Hallo
ich bin seit Februar'09 Mutter einer Tochter, das heißt ich fühle mich nicht
als Mutter
Ich bin total verzweifelt, habe panische Angst mein Kind nicht groß zu
kriegen, kann nicht allein sein, weiß überhaupt nicht was mein Kind will und braucht. Wenn es schläft warte ich zitternd bis es wieder aufwacht und schreit, bin total hilflos, habe bereits aufgehört zu stillen, weil ich immer Angst hatte, sie bekommt zuwenig ab, obwohl sie sehr gut zugenommen hatte und jetzt trinkt sie nicht richtig aus der Flasche = immer Streß mit Geschrei und Spucken (nur bei mir und mittlerweile schon bei meinem Mann)
Ich nehme schon Sertralin, mache eine Gesprächstherapie und EEH - nichts bringt was.
Überlege schon ins Krankenhaus zu gehen, was mir sehr schwer fällt, weil ich Angst habe die Verbindung zu meiner Tochter, die ich eh schon kaum spüre, total zu verlieren und ich ebenfalls große Angst vor den Medikamenten habe!!!
Bin total ausgelaugt, weil ich vor der Schwangerschaft fast 2 Jahre lang
meinen schwerst pflegebedürftigen Vater zusammen mit meinen Schwestern gepflegt habe, nebenbei Arbeiten (war noch nicht verheiratet) und eine schwer psychisch kranke Mutter habe.
Habe immer Angst gehabt Kinder zu bekommen, obwohl es immer!!! mein Wunsch war Mutter zu sein. Unsere Tochter war nicht geplant und es ist eigentlich ein Wunder, dass ich überhaupt schwanger geworden bin - so sehen wir das zumindest.
Deshalb dachten wir, Sie wollte wohl unbedingt zu uns kommen - mittlerweile denke ich das nicht mehr.
Ich bin müde und weiß nicht wie's weitergehen soll.
Liebe Grüße
Bin die Neue
Moderator: Moderatoren
Bin die Neue
Zuletzt geändert von Felizia am 06:06:2009 22:09, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Felizia,
erstmal ein herzliches Willkommen hier bei uns!
Ich habe mich in einigen Schilderungen von Dir wiedererkannt. Beispielsweise war ich auch eine Zeit lang total panisch, konnte Dinge nicht mehr realistisch einschätzen, z. B. auch, ob mein Sohn durchs Stillen satt wird oder nicht. Habe damals auch nach 6 Wochen abgestillt, obwohl es rückblickend gut geklappt hat, wäre ich nicht krank geworden.
Zu Deiner Situation kommt noch erschwerend dazu, dass Du ja für Deine Eltern gesorgt hast und sehr gefordert warst/bist. Bekommst DU Unterstützung (von Deinem Partner)? Wie kriegst Du Deinen Alltag geregelt? Wäre eine Haushaltshilfe momentan eine Entlastung?
Dass Du Medizin nimmst und auch eine Therapie machst, finde ich sehr gut. Prima, dass Du diesen Schritt bereits gegangen bist! Du bist auf dem richtigen Weg. Laß Dir weiterhin helfen und wenn Du meinst, Du solltest in eine Klinik, dann mache das. Wir empfehlen Müttern immer eine der guten Mutter-Kind-Stationen (s. auch Klinikfachleute), so dass die Möglichkeit besteht, dass Kind mitzunehmen, damit keine größere Lücke zwischen Mutter und Kind entsteht.
Meine PPD ist bald 9 Jahre her: doch an die meisten Dinge kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich war auch längere Zeit in einer Klinik, wo ich wieder stabil geworden bin. Es war meine Rettung.
Auch wenn Du es momentan nicht glauben kannst - Du wirst wieder gesund und alles wird wieder gut! Es erfordert allerdings viel Geduld. Wir helfen Dir auch gerne dabei!
erstmal ein herzliches Willkommen hier bei uns!
Ich habe mich in einigen Schilderungen von Dir wiedererkannt. Beispielsweise war ich auch eine Zeit lang total panisch, konnte Dinge nicht mehr realistisch einschätzen, z. B. auch, ob mein Sohn durchs Stillen satt wird oder nicht. Habe damals auch nach 6 Wochen abgestillt, obwohl es rückblickend gut geklappt hat, wäre ich nicht krank geworden.
Zu Deiner Situation kommt noch erschwerend dazu, dass Du ja für Deine Eltern gesorgt hast und sehr gefordert warst/bist. Bekommst DU Unterstützung (von Deinem Partner)? Wie kriegst Du Deinen Alltag geregelt? Wäre eine Haushaltshilfe momentan eine Entlastung?
Dass Du Medizin nimmst und auch eine Therapie machst, finde ich sehr gut. Prima, dass Du diesen Schritt bereits gegangen bist! Du bist auf dem richtigen Weg. Laß Dir weiterhin helfen und wenn Du meinst, Du solltest in eine Klinik, dann mache das. Wir empfehlen Müttern immer eine der guten Mutter-Kind-Stationen (s. auch Klinikfachleute), so dass die Möglichkeit besteht, dass Kind mitzunehmen, damit keine größere Lücke zwischen Mutter und Kind entsteht.
Meine PPD ist bald 9 Jahre her: doch an die meisten Dinge kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich war auch längere Zeit in einer Klinik, wo ich wieder stabil geworden bin. Es war meine Rettung.
Auch wenn Du es momentan nicht glauben kannst - Du wirst wieder gesund und alles wird wieder gut! Es erfordert allerdings viel Geduld. Wir helfen Dir auch gerne dabei!
Viele Grüße von Anke
"Die Zeit heilt alle Wunden..."
"Die Zeit heilt alle Wunden..."
Hallo erstmal! Kenne auch viele Deiner Gedanken, konnte mit meiner Kleinen auch gar nicht mehr alleine sein, es musste immer jemand kommen, um mich zu unterstützen. Auch, weil ich gar nicht mehr wusste, was die Kleine hat, wenn sie geschrien hat. Das Schreien hat mich auch in Panik versetzt, dass ich etwas falsch machen könnte usw. Konnte unsere Tochte auch gar nicht mehr fröhlich ansprechen, weil ich mich so mies gefühlt habe. Habe deswegen auch viel geheult und hatte dann sofort ein schlechtes Gewissen, dass ich mich nicht über unser Mädchen freuen konnte. Ein Teufelskreis! Nimm jede Hilfe in Anspruch, die Du kriegen kannst. In eine Mutter-und-Kind-Einrichtung zu gehen ist nicht das Schlimmste. Es gibt auch auch ambulante Einrichtungen, sog. Tageskliniken, wo Du tagsüber Hilfe in Anspruch nehmen kannst, um eine gute Beziehung zu Deiner Tochter aufzubauen. Und Medikamente zu nehmen sind bei einer PPD so gut wie unerlässlich. Versuch es nicht lange, ohne Medikament zu schaffen, es raubt Dir unnötig Zeit und Kraft. Du wirst aus dem Tief wieder rausfinden, glaub mir! Und dann wirst Du Dich auch über Eure wundervolle Tochter freuen können! Du bist hier in guter Gesellschaft! Alles Liebe. Gruß, MICI
Herzlich Willkommen,
ich glaube schon auch, deine Tochter sollte wohl kommen. Eine Depressioin bedeutet immer, dass man etwas ändern muss im Leben, damit es weiter geht.
Durch die Geburt deiner Tochter wurde die Depri ausgelöst, die dir jetzt sagen will, du sollst etwas verändern.
Du bist ja auch schon dabei und ich denke es wird ein harter Weg. Du sagst, du hast eine psychisch kranke Mutter?! Wie hast du sie erlebt in der Kindheit? Hast du Angst, deiner Tochter nicht gerecht zu werden? Dass sie es auch schlecht hat, so wie du eventuell es schlecht hattest?
So war es zumindest bei mir... auch wenn ich es natürlich erstmal nicht so erkannt habe, aber im Nachhinein war es so!
Ich hatte Angst, mein Kind könnte leiden, so wie ich gelitten habe und die Depression war ein Kampf des Körpers und KOpfes alles anders und besser zu machen und nicht in die gleichen Verhaltensweisen zu rutschen, die die eigenen Eltern praktiziert haben.
Ich kann deine Situation nicht so gaaaanz nachvollziehn, aber vielleicht tut dir ja eine kurze Trennung von deiner Tochter gut? Oder du schaust mal nach einer Mutter-Kind Station in deiner Nähe? Dort gibt es Angebote, dir mit der Kinderversorgung zu helfen und somit eine Bindung aufzubaun.
Maren
ich glaube schon auch, deine Tochter sollte wohl kommen. Eine Depressioin bedeutet immer, dass man etwas ändern muss im Leben, damit es weiter geht.
Durch die Geburt deiner Tochter wurde die Depri ausgelöst, die dir jetzt sagen will, du sollst etwas verändern.
Du bist ja auch schon dabei und ich denke es wird ein harter Weg. Du sagst, du hast eine psychisch kranke Mutter?! Wie hast du sie erlebt in der Kindheit? Hast du Angst, deiner Tochter nicht gerecht zu werden? Dass sie es auch schlecht hat, so wie du eventuell es schlecht hattest?
So war es zumindest bei mir... auch wenn ich es natürlich erstmal nicht so erkannt habe, aber im Nachhinein war es so!
Ich hatte Angst, mein Kind könnte leiden, so wie ich gelitten habe und die Depression war ein Kampf des Körpers und KOpfes alles anders und besser zu machen und nicht in die gleichen Verhaltensweisen zu rutschen, die die eigenen Eltern praktiziert haben.
Ich kann deine Situation nicht so gaaaanz nachvollziehn, aber vielleicht tut dir ja eine kurze Trennung von deiner Tochter gut? Oder du schaust mal nach einer Mutter-Kind Station in deiner Nähe? Dort gibt es Angebote, dir mit der Kinderversorgung zu helfen und somit eine Bindung aufzubaun.
Maren
(alt+q)Vielen Dank für deine Antwort!
Ja, ich habe panische Angst, meiner Tochter nicht gerecht zu werden.
Ich liebe meine Mutter natürlich, aber es war und ist immer noch soooooo unsagbar schwierig mit ihr und ich war kein glückliches Kind, um es mal gelinde auszudrücken und die Vorstellung, dass sich die Geschichte wiederholt macht mich kaputt.
Ich wollte alles anders machen und jetzt empfinde ich nicht mal Muttergefühle.
Darf ich fragen, wie du dich zu deinen schlimmsten Zeiten gefühlt hast?
Wie lange hat es bei dir gedauert, bis du gemerkt hast, dass dir die
Psychotherapie hilft (Gesprächstherapie?)
Liebe Grüße
Hallo,
sorry hat länger gedauert mit dem zurück schreiben....
Ich hab vom ersten Moment gemeint, dass mir die Therapie hilft. Ich bin von der Therapeutin raus und hatte ein wahnsinnig gutes GEfühl und deswegen wusste ich, dass es gut ist, was ich mache.
Diese Woche habe ich eine neue Therapie angefangen und hatte wieder das Gleiche Gefühl. Es ging mir nach dem reden einfach total gut. Ich freue mich unheimliclh auf die nächste Sitzung, und bei mir ist es Gesprächstherapie.
Und wie ich mich zu den schlimmsten Zeiten gefühlt habe, kann ich schlecht beschreiben. Es war eben teilweise auch ein Unwirklichkeitsgefühl, hab mich gefühlt wie in einem Traum. Und dass es keinen Sinn im Leben gibt und keinen Platz für mich in dieser Welt.....
LG
Maren