Nächtliche Aufgaben bei Babies

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AmoebeMS

Nächtliche Aufgaben bei Babies

Beitrag von AmoebeMS »

Hallo die Damen,

mein Ehemann kam gestern nach einem Telefonat zu mir, nahm mich in den Arm und dankte mir dafür, was ich mit den Kindern alles mache und auch früher – besonders nachts – alles gemacht habe. Was war passiert?

Es stellte sich heraus, dass wir nun wohl bereits das dritte junge Elternpaar kennen, wo sich die Eltern die Nachtaufgaben teilen. Also selbst wenn die Frau das Kind stillt, so wird der Gatte zum Wickeln geweckt. Angemerkt: bei all diesen Paaren ist die Ehefrau tatsächlich tagsüber mit der Kinderbetreuung beschäftigt und die Ehemänner gehen „normalen“ Berufen nach und kommen abends nach Hause. Wir haben auch schon den Kommentar gehört, dass eine Bekannte sagte, dass sie sich zusammen für das Kind entschieden hätten und alle Aufgaben auch zusammen „auszubaden“ (wörtlich) hätten.

Mein Mann versteht das alles nicht. Ich weiß, es geht da um „seine“ Jungs, Freunde, die er gern hat und er mag sie wohl nicht leiden sehen. Und die Stimme gestern am Telefon sprach wohl Bände. So empfindet er es zumindest. Wir sind bei uns das einzige Ehepaar mit älteren Kindern, sogar bereits 2en.

Er fragte mich dann gestern, wie es „hier“ so gehabt wird und ich sollte dies doch mal ansprechen, wenn ich mag. Und das tue ich hiermit. Könnt Ihr dazu etwas schreiben? Ich weiß, es werden die unterschiedlichsten Erfahrungen sicher zusammen kommen; ich bin wohl etwas verständnisvoller als mein Mann und mochte gestern auch nicht mit ihm diskutieren. Wieso auch, wenn ich gerade so nett gedrückt worden bin???

Ach ja, ich habe meinem Mann gegenüber auch noch mal betont, dass die Voraussetzungen hier – mit einer PPD – auch noch mal zu berücksichtigen sind. Und das wiegt verdammt schwer. Da wäre meistens eine Arbeitsteilung (insbesondere nachts) von Vorteil! Er sagte, er wisse das und dennoch würde es interessieren.

Mag jemand etwas dazu sagen? Ich würde mich freuen.

LG AmoebeMS
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo,

wir sind auch so ein Paar, das sich die Nächte teilt. Ich habe dabei auch oft ein schlechtes Gewissen, kann aber manchmal nachts einfach nicht.

Das ist ja einer der Gründe, weswegen ich denke, ich hätte mal lieber kein Kind bekommen, wenn ich nicht mal das wegstecke... Aber darum geht es ja gerade nicht.

Also, meistens habe ich die erste Nachthälfte bis zum Stillen/Füttern um 3 gemacht, dann hat mein Mann übernommen. Oft hatte er Glück und der KLeine hat geschlafen, bis er aufstehen mußte, oft hat er aber auch ab fünf mit dem hellwachen Kind in der Küche gesessen.
Anders ist es, wenn er Schichtdienst hat, dann war ich primär zuständig. Tag und Nacht. Er steht auch oft auf, wenn was "außer der Reihe" ist.

Fürs Wickeln habe ich ihn nie geweckt, wenn ich eh schon hoch war, habe ich alles, was anfiel gemacht.

Er macht das mit dem Aufstehen einfach, ich schicke ihn nicht. Morgens sehe ich dann sien müdes Gesicht und er tut mir leid...
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Noch kann ich nur von einer Idealvorstellung sprechen.
Aber ich denke, ich wede diese nächtlichen Aufgaben übernehmen. Weil mein Schatz eben arbeiten gehen wird und ich erstmal nicht. Ich finde es da schon sehr heftig, wenn man verlangt, dass die Nächte auch noch zur Verantwortung gehören.
Ich finde Arbeitsteilung ein durchaus sinnvolles Konzept!!
Der andere Punkt ist, dass, wie ich meinen Mann kenne, er viel Kontakt zu dem Baby haben wird, gerade auch das Wickeln kann ich mir vorstellen wird er bei Möglichkeit machen. Jedenfalls spricht er recht selbstverständlich davon.
Und ich will keine Mama werden, die meint, sie könne sowieso alles besser als der Papa, von wegen wie man Baby hält, pflegt, wickelt usw. Ich will ihm das Baby auch 'abgeben' können und wollen. Und ihm das 'zutrauen'.

Aber solange er tagsüber arbeitet MUSS er nachts gar nichts. So sehe ich das im Moment. :wink:
Aber das ist ja alles noch theoretisch... :wink:


LG Verena
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

Guten Morgen,

also bei uns ist es so, das vorwiegend alles von mir gemacht wird - mein Mann ist bei der Post und muss um 4 Uhr früh raus aus den Federn - d. h. ich schau, das er zu seiner Nachtruhe und dann auch zu seinem Mittagsschläfchen kommt :wink:

Wickeln mochte er zb den Kleinen anfangs nicht, erst als er ein wenig "handlicher" wurder :wink: hat er begonnen, ihn manchmal zu wickeln.

Allerdings war ich heuer schon für insgesamt 3 Krankenhausaufenthalte weg von zuhause - da hats auch funktionieren müssen, d. h. er hat sich dann Pflegeurlaub genommen...hat er gar nicht so schlecht gemacht, mein Göttergatte :D

lg
smaugerl
lotte

Beitrag von lotte »

Hi Amöbchen ;)
wir machen schon immer 50%50, Kids, Haushalt und Job. Ok, als sie klein waren, habe ich gestillt, aber er war auch wach und hat sie dann danach (als sie nicht einschlafen konnten) noch rumgetragen. Dito bei Krankheiten usw.

Ich finde den Satz: Wir beide wollten ja eines, gar nicht so verkehrt. Männer können das alles, bis aufs Stillen ;) genauso gut wie Mütter.
Ich hätte, unabhängig von meiner Angstörung, auf einer Aufteilung bestanden - gerade dann auch beim 2. Kind.

Letztenendes muss aber jeder selbst schauen, welches Modell für ihn machbar ist. Einen kleinen "Macho" kann man wohl nicht soo schnell umpolen ;) Die "Ausreden" Männer müssten doch den ganzen Tag arbeiten, finde ich nicht so gut. Wir Frauen machen das schliesslich auch - ob im Haushalt oder ausser Haus.

Merkwürdig, wie sich manch veraltete Klischees (gerade bei der Rollenverteilung) noch so halten. Dachte, wir leben bereits in der Zukunft ;)
LG
Lotte
ubure

Beitrag von ubure »

Schon immer 50:50. Wir haben das nie besprechen müssen, es war irgendwie selbstverständlich für beide von uns, und das vom ersten Tag an, seit wir zusammen sind...sind ja nun doch schon gut 16 Jahre.

LG,
Inez
lotte

Beitrag von lotte »

Liebe Inez,
so meinte ich es auch, es gab keine Diskussionen drüber oder geschweige denn musste ich ihn "überreden".
LG Lotte, auch schon gut 14 Jahre mit ein und demselben Kerl unterwegs ;)
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

lotte hat geschrieben:Die "Ausreden" Männer müssten doch den ganzen Tag arbeiten, finde ich nicht so gut. Wir Frauen machen das schliesslich auch - ob im Haushalt oder ausser Haus.

Merkwürdig, wie sich manch veraltete Klischees (gerade bei der Rollenverteilung) noch so halten. Dachte, wir leben bereits in der Zukunft ;)
Naja, ich hoffe, dass ich im Haushalt dann eben doch Momente bekomme ein wenig Schlaf nachzuholen, das kann mein Mann auf der Arbeit defintiv nicht. Und einkaufen gehen muss ich zum Beispiel nicht, das macht er jetzt schon immer. :wink:
Naja, wir werden ja sehen...

Und ich finde es am wichtigsten, dass man heutezutage vom gleichen Wert der Geschlechter ausgeht (was tatsächlich z.B. in der Arbeitswelt noch lange nicht angekommen ist - Frauen verdienen weniger als Männer), dass wir alle die gleichen Aufgaben hätten sehe ich nicht unbedingt als notwendige Schlussfolgerung daraus. :wink:


LG
Verena

P.S.: Und emin Mann und ich müssen seit 12 Jahren alles absprechen, weil sonst glaub keiner von uns was tun würde und wir zwei Chaoten im Chaos untergehen würden. 8)
lotte

Beitrag von lotte »

Gerade weil das so ist (Frauen kriegen weniger Kohle), sollte man ihre Arbeit für Kinder- und Haushalt "doppelt" belohnen und sie wertschätzen. M.M. nach gehört dazu eine einigermassen "gerechte" Aufteilung (sicher lässt sich nicht alles 1:1 aufrechnen, aber der Wille allein zählt ja auch schon ;)

LG
Lotte
AmoebeMS

Merci beaucoup

Beitrag von AmoebeMS »

Mensch Mädels,

ich habe den Thread doch gerade erst eingestellt und schon neun Antworten. Geht´s auch etwas langsamer? Grins.

Ich danke Euch von wirklich allen von Herzen. Im Grunde deckt sich das Geschriebene mit dem, was ich erwartet habe. Mein Mann wird dies wohl etwas anders sehen, ich weiß es nicht genau, denn seine Frage richtete sich wirklich gezielt auf die Nächte.

50:50 ist bei uns auch immer so gewesen, keine Frage und es stand weder für mich oder meinen Mann jemals zur Diskussion. Der eine macht dies, der andere macht das, je nach Möglichkeit, nach Absprache, Terminen und Zeit. Das spielt so vieles eine Rolle, ich weiß.

Nur die Nächte habe ich damals übernommen. Wach wurde er auch mal und schaute nach dem Rechten. Doch zu mehr habe ich ihn nicht „zwingen“ (nicht wörtlich nehmen, ja?) müssen. Er konnte/durfte immer aufstehen, aber er musste es in meinen Augen nicht.

Ich denke, was meinen Mann eher bedrückt ist, dass a.) er ggf. ein winziges schlechtes Gewissen jetzt mir gegenüber hat (ich kann´s mir jedenfalls denken, weiß es aber nicht genau) und b.) dass er seine damalige Situation vielleicht auch seinen Freunden wünscht und nicht zu sehen muss, wie sie auf dem Zahnfleisch gehen.

Ach Mädels, ich weiß es wirklich nicht genau, was da in seinem Köpfchen vorgeht. Ein Kind ist natürlich (bestenfalls) von beiden Partnern gewollt und somit sollten auch alle Aufgaben, Rechte, Pflichten und die wundervollen Momente (nicht zu vergessen) von beiden geteilt werden. Im meinem Fall empfand ich auch das nächtliche Stillen als sehr schön. Meinen Mann habe ich nicht hinzugezogen. Moment, doch, habe ich: bei einem von Kopf bis Fuß zu geschissenem Kind habe ich dann seine Unterstützung doch mal gefordert, grins. Doch das bin ja nur ich, ich weiß.

Habt Dank für Euren Antworten. Zum Schluss setze ich erst mal einen neuen Rekord hinzu. 18 Jahre. Er wird aber sicher lange halten, oder?

Es drückt Euch
die AmoebeMS

P.S. Ich werde meinem Mann alle Antworten zu lesen geben. Ich hoffe, es ist Euch Recht?!
Dobby

Beitrag von Dobby »

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Zuletzt geändert von Dobby am 04:05:2010 1:39, insgesamt 1-mal geändert.
Feebie

Beitrag von Feebie »

Hallo Amoebe,

ich habe jetzt eine Weile überlegt, ob ich hier auch antworte.
Ich komme mir nämlich etwas seltsam dabei vor, denn bei uns läuft es ganz anders. Ich traue es mich nur kaum zu schreiben, aber vielleicht geht es anderen genauso und deshalb verklärt sich hier evtl. das Bild.

Ich finde es nicht schön das ich schreiben muss, das ich die Nächte komplett übernehme. Mein Mann tut es nur, wenn er zufällig vor mir wach geworden ist, und das ist seeehr selten. Meistens nur, wenn ich schon einige Nächte hintereinander mehrfach wach war und dann einfach mein Körper irgendwann abschaltet und ich unseren Sohn nicht in den ersten 3 Sekunden höre.

Ich habe die ganzen 2 Jahre gemeint, das es einfach meine Aufgabe ist. Mein Mann geht arbeiten und hat einen sehr verantwortungvollen Beruf und ich möchte nicht, das er wegen Übermüdung Gefahr läuft, diesen zu verlieren. Außerdem habe ich es von Anfang an als meine Aufgabe gesehen. Ich bin für das Kind und den Haushalt zuständig, er für die Versorgung. Uraltes Klischee, völlig überholt, aber dennoch total fest verankert in meinen Gehirnwindungen. Dank der PPD habe ich das alles dann auch noch zu 150 % erledigen wollen und wenn er dann doch mal Nachts unseren Sohn versorgte, fühlte ich mich als Versagerin.

Das ist auch heute manchmal noch so, es fällt nur nicht mehr so auf, weil unser Sohn inzwischen sehr oft durchschläft. Wir haben nur gerade wieder so eine Phase, in der es nicht so toll läuft. Mein Mann steht dann jetzt auch mal auf, weil er merkt, wie kaputt ich bin. Oder nee, eher weil ich ihm heute sage, das ich total fertig, müde und ausgelaugt bin. Das habe ich 1,5 Jahre lang sogar vor ihm verborgen um nicht in meiner Mutterrolle zu versagen.

Das ist alle sehr komplex in mir und schwer zu erklären. Mein Mann würde mir ALLES abnehmen, wenn ich nur darum bitten würde, aber wie könnte ich das tun ohne mich selbst zu verachten...
Klingt schlimmer als es ist, ich lebe inzwischen ganz gut damit und arbeite ja auch daran...

Ich wollte hier auch eigentlich nur mitteilen, das es bei uns nicht 50:50 läuft (auch wenn ich das gerne gehabt hätte).
Und vielleicht sind hier sogar noch ein paar mehr bei denen es so ist, die aber nach all den anderen Beiträgen (genau wie ich) Zweifel haben, sich hier öffentlich zu äußern/outen.

LG,
Feebie
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Gut, dann oute ich mich mal in die andere Richtung.

Mein Mann steht häufiger auf als ich. Zu Zeiten des Stillens, war ich nur dafür zuständig, er für den Rest. Auch jetzt steht er meist als erster auf und hat auch deutlich mehr Geduld als ich nachts.
Sobald er nach der Arbeit da ist, nimmt er mir den Kleinen ab.

ICH hab vielleicht ein schlechtes Gewissen...

Ach so, kochen tut er auch jeden Abend für uns, einkaufen war er vorher auch...

Leuchtkäfer
lotte

Beitrag von lotte »

Liebe Feebie,
mensch, das hat mich jetzt aber berührt, dein Beitrag. Und: du musst Dich dafür doch nicht "schämen", dass es anders läuft bei Euch. 50:50 ist doch nicht DIE Lösung. Es geht halt nur, wenn beide das so sehen und wollen.
Wie Du schreibst, könntest Du ja deinen Mann mehr mit Einbinden. Dazu "müsstest" du natürlich das schlechte Gewissen weglassen - wer sagt, dass eine Frau versagt, wenn sie einfach zu kaputt ist um aufzustehen???? Dafür ist dein Mann auch da, dich in diesen Momenten zu unterstützen. Rede mit ihm, sag ihm, was Dir stinkt und nicht erst, wenn es arg am limit ist.

Ich müsste ja dann quasi auch versagen, bzw wie Leuchtkäfer ein enorm schlechtes Gewissen haben: meiner macht oft Essen,, geht mit den kids raus am WE (ok, ich arbeite auch die ganze Woche ausser Haus). Bin ich deswegen eine schlechte Mutter, weil meine Rolle anderes aussieht? Nee, die Zeit die ich habe widme ich beiden ganz und gar. Und wenn es mal nicht geht, ist mein Freund auch noch da. Ich möchte nicht, dass ALLES auf meine Kappe geht, muss es ja auch gar nicht, denn man ist ja zu zweit. Alles alleine schaffen? Hut ab, vor denen, die es packen (zb Alleinerziehende).

LG
Lotte
Beautiful

Beitrag von Beautiful »

Mein Mann hat gar nichts gemacht was Kind betrifft. Nicht tags und nicht nachts.
er ist arbeiten gegangen und das Kind war meine Arbeit, so sagte er.

Haushalt hat er ganz gut mitgemacht, aber mir wäre lieber gewesen, er kümmert sich ums kind... grad da ich ja auch krank war...

nun bin ihc seit 2 Jahren alleine :P und ich krieg alles alleine hin, war es ja eh so gewöhnt ;-)

Maren
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