Verzweiflung wegen Medikamente Hilfe!!!

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jen

Verzweiflung wegen Medikamente Hilfe!!!

Beitrag von jen »

Hallo zusammen, ich bin so verzweifelt, nehme jetzt seit 2 Wochen ein anderes AD Nortrilen 20mg am Tag, soll aber auf 30mg erhöhen, trau mich aber nicht weil die Unruhe bis dato immer so schrecklich groß war. Heute habe ich zum ersten mal das Gefühl, dass ich manchmal in meinen Tätigkeiten etwas ruhiger bin, als sonst. Sonst beeile ich mich immer mit allem warum weiss ich nicht?!Dann fühl ich mich auf einmal wieder Hoffnungslos, dann wieder Zuversichtlicher, ich halt das nimmer aus. Wie und wann merkt man , dass das Medikament das richtige ist? danke fürs Lesen, bitte um Antwort und Erfahrungen. Danke!lg jen :cry:
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Jen,

ich kann verstehen, dass du ein bissl Angst hast vor dem Erhöhen, aber bitte vertrau deinem Arzt und tu es!!!!! Bist du vielleicht jetzt auch etwas verunsichert weil in deinem anderen Beitrag jemand was von "Baldrian im AD" und "ich würde nicht erhöhen, weil du sonst gar nix mehr machen kannst" geschrieben hat? Wenn ja, ich habe das bereits richtig gestellt - das stimmt überhaupt nicht!

Diese Unruhe, die ja jetzt langsam besser wird, ist ziemlich sicher eine anfängliche Nebenwirkung. Und da es ja bereits besser wird und du sogar wieder träumst und die Stimmung sich aufhellt, liege ich ziemlich sicher richtig. Du wirst weder "nix mehr machen können", noch wirst du wieder komplett unruhig durch die Erhöhung. Es kann sein, dass du die Erhöhung ein bissl merkst, dass du evlt. wieder ein bissl unruhiger kurzfristig wirst, das ist aber normal und gibt sich ebenfalls wieder. Wenn du die Dosis erreicht hast, mit der du dich stabil fühlst, dann kommen diese Dinge auch nicht mehr vor.

Ich habe insgesamt 3 x erhöht damals vor 4 Jahren, als ich so schwer an der PPD erkrankt bin. Aber das war nötig, weil ein zu niedrig dosiertes AD KANN NICHT RICHTIG WIRKEN. Das ist genau der Umstand, warum dann viele denken, AD´s wirken nicht. AD´s sind keine Zauberpillen, die von heute auf morgen, alles wieder normal machen. Sie brauchen Zeit um zu wirken und vor allem braucht es die richtige Dosierung. Du leidest ja auch unter ZG, oder? Da ist unbedingt eine höhere Dosis nötig, das bestätigt auch die WHO, die viele Studien zu dem Thema durchgeführt hat.

Mein erstes halbes Jahr mit PPD und AD war noch sehr durchwachsen, denn auch mit AD wirst du Tiefs haben, aber sie verlaufen milder als ohne AD und du kommst langsam RAUS aus dem Loch. Aber es geht nicht von heute auf morgen, es braucht Zeit und es wird auch schlechte Phasen geben, weil du erst langsam zusätzlich lernen wirst, wie du besser mit Stress von außen umgehen mußt. Dieser ist es nämlich, der auch sehr stark zu diesen "Tiefs" beiträgt - dass kann dir kein AD zeigen, das lernst du dann in einer Therapie. Daher sind AD UND Therapie zusammen so wichtig und so wirksam! Das AD reguliert deinen Gehirnstoffwechsel und die Therapie "programmiert" falsche Verhaltensmuster neu!!!

Noch ein Zusatz zu meiner Bachblütenempfehlung:

- Withe Chestnut (Rosskastanie): helfen die ZG zu zähmen und das Gedankenkarusell zu stoppen

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
jen

Danke für Antwort!!!

Beitrag von jen »

Danke für deine Antwort Marika!
ZG?Manchmal, aber nicht wirklich,kann sie ganz gut verdrängen. Ja dann werd ich mich heute mal trauen zu erhöhen, nehme jetzt 20 mg am Tag , nehme dann mal halt 30mg heute. mal sehen wies wird, bin wirklich ruhiger, glaube ich, hab aber auch noch ne Erkältung im Moment, nicht das ich deswegen ruhiger bin?Danke für deine Antwort. Hab noch ne Frage:
Ich möchte unbedingt langsam abstillen, weil ich auch sehr starken Haarausfall habe (glaube ich hab bald keine mehr aufm Kopf) Ich bin ja auch schon soweit, dass ich tagsüber nun Fläschen gebe und nachts nur stille, wie wird es natürlich weniger Milch?Pfefferminztee und weniger trinken weiss ich schon, dann die Hömöopatischen Mittlchen, wenn meine Brust so weh tut, pumpe ich immer ein wenig ab ist das ok.?Hab Angst dass sich die Brust sonst noch entzünden würde.Was meinst du wie lange es dauert bis keine Milch mehr kommt?lg und nen schönen Tag !!!!
Naddel

Beitrag von Naddel »

Hallo Jen,

zum Thema abstillen misch ich mich mal ein :-).
Wie oft stillst du denn noch in der Nacht ?
Versuch das erstmal zu redzieren auf einmal, du kannst Salbeitee trinken, aber nicht so viel, der reduziert die Milchmenge ganz erheblich. Trink vielleicht vor dem Schlafengehen 1/2 Tasse und dann schau ob du mehr trinken kannst. Gut ist auch ein fest sitzender BH, den kannst du in der ersten Zeit auch Nachts tragen. Wenn es in der Brust spannt oder drückt, streich die Brust aus, oder lass dein Kind etwas trinken. Aber nur soviel bis das Spannen weg ist, das ist ganz wichtig!!! Sonst wird wieder mehr Milch produziert! Du kannst die Brust auch kühlen, das reduziert auch die Milchmenge ein wenig. Wichtig ist auch das du ganz langsam abstillst, lass dir ruhig 3-4Wochen Zeit, das ist besser für die Hormone und auch für dich und dein Kind. Grade wenn du eh mit PPD zu kämpfen hast. Es ist für beide auch wieder ein "Loslassen" und es ist wieder ein großer Schritt und eine Umstellung für euch beide.
Die Milch bildet sich langsam zurück, wie lange du noch Milch hast ist schwer zu sagen, bei mir kommt heute noch etwas raus wenn ich drücke und das abstillen ist zwei Jahre her...

Wünsche dir viel Erfolg !

Naddel
Yannis08

Beitrag von Yannis08 »

Hab dir ja schon PN geschrieben ;)

Aber es geht auch ohne ! Ich hab das ohen irgendwelche Tabletten geschafft! Viel Sport, Gesundes Essen, ausgleichen, reden, ablenken, Bachblüten alles andere aber kiene Tabletten!Am ende muss es jeder für sich selber wissen. alles gute
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Yannis,

bitte, bitte hör mit dem Verunsichern von wegen "es geht auch ohne Tabletten" auf!!!!!!! Jen hat von ihrem Arzt AD´s bekommen und ER entscheidet, was richtig ist für sie!!! Es ist grob fahrlässig hier zu verkünden, ja gar zu raten, es geht auch ohne AD´s!!!!! Weißt du wie schlimm das enden könnte???? Und weißt du dass das dann sogar strafrechtlich verfolgt werden kann und sogar das Forum deswegen belangt werden könnte????

AD´s sind ein sehr gute Therapiemöglichkeit - das ist Fakt. In manchen Fällen mag es ohne AD´s gehen, aber nicht in allen. Du kannt natürlich von deinen Erfahrungen ohne AD schreiben, keine Frage - aber Äußerungen wie "nur ja keine Tabletten" mußt du hier unbedingt unterlassen, weil sie irreführend und sogar gefährlich sind. Natürlich wird jede für sich entscheiden wie und was sie tut um gesund zu werden.

Nochmal: solche Äußerungen mußt du unterlassen, ich kann auch nicht einfach schreiben, "jeder muss AD´s nehmen", nur weil sie mir geholfen haben - du darfst genau so wenig schreiben "nur keine Tabletten". Bitte hör unbedingt auf hier die AD´s zu verteufeln, sonst muss ich die Moderatorinnen einschalten.... du verunsicherst hier viele Frauen und verbreitest sogar noch Unwahrheiten.

Liebe Jen, bitte nicht verunsichern lassen - mach das, was dein Arzt dir rät!!!!!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo Yannis,

ich muss auch sagen: ich bin stinksauer, wenn ich sowas lese! Das geht gar nicht!
Es gibt soviele verschiedene Arten von Depressionen wie es Meschen gibt, und da kannst Du nicht einfach sagen "Es geht auch ohne". Das ist eine ganz grobe Verallgemeinerung und entspricht in keinster Weise dem, was für alle richtig und gut ist.
Keiner hier weiß, wie "weit" es bei Dir gefehlt hat, es kann sein, dass Du mit so einer Erkrankung besser zurecht gekommen bist, als jemad, der einfach dünnhäutiger und sensibler ist und nicht so viel Kraft aufbringen kann.

Dieses ständige "Wer Tabletten nimmt, ist ein Schwächling", das ganz klar aus Deinem Text herauskommt, und weswegen sich hier soviele, die wirklich eine medikamentöse Behandlung nötig haben, komplett verunsichert und verloren fühlen, ist definitiv fehl am Platz.

Ehrlich, ich freue mich für jeden, der es aus eigener Kraft schafft - viele sind nicht in dieser glücklichen Lage. Kannst Du Dir überhaupt vorstellen, wie es ist, wenn man so gelähmt ist vor Angst und Verzweiflung, dass an Sport etc. nicht mal zu denken ist? Dieses Problem hattest Du ja wohl Gott sei Dank nicht. Aber genau dann sind Tabletten notwendig, um überhaupt auf ein Level zu kommen, in der das alles wieder mögich ist, so dass man mit der Arbeit an sich selber anfangen kann.

Weißt Du, was mit mir passiert wäre, wenn ich nur Bachblüten genommen hätte? Als begleitende Unterstützung? Absolut in Ordnung. Gesunde Ernährung? Ein Muss! Sport? Defiitiv ein ganz wichtiges Mittel im Kampf gegen Depressionen. Ablenken? Klar, immer. Aber all das geht erst wieder, wenn Deine Seele wieder ein Stück in Deinem Körper wohnt und nicht die Depression immer noch komplett das Kommando übernommen hat.

Wenn Du hier konstruktiv was beitragen willst, dann kannst Du gerne erzählen, was genau Du getan hast, wie es Dir genau ergangen hat, und etwas Verständnis zeigen für diejenigen, die kurz vorm Durchdrehen sind und einfach Angst haben vor dem, was sie erwartet oder gerade ganz fest in der Hand hat.

Das, was Du vermittelst, ist nur Prahlerei und eine Abwertung all derer, die ADs nehmen müssen.

VG,
Inez
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo, nochmal ich.

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, Deine ganzen Beiträge durchzulesen.
Du scheinst wirklich einer der Fälle zu sein, bei denen die PPD nach einiger Zeit von allein verschwunden ist. Mach drei Kreuze und sei dankbar (aber das bist Du ja sowieso.). Was ich damit sagen will: die meisten Leute hier haben nicht soviel Glück gehabt.

Aus Deinen Äußerungen und Deiner Geschichte kann ich ersehen, dass Du nie die Tabletten genommen hast, eben weil Du die gleichen Ängste und falschen Vorstellungen hattest, wie so viele Frauen hier ("die volle Dröhnung geben", "ruhig gestellt sein" etc.) Das stimmt alles sowas von überhaupt nicht (wie ich schon öfter gesagt habe: solche Macht haben ADs nicht!).
Du meintest auch an anderer Stelle, dass die Genesung mit Tabletten wohl schneller von statten gehen würde, aber es auch ohne wieder gut werden würde. Tja, möglich, durchaus. Aber nicht zwingend notwendig.
Wenn hier alle auf diese Art auf eine Heilung warten würden, wären wir wohl einige weniger hier (ich weiß, ziemlich geschmacklos, aber wahr.).

Also nochmal: realistisch bleiben, keine Halbwahrheiten verbreiten und Dich entscheiden, ob Du wirklich hier Hilfe anbieten möchtest oder nur den anderen Dein Glück unter die Nase reiben willst. So einfach liegen die Dinge nämlich nicht, Aber vielleicht sollte ich Dir Dein junges Alter zugute halten, da sieht man wirklich noch vieles anders, einfacher, und das ist ja gut so. Aber damit hilfst Du niemandem.

LG,
Inez
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