Hallo Nina,
dass mit dem Gefühlhaben, mich mit meinem Sohn zu beschäftigen, ihn auch zu fördern in seiner Entwicklung, ihn zu beachten indem ich mit ihm scherze usw. - das hatte ich auch ganz schlimm. Immer das Gefühl, dass ich etwas mit ihm machen sollte und nicht nur so dazusitzen, ihn spielen zu lassen für sich und ich trinke eine Tasse Cappuccino oder telefoniere.
Das hat sich ganz langsam gebessert. Eigentlich wusste ich wie du ja auch, dass ich im Grunde genommen das Recht dazu habe und nicht immer parat sein muss und auch nicht kann, dass auch andere (wie z.B. bei dir deine Mama) sich mit ihm beschäftigen können und nicht ich das übernehmen brauche. Es war so anstrengend, so zu denken. Mit der Zeit ging es aber besser - ich habe auch mehr nur für mich gemacht, mal ohne meinen Sohn. Aktivitäten für mich zugelassen und diese mir auch zugestanden. Es hat mir gutgetan und nach und nach konnte ich dann auch viel aufmerksamer und ohne dieses blöde schlechte Gewissen mit meinem Sohn alleine sein und mich mit ihm beschäftigen oder halt auch mal nicht. Ich habe mich dann auch wohlgefühlt dabei und hatte auch das Gefühl dabei, eine gute und liebevolle Mutter zu sein, wenn ich auch nur Zeitschrift gelesen habe oder telefoniert habe mit einer Freundin. Das Gefühl war einfach anders. Es hat allerdings gedauert, bis ich soweit war.
Gesteh dir das zu, du brauchst Zeit für dich. Ob allein, mit Mann oder Freundin. Dann wird auch das Zusammensein mit deinem Kind viel harmonischer. Es ist auch so gewesen, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass Weniger oftmals Mehr ist. Einfach nur da sein. Quäl dich nicht mit Beschäftigungstherapien. Dann gehen bestimmt auch deine Zwangsgedanken mehr zurück.
Wieder schlechter
Moderator: Moderatoren
Lieben Gruß von mir
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
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AmoebeMS
Ich kann ein Zitat einfügen!!!!!!! Hurra!!!!!!! Zum 1. Mal. Entschuldige Nina, aber das musste jetzt erst mal raus!Geli hat geschrieben:Quäl dich nicht mit Beschäftigungstherapien. Dann gehen bestimmt auch deine Zwangsgedanken mehr zurück.
Hallo,
ich finde Gelis Zitat wirklich sehr sehr gut. Jetzt stelle dir doch mal vor, du wachst morgens auf und kümmerst dich in der Zeit, in der deine Maus wach ist, komplett nur um sie, ohne auch nur einmal Atem zu holen, weil dein Mund ständig mit ihr redet, damit sie "gefördert" wird. Bis abends; bis sie einschläft.
Damit will ich eigentlich nur sagen, dass das ein Ding der Unmöglichkeit ist und dass du dann völlig auf der Strecke bleibst. Dein Kind wird noch eine gaaaaaaaaaanze Weile bei Euch sein und du wirst dir nicht zum letzten Mal Gedanken über eine gute Förderung deines Kindes machen müssen. Das ist zwar eine Hauptaufgabe der Eltern, natürlich, aber alles in Maßen. Es kann auch leicht in Überforderung des Kindes ausarten. Alles also in Maßen. Ja, auch schon wenn sie klein sind. Kinder müssen vieles selbst entdecken, meine Liebe. Du sollst unterstützend wirken und das tust du sehr gut.
Redest du überhaupt nicht mit deinem Kind? Beschäftigst du dich überhaupt nicht mit ihr? Das bezweifle ich stark. Die PPD sagt dir nur, dass du noch mehr tun sollst, als du tust.
Ich mache mir jetzt erst mal eine Tee und lasse die Kinder Kinder sein. Ohne SG oder ZG.
LG AmoebeMS
Mei Nina, dieser Beitrag könnte von mir kommen vor ca. 3,5 Jahren und ich habe auch etliche genau solche in dieser Zeit geschrieben!
Das war die Zeit, als es mir zwar schon besser ging, aber ich immer noch heftige Tiefs mit ZG hatte. Und genau wie du dachte ich auch immer: Ich muss meinen Sohn bespielen, ihn fördern... usw. Alles was ich tat - und war es noch so toll - hinterfragte ich, ob ich es nicht doch noch besser hätte machen können, oder ob es vielleicht doch völlig verkehrt war und überhaupt und sowieso.... usw. usw...
Ich kenne das, das sind die völlig überzogenen und übertriebenen Vorstellungen an UNS SELBER, das PERFEKT SEIN WOLLEN - steckst du im Moment wieder in der Falle, daher auch wieder verstärkt ZG, weil du im Mama sein in deinen Augen nicht perfekt bist, deshalb der Versuch mit den ZG KONTROLLE UND SICHERHEIT ZU ERLANGEN - NATÜRLICH UNBEWUSST (sorry, für diesen ellenlangen Satz...
)
Es ist also wieder der Kreislauf: zu Hohe Ansprüche an sich selbst, diese nicht erfüllen können (kann niemand) dadurch fehlendes Sicherheitsgefühl und vermeintlicher Verlust von Kontrolle - Angst - ZG - depressives Tief! Das konnte ich z.B. bei jeder Therapiestunde wunderbar mit meinem Therapeuten erarbeiten, von selber habe ich das am Anfang natürlich nicht erkannt....
Deine zu hohen Ansprüche im Moment wieder, rühren meiner Meinung nach übrigens von deinen innerfamiliären Dingen her, die Momentan auf dich reinprasseln - nennt sich "psychosozialer Stress".
Nun - wie kam ich da immer wieder raus? Bewußt in Situationen in denen du zweifelst, das richtige für deine Kleine zu tun, sagen: Es passt, dass sie jetzt alleine mal spielt, ich setze mich und enspanne mich, trink ne Tasse Kaffee....usw. Sag dir bewußt: Es passt genau so, wie es gerade ist und halte das Gefühle von Unruhe, Zweifel usw.,die dann natürlich hochkommen, aus. Verbleibe bewußt in dieser Situation und ändre nichts - lass es dann so, wie es gerade ist, also z.B. deine Kleine zufrieden in ihrer Wippe spielen! Du merkst schon - es ist (wieder) alles Übungssache, sich auch hier den Perfektionnismus abzugewöhnen...
Ich kann dich sooooooooo gut verstehen, liebe Nina. Mich hat dieses "tue ich alles erdenklich BESTE für meinen Sohn" auch lange begleitet. Hier war vor allem das Forum eine große Stütze, weil ich durch die anderen Mamas sehr viel gelernt habe - nämlich das Kind auch einfach machen lassen und dadurch Zeit FÜR MICH ZU HABEN - und wenn es nur mal 5 min. sind. Also es stimmt - "Beschäftigungstherapie" die brauchts echt nicht....
Wie lange es noch dauert? Tja - ich weiß es nicht, aber eines weiß ich: Du wirst es früher oder später geschafft haben!!!!! Du hast schon so viel gelernt und bist auf so einem tollen Weg. Dieses Tief jetzt kann dir übrigens wichtige Erkenntnisse liefern, wenn es zu Ende ist. Ich hatte wirklich immer etwas dazu gelernt in den Tief-Phasen und konnte das in den "Hochs" auch gut erkennen!
Ganz liebe Grüße und mach weiter so - es wird schon!
Das war die Zeit, als es mir zwar schon besser ging, aber ich immer noch heftige Tiefs mit ZG hatte. Und genau wie du dachte ich auch immer: Ich muss meinen Sohn bespielen, ihn fördern... usw. Alles was ich tat - und war es noch so toll - hinterfragte ich, ob ich es nicht doch noch besser hätte machen können, oder ob es vielleicht doch völlig verkehrt war und überhaupt und sowieso.... usw. usw...
Es ist also wieder der Kreislauf: zu Hohe Ansprüche an sich selbst, diese nicht erfüllen können (kann niemand) dadurch fehlendes Sicherheitsgefühl und vermeintlicher Verlust von Kontrolle - Angst - ZG - depressives Tief! Das konnte ich z.B. bei jeder Therapiestunde wunderbar mit meinem Therapeuten erarbeiten, von selber habe ich das am Anfang natürlich nicht erkannt....
Nun - wie kam ich da immer wieder raus? Bewußt in Situationen in denen du zweifelst, das richtige für deine Kleine zu tun, sagen: Es passt, dass sie jetzt alleine mal spielt, ich setze mich und enspanne mich, trink ne Tasse Kaffee....usw. Sag dir bewußt: Es passt genau so, wie es gerade ist und halte das Gefühle von Unruhe, Zweifel usw.,die dann natürlich hochkommen, aus. Verbleibe bewußt in dieser Situation und ändre nichts - lass es dann so, wie es gerade ist, also z.B. deine Kleine zufrieden in ihrer Wippe spielen! Du merkst schon - es ist (wieder) alles Übungssache, sich auch hier den Perfektionnismus abzugewöhnen...
Ich kann dich sooooooooo gut verstehen, liebe Nina. Mich hat dieses "tue ich alles erdenklich BESTE für meinen Sohn" auch lange begleitet. Hier war vor allem das Forum eine große Stütze, weil ich durch die anderen Mamas sehr viel gelernt habe - nämlich das Kind auch einfach machen lassen und dadurch Zeit FÜR MICH ZU HABEN - und wenn es nur mal 5 min. sind. Also es stimmt - "Beschäftigungstherapie" die brauchts echt nicht....
Wie lange es noch dauert? Tja - ich weiß es nicht, aber eines weiß ich: Du wirst es früher oder später geschafft haben!!!!! Du hast schon so viel gelernt und bist auf so einem tollen Weg. Dieses Tief jetzt kann dir übrigens wichtige Erkenntnisse liefern, wenn es zu Ende ist. Ich hatte wirklich immer etwas dazu gelernt in den Tief-Phasen und konnte das in den "Hochs" auch gut erkennen!
Ganz liebe Grüße und mach weiter so - es wird schon!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
smaugerl
hallo Nina,
ich kann deine Gedanken auch gut nachvollziehen - zum Beispiel gestern im Schwimmbad - Sohnemann mit 3 hat seinen Spaß im Kinderbecken,(natürlich in Sichtweite
) der Kleinste mit 11 Monaten war auf Entdeckungstour auf der Wiese - und schwupp, der Gedanke war da - ich muss mich sofort mit meinem Sohn beschäftigen, was sollen denn die anderen Mütter denken, wenn ich mich nicht mit meinen Kleinsten beschäftige - sofort war wieder mein schlechtes Gewissen da....
Meine Therapeutin hat auch mal zu mir gesagt, der kann doch auch mal 5 Minuten mit seinen Zehen spielen
ich muss ihn nicht die ganze Zeit bespaßen... Aber in der Praxis ist es halt schwer umzusetzen...
ich wünsch uns allen einen schönen Tag!!
lg
smaugerl
ich kann deine Gedanken auch gut nachvollziehen - zum Beispiel gestern im Schwimmbad - Sohnemann mit 3 hat seinen Spaß im Kinderbecken,(natürlich in Sichtweite
Meine Therapeutin hat auch mal zu mir gesagt, der kann doch auch mal 5 Minuten mit seinen Zehen spielen
ich wünsch uns allen einen schönen Tag!!
lg
smaugerl
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Leuchtkäfer
Liebe Nina,
ich lese jetzt erst, was Du geschrieben hast, weil ich im Urlaub war.
Es ist soooo doof, wenn es wieder schlechter ist, das kenne ich auch gut.
Mit dem Beschäftigen habe ich genau dieselben Gedanken. Ich bin an schlechten Tagen mega-gestreßt, wenn ich mal nichts mit oder für meinen Sohn tue. Dann kommen die Gedanken: Du solltest immer ständig für ihn da sein, sonst bist Du eine schlechte Mutter, Du bist es nicht wert ein Kind zu haben u.s.w.
Genau dann hilft inzwischen oft diese ABC-Sache, Marika hat es angedeutet.
Also:
Situation: Deine Kleine spielt in der Wippe.
Gedanken: Ich sollte mit ihr spielen.
Gefühle: Ich bin eine schlechte Mutter, fördere sie nicht richtig.
Gegengedanken: Wie schön sich meine Kleine schon alleine beschäftigen kann, wie zufrieden sie da wirkt. Ich kann wirklich stolz auf sie sein. Sie fühlt sich bei uns so wohl, daß sie entspannt in der Wippe sitzt und spielt.
neue Gefühle: Erleichterung, nicht 24 parat sein zu müssen, Stolz auf die Kleine, Freude über das niedliche Spiel.
Und auf ein Neues
Situation: Deine Mutter spielt mit Lena.
Gedanken: Ich sollte das machen, ich bin die Mutter.
Gefühle: Schuld, Versagensgefühle, Überforderung
Gegengedanken: Wie süß meine Mutter mit der Kleinen ist. Was für ein Glück, daß Lena sich bei Ihrer Oma so wohl fühlt. Ich kann sie ruhigen Gewissens bei ihr spielen lassen. Jeder spielt anders mit der Kleinen, wie schön, daß Lena dadurch so viel unterschiedliches kennenlernt.
neue Gefühle: Freude, Entspannung, Neugier, wie andere mit Lena umgehen.
Liebe Nina,
solche Übungen mache ich gerade zu genau den Gedanken (und hundert anderen
)jeden Tag und lese sie wieder nach, wenn die gleichen Gedanken wieder und immer wieder kommen. Aber irgendwann werden sie seltener kommen und es wird bestimmt besser.
Sicher auch bei Dir, wir brauchen also wieder die so oft zitierte Geduld, was für ein Mist.
Kopf hoch, Nina, Du schaffst das. Du hast schon ganz viel geschafft, Du kannst stolz auf Dich sein, wie Ihr das zusammen meistert.
Grüße von Leuchtkäfer
ich lese jetzt erst, was Du geschrieben hast, weil ich im Urlaub war.
Es ist soooo doof, wenn es wieder schlechter ist, das kenne ich auch gut.
Mit dem Beschäftigen habe ich genau dieselben Gedanken. Ich bin an schlechten Tagen mega-gestreßt, wenn ich mal nichts mit oder für meinen Sohn tue. Dann kommen die Gedanken: Du solltest immer ständig für ihn da sein, sonst bist Du eine schlechte Mutter, Du bist es nicht wert ein Kind zu haben u.s.w.
Genau dann hilft inzwischen oft diese ABC-Sache, Marika hat es angedeutet.
Also:
Situation: Deine Kleine spielt in der Wippe.
Gedanken: Ich sollte mit ihr spielen.
Gefühle: Ich bin eine schlechte Mutter, fördere sie nicht richtig.
Gegengedanken: Wie schön sich meine Kleine schon alleine beschäftigen kann, wie zufrieden sie da wirkt. Ich kann wirklich stolz auf sie sein. Sie fühlt sich bei uns so wohl, daß sie entspannt in der Wippe sitzt und spielt.
neue Gefühle: Erleichterung, nicht 24 parat sein zu müssen, Stolz auf die Kleine, Freude über das niedliche Spiel.
Und auf ein Neues
Situation: Deine Mutter spielt mit Lena.
Gedanken: Ich sollte das machen, ich bin die Mutter.
Gefühle: Schuld, Versagensgefühle, Überforderung
Gegengedanken: Wie süß meine Mutter mit der Kleinen ist. Was für ein Glück, daß Lena sich bei Ihrer Oma so wohl fühlt. Ich kann sie ruhigen Gewissens bei ihr spielen lassen. Jeder spielt anders mit der Kleinen, wie schön, daß Lena dadurch so viel unterschiedliches kennenlernt.
neue Gefühle: Freude, Entspannung, Neugier, wie andere mit Lena umgehen.
Liebe Nina,
solche Übungen mache ich gerade zu genau den Gedanken (und hundert anderen
Sicher auch bei Dir, wir brauchen also wieder die so oft zitierte Geduld, was für ein Mist.
Kopf hoch, Nina, Du schaffst das. Du hast schon ganz viel geschafft, Du kannst stolz auf Dich sein, wie Ihr das zusammen meistert.
Grüße von Leuchtkäfer