hier bin ich nun. Endlich mutig genug mich anzumelden unter Frauen die mich warscheinlich verstehen und mich auch begleiten können.
Wo fange ich an und wo höre ich auf? So eine Vorstellung liegt mir nicht, denn man muss sich ja dann Fehler eingestehen. Kann ich das? Ich muss es einfach versuchen. Auch ich habe mich schon oft gefragt ob ich überhaupt hier her gehöre, aber nachdem ich die letzten Tage immer wieder mit mir hadere und eure Beiträge hier lese, weiß ich JA scheinbar gehöre ich hier hin.
Alles began nach der dramatischen Geburt meiner Tochter L. Sie musste mit Saugglocke geholt werden, das Fruchtwasser war grün, ich war über Entbindungstermin, ihre Herztöne fielen dramatisch ab und alles ging einfach Blitzschnell. Eine Stunde nach der Geburt musste L. dann auch noch auf die Intensivstation. Diese war in einem anderen KH, so das ich mit dem Auto zur Kinderklinik gefahren werden musste.
Sie hatte Sättigungsabfälle, Neugeborenen Gelbsucht und eine Neugeborenen Infektion wegen dem Fruchtwasser.
Ich lag also in einem Zimmer mit zwei Müttern. Eine links und eine rechts. Jede mit ihrem Baby- nur ich nicht. War ich nun Mutter? Wo sind die Gefühle von denen alle sprechen??
Eine Woche später durften wir L. mit nachhause nehmen. Wir wohnen hier weit weg von meinen Eltern und auch von Freunden. Anschluß habe ich hier keinen und so stehe ich alleine da mit einem Baby was plötzlich meins sein soll.

Meine Tochter ist nun schon 15 Monate. Und so hangelte ich mich von schlechten zu guten Zeiten und umgedreht. In schlechten Zeiten fühlte ich mich leer, einsam, schuldig, unfähig, weinerlich, erschöpft, äußerst gereizt und litt unter extremen Schlafproblemen.
Ob das auf eine PPD hinweist weiß ich nicht. Vielleicht möchte ich das auch nicht wissen. Ich habe Angst, angst vor dem was kommen mag. Angst mich einem Arzt anzuvertrauen.
Manchmal wünschte ich mir jemanden der mich an der Hand nimmt und mit mir die Wege geht.
Im Oktober diesen Jahres waren wir im Urlaub. Dort spürte ich für mein Kind auf einmal sowas wie Liebe. Ich musste fast weinen, weil sie so wunderschön schlief. Wo war dieses Gefühl die ganzen anderen 15 monate? Sie war doch ein Wunschkind...

Seid diesem Urlaub ging es mir wieder gut. Keinen Nervenzusammenbruch mehr, keine tiefen, schwarzen Löcher und auch sonst konnte ich auftanken.
Ob ich hier richtig bin, weiß ich einfach nicht. Aber ich denke schon. Ich bin ein Mensch, der sich fehler nicht eingestehen kann aber sich dennoch alles sehr zu herzen nimmt.
Ich kann mit niemanden reden über meine Gefühle, wie soll ich nur das unaussprechbare ausprechen?