Es hängt irgendwie

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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lotte

Es hängt irgendwie

Beitrag von lotte »

Guten Morgen,
war schon länger nicht mehr hier. Ja, auch, weil es mir ganz gut ging.
Habe meine Baustellen einigermassen aufgeräumt: meine SD (inkl. Hashi) wird mit 50 Lthyroxin behandelt (nachdem der TSH von 4 auf 1 runter ist), die Progesteroncreme hat meinen Hormonhaushalt ausgeglichen und das opipramol nehme ich auch noch (150 mg).
Komisch nur, dass ich öfter noch im Tief hocke, naja, nicht wirklich komisch, ich habe ja durch meine TP gelernt, genauer hinzuschauen, was mache ich da, warum kriege ich dann und dann Angst. Obwohl ich es theoretisch alles weiss, hapert es an der Umsetzung. Ich setze mich trotzdem Sit. aus, die mir nicht gut tun, wo ich wüsste, ich müsste da langsam machen (habe ne 3/4 Stelle, 2 Kinder, ein grosses Haus usw).
Und reagiere dann statt mit der Vernunft wieder mit Panik: HILFE, das kann ich gar nicht schaffen, meine kids leiden unter meiner Arbeit oder andersrum und was ist mit meinem Freund usw.
Dann sitze ich wieder vor nem riesigen Berg. Mein Thera meint, ich solle aufhören, Dinge zu dramatisieren. Mir fehlt sozusagen ein Thermostat, der alles regelt. Bei mir heisst es oft nur "Heiss-kalt". "An oder Aus". Und dann kommen so Gedanken wie, ich muss kündigen, wächst mir alles über den Kopp, wobei es mir eigentlich gut tut, eine regelmässige Arbeit.
Dann interessiert sich mein Ex für mich - ich darf ihn auf keinen Fall treffen, würde wohl das Ende hier bedeuten. Wieso? Ich kann ihn doch einfach treffen ohne dass es ein Chaos wird, oder? Also lauter Gedanken, die jeder Vernunft entbehren. Und die mir, weil sie so ungefiltert duchtriggern, Angst machen.
Die Thera mache ich seit März 08 und habe langsam Panik, dass er mich nicht "heilen" kann. Klar, ne andere werde ich nie, aber immer dieses Hamsterrad, furchtbar.
So, danke fürs Zulesen. Vielleicht kommt der einen oder anderen ja was bekannt vor ;)
LG
Lotte
lotte

Beitrag von lotte »

Ich noch mal ;) Habe bereits auch schon 2 VTs hinter mir, also genügend Werkzeuge, um die Angst, wenn sie los geht, zu stoppen oder zumindest zu verkleinern. Obwohl ich letztens mal wieder in den alten Büchern und Aufzeichnungen von damals gelesen habe, komme ich nicht dahin, dass dann auch aktiv zu machen - das ist doch Blödsinn, oder? ;)
Mein Tiefenthera rät mir auch immer wieder dazu, die Dinge aus der Verhaltensthera auch ANZUWENDEN! Bin ich zu blöd, zu faul, oder bleibe ich zu gerne in diesem "Schwarz-weiss"- Muster, als das ich etwas ändern wollen würde?
LG
Lotte
lulla

Beitrag von lulla »

Hallo Lotte,

du bist nicht blöd, absolut nicht!!!!

Der erste Schritt zur Einsicht ist bei dir doch schon gekommen. Du bemerkst das bei dir alles noch genauso abläuft, und es fängt dich an zu nerven. Ich kann dir sagen, an sich selbst zu arbeiten , ist mit Sicherheit das schwierigste. Es dauert manchmal Jahre ehe man auch nur ein kleines bißchen anders macht.
Ich selbst habe ja seit ich 19 bin eine Angsterkrankung. Bin bis letztes Jahr zur Geburt ohne Medis Wunderbar ausgekommen. Dann kam alles nochmal noch , aber 20 mal verstärkter. Ich dachte "ok, das wars, ab in die Klappa",nun bin ich gezwungen, vieles anders zu machen, Familie -Partnerschaft- Kinder. Es ist schwierig, aber es wird schon, bleib dran!!! Dein inneres Stimmchen sagt dir bestimmt so einiges , du mußt ihr auch Gehör schenken :wink:


Lg Susi
lotte

Beitrag von lotte »

Liebe Susi,
genau! Das innere Stimmchen, das schieb ich viel zu oft weg. Mein Thera meinte mal, ich verweigere mir förmlich den inneren Dialog mit mir selbst: was tut mir gut, was will ich eigentlich. Nach aussen wirke ich sehr selbstsicher, aber eigentlich reagiere ich nur auf meine Umwelt. Und das merke ich dann körperlich sehr deutlich, wenn ich was mache, was ich nicht will, beginnt der Körper zu streiken, eigentlich zu Recht ;)
Ich habe das heute sehr schön bemerkt, wie der Hase läuft. Ich habe nämlich in der Agentur, in der ich arbeite mal eindeutig zu was Stellung genommen, sonst "tue" ich immer nur so. Und in dem Moment, wo ich ausgesprochen habe, was mir missfällt, ging es mir besser.
Auch bin schon lange angstkrank (wie das klingt). Mit 25 hatte ich eine "normale soziale Phobie". 99 wurde meine Grosse geboren, kein Problem. Dann 04 meine Kleine - und WUMMMMM, war es wieder da.
Ja, ich werde nun gezwungen sein, umzudenken und zu handeln. Aber das geht ja nicht von heute auf morgen und es geht auch nicht immer gleich gut, wie oft verfalle ich in alte Muster ;( Aber ich fahre sie ja auch schon mein ganzes Leben lang.
Und Du hast Recht: viel zu oft setze ich mich auch noch unter Druck, das MUSS jetzt aufhören etc. Vollkommener Quatsch.
Danke Dir für Deine Zeilen und ja, ich bleib dran ;)
LG
Lotte
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