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Itta2309

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Beitrag von Itta2309 »

Ich heiße Claudia und leide nun seit 3 Jahren an PPD! Laut Ärzten hab ich zusätzlich noch eine schizoaffektive Psychose!

Meine Tochter Julia ist 26.08.2006 zur Welt gekommen. Sie war ein absolutes Wunschkind. Die Schwangerschaft verlief normal. Die Geburt wurde auf von Grund von Gestose eingeleitet. Hatte auch volle Muttergefühle. Alles schien super. Stillen funktionierte super.

Bis es dann im Oktober 2006 mit Zwangsgedanken (Angst meiner Tochter Julia etwas anzutun) begann . Weiters hatte ich große Angst vorm Alleinsein. Konnte nicht mehr schlafen. Hatte Selbstmordgedanken. Aber das schlimmste daran waren die Zwangsgedanken, denn sie wurden von Tag zu Tag schlimmer! Konnte kein Messer in die Hand nehmen, konnte meine Kleine nicht baden, konnte nicht mehr bügeln. Hatte die bösesten Gedanken, die mich heut enoch schockieren.

Nach Informationen im Internet fand ich heraus, dass es wahrscheinlich PPD ist. Ich konnte dann einen Arzt finden, der angeblich auf PPD spezialisiert war, doch dieser nahm es ziemlich locker und verschrieb mir Tresleen und sagte ich müße Geduld haben. Es war aber nicht mehr zu aushalten. Also bekam ich auch noch Xanor zur Beruhigung und Mirtabene zum schlafen! Und Bedarf sollte ich ein Ivadal (Schlafmittel) nehmen.
Aber auch nach Wochen zeigte sich keine Besserung! Bin dann wieder zu diesem "super" Arzt der mich nicht ernst nahm. Seine Worte waren: Sie wünschen wir spielen gibt es nicht! Dann traute ich mich nicht mehr ihn anzurufen.

Nach langem Suchen bin ich dann zu meiner Ärztin im LSF Graz gekommen.
Sie war sehr verständnisvoll und erhörte das Tresleen und änderte Mirtabene (die mich fast in den Wahnsinn trieben) auf Trittico. Wieder keine Besserung - erneute Umstellungen auf Efectin (bis zu 250 mg), Cipralex und Riperdal.

Im Sommer 2007 war meine Ärztin auf Urlaub - und somit hatte ich keinen Ansprechpartner. Meine Mutter empfohl mir einen Privatarzt. War auch sehr nett und stellte wieder alles um. Mutan, Zeldox und Xanor. Er meinte ich könnte von Xanor bis zu 6 Stück pro Tag nehmen! !!!!!!!!! Ich glaub das meiste was ich genommen hab war in 2 Wochen 5 Stück pro Tag. Das wäre fast mein Untergang gewesen. Hatte ne Art Psychose. Kann mich an fast eine Woche meines Lebens nicht mehr erinnern. Mein Mann sagt es war die Hölle! Wurde dann ins LSF Graz eingeliefert. Wo mir sämtliche Medikamente gestrichen wurden.
Bekam dann nach 2 Tagen Seroquell, das war der Hammer! Ich war nur müde, fühlte mich beschissen. Ich hatte meine Tochter auch bei mir und mußte mich um sie kümmern. Das war sehr sehr mühsam. Ohne die Liebe meines Mannes und hätte ich es glaube ich nicht geschafft. Ein paar Tage späte bekam ich wieder das Efectin. Nach 3 Wochen durfte ich das Krankenhaus wieder verlassen.

Langsam ging es mir ein bisi besser, doch es kamen immer wieder ziemlich schwere Rückfälle.
Und so kämpfe ich nur schon seit 3 Jahren mit dieser Krankheit. Habe noch immer Zwangsgedanken, kann nichts empfinden, Schlafstörungen.
Hatte noch einige Umstellungen von den Medis. Also nahm ich inzwischen noch das Abilify. An alles kann ich mich gar net mehr erinnern.

Danke fürs Zuhören.

Meine derzeitige Therapie:

40 mg Citalopram
40 mg Fluctine
100 mg Lamotrigin
600 mg Seroquel
Praxiten nach Bedarf
1 Ivadal zum Schlafen
Psychotherapie
alternativ: hochdosiertes Vitamin B
Baffy85

hey

Beitrag von Baffy85 »

Liebe Claudia!
ich habe dir eine private nachricht geschrieben!
glg Baffy :wink:
sunny22092001

Beitrag von sunny22092001 »

Hallo Claudia,
erst willkommen. Was du schreibst, kommt mir so bekannt vor.Bei mir fing es vor über einem Jahr an. Mein Kleiner ist im März 08 geboren, war auch ein Wunschkind unser Zweites. Hab schon einen Großen von 5. Bei mir fing es rückblickend schon 2 wochen nach der Geburt an. Ich hätte die ganzen Tage nur weinen können, aber nicht vor Freude(wie meine Hebi meinte), sondern weil mir alles zuviel war. Die Weinerlichkeit verschwand und ich dachte, super das hat du überstanden. Fehlanzeige. Als der Kleine 3 Monate war, hatte icheinen totalen Nervenzusammenbruch. Ich hatte so große Angst, ich könnte mir und meinen Kinern was antun. Ich hab meinen Mann gebeten, mich in eine Klinik zu fahren. Da war ich dann 2,5 Monate. Danach ging es langsam bergauf. Bis gestern. Da hatte ich wieder einen schlimmen Rückfall. Im Moment geht es mir solala. Ich hoffe, das geht auch wieder vorbei.
LG Susan und ihre zwei tollen Jungs
smaugerl

Beitrag von smaugerl »

Liebe Claudia,

herzlich willkommen bei uns im Forum - du hast ja schon einen wahren Marathon hinter dir, was Ärzte und Medikamente betrifft.Vor allem die Menge Xanor, die lt deinem damaligen Arzt in Ordnung wäre - find ich persönlich unverantwortlich von dem Arzt - aber du hast ja gottseidank jetzt einen anderen :-)

auf jeden Fall fühl dich wohl bei uns - und auch für dich werden wieder sonnigere Tage kommen :-)

schöne Grüße und alles Liebe
Kate

Beitrag von Kate »

Liebe Claudia,

dich hat es ja wirklich sehr heftig erwischt. Das tut mir total leid, weil ich genau weiß wie schrecklich das ist.
Ich habe auch so eine gruselige Odyssee hinter mir, obwohl ich "nur" eine reine Depression hatte.
Bei mir wurde auch ewig herumprobiert, bis die richtige Kombi gefunden wurde und zwischendurch hatte ich ganz den Mut verloren.
Das war aber falsch, wie ich heute weiß. Seit 2006 bin ich wieder gesund und kann ein ganz normales Leben führen. Vor einigen Wochen hatte ich nach einem halben Jahr ohne Medis einen kleinen Rückfall, der aber ganz schnell wieder in den Griff zu bekommen war.
Halte bitte durch. Es wird wieder besser werden. In ganz kleinen Schritten. Zuerst fühlt man sich für ein Bruchteil einer Sekunde normal und mit der Zeit werden diese normalen Phasen länger. Die Tiefs dazwischen kommen einem schrecklich vor, aber sie werden weniger und kürzer.
Mein Eindruck ist, dass du ganz gut eingestellt bist. Aber die Heilung braucht wirklich viel Zeit.
Es wird aber definitiv wieder gut. Da bin ich mir 100% sicher.

Halte durch denn es lohnt sich.

Ganz liebe Grüße
Kate
Itta2309

Beitrag von Itta2309 »

Danke für eurer Mitgefühl!

Ich war immer schon depressiv, ängstlich und leicht psychotisch. Ich glaub schon als Kind! War kein Wunschkind! Hatte auch öfters mit Selbstmordgedanken gespielt. War zwischen 15 und 16 ganz arg. Versuchte in den nächsten Jahren meine Depressionen und Ängste an den Wochenenden in Alkohol zu ertränken.

Die einzige Zeit wo ich beschwerdenfrei war, die Schwangerschaft. Da ging es mir so richtig gut. Waren wahrscheinlich die Hormone!

Im letzten Monat der Schwangerschaft kam der erste Schlag. Schwangerschaftsvergiftung, die Geburt mußte eingeleitet werden. Hatte 10 Stunden lang Wehen, die mir von der Hebamme nicht geglaubt wurden, da diese nicht am CTG ersichtlich waren. 2,5 Stunden vor der Geburt wurde mein Mann nach Hause geschickt. Das heißt ich war in den schlimmsten Wehen allein. Er war nur die letzten Presswehen bei mir! Schade.
Die erste Zeit war ok, obwohl ich schon die ersten Anzeichen hatte, Ängste, Panickattacken, leichte Zwangsgedanken. So fing meine Geschichte an.
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Hallo, Landsfrau!

Schön, dass du uns österreicherinnen hier den Rücken stärkst :-)

Ich muss sagen, bei deiner Geschichte hab ich schon mal schlucken müssen. So eine Sch..e, soviel Herumprobieren und irgendwie nie das Richtige dabei... Wie schauts denn jetzt aus? Ich mein, du schreibst, du kannst nix empfinden, das wundert mich bei der Menge an Medis nicht. Ich kenn viele Leute, die das schon bei geringerer Dosierung beklagen. Und trotzdem denk ich mir, das ist zwar nicht lustig, aber vielleicht besser als immer komplett verzweifelt sein?

Und die ZG, sind die besser geworden? Du machst ja auch eine Therapie, lernst du da den Umgang damit? Viele hier empfehlen ja dieses "Kobold im Kopf" Buch. Hab es selbst nicht gelesen, da die ZG bei mir nicht so im Vordergrund standen.

Und nochwas: diese blöden CTGs! War bei mir bei beiden Kindern so, dass das CTG Wehen überhaupt erst registriert hat, als der Mumu schon weit geöffnet war.

Lg E[/code]
mici

Beitrag von mici »

Hallo Claudia,

herzlich Willkommen hier im Forum!

Deine Geschichte hat mich beim Lesen sehr mitgenommen und es tut mir leid zu hören, dass Du nun schon so lange mit der PPD zu kämpfen hast.

Kannst Du ein bisschen was über Deine Psychotherapie schreiben? Fühlst Du Dich dort wohl und ernst genommen? Hast Du das Gefühl, dass ihr über die wesentlichen Dinge ins Gespräch kommt, oder redet ihr "um den heißen Brei herum"?

Was mich auch interessieren würde, ist, wie Dein Alltag momentan konkret aussieht? Wie verbringst Du die Zeit? Hast Du Hilfe und Unterstützung bei der Kindesbetreuung und / oder im Haushalt?

Ich wünsche Dir hier einen inspirierenden Austausch mit uns - fühl Dich verstanden - und um Dir ein bisschen Mut zu machen: Eine PPD ist bei richtiger Therapie in 100 % der Fälle heilbar! Also Kopf hoch! Du wirst hier sicher noch ein paar Denkanstöße bekommen, wie Du Deine Situation verbessern kannst -

gute Besserung, herzlichst, MICI
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