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Paulasmama

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Beitrag von Paulasmama »

HAllo, ich möchte mich kurz vorstellen, denn mich hat es ebenfalls nach meinem ersten Wunschkind in die depressive Tiefe gerissen.

Bei mir hat es eigentlich angefangen vor einem guten halben Jahr (September 08 ). Da kam meine Tochter per Kaiserschnitt zur Welt.
Doch von einer Depression habe ich da noch nichts gemerkt. So richtig schlimm ist das eigentlich erst in den letzten 5- 6 Wochen geworden.

Ich weiss nicht, ob es an dem extrem langen Winter lag oder so, aber bei mir drückte es sich so aus, dass ich mich von allen ausgeschlossen fühlte, so als wenn niemand etwas mit mir zutun haben will.
Ich hatte das Gefühl, dass alle Arbeiten an mir hängen bleiben, obwohl mein Mann mir hilft, wo und wann er kann.
Aber das sah ich irgendwie garnicht mehr so wirklich.
Es ist tagein, tagaus immer das gleiche... aufstehen, Kind füttern, mit Hund gehen, Wäsche waschen, aufräumen, kochen, usw., das übliche halt...das machte mich ganz irre...

Ich hab dann ganz oft total die Heulkrämpfe bekommen und dachte, ich bin total am versagen, wenn ich mal wieder meinen Mann angescheien habe, und dann ging es in den letzten Wochen sogar soweit, dass ich mir dachte, meiner Familie geht es ohne mich viel besser, am besten ich fahr mich irgendwo vor nen Baum oder bring es mit Tabletten zuende... und dann dachte ich, bist du eigentlich verrückt, was denkst du da eigentlich?? Ich wusste, dass das totaler Unfug ist, dass meine Familie ohne mich besser dran ist, aber diese Gedanken machten mich dann noch mehr traurig und zogen mich immer weiter runter.

Da beschloss ich, dass es so nicht weiter gehen kann, wer weiss, wie weit man in so einer Situation noch geht, wenn man nichts unternimmt... naja ich bin zu meinem Hausarzt und hab mich durchchecken lassen, der meinte gleich, klarer Fall von Depression.
Darufhin gab er mir Antidepressiva, und ich merkte schon nach wenigen Tagen, wie sich in mir eine tiefe, innere Ruhe ausbreitete, dass ich viel entspannter war und alles viel ruhiger anging.

Dann wurde das Wetter auch wieder so schön, dass man auch mal raus konnte, ohne nass zu werden oder im tiefsten Matsch rum zu waten...

Mir geht es seitdem sehr viel besser und ich konnte wieder neue Kraft und Energie schöpfen.Und das Medikament konnte ich bereits nach einigen Wochen wieder absetzen ohne irgendwelche Nebenwirkungen.

Vielleicht findet sich ja irgendwer im Forum, der das Gleiche duchmacht oder durchgemacht hat und mit dem man sich austauschen kann.

Ich freue mich auf Post von anderen Müttern.
Bis bald.
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo Paulas´Mama,

willkommen hier im Forum. Schön, dass es wieder Frühling ist, gell? Das allein schon heitert viele von uns auf.

Du bekamst ein AD, richtig? Welches, wenn ich fragen darf? Und warum hast du es so kurzfristig wieder abgesetzt? Nur weil es dir besser ging? Ich hoffe doch in Absprache mit einem Arzt. Machst du eine Therapie? Oder war es bei dir eher der Babyblues (eher unwahrscheinlich)?

Es ist, so denke ich, einfach oft so, dass Neumütter in eine unbewusste Stresssituation geraten. Sie bürden sich zu schnell zu viel auf und wollen alles perfekt machen. Eben den Alltag wieder bewältigen, nur dieses Mal zusätzlich noch mit Kind. Tja, und da machen einem Körper und Geist oft einen Strich durch die Rechnung. Und das ist NORMAL! Ein Kind ist natürlich das schönste Glück auf Erden, aber wir sind alle nur einfache Menschen und keine Roboter. Eine neue Aufgabe erfordert Engagement, Energie und Kraft. Aber das Verarbeiten bleibt auf der Strecke. Erst der Körper signalisiert uns irgendwann mal das „STOP“.

Der gute, alte Alltag. Ich bin jetzt Mutter, ich habe ein Kind. Ist ja nur ein Kind. Den Alltag habe ich doch sonst auch immer geschafft. Bin sogar arbeiten gegangen. Wo ist mein Mann? Warum mache ich den Quatsch jetzt hier allein? Warum kommt er abends nach Hause, ist vielleicht eine Stunde mit dem Kind zusammen und meint, dass hier alles super laufen muss. Die Arbeit mache doch ich als Mutter. Sieht man denn nicht was ich hier tue? Wer würdigt dies? Und wenn wir schon mal dabei sind: der Alltag wird schnell langweilig.

Aber,…

so ist das Leben. „Leider“. Es ist ein Prozess, eine innere Umstellung, die leicht in eine „depressive“ Phase umschlagen kann. Und das sehe ich erst einmal als ganz normal an. Erst wenn man sich wirklich solche Gedanken hat wie du, vor den Baum fahren, Tabletten, Ende machen, etc., dann läuten bei mir die Alarmglocken. Denn das ist ja schließlich keineswegs die Lösung, oder? Das siehst du heute sicherlich genauso. Liebe Mama von Paula, ich hoffe wirklich für dich, dass du hier eher einer kurzfristigen Begegnung der Depression erlegen bist. Darf ich fragen, warum du hier im Forum schreibst, wenn es dir wieder richtig gut geht? Das meine ich keinesfalls böse!! Ich bin nur neugierig. Grins. Wie kommst du nun klar zu Hause mit der Maus? Ich nehme an, dass dein Mann arbeitet und somit tagsüber nicht zu Hause ist. Wie sieht dein Alltag jetzt aus? Hast du Kontakte zu anderen Müttern geknüpft? Krabbelgruppe? Mensch, deine Maus beginnt sicher bald zu laufen (hängt sich an allem auf), oder?

Ich habe zwar nicht das gleiche durchgemacht wie du, Mama von Paula, aber ich ziehe zwei Jungs groß, die mir manchmal das Leben zur Hölle machen, zusätzlich zur Depression. Meine Wochen sehen auch immer gleich aus. Immer wieder die gleiche Leiher. Aber ich versuche immer wieder Abwechslung in mein Leben und das der Kinder zu bekommen. Ist nicht leicht, natürlich, aber wenn es wochenlang gleich abläuft, so raubt es einem mehr als nur einen Nerv.

LG AmoebeMS
Paulasmama

Beitrag von Paulasmama »

Hallo AmoebeMS

erstmal danke für deine Antwort, hab mich sehr gefreut... :-)

Ja das ist total super, dass man endlich wieder nach draussen kann, ohne sich 5 Schichten Klamotten anziehen zu müssen, und trozt allem zu frieren.
Man trifft wieder viel mehr Menschen auf der Strasse, die alle gut drauf sind, und das macht mich glücklich. Denn ich brauche diesen sozialen Kontakt!

Als ich mich so schrecklich gefühlt habe, und diese schlimmen Gedanken hatte, war ich mir schon klar, dass irgendwas nicht mit mir stimmt, und das ich dringend etwas unternehmen muss. Deshalb bin ich zu meinem Hausarzt, den kenne ich und ich vertraue ihm voll und ganz.
er hat mich genau gefragt, wie ich mich fühle und was in mir vorgeht.
ER gab mir AD (Citalopram ) mit und meinte, ich solle sie nicht zu lang nehmen und in 14 Tagen wieder vorbeikommen. Er möchte wissen, wie es mir geht.
Er sagte aber auch, dass ich sehr aufpassen soll. da das Medikament erstmal die Symptome verschlimmern kann, bevor sich Besserung einstellt. Und wenns nicht besser wird, muss ich für eine Weile in eine psychatrische Einrichtung.

Ich merkte schon nach wenigen Tagen, dass sich in mir eine tiefe Ruhe ausbreitet und ich alles viel leichter ertragen konnte. Jetzt nehme ich Johanniskraut und damit fühle ich mich ganz gut. Aber ich bin mir halt nicht sicher, ob es nicht doch nochmal zurück kommt, deshalb habe ich mir das Forum angesehen. Und das fand ich gut, dass sich hier andere Mütter treffen, mit denen man sich austauschen kann. Mit Therapeuten hab ich es versucht, aber das ist nichts für mich.

Angefangen hat es wahrscheinlich damit, dass ich eigentlich keinen Kaiserschnitt wollte, ihn aber machen lassen musste, weil sich die Kleine in neun Monaten nicht einmal gedreht hat. Sie war von Anfang an eine Beckenendlage. 3 Tage nach der Geburt bekam ich plötzlich hohes Fieber, wo keiner so richtig rausfinden konnte, woran es liegt. Es stellte sich dann am Entlassungstag erst raus, dass es eine bakterielle Infektion in der Scheide war, inklusiv Milcheinschuss, Hormonumstellung und ein deftiger Wochenflussrückstau.
Und zu allem Übel, stellte der Kinderarzt fünf Tage nach der Geburt bei der Kleinen einen argen Herzfehler fest. Sie nahmen sie innerhalb von einer halben Stunde mit in die Kinderklinik und ich wusste überhaupt nicht, wie mir geschieht... und dann liegt man allein im Zimmer und rundherum schreien die Babys. Bei dem Gedanken kommen mir doch echt immernoch die Tränen..., ich konnte nicht zu meinem Kind, weil ich selbst nicht gesund war. Das zerrt unheimlich an den Nerven.
Dann kam ich nach Hause und die Kleine war noch immer nicht Zuhause.
Gott sei dank konnte ich sie wenigstens wieder besuchen und schon am nächsten Tag haben sie die kleine überraschend entlassen, obwohl es noch am Tag davor hiess, dass Sie noch mindestens 14 Tage beobachtet werden muss. Da kannst du dir bestimmt vorstellen, wie wir aufgeatmet haben.

Doch das Glück hielt nicht lange an, denn als ich nach 2 Wochen zum Kinderkardiologen musste, stellte der fest, dass sie stark untergewichtig war und sie schon wieder fast ihr Geburtsgewicht erreicht hat.
Meine Hebamme hat damals auf der ganzen Linie versagt, denn sie war total mit Arbeit überhäuft und meinte, ich soll nur anrufen, wenn was schlimmes ist... toll oder?? Dann habe ich zu der Zeit gestillt und das funktionierte auch, die Maus war zufrieden und hat nicht geweint, also nichts auffälliges. Eine Waage hatte ich zu der Zeit leider nicht. Und woher sollte ich wissen, wie ein Kind in einem Alter von 5 Wochen ca. aussehen sollte. Man hat etwas die Rippen gesehen, aber da sie sich nicht rührte, dachte ich, es ist alles in Ordnung. Dann sagte mir der Arzt, dass es kinder gibt, die eher im stillen verhungern würden, als sich zu melden. Ja das muss man erstmal wissen...
Also abgepumpt und so gegeben, damit ich wusste was sie zu sich nimmt.
Dadurch hatte ich aber soviel Milch, dass ich locker noch zwei weitere Kinder hätte versorgen können...
Und dann fing sie plötzlich an, und spukte alles zu 100 % wieder raus, und das im hohen Bogen. Ich bin dann schliesslich nach 2 Wochen erneut zum Doc, um abklären zu lassen, was das ist. Ja der diagnostizierte uns eine Magenpförtnerverengung, die am besten noch heute operiert werden muss... ich dachte, wann hört das endlich auf!!!
Wir waren dann zur Beobachtung in der Klinik und da stellte sich glücklicherweise nicht raus, dass es sich um eine solche handelte. Sie konnte wohl nicht so recht Stuhlgang lassen und vertrug oberdrein die Folgemilch nicht, die ich ihr gegeben hatte. Ich hab ihr andere gegeben aber da war das gleiche Spiel, das haben wir noch Monate nach dem ganzen Zeug versucht aber nichts hat sie drin behalten.
Und am Tag der Entlassung bekam sie nachmittags noch nen richtigen Durchfall, wo ich jedesmal das ganze Zimmer wischen musste, weil es regelrecht geschossen kam.
Dann war wieder gut, endlich nach langen drei Monaten der Angst, das Kind könnte irgendwas schlimmes haben und das vielleicht nicht überleben. Dann sagt mir der Kardiologe bei der zweiten Untersuchung auch noch, dass sie nicht nur eins, sondern gleich zwei Löcher im Herzen hat...

Jetzt sieht es Gott sei dank so aus, als ob sie von selbst zusammen wachsen, aber trotz allem bist du vorsichtig und beobachtest dein Kind noch mehr wie sonst.
Und sie hat jetzt auch ein gutes Gewicht und ist einfach putzmunter.
Und ich hab sie soooooooooo lieb, die kleine Maus. :D

Ja da hast du vollkommen recht, man denkt, man schafft den ganzen Haushalt auch mit Kind, schliesslich hatte man vorher ja auch noch Zeit für andere Dinge. Ja aber so läuft das nicht.

Naja jetzt haben wir uns mit anderen Müttern angefreundet und treffen uns regelmässig. Wir gehen in die Krabbelgruppe und zum Babyschwimmen. Und die Mama geht immer Montags zum Sport und tut sich was gutes.
Und dann hab ich einen Haushaltsplan erstellt, der uns schon sehr hilft. Und wir machen jetzt auch nicht alles an einem Tag sondern auf die Tage verteilt.
Ja die Männer haben da eine andere vorstellung, wie das läuft, aber man kann es sich gefallen lassen oder ihn in die Schranken weisen...

Aber mal zu dir. Wie hat das denn bei dir angefangen? Und wie lange hast du das jetzt schon? Sind das deine Pflegekinder, die du gross ziehst?

So jetzt erstmal genug geschrieben. Ich hoffe es geht dir wieder einigermaßen. Und ich freue mich schon auf eine Antwort von dir.

Bis bald sagt Paulasmama
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo PaulasMama,

zunächst kurz zu mir: ich bin 33 Jahre, verheiratet und die beiden Kinder sind die Frucht meiner eigenen Lenden. Grins. Sie sind knapp 17 Monate auseinander, richtige bockige, vor Energie strotzende Jungs. Und mein Ein und Alles. Ich habe meine Geschichte Anfang Februar hier in der Vorstellungsrunde zusammengefasst. Wenn du magst, kannst du sie gerne nachlesen. Mittlerweile nehme ich seit Februar Cipralex und mache eine Verhaltenstherapie. Meine Ängste stehen „geparkt“ auf dem Balkon (kommt es von Dobby oder Bambam, ich weiß es nicht mehr). Seit einigen Wochen geht fast alles wieder seinen normalen Gang. Gott sei Dank.

Aber ich bin nicht über den Berg, eine innere Unruhe plagt mich schon hin und wieder mal und die Angst zuckt auf, dass ich sterbenskrank sein könnte, aber die Panik bleibt aus. Doch ich muss weiter hart an mir arbeiten, damit das auch so stabil bleibt. Daher auch die Therapie. Ich muss schon noch ein paar Dinge aus meinem Leben verarbeiten und allein schaffe ich das nicht.

Deine Maus ist jetzt wie alt genau? Knapp 9 Monate? Schau mal, was du alles in dieser Zeit erlebt hast. Lies dir deinen geschriebenen Text noch mal genau durch. Da ist ganz schön viel passiert, oder? Das muss sich erst einmal setzen und auch verarbeitet werden. Es ist schön, dass du einen guten Hausarzt hast und auch dass das Johanniskraut dir hilft. Warum war denn die Therapie nichts für dich? Ich will dich nicht zu einer Therapie drängen, um Gottes Willen nein. Du scheinst mir ein starkes Mädel zu sein, dass die Erfahrungen nach der Geburt gut „verpackt“ hat, aber bitte achte auf dich. Auf dich! Nicht das Kind (doch auch, aber eben auch auf dich). Es ist jedenfalls toll zu hören, was du mit deiner Maus alles unternimmst. Das du es wieder kannst und dich nicht wegschließt, was ich eine zeitlang gerne gemacht habe. Die Kontakte zu anderen Müttern sind enorm wichtig und manchmal hört man auch von ihnen Geschichten, die den eigenen Erfahrungen recht nahe kommen. Das habe ich nach meinem „Outing“ jedenfalls erlebt. Und dieses Forum hier war für mich Gold wert, denn damals war ich fast am Ende meiner Kräfte, meine Therapie war noch nicht genehmigt und ich wusste zum Teufel nicht, wie ich mit meinen Ängsten umzugehen habe. S+L war sozusagen meine erste Therapie. Danke Mädels.

Mama Amoebe muss jetzt kochen. Die Nicht-Pflegekinder kommen bald. Außerdem sieht es hier aus wie Sau. Bis später, PaulasMama.

LG von der AmoebeMS
Paulasmama

Beitrag von Paulasmama »

Hey Amoebe.

Hab grad deine Erfahrungen gelesen. Das ist aber auch nicht ganz ohne und ich kann mich da wahrscheinlich auch nicht so recht reindenken, denn ich hab sowas noch nicht durchgemacht. Aber das ist schon erschreckend, was es alles für Arten der Depression gibt... siehst du, da ist sogar was positives, wenn man depressiv ist. Man befasst sich mal genau mit dem Thema und lernt nicht nur andere Betroffene kennen, sondern hat auch gleich noch ein paar Anregungen, wie man damit umgehen kann.

Und welche Fortschritte machst du jetzt? Und wie hat deine Familie reagiert, als es dir so schlecht ging? Und wie lang hast du diese Krankheit schon gehabt, bevor du dich geoutet hast?

Danke für deine schöne Antwort, ich hab sehr gelacht, als ich das gelesen habe... :D :D :D

Ja ich denk schon, dass ich hart bin im Nehmen. Mein Vorsatz heisst immer: was mich nicht umbringt, macht mich nur härter!
Und irgendwie merke ich immer wieder, dass da was wahres dran ist.

Also ich hab mich bei drei Therapeuten vorgestellt, aber irgendwie konnte ich da nicht so richtig aus mir raus gehen, weil er das ja noch nicht miterlebt hat. Und ich tausche mich lieber mit Leuten aus, die in so ner ähnlichen Situation sind.

Meine Kleine ist am 12 September geboren, und sie ist total fit. Die liegt hier neben mir auf der Couch und versucht sich, ihre Strumpfhose auszuziehn, was aber nicht funktioniert, da sie eine Hose drüber hat... :D
Aber sie plaudert munter vor sich hin.

Ja ich hab beim schreiben schon gedacht, mein Gott, dass ist ne ganze Menge...was da so alles war. Und das schöne ist, wenn man sie jetzt beobachtet, merkt man garnicht, das nicht alles in Ordnung ist, bzw. war.

Aber jetzt muss ich erstmal Windeln wechseln gehen, sonst kriege ich Schimpfe mit dem Kind... :-)

Also dann bis später mal und noch gaaaaanz viel Spass mit deinen beiden " eigenen " Jungs.

Liebe Grüsse Nicole
AmoebeMS

Ein Roman, sorry

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo Paulasmama mit Namen Nicole,

es freut mich sehr zu hören, dass ich dich etwas zum Lachen bringen konnte. Und für mich war der Besuch dieses Forums auch immer eine Wohltat. Ich habe Nächte mit Lesen der verschiedenen Geschichten verbracht und gesehen, dass ich mit meinen Problemen nicht alleine auf der Welt bin und die Tipps und Ratschläge, die hier genannt werden, auch versucht umzusetzen. Du nanntest es Anregungen, glaube ich. Und die „persönlichen“ Nachrichten taten meiner Seele einfach gut.

Im Gegensatz du dir spreche ich sehr gerne mit meiner Thera. Und glaube mir, auch Therapeuten können Depressionen erlebt haben. Aber sie sind auf diesem Gebiet ausgebildet oder sollen es zumindest sein, haben an Kliniken praktiziert, kennen sich mit den Medikamenten aus, kennen die verschiedenen Formen der Depressionen und auch die Ursachen, letzteres ist selbstverständlich bei jedem anderes. Ich muss meine Erfahrungen aus dem letzten Jahr einfach erst mal verarbeiten und auch die Ängste gleichzeitig im Zaum halten. Folglich eine Kombi aus Verhaltens- und Tiefentherapie. Bin ja erst angefangen sozusagen, aber mein AD hat angeschlagen und erst kürzlich steckte mir meine Thera den Satz „Never change a winning team“. Ich habe mich verschluckt vor Lachen! Die hat gut reden.

Auf deine Fragen ein Wort: März bis Oktober 2008 schleichende und stärker werdende Angst und Panik vor dem Tod, Oktober Atemnot und KH, ich bekam eine Lutschtablette, alles okay, sie haben Stress, sie brauchen Ruhe, fahren sie heim. November Psych gesucht und gefunden. Im Februar endlich zum Cipralex durchgerungen und siehe da: es geht. Panik und ZGs sind weg, Angst kommt hin und wieder, ich habe dieses Forum gefunden, und ich habe ein gutes Buch und renne rasch hin, wenn mir nichts von den „üblichen Verdächtigen“ (z.B. wegatmen, STOP, etc.pp) hilft. Ich habe ab Februar begonnen darüber zu reden. Mit jedem, der mir wichtig erschien. Mein Mann wusste es schon eher, natürlich und obwohl er Mediziner ist, war es ein Schock. Er hat versucht zu helfen, wie er nur konnte, auf seine Weise eben, aber ich musste ihm schon verständlich machen, dass es nicht ganz so einfach ist wie er es vorstellt. Dämliche Gedanken, du bist super, du bist gesund, du hast nix, red dir nix ein, … hab ich alles zu hören bekommen. Und auch sensibleres, aber auch das hat mich nicht weitergebracht. Ich brauchte die Therapie.

Alle anderen Personen in meinem Leben, für die ich mich auch immer aufgeopfert habe, habe ich so gut es ging auf Distanz gehalten. Ich habe offen gesagt, dass ich an Angst und Panik leide und erst mal mit mir selber klarkommen muss. ICH komme zuerst, sonst funktioniert hier nämlich nix mehr. Wenn ich nicht wieder gesund werde, nicht wieder richtig für meine Kinder da sein kann und auch meinen Mann, dann … ach was weiß ich. Egal. Ich habe meine Probleme in Angriff genommen und mir so viel Hilfe geholt, wie ich nur konnte. Die Probleme der anderen müssen eben die anderen bewältigen. Ich konnte nicht mehr und ich halte mich auch heute immer noch auf Distanz, mache nur dass, wozu ich auch Lust habe und was ich mir zutraue. Es wird von Tag zu Tag mehr, aber ich akzeptiere auch die schlechteren Tage.

Was dich betrifft, so scheint es mir, dass dich die Depression gar nicht richtig erwischt zu haben scheint, Gott sei Dank. Nicole, ich bin kein Arzt. „Überforderung“ durch die neue Situation mit Kind, die vielen Arztbesuche, die neuen Thematiken, eben deine ganze Geschichte,… wem würde das nicht unbewusst auf die „Hormone“ schlagen. Sei mir bitte nur vorsichtig, wenn Gedanken aufkommen, wie dass deine Familie besser dran wäre ohne dich, was du mal erwähnt hast. Warnsignal, Mädel. Du weißt, dass das eigentlich völliger Quatsch ist. Aber DAS sollte man dann nicht auf die leichte Schulter nehmen. Doch du scheinst diese Situation gut zu meistern und es scheint sich bei dir wieder beruhigt zu haben, oder? Das Gefühl habe jedenfalls ich. Denn deine Maus und deine Familie brauchen dich ganz arg und du

Wie geht es dir heute zum Beispiel?

Ich rate dir trotzdem hier im Forum weiter zu wühlen und zu lesen. Manchen tut es gut, manchen auch wieder nicht ganz so und reisst sie etwas runter. Aber ich verwette meine Niere darauf (habe dann ja noch eine), dass du zu den Ersten gehörst.

Alles Liebe
AmoebeMS
Paulasmama

Beitrag von Paulasmama »

Hallo AMoebe.

Hast du meine Mail gestern bekommen? Ich hab dir gestern früh schon geschrieben, bin aber diesmal auf den link mit private Nachricht senden.

Ich hoffe, es geht dir gut.

Liebe Grüsse von Paulasmama Nicole
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo Nicole,

ich habe leider deine PN nicht bekommen. Schau mal nach, ob sie auch wirklich gesendet wurde. Ist ja schade.

Heute geht´s ganz passabel. Kämpfe mich durch ein paar Antworten aus dem Forum, muss es aber immer und immer wieder lesen bis es "klick" im Kopf macht.

Melde mich später noch.

LG AmoebeMS
Antworten