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Athene

Stelle mich mal vor

Beitrag von Athene »

Hallo Ihr Lieben
Nun möchte ich mich erstmal vorstellen: Ich heiße Julia und bin 26 Jahre alt. Ich bin gehörlos.
Ich habe inzwischen einen 3 ½ jährigen Sohn. Ich bin froh, dass ich diesen Forum entdeckt habe durch einen Forum. Durch die Erfahrungsberichte hier habe ich gemerkt, dass ich auch diese Depressionsform hatte.
Nach der Geburt (die Geburt war sehr schmerzhaft) war ich nur noch geschockt von dem Schmerzen und empfand Leere für meinen Sohn. Ich wunderte mich gleich darüber, denn es hieß doch immer, dass gleich nach der Geburt Klick bei jedem Mutter gemacht wird und sie ihren Kind sofort liebt. Dieses Gefühl hatte ich nicht und machte mir innerlich Vorwürfe, weil ich nicht so empfand. Dennoch wollte ich unbedingt das Beste für mein Kind und stillte ihn, auch wenn ich starke Schmerzen hatte. Da begann bei mir der Teufelskreis: Ich hatte schlimme Angst vor SIDS und man las überall, dass das Stillen SIDS vermindert. Als stillte ich ganze 5 Monate weiter, obwohl es für mich nur quälend war (alle 1 ½-2 Stunden stillen unter starken Schmerzen und Hebamme hat mich nicht unterstützt). Ich sah meinen Sohn nur noch als „Monster“: Ständig Hunger und quält mich ständig. Ich litt unter dauerhafter Anspannung, er könne jeden Moment losbrüllen und nach meinem Brust verlangen. Wenn mein Freund zur Arbeit musste, hatte ich Panik, mit meinem Sohn alleine zu sein und war ziemlich überfordert. Dennoch hieß es immer nur von meiner Mutter aus: Reiß dich zusammen.
Ich sah mich als Rabenmutter, weil ich nicht gelassen damit umgehen konnte und jedes mal hoch ging mit meinen Gefühlen. Mein Freund unterstützte mich, wo er nur konnte, dennoch wusste er auch nix von der Depression. Er merkte nur, dass ich mich ständig mit anderen glücklichen Müttern verglich und sogar mit Müttern aus der Werbung.
Erst 2 Jahre später wurde alles besser, wo wir nach Berlin umgezogen sind und ich Freunde fand und mein Sohn in den Kindergarten kam. Davor haben wir in Braunschweig gewohnt und mein Sohn war paar mal die Woche bei der Tagesmutter und ich war immer froh, wenn er bei ihr war und machte mir gleichzeitig Vorwürfe, warum ich so dachte.
Und jetzt bin ich schwanger und habe bissl Angst, dass sich das alles wiederholt. Hoffe, ich kann hier Austausch finden.

Alles Liebe
Julia
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Hallo, liebe Julia!

Schön, dass du hierher gefunden hast. Ich finde deine Angst vor einem neuerlichen Aufflammen der Depression ganz natürlich. Ich hab die PPD erst bei meiner 2. Tochter bekommen und bin immer ganz froh, dass ich nicht noch mehr Kinder möchte, weil ich genau wie du Angst hab.
Aber hier im Forum sind einige, die sich trotzdem getraut haben und bei denen es gut gegangen ist. Außerdem hast du es schon einmal geschafft, also würdest du es nochmal schaffen. Und es gibt natürlich Mittel und Wege, die schlechte Zeit zu verkürzen, WENN es wieder passiert. Machst du eine Therapie? Ich weiß nicht genau, aber es wird doch hoffentlich auch Therapeuten für Gehörlose geben??? Hast du Medikamente genommen? Habe mit beidem sehr gute Erfahrungen gemacht. Hatte Sertralin eigentlich ab Geburt und hab trotzdem 7 Monate stillen können, obwohl ich natürlich nicht weiß, ob du das nach deinen Erfahrungen noch möchtest.
Angst vor SIDS hat absolut jede Mutter, da bist du nicht allein. Und dieses Gefühl der Liebe zum Kind entsteht meiner Erfahrung nach auch bei den meisten nicht sofort. Finde ich auch total normal, man verliebt sich ja im Normalfall auch nicht sofort, sondern erst, wenn man jemanden kennengelernt hat.

Ich wünsch dir alles Gute und hoffe, von dir zu hören!

Lg Elisabeth
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Hallo Athene,

und herzlich willkommen hier!

Als erstes möchte ich mal mit dem Bild aufräumen, dass jede Mutter ( am besten noch die 'gute') ihr Kind sofort liebt. Ich lese gerade das Buch 'Babyblues' von Karin Figes, da geht es sehr viel um diese 'Mythen', die es jungen Müttern sehr oft sehr schwer machen. Das mit der sofortigen Liebe wird im Nachinein oft so gedeutet und das hat auch seine Berechtigung. Aber im ersten Moment ist der Schock erstmal normal. Die Überwältigung durch die Schmerzen, des außergewöhnlichen Momentes. Tränen fließen vor Erschöpfung und Erleichterung. Oder auch nicht. Viele Mütter haben in dem Buch beschrieben, dass ihnen das Kind erstmal als etwas 'Fremdes' vorkam.
Ich frage mich, was ist es denn anderes? Klar, wir spüren es in der Schwangerschaft, aber wir haben das Wesen noch nie gesehen, noch nie gefühlt, noch nie gerochen. Es ist in meinem Augen nur logisch, dass es uns 'gewöhnungsbedürftig' erscheint.
Das, was wir instinktiv erleben denke ich ist nicht die Mutterliebe, die ergibt sich, sondern ist der Instinkt dieses Wesen zu versorgen, für sein Überleben verantwortlich zu sein. Das ist sowohl eine Zuneigung ganz eigener Art, als auch ein Anspruch. Auch das ist überwältigend.

Und ich denke, wenn man das 'darf', wenn man erlaubt bekommt ( meist von sich selbst) sich daran zu gewöhnen, sich unsicher sein zu dürfen, nicht perfekt dabei zu sein, dann entwickelt sich mit dem 'Erfolg' den man hat auch ein postives Gefühl. Man muss jemanden kennen, um ihn zu mögen, das sage ich. :wink:

Ich bin auch schwanger und ich habe auch Angst, ob ich das alles schaffe, ob ich das kann, was ich da von mir verlange. Ich hoffe auch, dass ich mein Baby als 'fremd' empfinde, wenn ich es zum ersten mal sehe. Aber ich vertraue darauf, dass es so läuft, wie es richtig ist und nehme meine Zweifel und Angst liebevoll an als Teil des Ganzen. Ich versuche es. :wink: :wink:

Das nur mal zum Einstieg ein paar Gedanken von mir.

Liebe Grüße
und eine gute Schwangerschaft!
Verena
Athene

Beitrag von Athene »

Hallo Ihr Lieben
Vielen Dank für die Antworten. Ich wusste einige Zeit lange nicht, was das war, was ich empfand. Ich wollte auch gerne mit andere Muttis austauschen, dennoch aufgrund meiner Gehörlosigkeit ist es schwierig. Es gibt zwar gehörlose Mütter, die wohnen aber weit verstreut. Viele Gehörlosen leben in Berlin, deswegen bin ich auch hierher gezogen, damit ich mich entfalten kann. Hier gibt es mehrere chancen und sowie gebärdensprachkompetenten Psychologen. Werde mich bald informieren. Hoffe nur, sie haben auch Erfahrungen mit solchen Themen. Es gibt leider erwa 5 Psychologen in berlin. Meine Auswahl ist nicht so groß. Ansonsten nehme ich einfach Dolmetscher, auch wenn es etwas unpersönlicher ist, aber immerhin. Ich habe auch vergessen zu erwähnen, dass ich Blasen und Scheidensenkung habe, was inzwischen besser geworden ist, aber diese hat auch Einfluss zu Stimmungsschwankungen. Und vor 2 Jahren hatte ich Fehlgeburt. Übermorgen werde ich zum ersten mal zum FA gehen und hoffen, dass das Herz von dem Zwerg schlägt.
Dass man seinen Baby fremd empfindet, hatte ich ehrlich gesagt noch nie mitbekommen, bis ich selber erlebt habe. Daher war der Schock für mich umso größer. Aber ich schöre eins, ich mache das anders diesmal. Ich werde mir Hilfe aufsuchen. Hier auf der Homepage steht präventive Maßnahmen dazu, unter anderem auch, Hilfe zu Verwandten suchen. Leider habe ich hier keine, bin also alleine mit meiner Kernfamilie. Was genau ist der Unterschied zwischen postnatalen Depression und PPD? Ich kenne niemanden, die dasselbe Gefühle wie ich empfand und das so lange. Denke daher, dass es nicht so häufig vorkommen. Vielleicht empfindet man sein Baby als fremd, aber das legt sich schnell wieder und nicht so wie bei mir. Ich hatte Horrorangst vor mein Baby und auch Zwangsgedanken gehabt...Ich bin frofh dass es Hilfen gibt und werde sie auf jeden Fall nutzen. Uii, schreibe zuviel. Tut einfach gut. Da ich niemanden kenne, haben sie auch wenig Verständnis und es kann kein Austausch geben.

Alles Liebe
Julia
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo Julia,

willkommen im Forum, auch von mir.

Wenn du meinst, dass du zu viel schreibst, dann schaue dir mal meine Texte an. Grins. Aber überfliege sie, nicht alle lesen, ja?

Das Krankheitsbild PPD und die Unterformen sind sehr gut auf der Einstiegsseite von S+L zu lesen. http://www.schatten-und-licht.de/krankheitsbilder.html . Die Krankheit kommt häufiger vor als du denkst, nur wird sie in der Öffentlichkeit bedauerlicherweise nicht so häufig diskutiert. Leider immer noch unter vorgehaltener Hand. Ich bin zwar nicht von einer PPD direkt betroffen, aber kommt das Thema mal unter Freunden zur Sprache, wissen meist mehr darüber bescheid als ich dachte.

Das Forum hier ist eine ganz tolle erste Anlaufstation, wo man sich über Sorgen austauschen kann und auch Ratschläge erteilt bekommt, was man ggf. noch an seiner Situation verbessern kann. Mir wurde hier unheimlich geholfen, denn wenn ich auch „nur“ unter einer Angststörung litt, wurde ich hier mit offenen Armen empfangen.

Habe ich dich richtig verstanden, dass dein Kind 3 ½ Jahre alt ist und du seitdem ohne direkte Hilfe zurecht kamst? Keine Therapie? Keine direkte Anlaufstation oder gar medizinische Hilfe? Was hast du in den zwei Jahren vor Berlin gemacht? Weiß dein Partner bescheid, wie es dir geht? Weiß er überhaupt irgendetwas von dem, was in dir damals vorging und jetzt wieder zu Tage kommt?

Du solltest das schleunigst nachholen, falls dem so wäre. Es muss sich natürlich rein gar nichts wiederholen. Doch wenn sich die Angst vor der Angst wieder breit macht, solltest du handeln. Was ist mit Bachblüten? Schon mal probiert? Kennst du die Bücher von Lee Baer „Der Kobold im Kopf“ oder „Ängste verstehen und überwinden“ von Doris Wolff?

Was die Fehlgeburt angeht, so hatte ich auch eine. Wäre mein drittes Kind gewesen. Ich möchte nicht großkotzig klingen, aber Gott gibt, Gott nimmt. Die Angst spielt mit, auch bei mir, sollte ich wieder mal schwanger werden, aber so ist nun mal der Lauf der Dinge. Trauern ja, nur nicht bis alle Ewigkeit. Und erst recht nicht an eine Wiederholung denken!

Das soll es erst mal von mir gewesen sein. Bis bald und einen schönen Abend wünscht
AmoebeMS
Athene

Beitrag von Athene »

Hallo
Danke für deine Antwort. Fehlgeburt habe ich auch ganz gut weggesteckt. Ich war ja "erst" in 8.Woche. Mein Freund weiß ungefähr, wie es in mir ging. Er war immer für mich da und ist auch froh, dass diese Seite gibt. Er will sich mit mir zusammen erkundigen. Noch geht es mir gut, soll ich etwa trotzdem mit Bachblüten anfangen, obwohl bei mir noch keine Anzeichen gibt?
Die Bücher kenne ich nicht, werde mich erkundigen. Danke dir.
Die ersten halbes Jahr war ich in Salzgitter und dann den Rest in Braunschweig. Dort war ich sehr einsam, hatte wirklich keine Freunde in der Nähe. Alle 3 Monate bekam ich Besuch (meinen Eltern ausgenommen). Das ist nicht gut, denke ich. Berlin tut mir gut. Aber die Angst ist da, ob nach der Geburt wieder mein Kopf "spinnt".

Ich frage mich, warum gibt es solche Depression? Das ist doch naturgemäß nicht natürlich, oder? Denn in der Natur hätten man wohl Babys verstoßen. Oder ist das nur in der modernen Welt so?

Julia
Athene

Beitrag von Athene »

Hallo
Ich bin es nochmal, die Bücher schauen ja genial aus. Wenn das Herz von dem Zwerg schlägt, werde ich mir zur Feier die Bücher kaufen, grins. Komische Gedanke, dennoch passend.
Habe mir die Krankheitsbilder geschaut, bei mir traf wohl Peripartale Depression zu. :(
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo Julia,

tja, warum gibt es überhaupt Depressionen? Ist schon mal eine Doktorarbeit darüber verfasst worden? Ich denke, es liegt einfach an der Natur des Menschen und an seiner Persönlichkeit. Oft gibt es einen Grund und dann auch wieder nicht. Vieles ist organisch bedingt, vieles dann auch wieder psychisch. Alles sollte in Erwägung gezogen werden.

Bachblüten sind in erster Linie Kräuter. Man muss somit keine Angst haben sie während der SS zu nehmen oder während des Stillens. Bei dir scheint eher die Angst vor der Angst gegeben zu sein und daher würde ich Doris Wolffs Buch empfehlen. Nur muss man damit üben! Ganz wichtig. Man muss es auf seine eigenen Probleme zu schneidern und damit arbeiten.

Depressionen sind tatsächlich naturgemäß. Machen wir es uns einfach: Trauer! Ein geliebter Mensch stirbt. Was empfindest du? Trauer pur. Kommen viele da so einfach raus und sagen sich nach einer Woche „gut, meine geliebte Mutter ist verstorben, ist eben so, mein Leben geht weiter“? Nein, das tut niemand. Und Trauer können viele nicht ohne Hilfe verarbeiten. Dabei spielen die Hormone/Botenstoffe im Gehirn eine entscheidende Rolle. Und jetzt spinnst du den Gedanken weiter und denkst an ein Kind. An eine Geburt. Hormone? Nö! Da denkt keiner dran. Muss alles gut werden, weil ein Kind zur Welt kam und man es auf Anhieb lieb haben muss. Mich stürzte das nicht in eine Depression, sondern der Schlaganfall meines Stiefvaters. So kann es einfach kommen.

Und weißt du was? Heute mache ich mir keine Gedanken mehr außerhalb der Therapie, warum das so gekommen ist! Ist einfach so. Warum? Weil ich mein Leben weiter führen möchte, ohne an der Vergangenheit festzuhalten. Ich lebe doch weiter. Ich sterbe doch nicht gleich morgen! Oder gleich!

Babies verstossen kommt wohl doch eher im Allwetterzoo in Münster vor, bei den Gorillas. Ist doch fast egal welche Form der Depression auf einen zutrifft. Hauptsache man kommt da rasch wieder raus, gell?

LG AmoebeMS
ubure

Beitrag von ubure »

Liebe Julia,

herzlich willkommen bei uns!

Ich denke, Du hast jetzt sehr gute Voraussetzungen, die Sache zu meistern: Dein Freund unterstützt Dich, Du hast jetzt ein gutes soziales Netz, soweit ich das jetzt herauslesen kann. Das Wichtigste ist wirklich, für den Notfall vorzusorgen.

Ich habe die ersten 3 Jahre auch ohne Hilfe, also ohne Therapie und ADs verbracht. Ich habe alles versucht, nur nicht das Richtige, und das bereue ich heute zutiefst.

Ach ja: warum wir überhaupt Depressionen bekommen? Du meinst damit wahrscheinlich, wieso die Evolution das noch nicht rausgefiltert hat, weil es ja eindeutig ein Manko ist und den Menschen nicht weiter bringt, oder?
Naja, uns Menschlein gibt es gerade mal einen klitzekleinen Augenblick, wir stehen evolutionsmäßig noch ganz am Anfang. Frag nochmal in ein paar Millionen Jahren, dann sollte es Frauen wie uns nicht mehr geben (falls es dann überhaupt noch irgend jemanden gibt :wink: ).

LG,
Inez
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Wegen Deiner Frage, warum es das gibt möchte ich anschließen, wo ich oben 'nur' angefangen habe.
Und Dir meine ganz persönlichen Gedanken dazu schreiben. Wird was länger. :wink: Und hat nu einen ANspruch auf subjektive Wahrheit. 8)


Also, da ist dieser Geburtsschock und die gleichzeitige augenblickliche Anforderung die Verantwortung für das Leben dieses zerbrechlich wirkenden Wesens zu haben.
In dem Moment denke ich ist es erstmal 'natürlich', dass auch Leere entsteht, ich denke als Schutz vor der absoluten Überwältigung.
Dann ist aer die Frage, wie geht es weiter. Und da kommt in meinen Augen die Moderne hinzu. Mit den Bildern und Ansprüchen und vor allem sehr viel Alleinesein. Wir haben keine Dorfgemeinschaft, keine Großfamilie die uns beruhigt, die uns sagt es ist in Ordnung so. Im Gegenteil, wir leben in einer Leistungsgesellschaft, und wer nicht leistet ist ein Versager. Man bleibt alleine, hat Ansprüche, die kaum zu erfüllen sind und muss sich als Versager fühlen.
Ich glaube das trägt dann dazu bei, dass wir uns nicht 'natürlich' erholen und 'ungezwungener' eine Beziehung aufbauen zu dem Wesen, das uns so dringend braucht. Und das wiederum läßt uns glauben wir versagen usw.

So stelle ich es mir auf der sozialen Ebene vor. Wie das dann auf der chemischen Ebene so genau abläuft, da hab ich auch noch keine Antwort drauf. Ich komme eben auch aus der 'sozialen' Schiene und weniger aus der medizinisch-chemischen.
Aber diese Seite sollte man nicht unbedacht lassen, es ist ja auch so, dass bestimmte Hormone (z.B. wie hier sooft erwähnt die Schilddrüse) wirklich einfach durcheinander kommen und früher haben die Menschen da eben andere Mittel gehabt. Statt ADs eben Kräuter und Blüten, statt Gesprächstherapie eben Rituale wie Schwitzhütten. Aber statt, dass durch die psychische Belastung alles nur schlimmer wird wurde dem Körper vielleicht auch schon geholfen.

Weil letztlich sehe ich einen sehr nahen Zusammenhang von sozialen und chemischen Gründen. Beides beeinflusst sich gegenseitig auf einer bestimmten Ebene. Natürlich nicht so einfach, dass man 'gesund' wird bei einer Schilddrüsen-Störung, weil man es nur einfach will.

Ja, so stelle ich mir die Zusammenhänge vor. Ich kann es natürlich nicht beweisen, und weil man es erklären kann ist es auch nicht gleich geheilt.
Aber es tut gut sich auszutauschen, und vielleicht können wir ja weiter darüber philosophieren...
Bin auch ein eher 'kopflastiger' Mensch, ich weiß. Ist eine uralte Strategie, mit der ich schon sehr sehr lange Unsicherheiten, Ängste, das Fremde versuche zu besänftigen. :wink:

Ich hör jetzt mal auf hier heute Abend, wünsche alles Gute!
Liebe Grüße an alle :wink:
Verena
Athene

Beitrag von Athene »

Hallo
Vielen Dank. Grins, es stimmt, es gibt sowieso viele Fehler, die eigentlich von der Evolution ausgerottet werden sollte, aber dank Medizin eben nicht so ist. Eigentlich sollte ich auch der Evolution nach sterben (hatte schwere Hirnhautentzündung mit 18 Monaten, weswegen ich gehörlos bin).

Beste Voraussetzungen habe ich leider nicht, um wieder Rückfällig zu werden. Damals in BS: Zwar keine Freunde, dennoch meinen Eltern in meiner Nähe, wo sie mir Joshua sehr gerne abnahmen, mein Freund studierte und war daher viel zu Hause.

Jetzt: Zwar Freunde, aber keine Eltern in der Nähe, mein freund hatte gestern Vorstellungsgespräch, welche sehr gut verlaufen ist und wenn er genommen wird, muss dann 30 Std die Woche arbeiten.
Aber das Wichtigste ist ja, dass ich weiß, dass da was gehandelt werden muss und ich werde mir 2 Bücher bestellen, wenn das Herz schlägt. Zwanggedanken habe ich jetzt noch, zwar in anderen Situationen, aber immer noch.
Und nach dem Urlaub nächste Woche suche ich mir Psychologen.

Es ist toll, hier zu sein. Und zu wissen, dass ich nicht unnormal bin.
Alles Liebe
Julia
Juliane

Beitrag von Juliane »

Liebe Ylaina,

habe gelesen, du nimmst Mirtazapin und bist schwanger. geht das? Ich bekomme es auch: von Aug 07 bis April 09 45 mg, seit mai 09 30 mg. ich denke auch oft darüber nach, ob wir noch ein zweites Kind kriegen sollten/wollen. Aber ich habe angst, dass das Ad dem baby schaden könnte. was ist, wenn ich auf einmal schwanger werden sollte? weißt du, ob das dem kind schaden? Was macht der arzt da? nimmt er einem das mittel sofort weg, oder wie? hab angst, dass die depression dann wieder kommt.
Athene

Beitrag von Athene »

Hallo Ihr
Wollte euch nur sagen, dass ich heute net mehr aushalten konnte und zum FA gegangen bin. Dennoch musste ich feststellen, dass sie bis 28.8. Urlaub hat. Werde dann solange warten ;0)
Bis bald
Julia
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Liebe Juliane,
habe Dir eine PN geschrieben. :wink:
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