Lange hat`s gedauert - aber alles wird gut!

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Antworten
Juliane

Lange hat`s gedauert - aber alles wird gut!

Beitrag von Juliane »

Ich habe die Hölle erlebt und habe damals nicht geglaubt, dass es tatsächlich wieder gut wird. Oft habe ich früh gedacht, ich überlebe den Tag nicht ... und abends (die Stunden bis dahin vergingen irgendwie im Schneckentempo) war ich so kaputt als hätte ich körperlich schwer gearbeitet. Doch eigentlich habe ich mich doch "nur" um meine Tochter gekümmert.

Ich hatte eine schwere Wochenbettdepression mit allem, was "dazu gehört". Zusätzlich schwere Angst- und Panikattacken mit beginnender Psychose.

Das ganze begann kurz nach der Geburt meiner Tochter im Juni 2007 und "endete" fast unmerklich Weihnachten 2008. Besonders das erste dreiviertel Jahr war der pure Horror. Und dann ging es ganz langsam (jetzt rückwirkend betrachtet) bergauf. Und JETZT, zum 2. Geburtstag meiner von mir über alles geliebten süßen Tochter, geht es mir ENDLICH WIEDER RICHTIG GUT. Seit 1 Monat wurde mein AD (Mirtazapin) von 45 mg auf 30 mg reduziert. (Mein Zyprexa wurde nach einem halben Jahr auf null reduziert.)

Ich bin hier um Euch, die noch leiden und es nur schwer ertragen können, ganz viel Mut zu machen.

Vor einem Jahr habe ich meinen Erfahrungsbericht hier veröffentlicht: JETZT BIN ICH EINE TOLLE MAMA.

Ich kann ergänzend sagen, dass ich seit September 2008 wieder arbeite bei einer neuen Arbeitsstelle. Und es erfüllt mich. Die lange Mühe hat sich gelohnt.

Ich will Euch ganz viel Mut machen und suche aber auch Gleichgesinnte, denen es genau bzw. ähnlich erging/ergeht wie mir.

Man denkt, nichts wird mehr sein wie es mal war: Das stimmt - aber nicht im negativen Sinne, denn es wird besser, weil wir jetzt nicht nur Frau sondern auch Mamas sind.

Und vielleicht kann ich auch betroffenen Angehörigen mit meiner Geschichte Mut machen. Gebt Eure Frau/Tochter/... in schweren Fällen wie bei mir in die Klinik, aber mit Baby, wenn es denn irgendwie geht. Egal wie weit die Klinik weg ist, habt keine Angst, dass euer Baby euch "vergisst", das tun sie nämlich nicht, denn die wissen genau, wer Mama und Papa sind. Langfristig gedacht eine gute Entscheidung.

ich habe einen ganz tollen lieben Mann, der immer da war. ihm ging es manchmal selbst nicht mehr gut, dass hat er mir später einmal gesagt, aber er hat nie aufgegeben (vllt hat ihm auch sein Glauben geholfen).

das schlimme daran ist: man ist schwanger und stellt sich die Welt mit neuem Baby einfach nur rosarot (oder babyblau) vor. Dann genießt man vllt die ersten Tage ... und dann fängt es an ... der schlafentzuf wird unerträglich, das Baby weint nur, man ist kein mensch mehr, der eigene körper wird einem fremd ... und man hat eigentlivh niemanden mit dem man darüber reden kann.

ihr glaubt nicht, wie oft ich weinend vorm Computer saß und immer und immer wieder die Erfahrungsberichte las (ich kann sie auswendig) und immer wieder neue hoffnung gekriegt habe, wennn ich dachte ich muss sterben. die berichte haben mir damals sehr geholfen. das war auch der grund, als es anfing mir wirklich besser zu gehen, dass ich auch einen geschrieben habe. und ich bin mir ganz sicher, dass er dem einen oder anderen bestimmt auch geholfen hat.
Anke
power user
Beiträge: 527
Registriert: 23:03:2005 23:13
Wohnort: Ostfildern

Beitrag von Anke »

Hallo Juliane,

vielen Dank für Deinen tollen Mut-mach-Bericht!

Der ist vor allem für die Frauen wichtig, die momentan noch kein Licht sehen können.

In Deinem Bericht habe ich auch zu meiner damaligen Krankheit einige Parallelen gesehen...

Ich wünsche Dir weiterhin alles, alles Gute!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
omi 50

Hallo

Beitrag von omi 50 »

Hallo Juliane
Auch uns hat dein Erfahrungsbericht geholfen :lol:
Er war einer der vielen die ich meiner Tochter mit in die Klinik
gebracht habe DANKE dafür.

Diese Berichte sind, oder waren für uns sehr hilfreich um Verstehen,das eine Geburt nicht nur Freude und Glück, sondern auch Schmerz und Leid auslössen kann.

Weiterhin alles Liebe
Tina
Felizia

Beitrag von Felizia »

Liebe Juliane,

von Berichten, wie dem Deinen, kann man wirklich nicht genug kriegen,
wenn man, so wie ich, gerade mittendrin steckt.
Alles ist so rabenschwarz und aussichtslos und man denkt, es kann doch niemandem so dreckig gehen, wie einem selbst - plötzlich scheinen ALLE
Menschen um einen herum super glücklich zu sein, vor allem Mütter mit ihren Kindern.

Aber stimmt nicht, man ist nicht allein und immer und immer wieder zu hören und zu lesen, dass es wirklich Licht am Ende des Tunnels gibt hilft, nicht aufzugeben!!

Dankeschön - Liebe Grüße
Juliane

Beitrag von Juliane »

Ja, genau so ist es.

Man denkt alle um einen herum sind so glücklich. Man denkt, nur das eigene Kind ist so schwierig, weil es "fast nur" weint. Man denkt, nu man selbst versagt als Mutter auf der ganzen Linie.

Aber jetzt, wo ich gesund bin und das alles objektiver überblicken kann, weiß ich, dass auch die Kinder der gesunden Frauen weinen. Aber wie gesagt, die sind gesund, für die ist das nicht schlimm, weil die gesunde Nerven für das Geschreie haben. Die sagen: ja und? Da weint es halt ma!

Aber ich war immer am Boden zerstört: 1. habe ich jedesmal gedacht, sie schreit wegen mir. 2. habe ich immer gedacht, ich kann die Situation nicht meistern.

Ich konnte nie fühlen, wie ich mein Kind liebe (also ich meine dieses Gefühl im Bauch). ich habe sie dennoch geliebt, aber ohne dieses "echte" Gefühl.

Und irgendwann, da war sie so 3/4 Jahre alt, war ich mit ihr im Wagen spazieren. Das war so mit der erste schöne Frühlingstag 2008... da lachte sie mich an, weil zwei große Elstern sich auf der Wiese stritten... und mit einem Mal machte es BUMM im HERZ. ich sah sie an und dachte, wie schön und klug sie ist. Ihre Augen und ihr lachen. Und wie interessiert sie den ollen Elstern zusah. Und ich sah sie an und liebt sie so richtig echt. Ich hätte nie gedacht, das ich dieses Gefühl mal erleben darf.

Und ab da war ich ne echte Mama. Mir ging es da zwar immer noch arg schlecht. aber da wusste ich, weswegen ich kämpfen wollte. Für meine Tochter und meinen Mann. Es gab immer noch Tage, da war mir elendig, eigentlich überwiegten die zu diesem Zeitpunk noch, aber es ging ganz langsam im Schneckentempo bergauf.

Ich stand an ihrem Bettchen, wenn sie weinte, weil ich es wollte und es mein herzenswunsch für sie war, dass sie friedlich schlafen konnte. ich stand nicht mehr am bettchen, weil ich wusste: das macht man so als mutter also muss ich es auch machen.

Aber ihr dürft wirklich nicht aufgeben. das Gefühl wird kommen... Und ihr seid die besten Mams die Euere Kinder haben können.

Da fällt mir auch noch was ein: ich habe immer gedacht ... mein Kind macht das nicht, mein Kind macht das nicht. ich dachte immer alle anderen sind schon soviel wieter. in Wirklichkeit verliert man bei dieser Scheiß-Krankheit den Blick für die Realität, weil man so mit sich selbst beschäftigt ist. Vor einem Jahr (eher war ich nicht in der Lage dazu)konnte ich mir mal ihre Babyaufnahmen ansehen ... und mit einem Mal begriff ich ... sie machte GENAU das GLEICHE wie alle anderen in ihremAlter auch. Sie interessierte sich genauso für ihr Mobile, versuchte genauso den Kopf zu heben oder später zu krabbeln ... das war echt ein WOW-Effekt. Leider habe ich es zum betreffenden Zeitpunkt einfach nicht registriert.
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10627
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Juliane,

vielen vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht und deine Worte hier in der Vorstellungsrunde. Ich habe mich in ganz vielen Dingen von denen du geschrieben hast, wieder gefunden - besonders diesen Moment als du beim Spazieren gehen plötzlich diese enorme Mutterliebe das erste Mal gefühlt hast - das kenne ich auch:

Mein Kleiner war knappe 4 Monate alt, lag auf unserem großen Bett - ich räumte gerade den Kasten ein. Da sah ich ihn an, er mich und lächelte. Ich setzte mich zu ihm auf das Bett und er drehte sich in diesem Moment das aller erste mal alleine auf den Bauch zu mir her - ganz nah - und lächelte wieder!!!! Ja - und es hat wirklich unglaublich "BUMMM" gemacht in mir - mein Herz klopfte mir bis zum Hals - denn da war es, dieses wunderbare Gefühl der Wärme, der unendlichen Liebe zu meinem Kind - das allererste Mal ganz intensiv, ganz nah, ganz real und einfach unglaublich!!!!!!!!!!!!!!!! Auch mir ging es zu diesem Zeitpunkt noch nicht gut - die schlechten Tage überwiegten die guten noch bei weitem. Aber genau wie du wußte ich von diesem Tag an, WOFÜR ich kämpfen würde, WOFÜR ich wieder gesund werden wollte und würde!!!! Und auch ich habe es schafft, ich bin gesund, ich habe eine Lebensqualität, die ich die ganzen Jahre davor nicht hatte! Denn auch mich hat die PPD verändert, aber im positiven Sinne.

Schön, dass du hier bist und dass du mit deinen Worten sooooo viel Mut und Kraft gibst. Ganz viele Frauen werden genau durch solche Berichte ermutigt und bestärkt, dass man es schaffen kann!

Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Felizia

Beitrag von Felizia »

Ich heul gerade Rotz und Wasser, wenn ich eure Berichte lese.
Ich hatte schon gute Tage, sogar schon sehr gute und dann hauts mich von einer Sekunde auf die andere wieder voll rein, so wie heute, und alles geht wieder von vorn los.
Jetzt frage ich mich wieder ernsthaft, waren das wirklich gute Tage, die ich hatte oder habe ich nur geträumt.
Ich zwinge mich, dranzudenken, dass ich schon Glücksmomente mit meiner Tochter hatte aber warum ist dann wieder plötzlich alles!!! weg?
Jetzt zweifle ich wieder, ob ich überhaupt an den guten Tagen eine gute Mutter war, oder ob's mir nur gut ging, weil meine Kleine relativ friedlich war und ich sie evtl.deshalb länger und öfter weglegen konnte!?
Und ich zweifle auch wieder dran, ob sich Lena gut entwickelt, mir kommts sogar so vor, wie wenn sie weniger kann als vorher.
Es ist zum K.....

Trotzdem oder gerade deshalb bin so froh über eure Berichte.

Liebe Grüße
Petra
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10627
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Petra,

es ist leider normal, dass man sich viel mehr an die schlechten Tage erinnert als an die guten, ging mir auch so. Du bist eine sehr gute Mama glaub mir. Im Moment siehst du das nur nicht, weil die Depression dich im Griff hat. Aber du hattest deffinitiv schon gute Tage, es geht also aufwärts.

Weißt auch bei mir hat es lange gedauert, bis ich endlich stabil war und die guten Tage endlich endlich blieben - mehr als ein Jahr mußte ich drauf warten und dafür kämpfen. Ich habe einen Stimmungskalender geführt, dort konnte ich dann bildlich sehen, wie viele gute Tage ich schon hatte, wenn ich mal wieder in einem Loch saß und dachte, die guten Tage waren nur Einbildung und es wird mir nie mehr gut gehen.

Es wird besser, aber die Tiefs sind grauslig ich weiß. Man denkt dann echt, es wird nicht mehr - ich habe genau das erlebt. Was ich aber auch erleben durfte: ich bin gesund geworden - zwar langsam und 2 Schritte vorwärts - einen zurück usw.... aber heute hab ich es längst gepackt und das wird bei dir auch noch kommen!!!!

Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Juliane

Beitrag von Juliane »

Liebe Petra, liebe Marika,

Ja, ja, ja. Genau so ist es.

Man denkt, ma ist eine scheiß Mutter, kann nichts, macht nichts, sorgt nicht fürs Kind. Genau so habe ich auch gedacht. Auch ungefähr ein Jahr lang.

ABER: heute weiß ich, meine Tochter hat sich genauso entwickelt wie alle anderen auch.

Man denkt, man fördere sein Kind zu wenig - totaler Quatsch. Aber wenn es einem schlecht geht, denkt man automatisch, dass es dem Kind ja dadurch auch schlecht geht. Tuts aber nicht. Dein Kind ist einfach froh, dass du da bist, ob es dir nun besser oder schlechter geht. Und glaube mir, irgndwann gehts dir wieder super - ich schwöre dir besser als vorher - und dann überschüttest du deinen Wurm mit soviel Liebe und Kuscheln und Knutschen, dass dein Kind gar keine Luft mehr bekommt :D

Und dein Kind liebt dich und macht jeden Tag ganz viele Dinge, die du vllt gerade nicht so siehst, die dir aber zusehends mehr Freude bereiten werden. Dein kleiner Schatz weiß ganz genau, was Mama braucht.

Und du musst jeden Tag versuchen zu schaffen und dich an ganz kleinen Dingen versuchen zu erfreuen - auch wenns schwerfällt.

Und ich muss sagen, dass mit Marika Idee einen Stimmungskalender zu führen ist super - habe ich auch gemacht. Nehme einen ganz einfachen Kalender, manche machens mit Smilys, ich habe es einfach mit + und - gemacht. Und du erschreckst am Anfang: Hilfe nur -, -, - und immer nur -.
Und dann kommt ein Tag mit nem +. Freu dich. Und dann kommen wieder viele -. Und dann gleich 2 Tage mit +. Und der Abstand zwischen den + Tagen wird immer kürzer. Es werden immer weniger-. Und irgendwann machst du kein + mehr, weil es normal geworden ist. Nur ganz selten kommt noch ein -, aber das ist dann nicht mehr so tragisch.
Felizia

Licht am Ende des Tunnels

Beitrag von Felizia »

Hallo Ihr Lieben!

Ich wollt euch noch was erzählen:
Vor ein paar Wochen hatte ich ein Vorstellungsgespräch in der Heidelberger Klinik. Wir wollten unsere Kleine nicht mitnehmen wegen der langen Fahrerei, also packte ich sie in den Kinderwagen und ab gings zu den Schwiegereltern und - es war echt der absolute Mega-Hammer!!! - mir, die ich bislang am liebsten meine Tochter ständig abgegeben hätte, brach beinah das Herz bei dei der Vorstellung, dass Lena den ganzen Tag bei Oma und Opa verbringen würde anstatt bei mir.
Vor 2 Wochen kam ein Anruf von der Klinik, dass ein Platz für mich frei wäre und ich habe abgesagt. Ich will nicht mehr weg von daheim (habe mich aber noch nicht getraut, mich von der Warteliste streichen zu lassen)
Ich weiß mir ein bißchen besser zu helfen, wenn die krassen Tiefs kommen aber ehrlichgesagt hab ich wahnsinnige Angst vor'm Winter!
Einen Stimmungskalender führe ich übrigens auch schon länger und ich staunte nicht schlecht über die vielen guten Tage im Juli.
Ich sehe die Sonne wieder und ich spüre wieder Hoffnung - nicht immer, aber immer öfter.
Allerdings habe ich auch während ich sowas schreibe noch Angst, es könnte alles nur vorrübergehend sein.

Ganz liebe Grüße
Petra
Juliane

Beitrag von Juliane »

Liebe Felizia,

mach dir keine Sorgen wegen dem Winter. Genieße die Tage bis dahin. Der Herbst kann auch schöne, warme Tage bereit halten, geh durchs Laub spazieren, atme den Herbstgeruch mal bewusst ein - auch das kann man genießen.

Und bis zum Winter sind es noch einige Monate. Keine Panik. In diesen Monaten wirst du mit großer Sicherheit noch weiter genesen sein - da bin ich mir wirklich sehr sicher. Und dann kommt die Vorweihnachtszeit (wie alt ist dein Kind denn?). Da kann man viele schöne Sachen machen - auch drinnen. Mach dir deine Wohnung schön und gemütlich. Und falls du Angst hast, mit deinem/r Kleinen nichts anzu fangen zu wissen, tröste dich, dir wird schon etwas passendes einfallen. Nichts zu sehr planen - einfach mal so aus dem Bauch heraus.

hab mir mal so Gedanken gemacht, was ich so mit meiner Tochter angestellt hatte:

Herbst
- natürlich bei tollen (aber in Wirklichkeit auch bei Sauwetter) raus gegangen zum Spazieren - das hat mir gut getan, weil ich oft das Gefühl hatte, zuhause in einem Käfig zu sein und mein Baby permanent bespaßen zu müssen
- Herbstduft riechen (das modrige Laub, das nasse Gras - falls du die Möglichkeit hast, fahr doch mit dem Mini mal in den Wald oder mal in eine ungewohnte Umgebung
- wenn du Mini, falls er/sie Mittagsschlaf macht, mal nur was für dich zu machen (und sei es nur für ne halbe Stunde, aber damit meine ich nicht fernsehen gucken, eher was für die Seele): ich habe meine Liebe zum Basteln und Malen wiederentdeckt (habe ich vor der Schwangerschaft gerne getan)
- selten (weil es doch anfänglich sehr viel Überwindung gekostet hat) habe ich mich mal mit einzelnen Mamas und ihren Babys zum Kaffee in der Stadt getroffen (hat vllt kurzfristig nicht viel gebracht wegen dem ganzen Stress und der innerlichen Aufregung - mittelfristig jedoch war ich schon stolz, dass so alltägliche Sachen immer besser klappten - früher hat man sich ja auch keine Gedanken gemacht, wenn man sich mal mit ner Bekannten getroffen hat; durch die Krankheit hinterfragt man prinzipiell erstmal alles, was doch schon sehr beschwerlich ist :x )
- dann hast du geschrieben, dass du doch schon gern wieder zuhause bist: Find ich prima (ich denke, das ist schon ein Schritt in die richtige Richtung :D)

also:
- im Herbst kannst du deine Wohnung doch schön schmücken

...einen großen Kürbis kaufen und den aushölern und ne Kerze reinstellen,
...mit deinem Mini einen Drachen basteln (schneide einen bunten Zeichenkaron als Drachen, bastel Schleifen dran und das hab ich gemacht, obwohl Emily da noch so klein war: ich hab ihr einen Filzstift in die Hand gegeben und da hat sie viele Kratzeln auf den Drachen "gemalt" - ihn also quasi "ausgemalt". Den Drachen hab ich ihr dann an ihre Tür geklebt und immer wenn wir vorbei gelaufen sind, haben wir den angeguckt.
...viele Zierkürbisse verteilen, Eicheln und Kastanien sammeln und dekorieren

und im Winter
...natürlich die Vorweihnactszeit genießen, viele Kerzen - alles kuschelig
... das selbe Spiel wie mit dem Drachen 8nur diesmal als Tannebaum und mit Fingermalfarbe die Kugeln vom Kleinen betupfen lassen, da freut sich dein Mini bestimmt - ganz nach dem Motto: Nicht schön, aber selten :wink:
... Plätzchen backen und wenns zuviele sind...na nd, dann bastelst du kleine Tüten und verschenkst die an die Nachbarn, musst dich echt nicht schämen. Es freuen sich bestimmt auch welche, von denen du das nicht gedacht hast.

so jetzt fällt mir aber nichts mehr ein.

Ich denk weiter drüber nach - wegen so nem doofen Winter werden wir doch alle nicht mehr traurig sein. Aber ich versteh genau , was du meinst. mir ging es ja genauso. Mein Papa hatte damals immer zu mir gesagt, wenn der Frühling kommt, wird alles besser.. wie recht er hatte, aber den Winter habe ich trotzdem gemeistert.
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10627
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo,

mir fällt noch was ein: Es muss nicht eine Klinik sein - schau doch mal nach einem Therapeuten und beantrage eine ganz normale Therapie!!!!! Das wird gut durch den Winter helfen. Da bist du immer eine Stunde und kannst wieder heim zu deinem Schatz!!!! Mir scheint, das eben eine ambulante Therapie bei dir reichen würde.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Antworten