Hallo,
ich war lange nicht hier. Bin jetzt in der 37. SSW und eigentlich ging es mir gut. Habe im Juni das Citalopram komplett abgesetzt und fühlte mich wirklich stabil (von normalen Stimmungsschwankungen, die in der SS ja eh gehäuft auftreten, mal abgesehen).
Nun kommt auf einmal die Angst hoch - was mache ich bloß, wenn mir mein Kind fremd ist und ich es nicht lieben kann, so wie ich das doch eigentlich will?
Bei der PPD nach der 2. SS hatte ich dieses Gefühl des Fremdseins nur relativ kurz, mich quälten mehr die Unzulänglichkeitsgefühle, schlechte Mutter zu sein, Selbstvorwürfe, Versagen, die Suizidalität,...
Im Moment denke ich "bleib noch lange drin - ich bin noch gar nicht so weit - ich kann mich noch gar nicht genug freuen. Habe Angst, daß Du dann da bist und ich nicht so "funktioniere" wie ich das von mir erwarte". Mein Kind kann doch gar nichts dafür und ich finde es so unfair von mir- weiß mir aber auch nicht zu helfen. Es hilft auch nicht, mir immer wieder einzureden "ach, das wird schon".
Ich habe nicht Angst davor, daß ich mich generell mit drei Kindern überfordert fühlen könnte - nein, es ist die Angst vor dem "Fremd-sein", die so stark ist. Ich verstehe das irgendwie auch nicht - wir hatten uns dieses Kind so gewünscht und jetzt denke ich "bleib noch im Bauch - ich weiß nicht, wie es ist, wenn Du da bist" und das tut mir so leid und ich mache mir solche Vorwürfe, daß ich eben nicht vor Vorfreude strahle. Es ist eben nicht so, daß ich es gar nicht abwarten kann - so wie das doch eigentlich sein sollte. Und das macht mir doch ziemlich zu schaffen.
Ich finde das meinem Kind gegenüber so unfair von mir und ich habe ein echt schlechtes Gewissen, das mich sehr quält.
Ich fühl mich irgendwie so hilflos und verurteile mich selbst für meine Gedanken und Gefühle.
Eigentlich weiß ich, daß ich das auch irgendwie schaffe (habe mir in den letzten drei Jahren ein recht gutes Netz ausgebaut - mit Therapeut, Arzt, HEbamme und natürlich meiner Familie), aber die Angst bleibt dann doch immer mein treuer Begleiter - mal mehr, mal weniger.
Danke fürs Lesen - vielleicht hat jemand Rat?
3 Wochen vor Entbindungstermin und die Angst ist wieder da
Moderator: Moderatoren
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Caro
3 Wochen vor Entbindungstermin und die Angst ist wieder da
Zuletzt geändert von Caro am 30:12:2009 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Jungsmama
Ich kann leider nicht viel dazubeitragen.
Sehe aber deine Sig:
Meine Kinder sund auch von 03 und 06 und das nächste kommt 09, nur die Monate sind nicht gleich
Ok die Sorge das ich mich mit drei Kindern überfordert fühle habe ich auch...
Wenn du dich nach der Geburt so fühlst, also mir hatte mal die Homöopathin dafür
Pulsatilla C 200 vom ersten Tag an 2 Kügelchen jeden morgen für 7 Tage empfohlen, ob das allerdings reicht weiss ich nicht.
Evtl kannst du da mit deiner ÄRztin schon vorarbeiten? Deine Ängste schildern und vielleicht was vorbeugendes nehmen oder "da liegen" haben? Bachblüten, Globuli, JOhanniskraut?? So was?
LG
Sehe aber deine Sig:
Meine Kinder sund auch von 03 und 06 und das nächste kommt 09, nur die Monate sind nicht gleich
Ok die Sorge das ich mich mit drei Kindern überfordert fühle habe ich auch...
Wenn du dich nach der Geburt so fühlst, also mir hatte mal die Homöopathin dafür
Pulsatilla C 200 vom ersten Tag an 2 Kügelchen jeden morgen für 7 Tage empfohlen, ob das allerdings reicht weiss ich nicht.
Evtl kannst du da mit deiner ÄRztin schon vorarbeiten? Deine Ängste schildern und vielleicht was vorbeugendes nehmen oder "da liegen" haben? Bachblüten, Globuli, JOhanniskraut?? So was?
LG
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tanja1980
Hallo Caro
Ich bin jetzt in der 26 SSW und werde das Fluoxetin bis zur 36 SSW auch ausschleichen, habe auch Angst wie es dann ohne Medis ist, aber ich habe für mich beschlossen nicht zu stillen und gleich nach der Geburt die Medis wieder zu nehmen, ich denke das ist die beste Entscheidung. Wie möchtest Du das den machen?
Viele Grüsse
Tanja
Viele Grüsse
Tanja
Hallo,
möchte fragen, warum ihr während der SS ganz ausschleicht bis auf 0, um dann sowieso nach der Geburt wieder anzufangen. Kann man nicht eine Minidosis beibehalten die komplette SS durch dann?
möchte fragen, warum ihr während der SS ganz ausschleicht bis auf 0, um dann sowieso nach der Geburt wieder anzufangen. Kann man nicht eine Minidosis beibehalten die komplette SS durch dann?
Lieben Gruß von mir
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
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Jungsmama
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Caro
Hallo nochmal,Geli hat geschrieben:möchte fragen, warum ihr während der SS ganz ausschleicht bis auf 0, um dann sowieso nach der Geburt wieder anzufangen. Kann man nicht eine Minidosis beibehalten die komplette SS durch dann?
also ich habe ausgeschlichen, weil es mir zum einen eh gut ging und ich mich stabil fühlte/normalerweise auch noch stabil fühle und zum anderen, weil man die Dosis eben wg. Entzugserscheinungen am Kind im letzten Drittel der SS so niedrig wie möglich halten sollte.
Ich hoffe, nach der Geburt nicht wieder mit den Medis anfangen zu müssen - zumindest ist es nicht schon fest geplant. Ich werde abwarten und schauen, was bzw ob irgendwas notwendig sein wird. Selbst wenn ich aber wieder mit Citalopram anfangen muß, kann ich auf jeden Fall weiterstillen, was mir sehr wichtig ist.
lg
...der es übrigens wieder besser geht - die Angst ist noch da, aber nicht mehr so dominant.
Zuletzt geändert von Caro am 30:12:2009 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Ylaina
Liebe Caro,
ich bin ja auch schwanger.Und die Medikamentationsfrage erstmal hintenan gestellt ging es Dir ja um das 'Fremdsein'. ich kenne es zwar nicht von einer PPD, ich bin Erstgebärende, aber ich kenne diese Schwankungen von Nähe und Ferne schon in meiner Schwangerschaft.
Ganz heftig war es, als die FÄ mir sagte, es würde ein Junge werden. Ich habe überhaupt nie mit einem Jungen gerechnet, für mich war klar, dass es ein Mädchen wird.
Ich wußte mit dem Gefühl einen Jungen zu bekommen, eine Jungsmama zu sein Null anzufangen, ich war wie gelähmt, sogar traurig und ängstlich. Und die Verbindung zu meinem Kind ging mir verloren.
Erst hab ich versucht es kleinzureden vor mir selbst, weil ich mich auch so furchtbar gefühlt hab, so schuldig auch. Eine Mama muss ihr Kind lieben, egal, was es für ein Geschlecht hat, mein Baby bekommt einen Schaden, wenn es im Mutterleib schon sich abgelehnt fühlt und im schlimmsten Fall verliere ich es und es ist meine Schuld. Also, mir einreden, es ist ja nicht so. Das hat mal gar nicht geklappt. Also kann ich Dir nicht empfehlen, Dich dagegen zu wehren.
Was mir aber geholfen hat - so sehr, dass es mir wirklich vom Gefühl her beides willkommen sein wird (die FÄ hat sich zweimal umentschieden und will keine Prognose mehr abgeben
)- ist darüber reden.
Machst Du eine Therapie?
Mit meinem Mann, mit meiner besten Freundin und mit meiner Therapeutin. Das Geschlecht und meine Angst davor und vor allem die plötzliche 'Beziehungslosigkeit' war drei oder vier Wochen lang das beherrschende Thema in der Therapie. Und das hat wirklich gut getan. Alles, was damit zusammenhängt: die Angst vor der eigenen Gefühlslosigkeit, vor der Unzulänglichkeit, vor dem 'Versagen', die Sehnsucht, die Schuldgefühle rauszulassen war das, was mir wirklich geholfen hat.
Geholfen anzunehmen, dass sowas vorkommt. Dass es eigentlich ganz normal ist, dass es zu einer Beziehung dazu gehören kann. Es hat mir geholfen, dass ich mich nicht so verurteile dafür und das war das, was mir eigentlich geholfen hat es wieder anders zu sehn.
Ein Baby darf einem fremd vorkommen, man darf Angst haben, was passiert, wenn das dritte Kind kommt, weil sich wieder alles ändern wird. Red Dir nicht ein, Du müsstest diese Gefühle unterdrücken, sondern sprich drüber.
Ich wünsche Dir noch ein klein wenig Entspannung die nächsten Tage und dann vieeel Kraft!!
Liebe Grüße
Verena
ich bin ja auch schwanger.Und die Medikamentationsfrage erstmal hintenan gestellt ging es Dir ja um das 'Fremdsein'. ich kenne es zwar nicht von einer PPD, ich bin Erstgebärende, aber ich kenne diese Schwankungen von Nähe und Ferne schon in meiner Schwangerschaft.
Ganz heftig war es, als die FÄ mir sagte, es würde ein Junge werden. Ich habe überhaupt nie mit einem Jungen gerechnet, für mich war klar, dass es ein Mädchen wird.
Ich wußte mit dem Gefühl einen Jungen zu bekommen, eine Jungsmama zu sein Null anzufangen, ich war wie gelähmt, sogar traurig und ängstlich. Und die Verbindung zu meinem Kind ging mir verloren.
Erst hab ich versucht es kleinzureden vor mir selbst, weil ich mich auch so furchtbar gefühlt hab, so schuldig auch. Eine Mama muss ihr Kind lieben, egal, was es für ein Geschlecht hat, mein Baby bekommt einen Schaden, wenn es im Mutterleib schon sich abgelehnt fühlt und im schlimmsten Fall verliere ich es und es ist meine Schuld. Also, mir einreden, es ist ja nicht so. Das hat mal gar nicht geklappt. Also kann ich Dir nicht empfehlen, Dich dagegen zu wehren.
Was mir aber geholfen hat - so sehr, dass es mir wirklich vom Gefühl her beides willkommen sein wird (die FÄ hat sich zweimal umentschieden und will keine Prognose mehr abgeben
Machst Du eine Therapie?
Mit meinem Mann, mit meiner besten Freundin und mit meiner Therapeutin. Das Geschlecht und meine Angst davor und vor allem die plötzliche 'Beziehungslosigkeit' war drei oder vier Wochen lang das beherrschende Thema in der Therapie. Und das hat wirklich gut getan. Alles, was damit zusammenhängt: die Angst vor der eigenen Gefühlslosigkeit, vor der Unzulänglichkeit, vor dem 'Versagen', die Sehnsucht, die Schuldgefühle rauszulassen war das, was mir wirklich geholfen hat.
Geholfen anzunehmen, dass sowas vorkommt. Dass es eigentlich ganz normal ist, dass es zu einer Beziehung dazu gehören kann. Es hat mir geholfen, dass ich mich nicht so verurteile dafür und das war das, was mir eigentlich geholfen hat es wieder anders zu sehn.
Ein Baby darf einem fremd vorkommen, man darf Angst haben, was passiert, wenn das dritte Kind kommt, weil sich wieder alles ändern wird. Red Dir nicht ein, Du müsstest diese Gefühle unterdrücken, sondern sprich drüber.
Ich wünsche Dir noch ein klein wenig Entspannung die nächsten Tage und dann vieeel Kraft!!
Liebe Grüße
Verena