Patin meiner Tochter. Sie brachte mich gleich zum Arzt.Ich bekam Atosil zum schlafen aber ich nahm es nicht lange, denn in den schlaf kam ch nicht so schnell und zum wach werden war es furchtbar. Ich begang eine Therapie (25 Std. in 6 Jahren) und nahm Johanniskraut. Es wurde gut aber es brauchte lange Zeit. Als sie in den Kindi kam fing ich wieder an zu arbeiten. (3mal die Woche) es tat mir gut.

Es wurde immer besser am anfang ging ich 1 mal die Woche, später dann 1 mal im Monat und zum schluss alle viertel Jahr zur Psychologing. Ich bekam dann meinen Sohn 6 ½ J. später. Es kam absolut nichts mir ging es gut, so das sich auch den Wunsch nach einem weitern Kind verspürte aber es kam auf keinen Fall in Frage (finanziell) mein Mann wollte absolut keins mehr.

Aber ich wurde dann 4 J. später ungewollt schwanger, lange überlegte ich es nicht zu bekommen aber mein Mann hielt zu mir und sagte wir bekommen auch dieses Kind groß.
Während der Schwangerschaft ging es dann wieder los. Gegen meine grösseren Kinder gegenüber. Dies ist nun 1 J. her meine kleine wächst und gedeiht. Mir geht es so lala ich wache jeden morgen mit einem Kloss im Magen auf und hoffe den Tag zu meistern. Ich will nicht aufstehen, die Zwangsgedanken ich sehe mich immer meine kleine erwürgen sind zwar schwächer aber sie kommen immer wieder, sodass ich nie gerne mit meiner kleinen alleinsein will, ich habe einfach angst die kontrolle zu verlieren, deshalb ist der erste gang morgen immer einkaufen einfach in den Ort laufen.. Habe irgendwie zu nichts lust. Ich freue mich immer auf das Wochenende wenn alle zu Hause sind. Ich habe auch diesmal eine Psychologin aufgesucht (die von damals hat sich auf Internisten spezialisiert) ich war 5 mal dort aber irgendwie war sie nicht mein fall. Sie meinte zum schluss das zwangsgedanken immer wieder im Leben kommen können wenn eine schwere Situation vor einem liegt !!! Aber ich würde es bestimmt auch alleine schaffen für den Ernstfall dürfte ich mich bei ihr melden.seid dem nehme ich nur Johanniskraut 900 mg. am Tag.

An Marika ich finde es super was du hier machst du tröstest viele Frauen und deine Geschichte in der Freundin macht vielen Hoffnung. Super Super Super. Ich habe diesen Mut nie gehabt auch nicht als es mir wieder gut ging. Aber ich habe gelernt darüber zu reden auch mit Fremden. Es wird Zeit das diese Krankheit an die Öffentlichkeit kommt denn selbst Ärzte sind manchmal hilflos. Es müsste mehr darüber zu lesen geben und dann denke ich wäre es nicht so schrecklich für eine Mutter es beim ersten Kind zu bekommen den man hat vielleicht schon was darüber gelesen.

Du erzählst auch von Bachblüten nimmst du sie selber auch und die helfen Dir? White nut habe ich zuhause aber die alleine? Ich bin ohne Freude und ohne einen schönen Blick für die Zukunft. Pessimistisch war ich schon immer .

Zu meiner grossen Tochter habe ich schon immer ein sehr gutes Verhältnis sie hat nichts bemerkt. (na ja die Pupertät kommt), manchmal denke ich darüber nach ob ich es ihr erzähle aber mein Mann meint sie ist noch zu Jung.

All meine Gedanken und Ängste hier nieder zu schreiben würden Jahre in Anspruch nehmen aber es ist nicht einfach eine Depression durch zu stehen und, die die um dir sind, zu erklären was in einem vor geht schon gar nicht, wen die es nie erlebt haben.

Meine Mutter war damals ganz überrascht und meinte ich sollte Haushalten und aufräumen usw. aber ihr wisst selber das klappt nicht. Sie unterhielt sich dann mit anderen und erfuhr das es dies öfters geben würde als man denkt. Sie half mir, nahm sich damals urlaub und blieb Tag und Nachts war mein Mann da . Für 2 Wochen nahm sie die Kleine auch nachts. (Meine Mutter wohnt im Haus.) Mein Mann sprach viel mit mir es gibt auch vieles das ich erlebt habe als Kind (Trennung von meiner Mutter nach der Geburt sie bekam eine Herzklappe, Trennung der Eltern usw.

Ich weiss viele von Euch nehmen Medikamente aber ich habe große Angst davor.
Wer von euch hat diese Erfahrung auch gemacht mit dem wiederkommen der Zwangsgedanken und wer hat es geschafft ohne Medikamente?

Ich freue mich über jede mail. Jetzt schon vielen Dank und allen alles Gute und das das Licht am Ende näher kommen mag.

Gruss Manu
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

Liebe Manu,

ich kann dich so gut verstehen - leider gehts mir im Moment auch nicht so gut, aber ich kann dir sagen, das du hier in diesem Forum auf jeden Fall Hilfe und Unterstützung findest -

lg
ubure

Beitrag von ubure »

Liebe Manu,

Du hast ja schon viel mitmachen müssen, was? Dann drück ich Dich jetzt erst mal, wenn Du magst, denn oft tut das gut.

Was ZG betrifft, bin ich leider kein Experte, denn die hatte ich nie. Den rest allerdings schon, und angefangen von der Lustlosigkeit, der Langeweile, der Angst....habe ich alles bis zur Perfektion durchexerziert, jeden Tag und jeden Tag wieder.

Trotzdem habe ich es geschafft, auch wenn ich keine Therapie sondern nur Medikamente genommen habe. Und auch wenn es lang gedauert hat: es hat sich gelohnt, weil ich auch sehr viel gelernt habe.

Wichtig ist halt schon einen regelmäßige und engmaschige Therapie - meist auch gekoppelt mit Medikamenten. Du brauchst davor keine Angst zu haben!! Da passiert ncihts mit Dir, außer, dass es Dir nach einiger Zeit immer besser geht, bis Du auf einem normalen Level bist. Mein Psychiater hat mit mal gesagt, dass ADs bei gesunden Menschen gar nichts bewirken. Also nix mit euphorisch - nur normal gut und fröhlich!
Hast Du Angst vor Nebenwirkungen? Brauchst Du nicht, denn die ind, wenn überhaupt, meist nur sehr gering (ein wenig Schwindel, Kopfschmerz etc.) und gehen nach ein paar Tagen auch komplett weg.
Ich denke halt, dass bei Dir Medis schon angebracht wären, weil Du Dich ja schon so lange rumplagst, das alles also keine einmalige Episode ist.
Geh zum Psychiater (aber zu einem guten!) und sprich mit ihm. Für mcih war es die Rettung.

Marika wird Dir sicher noch Einiges an Hilfestellung zu den ZG geben (oder aber Du suchst Dir einige ihrer Posts raus - da steht ja schon alles drin).

Kopf hoch! So eine Erkrankung ist ein Vollzeitjob, und wirklich harte Arbeit, aber wie gesagt, es lohnt sich, durchzuhalten!

LG,
Inez
Dobby

Beitrag von Dobby »

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Zuletzt geändert von Dobby am 03:05:2010 0:02, insgesamt 1-mal geändert.
jolante

Beitrag von jolante »

Hallo Manu,

Das ist eine verdammte Sch.... das du das wieder bekommen hast.
Ich habe jetzt 2 Kinder und mich würde ein drittes auch ganz schön aus der Bahn werfen, weil man einfach weniger Zeit und mehr Arbeit hat.
Die blöden ZG sind so, sie kommen wenn du aus dem Gleichgewicht, genervt, erledigt bist.
Jetzt will ich dich aber aufbauen. Auch ich bin der Meinung das du mal nach einer anderen Psychologin schauen solltest, das ist zwar eine Rennerei aber dann wird es dir sicherlich helfen. Du hast geschrieben das du beim ersten Kind wieder bißl gearbeitet hast, würde das jetzt auch gehen ?
Kannst du die kleine auch mal irgendwo abgeben um mal einen freien Vormittag zu haben? Was tut dir sonst noch gut? In 2 Jahren kann sie ja auch in den Kiga und dann wird auch wieder alles leichter. Eigentlich geht das ja auch schnell vorbei. Es wird ja leichter, wenn alle Zähne mal da sind und das Kind durchschläft, ich finde dann geht es einem schon besser.
Zu den Zwangsgedanken, da kann ich jetzt halt aus meiner Erfahrung sprechen ich hoffe es hilft dir. Du hattest sie ja schon einmal, was hast du damals getan? Versuche dir wieder ein Bewußtsein zu schaffen das du das nicht tun wirst. Laß die Angst an dir vorbei. Mir hat geholfen zu sagen, ich habe es halt, es ist blöd,aber so ist es. Wenn du langsam die Angst vor ihnen verlierst dann werden sie seltener. Du bist deshalb keine schlechte Mutter oder Mörderin, das wirst du nicht tun, sicher nicht.
Es wird dir bald bestimmt wieder besser gehen, davon bin ich überzeugt, glaube fest daran. Damals als es mir so schlecht ging hab ich es auch nicht geglaubt. Aber man sieht das du ja daran arbeitest und dann wird es auch besser werden.

Alles Gute

Jolante
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