Es ist nicht vorbei..

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Marlene84

Es ist nicht vorbei..

Beitrag von Marlene84 »

Hallo,

es ist schon lange her das ich geschrieben habe...ich dachte das ich es so schaffe und nie wieder schreiben muss )-: (nicht weil ich das Forum nicht schätzen würde...).
Mir geht es schlecht...in den Osterferien habe ich mich Karfreitag und Sonntag ca 4 Std im Raum eingeschlossen und dauergeheult...Ich muss dazu auch schreiben wie meine Situation gerade ist

1. Ich bin seit Februar im Referendariat (Lehramt)--> stehe echt unter Druck (obwohl ich auch schon so völlig neben der Spur stehe)
2. Ich hole danach meinen Sohn von der Tagesmutter ab und betreue ihn, da mein Mann erst spät von der Arbeit kommt..hinzu kommt das er jetzt eine Fortbildung macht und 2 Wochen im Monat nicht daheim ist
3. Ich habe immer noch keine tiefe Bindung zu meinem Kind, obwohl ich ich ihn liebe..
4. Besonders schlimm...ich kann meinen Mann nicht ertragen, obwohl ich ihn liebe, bin eifersüchtig auf sein Glück mit unserem Kind...wenn wir was zu Dritt machen, seileich mich ab...ich habe immer das Gefühl das ich seit der Geburt außen vor stehe und mich unser Sohn verachtet..bzw. nicht liebt-..bei meinen Mann ist das anders..aber der ist ja auch nicht ständig angespannt, schreit rum...kriegt cholerische Anfälle..ich kann nicht mehr locker sein...Ich bin eine echt schlechte Mutter

Mittlerweile habe ich hier nix mehr auf das ich mich freuen kann...Meine extreme Exustenangst führt dazu das ich mich im Referendariat extrem unter Druck setze und verzweifle..(hatte vor 2 Wochen zudem nen Hörsturz)
..hinzu kommen die fehlenden Gefühle für meinen Sohn, auch wenn ich ihn leibe..ich kann nicht liebevoll sein..

Ich habe zur Zeit das erste Mal Selbstmordgedanken, auch wenn ich weiß das ich aus Verantwortung mir nie etwas antun dürfte

Ich schäme mich, habe mich zu einer hysterischen Furie entwickelt..Meine Mutter sagt immer nur: konzentrier dich auf deine Familie..das ist das wichtigste..der Job ist zwar wichtig, aber nicht das wichtigste..Ich empfinde das jedoch nicht als Familie..ich kann meinen Mann kaum etragen, spreche oft Tage nicht...wer bin ich denn..so war ich doch nicht..

Ich könnte mich ja an einen Therapeuten wenden..aber das habe ich ja 1mal getan und da hieß es nur: Nehmen sie die Medis und kommen sie in 3 Wochen wieder..Mittlerweile ist die Geburt 20 Mon her..ich glaube Medis reichen nicht mehr. Hinzu kommt das ich jetzt in eienr Privaten Krankenkasse bin und dort ne Wartezeit für nen Therapeuten habe...und privat kann ich es mir nicht leisten...Gibt es eine Art Seelsorge für diese Fälle..Ich habe auch immer das Gefühl keiner bzw. kaum einer kennt sich damit aus...

Bitte schreibt mir euren Rat..Ich komme einfach nicht raus...Danke im Voraus-sorry ich korrigier meine Rechtschreibung jetzt einmal nicht
mici

Beitrag von mici »

Hallo Marlene,
schau auf jeden Fall auf die hier auf der Seite von Schatten und Licht angegebenen Kontaktadressen von Experten und ruf einfach jemanden an, der Deinem Wohnort am nächsten ist. Der oder die kann Dir ganz sicher jemanden in Deiner Nähe nennen, der Dir helfen kann. Ansonsten gibt es den sozial-psychiatrischen Notdienst; die Nummer findest Du im Internet und jedes größere Kreiskrankenhaus hat auch eine Ambulanz für psychiatrische Notfälle. Geh am besten mit einer Freundin hin, lass Dich in jedem Fall mal in der Schule krankschreiben. Gesundheit geht vor, dann kannst Du die Vormittage, die Dein Sohn in der Betreuung ist, mal für Dich nutzen, um einen Therpeuten zu finden etc. Das Referendariat ist mit das beschissenste was je erfunden wurde, ich kann mir Deinen Stress gut vorstellen. Mein Mann ist auch Lehrer und ich weiß, wie er gelitten hat, obwohl er eigentlich stressresistent ist.
Weißt Du, ich habe es heute Vormittag schon einer anderen hier im Forum geschrieben: Frauen mit einer PPD haben nahezu eine 100%e Wahrscheinlichkeit, wieder vollkommen gesund zu werden, wenn sie richtig therapiert werden. Stell Dich Deiner Erkrankung, dann hast Du sie in ein paar Monaten wirklich hinter Dir und dann für immer!! Bitte, glaub mir, ich weiß wovon ich rede!

Meld Dich bitte bei mir oder anderen hier im Forum, bevor Du Dir etwas antust!!!!

GRUß MICI
Melli79

Beitrag von Melli79 »

Liebe Marlene,

so wie es sich für mich anhört bist Du total überfordert! Du brauchst Zeit für Dich, denn wenn Du Dir etwas gutes tust wird es Dir Deine Seele danken.

Und ich gebe Mici recht das Du Kontakt zu jemandem aufnehmen solltest!

Ich denke auch das für Dich eine Therapie sehr hilfreich sein wird und Du evtl. einen anderen Thera aufsuchen solltest, dem Du mehr vertrauen kannst.

Die Gefühle Deine Familie gegenüber sind übrigens nicht selten, mir ging es damals ähnlich und ich war so hilflos und verzweifelt, doch es gibt einen weg aus der Krise, habe Mut und hol Dir Hilfe!!!! Bei mir hat es auch nicht auf Anhib geklappt und ich habe so lange gesucht, bis ich die für mich richtige Therapeutin und Ärztin gefunden habe, ab da ging es Berg auf.

Trau Dich und pack es an, die Zeit ist zu kostbar um so zu leiden!

Ich drücke Dich und wünsche Dir die Kraft es an zu gehen!

Liebe Grüsse

Melli
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Marlene,

das hört sich sehr schlimm an - und für mich schreit Deine ganze Situation nach einer Therapie, denn: Du verstehst Dich ja selbst nicht mehr, und eine Therapie kann Dir dabei helfen, zu verstehen, warum du so reagierst - ich habe selbst auch eine Therapie gemacht um mich selbst zu verstehen - das ist aus meiner Sicht ein sehr wichtiger Schritt, um etwas ändern zu können.

Ich wünsche Dir Mut und Kraft und vor allem: Klärung!

Ava
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

Hallo Marlene,

ich hab mich in den ersten Wochen nach der Geburt an eine Familienberatungstelle gewandt, da waren die Sitzungen kostenlos -

gibts bei euch vielleicht auch so was?

Momentan bin ich bei einer anderen Therapeutin, die kostet 90 Euro die Stunde und 21 bekommt man von der Kasse retour - drum kann ich mir die gute Frau auch nur einmal im Monat leisten :wink:

Aber wie die anderen schon sagten, es ist wichtig, das du schnell jemanden findest, mit dem du über deine Probleme sprechen kannst -
und wenn nötig solltest du dich wirklich krank schreiben lassen - auch wenn es vielleicht nicht so passt im Moment wegen der beruflichen Laufbahn - aber du gehst vor und du solltest dich nicht komplett auspowern :!:

lg und noch einen schönen Tag

smaugerl
Marlene84

Danke

Beitrag von Marlene84 »

Hallo zusammen,

danke für die ganzen Antworten..schreibe erst ejtzt, da ich gerade voll eingespannt bin...Ich fange jetzt einfach an alles zu kommentieren und hoffe mich und mein Problem dadurch mehr zu sgtrukturieren.

@smaugerl

Ich weiß nicht ob es hier eine Familienberatungsstelle gibt..Ich versuche es mal herauszufinden..nur bin ich mir nicht sicher mutig genug zu sein dahin zu gehen..Wie soll ich das nur erklären...eigentlich geht es mir tatsächlich seit 20 Monaten schlecht und auch wenn mich hier keiner kennt und ich mich nicht rechtfertigen müsste: ich war mal anders, ich habe mal nicht alles schwar gesehen, konnte lachen....
Aber Tatsache ist..das ich mir selbst im Wege stehe..Ich weiß einerseits das ich völlig neben der Spur laufe, alles nur noch schief läuft...andererseits bin ich mit mir selbst schon immer sehr, sehr hart umgegangen..Solange ich nicht umkippe hab ich auch nix..das ist meine Devise..und immer wenn es dazu kommt das ich Panikattacken habe und verzwifle (was am Tag ca. 5 mal der Fall ist..oder öfters) dann versuche ich mich gedanklich selbst zu treten..ich habe auch absolut Angst blöd dazustellen, als Hypochonder der nix hat und sich etwas einredet..das alles ist schizophren...Ich kann mir das selbst nicht zu/eingestehn
Außerdem bin ich extrem zielstrebig/perfektionistisch..wenn ich jetzt unterbreche etc..dann habe ich einen Konflikt mit meinem Selbstbild...andererseits weiß ich nicht wie es weitergehen soll...vielleicht denkt jetzt jemand..der gehts nicht schlecht genug wenn die noch über so nen Quatsch nachdenken kann..ich weiß es nicht....

Ich hätte nach der Geburt aussetzen sollen...gerade nachdem ich gemerkt habe das alles schief läuft..aber ich habe Angst, Angst auch noch da zu versagen..keine Sicherheit beim Kind und dann noch Beruf?
Ich habe Angst und keinen Mut eine´andere Richtung zu gehen..ich traue mich ja noch nicht mal die Debeka anzurufen um zu fragen ob meine Wartezeit (hat man bei privaten K.´s) vorbei ist....Stattdessen verfalle ich immer tiefer..keine Ahnung wie ich da raus komme

@Ava Danke für deine Worte..Ich wünschte ich würde eine nette, vertrauensvolle Therapeutin kennen..auch dieser ganhze Hickhack mit der Krankenkasse, die Schwierigkeiten die ich hinsichtlich einer Verbeamtung bekäme, die Transaprenz in der Krankenakte schrecken mich ab..aber ich hab im Referendariat absolut kein Geld das bar zu zahlen...

@Melli:
Ja, du hast Recht..ich bin überfordert mit mir selbst...ich würde gerne Zeit für mich haben...mich wiederfinden..irgendwie eine andere Mutter werden...
Warum s´habe ich diese Gefühle gegenüber meinem Mann (Eifersucht)?
Warum bin ich meinem Kind gegenüber lethargisch..kann eine Therapie das tasächlich ändern...auch noch nach 20 Mon...Wie behält mich mein Kind in Erinnerung...Wie werde ich diese schlimmen Erinnerungen los..
Warum klappt das nicht, dass man sich sagt: jetzt fange ich neu an??

@mici:

War ja bei einem Therapeuten von Schatten und Licht..aber der hats nicht so ganz ernst genommen..meinte nur: ach das haben viele, schauen sie doch, ihr Kind mag sie...nehmen sie diese Tabletten und kommen sie in 3 Mon wieder.....ich war echt abgeschreckt..denn im Prinzip hat das nur dazu beigetragen meine Angst zu verstärken, dass ich mir etwas einbilde..vielleicht steiger ich mich ja rein, muss mich zusammenreisen..andererseits geht das ja jetzt schon lange so...Im Monta gibt es vielleicht 2 Tage die halbwegs normal sind..Den Redekontakt mit meinem Mann habe ich auf ein Minimum reduziert..zu meinem Kind habe ich keine glückliche Beziehung (immer ein schlechtes Magengefühl) und dann betrauer ich keine gute Mutter zu sein, alles falsch zu machen und eifersüchtig auf die gute Beziehung von meinem Mann zu unserem Sohn. Ja, du hast Recht das Ref ist schwierig..ich versuche es gut hinzubekommen, aber es fordert/überfordert mich.....
Du schreibst ich soll mich der Erkrankung stellen....ich habe nur Angst das ich mich lächerlich mache....
Sorry ich muss aufhören...mein Sohn ist aufgewacht..Danke an Alle die mich beraten haben (-:
Einen schönen Abend
Marlene
Beautiful

Beitrag von Beautiful »

Als ich umgezogen bin hatte ich meine Therapeutin auch zurück lassen müssen. Und bei uns hier gibt es von der Stadt eine Familienberatungsstelle. Dort kann man sich anmelden (kostenlos) wenn das kind unter 18 ist und dann kriegt man einen Termin. Ich musste nur 2 Wochen warten, frag doch mal bei dir nach?!
Es sind zwar meist keine Therapeuten, sondern "nur" Sozialpädagogen, aber mir hat es geholfen, einfach mal zu reden und geholfen hat er mir trotzdem ne Menge, die Dame bei mir konnte mir gute Tipps geben und wir haben zusammen reflektiert, was von Woche zu Woche besser wurde und was schlechter, woran ich eben arbeiten musste.

Das habe ich in Anspruch genommen, bis meine Gruppentherapie durch war.

Ruf mal bei deinem Rathaus an ob es bei euch sowas auch gibt.

LG
Maren
Darklight09

Liebe Marlene

Beitrag von Darklight09 »

Marlene ich bedauere echt dases dir so schlecht geht und wünsche dir alles Gute für die Zukunft.
Teilweise haben wir zu Zeiten unserer Ehe auch so ähnliche Zeiten durchlebt. Ich kann dir nicht viel helfen außer dir den gleichen Rat wie die anderen zu geben: Lass dich bitte von einem Fachmann therapieren.
Dass dich dein Mann derzeit ankozt geht mir sehr Nahe. Wenn er dich versucht zu unterstützen, dann gib ihm die Möglichkeit, ich habe damals elendig versagt. Wenn eure Beziehung scheitern sollte, dann wirklich nur wegen der Krankheit, lass das bitte nicht zu. Es sind Zeiten wo du Stärke brauchst, aber auch stark sein musst. Nur wer noch Stärke in sich trägt, kann Stärke aufnehmen. Ich schätze auch das er im Eifer des Gefechts einige, wenn gar viele Fehler machen könnte. Nimm das bitte nicht als Grund dafür, dich noch weiter zu distanzieren. Gebe dir und euch eine Chance. Egal wie belastend er und dein Kind für dich derzeit wirken, stell dir das Leben ohne Sie vor. Stell dir das Leben vor, wie du dennoch nicht geneßen konntest und dazu noch ein unaushaltbares Vermissen fühlst. Es gibt bei Zeiten dieser Krankheit kein "lösendes Argument". Es gibt leider nur die Auswahl von "Schlimm, aber dennoch lösbar" und die Auswahl "Schlimmer und kaum noch lösbar".
Dazu will ich noch kurz sagen: Der tollste Job der Welt, kann dich jetzt nicht Glücklich machen. Wenn die Umgebung deiner berufliche Tätigkeit kein Verständnis für deine jetzige Situation hat, wird dich dieser Job sowieso nie glücklich machen. Nimm dir Zeit für deine Familie. Ich wünsche euch als Familie ganz ganz viel Glück.
Marlene84

Beitrag von Marlene84 »

Hallio,

ich habe momentan extrem viel um die Ohren deshaqlb die verspätete Antwort.
Danke an Darklight und beautiful für Eure Tipps und Ratschläge.....
a Darklight: Ich möchte ihn die Möglichkiet geben mich zu unterstützen...ich bin nur so frustriert und traurig..einfach weil er so lange nicht daq war..aber er ist es jetzt und maqn lebt ja in der Gegenwart..ich muss anfangen alles zu vergessen, das würde helfen... einer meiner größten probleme ist jedoch die Beziehung zu meinem Kind.

Es stößt mich ab..und da weiß ich echt nicht weiter..Wie soll dsas weitergehen? Mittlerweile stürze ich mich in die Arbeit, da muss ich wnigstens nicht nachdenken..ja klingt blöd, aber ist tatsächlich so..aber wenn ich nach Hause komme werdse ich immer wieder mit den Tastsachen konfrontiert..mein Kind liebt mich nicht..er zeigt es juetzt auch, sagt: Mama weg..wenn er mal bei Oma ist und wir ihn abholen umarmt er auch nur den Papa..auch den anderen Leuten uzm mich herum fällt das auf und sie sagen dann immer zu dem Kleinen : Hey da ist auch noch Mama..ich kann das nicht mehr ertragen... Warum??? Ich hab es versaut..werde in gestressten Situationen lauter...und in der Vergangenheit..ich war zwar immer da, aber irgendwo ja doch nicht...wie kann ich das nur beenden..das wird doch nie wieder was??!!! Er hasst mich...er kommt nie zu mir, weil ich nicht so mit ihm gespielt habe /spiele wie Papa oder andere..ich bin die lethargisch, gestresste Mutter...ich will mich hier nicht bemitleiden..ich bin einfach leer..das was ich immer dachte tritt nun augenscheinlich ein....

sorry kann nicht weiterschreiben..mir geht das gerade sehr nah..hatte heute wieder so eine Situation..ich habe Angst mit ihm zusammenzusein..
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

Liebe Marlene,

es tut mir leid für dich das es dir momentan nicht gut geht - hast du schon eine Anlaufstelle für dich und deine Familie gefunden?
eine Hebamme im Spital hat damals zu mir gesagt, ich soll mir gleich Hilfe holen, denn es ist schade um die schöne Zeit, die uns durch unsere Krankheit mit unseren Kindern verloren geht -und das möchte ich dir auch raten - es ist sicher schwer, eine passende Therapie finden, aber du solltest die Chance auf jeden Fall wahrnehmen - auch wenns schwer fällt!

Und gib die Hoffnung nicht auf, es kommen sicher wieder schöne Tage auf eure Familie zu - nur du musst ein bisschen mitarbeiten :wink:

ich wünsch dir auf jeden Fall alles Liebe und halt uns auf dem laufenden

lg
smaugerl
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