Heute in der Gruppentherapie (bin zur zeit in Reha) habe ich das Thema Angst vor dem Tag angeregt. Es ist so, dass ich einen enormen Druck verspüre, wenn ich weiß ich bin mit meinen Kindern den ganzen (oder auch nur den halben) Tag alleine. Ich stehe da wie vor einer Wand, mir ist schon morgens schlecht und ich weiß nciht wie ich den Tag rumkriegen soll. In der Gruppe konnte das bis auf eine Ausnahme niemand nachvollziehen- wie kann man nur Kinder haben wollen und dann so denken war die Frage und wieso ich nicht einfach genieße...ja hallo! ich bn doch nicht hier in Reha weils mir so gut geht!
Kennt das hier jemand oder bin ich wirklich so daneben, dass es dies sonst so nie gibt (naja immerhin sind wir zu Zweit)
Vielleicht hat hier auch jmd Tips wie man aus so einem Gedankenkarussel, das eh nur alles schief gehen kann wieder aussteigt
Ich kann das sehr gut verstehen. Sogar bei meiner ersten Tochter, als ich keine PPD hatte, hab ich mir meine Tage immer schön verplant, einfach weil ich nicht wusste, was ich mit ihr allein tun soll. Und ich steh auch heute dazu: es ist langweilig mit einem kleinen Baby daheim.
naja, angst vor dem tag hatte ich nach meiner ersten entbindung also beim ersten kind nie!! es war alles so normal, habe nie über was nachgedacht, einfach gemacht.
ich finde es nicht unbedingt nur langweilig mit nem baby...ich finde die beschäftigen einen schon ordentlich. sie schlafen ja nicht nur und wenn sie schlafen musste oder habe ich immer den haushalt gemacht. flaschen auskochen und alles was dazu gehört. morgens und nachmittags, wenn es das wetter zugelassen hatte, spazieren gewesen. zwischendurch einkaufen und dann noch dinge getan wie babyschwimmen, krabbelgruppen, mit freunden treffen usw....
klar, es ist stellenweise langweilig. aber auch schön.
es wird ja noch anstrengend genug. so leicht wie in der babyzeit wird es nie wieder.
du bist unsicher und deswegen die angst. irgendwas hindert uns daran den tag normal ablaufen zu lassen. der gedanke dieses oder jenes machen zu müssen macht einen nervös und unruhig..ich war und bin es auch heute stellenweise noch immer sehr gestresst. also so fühle ich mich obgleich kein stress da ist! habe den ganzen tag für alles zeit und dennoch flitzen die gedanken nur so durch den kopf. schlimm ist das, und woran das liegt weiß ich leider auch nicht.
ich habe ne grundnervosität und anspannung in mir. dinge die ich dann regelmäßig mache, mache ich mittlerweile mit links, aber bin dennoch nicht ruhig dabei.
oh weh es kommt ne nsituation die ich noch nicht machen musste oder eher erlebt habe, dann ist es vorbei. dann bin ich so überdreht und unruhig, kaum auszuhalten
richtig angst ist es nicht. denn die würde gehen umso öfter man es gemacht hat!
ich stehe immer so unter strom und fühle mich so rastlos.
die zeite wo ich nicht alleine sein konnte bzw es mich nervös oder unruhig machte wenn ich wusste das ich für mehrere stunden alleine bin, sind zum glück vorbei. aber dennoch ist mein alltag nicht normal.
bei mir liegt es denk ich an den hormonen die nicht so ganz stimmen und leider nicht von alleine wieder normal werden.
du musst für dich herausfinden was es sein könnte. bist du perfektionistisch oder gibt es einen anderen grund der dich dazu veranlasst so angespannt zu sein?
ich habe nun auch alles hinter mich gebracht. therapie, antidepressiva, neuroleptika, alles....
bei jedem sind die gründe individuell.
es gibt parallelen zu jedem fall.
ich habe dann angefangen meinen zyklus zu beobachten, geguckt in welchen situationen ging es mir so mies, was machte mir angst.
und mit der zeit merkt man wo die schwachstellen liegen. ist meine meinung.
bei jedem ist die depression oder ähnliches anders. ich habe hier auch mal gefragt wer hier auch soooo viele körperliche symptome hat. da bekam ich 2 antworten. der rest hier kannte die symptome von angst, panik usw...aber da dachte ich auch, wieso nur ich, was habe ich bloß. es verunsichert einen und man fühlt sich nicht verstanden.
auf der anderen seite las ich hier auch beiträge von personen die zwangsgedanken haben, oder gar schwere psychosen mit wahnvorstellungen. solche schrecklichen dinge hatte ich dann wiederum zum glück nicht und war stellenweise froh.
aber nichts von all den dingen ist erträglich.
lass dich da nicht verunsichern und nichts einreden. meinen die etwa du willst das so? natürlich nicht. du wünscht dir nichts anderes als deinen tag mit den kindern normal gestaltenh zu können. gefühle zu verspüren und "normal" sein zu dürfen.
dir geht es nicht gut und eine mutter die ne schwere grippe hat, hat auch probleme morgens aus dem bett zu kommen und den tag zu meistern.
nur leider haben wir für längere zeit was schlimmeres als ne grippe und können stolz darauf sein dennoch den tag irgendwie zu meistern!
das kommt alles! wenn man herausgefunden hat was hilft und wenn es dann hilft! lass dich nicht unterkriegen, alles normal.
haben das welche gefragt die kinder haben? was haben die für krankheiten? sind das alles frauen mit ppd? das problem welches du beschreibst ist das hauptsymptom der ppd.
eine depression zu haben und nur für sich sorgen zu müssen ist was ganz anderes als ne depression, nen baby evtl geschwisterkinder, den haushalt, den partner usw zu haben.
und deswegen hör über sowas hinweg! niemand, der nicht diese erkrakung hatte, kann nicht mitreden und wissen wie es ist!
ganz lieben gruß und kämpfe weiter! es lohnt sich....der tag wird kommen! setz dich nicht so unter druck, das macht es noch schlimmer....
Hm, das war natürlich nicht so gemeint, dass es NUR langweilig ist mit Baby, körperlich und emotional war ich sehr gefordert, aber intellektuell??? Da ist man vorher im Beruf täglich gefordert und dann ist das auf einmal weg und man hat nicht mal die Zeit, sich selbst wenigstens mit anspruchsvoller Literatur zu fordern.
Klingt vielleicht lächerlich, aber das war echt ein Problem für mich bei der Ersten; bei der 2. hätt ich mir solche Problemchen nur wünschen können
ich kenn dies Gefühl noch sehr gut aus der Zeit, in der ich aktut an der PPD erkrankt war. Ich wusste einfach nicht, wie ich den Tag mit der Kleinen rumbringen sollte, aber einfach im Bett bleiben und zusammen kuscheln war für mich genauso ausgeschlossen, weil ich dafür viel zu unruhig war. Ich konnte damals auch mit niemandem so richtig darüber sprechen, weil die anderen Mütter in meinem Bekanntenkreis den Eindruck machten, als genössen sie die Zeit mit Baby einfach nur.
In einer Reha-Einrichtung würde man natürlich schon erwarten, dass da Leute dabei sind, die Deine Gedanken verstehen, bzw. die wenigstens so sensibel sind, dass sie nicht gleich mit so einer blöden Rückfrage kommen! Tut mir leid, dass Du das so zu hören bekommen hast; hier im Forum sind auf jeden lauter Frauen, denen es so geht / ging!
Und ich muss auch noch hinzufügen, dass ich den Alltag mit Baby durchaus auch langweilig finde. Natürlich ist es auch schön und alles, jedenfalls, wenn es einem gut geht. Aber die Form der Beschäftigung, die einem mit Baby bleibt ist halt auch an sich langweilig. Also Flaschen abkochen z.B., Haushalt, einkaufen etc. finde ich weder mit noch ohne Baby besonders spannend. Das, was mir fehlt sind gute Filme, für die ich abends zu müde bin, lange Telefonate, bei denen mir nicht immer jemand den Hörer aus der Hand nehmen will, ein gutes Buch (!!), etc. Manchmal wünsche ich mir auch, mal wieder alleine spazieren zu gehen und nicht immer jemanden in der Karre vor mir herzuschieben, der die Welt erklärt haben möchte, mit dem Finger auf alles zeigt, (Müllauto, Hund, Taube, Kind, Ball) und man gefragt ist, dies zu kommentieren. Immer, den ganzen Tag lang, Ansprechpartner für jemanden zu sein, finde ich wahnsinnig anstrengend, ermüdend und langweilig! Das hab ich damals schon in der WG und in früheren Partnerschaften so empfunden. Es muss nicht immer am Baby liegen, sondern einfach an der Situation selbst, dass man keine fünf Minuten für sich hat, selbst, wenn die Kleinen schlafen, weil dann der Haushalt ruft oder man sich eben nicht gönnt, sich in der Zeit, in der die Kinder schlafen, mit einem guten Buch hinzusetzen. Wobei ich dazu auch sagen muss, dass ich es einfach nicht genießen kann, in Ruhe zu lesen, wenn um mich herum das Chaos herrscht.
Was ich auch viel vermisst habe in der Zeit, die ich hauptsächlich für die Versorgung des Babys zuständig war, ist die Anerkennung der Leistung. Und zwar sowohl von Außenstehenden, als auch mir selbst gegenüber. Natürlich ist es toll und viel, was man leistet, wenn man ausschließlich für das Gedeihen des Kindes zuständig ist, aber man ernetet dafür ja nicht gerade Lorbeeren. Ein bisschen ist so, wie Elisabeth dies aus der Zeit vor der Geburt und dem Berufsleben schildert. Man war halt täglich gefordert und wenn man die erwareten Anforderungen gemeistert hatte, bekam man dafür Anerkennung. Das fehlt mir irgendwie, ich möchte halt mal wieder was leisten, für das ich Anerkennung bekomme, die meinem Niveau entspricht. Klingt jetzt vielleicht etwas arrogant, aber den ganzen Tag "eideidei" und "dutzidutzi" entspricht wahrscheinlich dem Niveau von keiner der Damen hier!!
mici, du sprichst mir aus dem Herzen. Genauso geht es mir auch.
Ja, Loulou, ich hatte in der schlimmen Phase Angst vor jedem Tag und wußte nicht, wie ich ihn rumbringen soll. Ich habe dauernd die Stunden gezählt, bis mein Mann nach Hause kommt und ich nicht merh alleine mit dem Kleinen bin. Das ist besser, aber definitiv noch nicht weg.
Mir ist auch ofr sterbenslangweilig.. Haushalt und so hat mich schon vor dem Baby nicht sonderlich interessiert und tut es jetzt auch nicht.
Ich kann Dich also gut verstehen un dkenne auch ein paar Frauen ohne PPD, denen es ähnlich geht, du bist also sicher kein Sonderling.
Grüße von Leuchtkäfer
P.S. mici, super Text, werde ich mir mal in meinen "Das-hebe-ich-auf"-Ordner kopieren.
auch ich kenne Angst haben vor dem Tag...bzw. Woche, wenn keine Termine da sind. Furchtbar - kann ich Dir gut nachfühlen.
Alles Gute für die Reha...hast Du auch Einzelgespräche ? Dann könntest Du das dort evtl. besser thematisieren. Schade das in der Gruppe so reagiert wurde.
Danke für den lieben Zuspruch!
Naja die Frauen die das nicht verstehen, die sind hier zum Teil wegen Mobbing Problemen oder in Trennunssituationen, also ganz andere Baustellen
Im Einzelgespräch habe ich es thematisiert aber bei einem 25 min Gespräch pro Woche (und ich hab nur 4 Wochen) kommt nicht viel rum...nicht falsch verstehen, mir gefällt es hier grundsätzlich ganz gut udn ich habe auch das Gefühl es geht ein bisschen vorwärts. Um meine Nachsorge kümmere ich mich auch schon.
ich hatte jedenfalls den Abend noch nen bösen Rückfall, hab geheult und mich (seit langem mal wieder) selbst verletzt. Das habe ich auch der Psychologin erzählt, aber weitergekommen sind wir dann auch nicht.
Ich will endlich mal wieder normal denken und reagieren können !
ich kann dich auch beruhigen, das du nicht die einzige bist der es so ergeht. Mir ging es in meinen ganz schlechten Tage (und auch heute noch manchmal so)
Ich habe auch oft angst vor dem Tag!! Besonders in der Früh ist es schlimm, aber dies ist auch typisch Depri!
Es ist auch jeden Tag das gleiche, aufstehen, spühlmaschine ausräumen, essen, waschen, kochen....
meine grübel Gedanken sind dann immer:
Was soll ich nur den ganzen TAg machen? Was machen die anderne den ganzen Tag? Die können doch nicht glücklich sein...
ich habe es hier schon mehrfach geschrieben, weil es mir echt soooo super hilft: Einen Plan für den Tag machen, so detailiert, wie es geht. Den lese ich dann morgens beim Aufstehen und denke so Sachen wie: "Gott sei Dank, schon um 9 habe ich vor, auf den Markt zum Einkaufen zu gehen, da schreibe ich wohl gleich mal einen Einkaufszettel."
Klar ist mein Mann dann trotzdem weg und ich bin alleine, aber ich habe mehrere Ziele am Tag, dann geht es.
ich hab nicht mehr dran gedacht. Aber selbst sowas fällt mir total schwer mit aus dem Haus gehen müssen, wenn kein dringender Termin ansteht, verschieb ich das einfach....
also 1. : Kein Grund, Dich zu entschuldigen. Ich erwarte nicht, daß hier jeder jeden Thread liest und auf dem Schirm hat, was drin steht. Es stört mich gar nicht, es immer wieder zu schreiben. Es war nur die verkürzte Version, deswegen klang es vielleicht etwas barsch. So war es nicht gemeint.
2. Ja genau, man bleibt deswegen lieber zu Hause. Aber das ist falsch. Versuche Dir selbst jeden Tag wieder einzureden, daß der Gang zum Markt das Wichtigste ist, was Du machen kannst.
Versuch es doch mal eine Woche lang. Gib Dir die Zeit es lohnt sich.
Wenn Du willst, schreibe ich Dir mal als Beispiel einen Tagesplan als PN.
ich kann Dich total verstehen! Mir gehts genau so...
Schon vor dem Aufstehen grauts mir, wenn ich mal einen Tag keine "Termine" habe. Wie soll ich das blos bis 18 Uhr (da kommt mein Mann heim) aushalten... Wenn die Sonne scheint und ich noch mal spazieren gehen kann, o.k. Z.Z. gehe ich jeden Tag einkaufen, damit ich raus komme. Und weil wir gerade einen "Untermieter" haben, und ich abends groß koche, geht dann der nachmittag mit Vorbereitungen rum.
Aber ich frage mich auch, haben andere so viele Bekanntschaften, um sich die ganze Woche verplanen zu können? Und so viele Krabbelgruppen etc. gibts ja gar nicht...
Manchmal hilft mir auch der Tagesplan bzw. mach ich am Sonntag Abend einen Wochenplan. Und dann gibts noch so "Notprogramm" (Ikea, Breunigerland...), wenn alles andere nicht funktioniert.
Ich habe mit Brot backen angefangen, um a) was sinnvolles zu tun, b) lässt sichs gut integrieren und c) kann mein Zwerg um mich rum spielen und ich muss nicht aufpassen, dass er mir das Buch o.a. aus der Hand reißt...
Alles andere an Hobbys (Basteln, Musik, Bücher etc.) vermiss ich sehr, aber die Zeit kommt auch wieder. Irgendwann. Hoffentlich...
Hast Du daheim nicht in einer Krabbelgruppe Mamas, denen es auch so geht, wo man sich in der Woche zusammentun kann, wenn es gar so schlimm ist mit der Angst/Langeweile. In meiner Gruppe gibts ein paar - wir haben unsere Tel.-Nr. und wenn einer die Decke auf den Kopf fällt, rufen wir uns an und versuchen ad hoc was auszumachen...
Wünsch Dir einen "Lichtblick" und trotzdem ne gute Zeit in der Reha...