Was macht ihr den ganzen Tag??

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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birgit1075
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Was macht ihr den ganzen Tag??

Beitrag von birgit1075 »

Hallo,

ich überlege schon ewig wie ich schreiben soll!!

Meine Gedanken drehen sich immer im Kreise. Ich habe immer die selben, bei jeder Depi Phase, eigentlich müsste ich damit schon klar kommen und ich weiß auch die Antworten aber ich bin wie blöd im Kopf.

Ich überlege mir immer: Was machen die anderen den ganzen Tag??
Mir ist es viel zu langweillig?! Alle haben immer Streß und bei mir vergeht die Zeit überhaupt nicht... ich versuche immer etwas auszumachen.. in der Muki - Gruppe bin ich auch, und die sind alles so über Mütter... manchmal glaube ich, ich bin gar nicht als Mutter gebohren worden...
Aufstehen spühlmaschine ausräumen...
Dann ist mein Kind auch sehr quengelig und unzufrieden. Das mich auch nervt...
Wenn es mir gut geht, habe ich diese Gedanken überhaupt nicht und alles ist toll... diese verdammte Krankheit...
Es hört sich jetzt total wirr an..
am liebsten würde ich diesen Beitrag wieder löschen, aber egal wie komisch er jetzt ist ich sende ihn ab.

grübelnde Birgit
Birgit mit Jonas 09/2001 & Luis 03/2009

PPD 2001, SS-Depri 08/09, Depri-Phasen
Schilddrüssenunterfunktion festgestellt Juli/2009

Medikation:
Trevilor
Fluanxol 0,5 mg
Lamotrigin
Schilddrüsenhormone
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Birgit,

gar nichts ist wirr an Deinem Beirtrag, ich hätte ihn genauso wortwörtlich schreiben können.
Ich langweile mich auch. Ich versuche auch, mir immer was vorzunehmen, das klappt mal besser und mal schlechter.
Tipps habe ich nicht, bin selber gerade schlecht drauf.
Wie war das denn bei Deinem ersten Kind?

Grüße von Leuchtkäfer
nikky77

Beitrag von nikky77 »

Hallo,

mir gehts genauso häng den ganzen Tag rum und wart bis mein Antidepressiva wirkt und mein Mann kommt. Schreibt ihr euch so Tagesabläufe?
Ich muss mir jetzt echt mal einen Plan machen .

Liebe Grüsse

Nicki
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

hallo zusammen,

also ich steh morgens auf - dann kommt zuerst mein Käffchen und dann lange nichts :wink: dann kommt wie jeden Tag mein Haushaltsprogramm,
aufräumen, Wäsche waschen - mal ein bischen "Couching" - und natürlich Kinder bespaßen :wink: Hausaufgaben machen mit meinem Großen...

ausser Spazierengehen ist nicht viel los hier - ich hab ja noch kein Auto und wir wohnen am Land - da überleg ich es mir dreimal, ob ich in die Stadt fahre mit Sack und Pack -

nicht viel los bei mir - und da haben die blöden Gedanken natürlich leichtes Spiel - wie bei euch auch!

wie schreibt ihr genau so einen Tagesplan - wird man da nicht noch frustrierter, wenn man den nicht einhaltet :roll:
lg
smaugerl
Deria

Beitrag von Deria »

Hallo ihrs,

seitdem ich nun den ganzen Tag zuhause bin (habe meinen Job wegen Krankheit verloren) saß ich auch erst mal nur da und dachte: gott, ist das langweilig.
Dann wußte ich: so geht das nicht. Ich kann nicht mein Leben rumgammeln...und machte mir einen Tagesplan.
Ganz grob überrissen, mit Dingen im Haushalt, die notwendig sind, mit Käffchen trinken und plaudern (Telefongespräche).
Habe mir hier Online "Brush Up Your English" ausgesucht, lerne dänische Vokabeln und gehe mind. zweimal die Woche zum Schwimmen.
Kann ich nur empfehlen, wenn ihr die Möglichkeit habt -austoben und auspowern.

Nun ja, ich hab's ja "richtig gut", da meine Tochter schon erwachsen ist und jetzt Ausbildung macht. Ich habe mich dann zum Fahrdienst entschlossen, damit ich morgens schon hochkomme. Um halb sieben klingelt der Wecker.
Tagesstruktur hilft sehr gegen Langeweile und Depris...

Lg
Deria
birgit1075
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Beitrag von birgit1075 »

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure schnellen Antworten.

Ich bin echt riesig erleichtert, das ich nicht die einzige bin, der zu Hause die Decke auf den Kopf fällt und nichts mit ihrer kostbaren zeit anzufangen weiß.

Leuchtkäfer: bei meiner ersten Kind war das genauso!! Mir geht es am Abend immer besser, da ist so der Tag überstanden und da könnte ich dann "Bäume" ausreisen, dann denke ich mir immer und morgen früh geht es mir genau so wie heute abend und in der früh sind diese scheiß Gedanken und manchmal auch meine körperlichen Symtome einfach wieder da!!
Ich kenne das ja zu gut, und bin ein alter Hase in Sachen depri. Ich kann immer jeden Motivieren und Hoffnung geben nur bei mir selber klappt das überhaupt nicht, da bin immer wie ein kleines Kind und kann an keine besserung mehr denken.

Ich hoffe nur das mein Lamotrigin bald sein nötigstes tut, denn der Herbst kommt und der ist auch nicht so mein Freund... :x

Vielen Dank an euch
Gruß
Birgit
Birgit mit Jonas 09/2001 & Luis 03/2009

PPD 2001, SS-Depri 08/09, Depri-Phasen
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Jungsmama

Beitrag von Jungsmama »

Hallo

die GEdanken sind ein Teil der Depression.

Genau die gleichen hatte ich auch.... "wie krieg ich den Tag um... wie den morgigen..."

usw...

Heute zum Beispiel lief der Tag so:

aufstehen; kinder Fertig machen.
Meine Mutter holte den kleinen ab, ich bin mit dem grossen zur Frühförderstelle gegangen.
Dann noch die Brille richten.

Dann zu meiner Mutter, Kaffee getrunken, gegessen, noch nen Kaffee.

Dann nach Hause, mein Mann war schon da.
Er hat gekocht, ich habe gelesen. Wir haben gegessen, noch was zusammen gelesen, zwischendurch Wäsche.
Jetzt dürfen die KInder ein wenig TV gucken und dann werden die ins BEtt gemacht, ich bin am PC.

Gestrickt wird evtl auch noch fürs Baby!


LG
mici

Beitrag von mici »

Ich geh permanent shoppen. Kaufe hier und da was. Nichts besonderes, Dinge für den Haushalt, manchmal stöbere ich auch nur. Ich geh auf den Spielplatz mit der Kleinen, da lass ich sie oft völlig selbstständig krabbeln (sie kann ja noch nicht laufen, also kommt sie auch nicht weit ). Ich lebe aus der Karre, hab immer was zu trinken und zu essen dabei und IMMER was zu lesen: Zeitschrift, Büchlein, egal. Irgendwas leichtes, gut verdauliches. Etwas, was man auch beim Schieben lesen kann. Dadurch hab ich das Gefühl, geistig nicht so lahm zu liegen. Ich geh oft über den Wochenmarkt, da gibt es viel zu gucken, auch lebende Tiere (Fische, Kannickel, Hühner), also auch was für die Kleine. Und in den Zoo gehen wir oft. Sobald die Kleine aber in der Karre schläft, bleib ich wo ich gerade bin und lese in meinen Sachen weiter (oder mach mir die Nägel, oder telefoniere.) Ich mach eigentlich alles nur noch draußen.

Liebe Grüße, MICI
Hope

Beitrag von Hope »

Hallo

Ich mache morgens auch erstma meine kleine fertik für den Kindergarten , dann mache ich meine bude sauber was eben alles so gemacht werden muß, dann schau ich bei euch vorbei^^ Neija und dann häckele oder stricke ich was , habe mir gerade ein gardine für mein bad gehäckelt und bin mächtig stolz drauf ;-) ja und dann geh mit Gary( Boxer) raus so und dann muss ich die maus abhollen , ja und dann ist spielplatz oder vorlessen oder was mir sonst so einfält angesagt, aber immer klappt das nich so gut wen es mir sehr schlecht geht dann bekomme ich auch nur wenig auf die reihe oder schlafe viel (natürlich nur wen mein mann für die kleine da ist) da meine Ads mich mächtik müde machen.

Lg Hope
Gast

Beitrag von Gast »

Hi,

da ich berufstätig bin, habe ich in der Woche natürlich einen sehr straffen Plan. Morgens früh aufstehen und das Kind in den Kiga bringen, noch radele ich dann zur Arbeit (hoffentlich geht das noch eine Weile wegen des Wetters - ich mag die öffentlichen Verkehrsmittel nicht). Auf der Arbeit geht es mir eigentlich nur richtig gut, wenn viel zu tun ist, momentan haben wir eher weniger Arbeit, und da ich mittlerweile ziemlich gut durchorganisiert bin, wird es da auch langweiliger. Gegen 1630 Uhr hole ich dann die Kleine ab.

Es ist unvorstellbar, aber wahr, an den Wochenenden beschleicht mich aber fast genau der gleiche Frust wie Euch, ich weiß nicht, wie ich die Tage rumbekomme. Ok, einkaufen, putzen, kochen, Spielplatz und Kinderspiele... dennoch, sobald ich ein paar Minuten freie Zeit habe, versinke ich schon wieder in Grübeleien. Hab manchmal, so wie heute, richtig Schiß vor den Wochenenden und davor, dass ich dann wieder in so ein Loch falle. Weiß nicht, ob Ihr das verstehen könnt. Mir hilft es dann auch nicht, wenn ich mir was vornehme, das miese Gefühl bleibt.

Lg Angela
nikky77

Beitrag von nikky77 »

Hallo Angel,

ich kann dich verstehen. Mir ging es auf Arbeit auch immer viel besser...man ist beschäftigt,,,kennt sich aus,,,hat gar keine Zeit zum Grüberln,,,der Tag ist organisiert....ich fiel immer im Urlaub oder wenn ich krank war in ein Loch,,,und sobald ich arbeiten ging wurde es besser.
Seit ich jetzt in Elternzeit bin hab ich gar keinen Plan mehr,,,im moment gammel ich noch immer mit dem Schlafanzug im Bett,,,*peinlich*. Aber die kleine und ich haben auch bis 11 geschlafen...
Lass es mir aber im moment noch durch gehen,,,,da ich die AD erst 10 Tage nehme.

Wünsch dir trotzdem ein gutes We und drück die Daumen dass sich dieses dumme Gefühl am We bald verzieht ;- )

l.g
birgit1075
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Wohnort: Bayern / Augsburg

Beitrag von birgit1075 »

Hallo,

es ist ganau dieses, das man zu viel Zeit zu Hause hat um zu grübel.

wenn ich in der Arbeit war ist es mir auch meistens besser gegangen, habe zwar nicht immer alles so schnell und gut gemacht als wenn ich gesund war, aber ich hatte eine aufgabe.
Ich hatte diesesmal in der Schwangeschaft die Depris, und alle haben gesagt ich soll mich krankschreiben lassen (da ich sehr schlecht ausgesehen habe, von der Depri haben nicht viele gewusst, den in der SS und Depri paßt genauso wenig zusammen als wie mit Baby), aber da hatte ich schon Angst vor zu Hause und was sollte ich zu Hause machen, da grüble ich noch mehr.

Angel: dieses dumpfe Gefühl, habe ich dann auch meistens noch manchmal vergeht es dann wenn ich weg bin.

Liebe Grüße
birgit
Birgit mit Jonas 09/2001 & Luis 03/2009

PPD 2001, SS-Depri 08/09, Depri-Phasen
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Medikation:
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linda

Beitrag von linda »

Hallo,

auch ich kenne diese Langeweile zu genüge. Ich bin extra deswegen 2 Monate bevor meine Elternzeit endet wieder zur Arbeit gegangen.
Da war es auch erstmal total komisch. Ich war vorher in dem Laden Filialleiterin und arbeite jetzt noch Teilzeit als Verkäuferin.

Mit den Kolleginnen war auch nicht gleich alles beim alten. Alle waren komisch, ich fühlte mich nicht so, als wenn ich dazugehören würde. Dabei habe ich allen die dort arbeiten den Job besorgt.

Na ja, jetzt ist meine Kleine seit 4 Tagen krank und ich kann nicht zur Arbeit und schon geht die Langeweile wieder los.

LG Linda :wink: :wink:
Jungsmama

Beitrag von Jungsmama »

Hihi

bei mir ist es eher umgekehrt: je mehr Termine und Sachen ausserhalb machen mich krank... melanchonisch, gestresst und so weiter.

ALs ich noch arbeiten war ging es mir psychisch insgesamt viel schlechter als mit den kindern zu Hause.
Ich habe auf der Arbeit nur gegrübelt, konnte mich beim besten Willen nicht konzentrieren, habe nur Fehler gemacht, dann aus Angst vor Fehlern noch mehr, die Zeit ging nicht um, es war stinklangweilig blablabla... schrecklich.

Wenn ich morgens da ankam wusste ich nicht wie die Arbeitszeit umgehen soll... das kam mir immer vor wie ein Berg.

Hier zu Hause... kein Problem (klar jetzt wo ich echte Depressionen hatte auch, aber das ist ja dann noch mal was anderes, ist auch wieder besser geworden).

Ich bin jemand der sich die Zeit selber einteilen müssen kann, und ich werde wahnsinnig von ausserhalb festgesettzen Zeiten abhängig zu sein!

Ich habe nachts nie schlafen können weil ja morgens der Wecker klingelte und das über Jahre.

Ich bin gespannt wie es ist wenn ich ab nächstes Jahr dann morgens den grossen zur Schule bringen muss, wobei das ja nur das bringen ist und dann geht es wieder nach Hause, das ist dann ja nicht so extrem wie hingehen und erst mal acht Stunden arbeiten.
lotte

Beitrag von lotte »

Hi zusammen,
bei Kind Nr. 1 war mir auch oft langweilig - da hatte ich nebenher zwar freie Aufträge, aber es ging eben mehr ums Baby ;) Alles neu, "hausgemachter Stress", muss ich ins Pekip, Babyschwimmen oder nicht usw ;)
Bei Nr. 2 konnte gar keine Langeweile aufkommen, weil ich ja dann 2 Kids hatte, und irgendwann (also als Nr. 2 4 Jahre alt war) wieder "echt" arbeiten gegangen bin, also 30 h/Woche.

Mir wäre zu Hause die Decke auf den Kopf gefallen. Eben weil ich sehr gerne arbeite. Ich weiss, dass in dieser Zeit meine Kids gut betreut sind und ohne mich überleben (ok, die Große ist ja fast 10 und die Kleine nun 5). Arbeit ist wie Urlaub für mich, da bin ich keine Mutter, keiner will was, ich habe mit Erwachsenen zu tun, die mich für meine Leistung loben - oder auch mal nicht. Ich brauche diese Bestätigung ausser Haus.

Ich habe lange Jahre frei hier zu Hause gearbeitet, aber ich muss raus! Leute treffen, austauschen etc.
Seit ich den festen Job habe, gehts mir gut. Es gibt dann eben Zeiten, da wird gearbeitet und Zeiten, da geht es nur um die Mädels ;)

Das findet jeder irgendwann für sich selbst raus, was er braucht und will.
Das mit dem WE (keine Arbeit) habe ich auch ein bisserl. Aber es wird besser mit der Zeit - habe mir früher immer stress gemacht, ich muss dann alles piko bello hier machen, spielen, einkaufen usw. Wenn man da den Druck rausnimmt (na und, dann ist halt nicht gesaugt), gehts auch besser.

LG
Lotte
Antworten