Rückfall
Moderator: Moderatoren
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Melli110
Rückfall
Phu, jetzt hats mich noch mehr zurückgeworfen. Meine PPD bekam ich ja, nachdem in meiner Familie alles drunter und drüber ging (Depri und Alkoholsucht der Mutter, kleine Schwester mit 11, die jetzt damit klarkommen muss und immer das Gefühl helfen zu müssen). Meine Mum ist jetzt seit zwei Wochen in der Langzeitther. bis Jan., meine kleine Schwester hat die letzten 2 Wochen (Ferien) bei ihr verbracht und ist seit gestern wieder zu Hause bei Paps. Morgen geht die Schule wieder los. Jetzt haben die beiden gestern erzählt, sie hätten den Verdacht, unsere Mum hätte sich verliebt. Na prima. Jetzt bricht meine Fam. noch völlig auseinander. Und mir fehlt dadurch die Kraft mich um meine EIGENE zu kümmern ! Habe morgen einen Termin bei meiner Psych., ich hoffe, die kann mich ein wenig aus meinem Gedankenkarussell herausbringen. Ich möchte mich doch sooo gern um meinen kleinen Sohn kümmern und mich an ihm freuen können ohne diese ewigen Sorgen um meine Eltern und meine kleine Schwester, die so furchtbar leidet ... Bin seit gestern jetzt wieder furchtbar unruhig und zittrig, habe dauernd Angst, was als nächstes wieder für eine "frohe Botschaft" bei mir eintrifft. Hört denn das nie auf ??? Am liebsten würd ich auswandern ...
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Elisabeth11
Hallo, Melli!
Weißt du, als es bei mir begonnen hat, hatte der Mann meiner besten Freundin, mit der ich seit 25 J quasi immer zusammen bin, einen kleinen Schlaganfall (mit 30 Jahren!) In dieser Zeit hat sie mich natürlich immer wieder angerufen, um sich bei mir auszuheulen und ich hab gemerkt, dass es mir damit sooo schlecht geht. Nach jedem Telefonat kam die Angst wieder hoch und ich hab ewig geheult.
dann hab ich ihr irgendwann gesagt, dass ich das nimmer kann; ich hab ihr erzählt, wie es mir dann geht und dass ich es ja nicht mal schaffe, einen Krimi anzusehen, weil ich viel zu ängstlich bin, geschweige denn ihre Geschichte zu hören. Natürlich hatte ich ein fürchterlich schlechtes Gewissen, weil ich ihr ja quasi gesagt hab, dass ich nicht für sie da sein kann.
Aber, siehe da, sie hat das sofort verstanden, hat mich zwar auf dem Laufenden gehalten, aber sich bei anderen Leuten ausgeheult. Natürlich wusste sie, dass ich eine PPD hab.
Weiß deine Familie bescheid? Vielleicht kannst du ihnen ja erklären, wie dich das alles noch zusätzlich belastet und dass du momentan gerade noch Energie für dein Kind hast, aber dass sonst alles von deiner KH beansprucht wird.
Ich weiß, das ist wirklich eine besch... Situation, aber es hat niemand was davon, wenn du immer probierst, den anderen zu helfen, obwohl du gerade noch so funktionierst.
Bitte denk drüber nach!
Lg E.
Weißt du, als es bei mir begonnen hat, hatte der Mann meiner besten Freundin, mit der ich seit 25 J quasi immer zusammen bin, einen kleinen Schlaganfall (mit 30 Jahren!) In dieser Zeit hat sie mich natürlich immer wieder angerufen, um sich bei mir auszuheulen und ich hab gemerkt, dass es mir damit sooo schlecht geht. Nach jedem Telefonat kam die Angst wieder hoch und ich hab ewig geheult.
dann hab ich ihr irgendwann gesagt, dass ich das nimmer kann; ich hab ihr erzählt, wie es mir dann geht und dass ich es ja nicht mal schaffe, einen Krimi anzusehen, weil ich viel zu ängstlich bin, geschweige denn ihre Geschichte zu hören. Natürlich hatte ich ein fürchterlich schlechtes Gewissen, weil ich ihr ja quasi gesagt hab, dass ich nicht für sie da sein kann.
Aber, siehe da, sie hat das sofort verstanden, hat mich zwar auf dem Laufenden gehalten, aber sich bei anderen Leuten ausgeheult. Natürlich wusste sie, dass ich eine PPD hab.
Weiß deine Familie bescheid? Vielleicht kannst du ihnen ja erklären, wie dich das alles noch zusätzlich belastet und dass du momentan gerade noch Energie für dein Kind hast, aber dass sonst alles von deiner KH beansprucht wird.
Ich weiß, das ist wirklich eine besch... Situation, aber es hat niemand was davon, wenn du immer probierst, den anderen zu helfen, obwohl du gerade noch so funktionierst.
Bitte denk drüber nach!
Lg E.
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Melli110
Ja, ich habe meine Fam. schon aufgeklärt und ihnen gesagt, dass es mir schlecht geht, aber irgendwie verstehen die das nicht. Die können sich das nicht vorstellen, wie sich sowas anfühlt. Und es ist nun mal meine Familie, da hängt man einfach mitdrin. Am allermeisten bedrückt mich meine kleine Schwester, ich habe immer schon eine Mutterrolle für sie übernommen, weil meine Mutter ja schon seit vielen Jahren depressiv ist. Aber jetzt hab ich ein eigenes Kind und das braucht meine ganze Energie, das weiß ich theoretisch, kann es aber nicht umsetzen ! Mein Mann sagt immer, was ich denn machen wolle, ich könne es eh nicht aufhalten. Er hat ja recht, aber ich kann den Zustand daheim irgendwie kaum aushalten und habe ständig das Gefühl helfen zu müssen und nicht zu können ...
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Feebie
Hallo Melli,
man das ist eine traurige Geschichte, das tut mir leid.
Ich kann auch verstehen, das du dich verantwortlich für alles und jeden fühlst (ich habe das auch getan), aber du mußt versuchen, dich davon zu distanzieren.
Du kannst weder deine Mutter retten, noch deine Eltern zusammen halten, noch deren Leben leben. Sie sind für sich selbst verantwortlich, sie sind erwachsen, und sie müssen alleine klar kommen.
Du kannst nicht versuchen ihre Retterin zu sein!
Nimm´ dir Abstand, soviel du kannst, auch wenn es erstmal schmerzlich ist und auch, wenn du glaubst, das sie es nicht verstehen können.
Die einzige, der du noch eine Hand reichen kannst, ist deine Schwester. Aber versuche nicht ihre Erziehung zu übernehmen, kümmere dich nicht um ihr Leben, sondern biete ihr nur eine liebevolle Schesterumarmung und den Hinweis, das sie bei dir "Zuflucht" suchen kann. Sie ist 11 Jahre alt und mit 11 versteht man schon eine ganze Menge. Auch das du "nur" ihre Schwester bist und das du eine eigene Familie hast und selbst krank bist.
Ich würde an deiner Stelle, den Eltern erklären, das du erstmal Ruhe brauchst, es geht dir selbst nicht gut und du hast deine eigene Familie, da mußt du dich jetzt in erster Linie drum kümmern. Und erkläre deiner Schwester, das es dir nicht gut geht, das du eine Familie hast, sie dich aber gerne besuchen darf, oder so. Vielleicht mag sie sogar dich ein wenig unterstützen?! Etwas kleines im Haushalt helfen, oder sich um das Kind kümmern, etc.
Ich weiß wie wundervoll so eine Zuflucht bei größeren Geschwistern ist, wenn Zuhause mal wieder die Alkoholiker-Horror-Welle tobt.
Da ist man froh einfach nur bei jemand vertrautem auf der Couch zu sitzen und nicht einmal zu reden, sondern einfach nur die Ruhe zu genießen.
Natürlich alles nur soweit, wie du es dir zutraust, aber ich denke, wenn hier einer noch zusätzlich (außer deiner eigenen kleinen Familie) es verdient hat, deine Energie und Liebe abzubekommen, dann deine Schwester. Aber klammere deine Eltern aus. Ich weiß aus Erfahrung das man da gegen Windmühlen anrennt, sich total erschöpft und am Ende trotzdem im Chaos steht. Manches liegt einfach nicht in deiner Macht.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für deine Situation!
LG,
Feebie
man das ist eine traurige Geschichte, das tut mir leid.
Ich kann auch verstehen, das du dich verantwortlich für alles und jeden fühlst (ich habe das auch getan), aber du mußt versuchen, dich davon zu distanzieren.
Du kannst weder deine Mutter retten, noch deine Eltern zusammen halten, noch deren Leben leben. Sie sind für sich selbst verantwortlich, sie sind erwachsen, und sie müssen alleine klar kommen.
Du kannst nicht versuchen ihre Retterin zu sein!
Nimm´ dir Abstand, soviel du kannst, auch wenn es erstmal schmerzlich ist und auch, wenn du glaubst, das sie es nicht verstehen können.
Die einzige, der du noch eine Hand reichen kannst, ist deine Schwester. Aber versuche nicht ihre Erziehung zu übernehmen, kümmere dich nicht um ihr Leben, sondern biete ihr nur eine liebevolle Schesterumarmung und den Hinweis, das sie bei dir "Zuflucht" suchen kann. Sie ist 11 Jahre alt und mit 11 versteht man schon eine ganze Menge. Auch das du "nur" ihre Schwester bist und das du eine eigene Familie hast und selbst krank bist.
Ich würde an deiner Stelle, den Eltern erklären, das du erstmal Ruhe brauchst, es geht dir selbst nicht gut und du hast deine eigene Familie, da mußt du dich jetzt in erster Linie drum kümmern. Und erkläre deiner Schwester, das es dir nicht gut geht, das du eine Familie hast, sie dich aber gerne besuchen darf, oder so. Vielleicht mag sie sogar dich ein wenig unterstützen?! Etwas kleines im Haushalt helfen, oder sich um das Kind kümmern, etc.
Ich weiß wie wundervoll so eine Zuflucht bei größeren Geschwistern ist, wenn Zuhause mal wieder die Alkoholiker-Horror-Welle tobt.
Da ist man froh einfach nur bei jemand vertrautem auf der Couch zu sitzen und nicht einmal zu reden, sondern einfach nur die Ruhe zu genießen.
Natürlich alles nur soweit, wie du es dir zutraust, aber ich denke, wenn hier einer noch zusätzlich (außer deiner eigenen kleinen Familie) es verdient hat, deine Energie und Liebe abzubekommen, dann deine Schwester. Aber klammere deine Eltern aus. Ich weiß aus Erfahrung das man da gegen Windmühlen anrennt, sich total erschöpft und am Ende trotzdem im Chaos steht. Manches liegt einfach nicht in deiner Macht.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für deine Situation!
LG,
Feebie
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Melli110
Vielen Dank für Eure lieben Worte. Eigentl. weiß ich ja, dass ich mich distanzieren müsste, aber es zu wissen und es umsetzen zu können sind zweierlei. Ich schaffe es einfach nicht. Meine kleine Schwester kann ich manchmal gar nicht ertragen, wie sie da so traurig bei mir sitzt und noch trauriger wird, wenn sie wieder gehen muss. Phu, ich hoffe, die Zeiten werden bald besser ...