Ein freundliches "Hallo"

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Light

Ein freundliches "Hallo"

Beitrag von Light »

Hallo,

ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin mittlerweile 34 Jahre alt und habe eine ganz wundervollen Mann und drei wundervolle Kinder. Die Größte ist elf Jahre alt, das Sandwich neuneinhalb und unsere Jüngste drei Monate.
Ich bin derzeit befristete Frührentnerin aufgrund meiner psychischen Vorgeschichte (Posttraumatische Belastungsstörung PTBS und rezidivierende Depression)
2007 bin ich aufgrund dessen zweieinhalb Wochen auf der Depressionsstation der Psychiatrie hier vor Ort gewesen und kurze Zeit später dann nocheinmal viereinhalb Wochen in der Filderklinik. Letzteres hat mir unglaublich gut gtetan, die Anthroposophen sind einfach meine Wellenlänge. Lange war ich nun stabil und habe mein damaliges AD (30mg Mirtazapin) dann auch langsam ausgeschlichen.
Dann wurde ich im Oktober letzten Jahres schwanger. Die gesammte Schwangerschaft über hatte ich Hyperemesis, mir war schlecht bis in den Kreissaal hinein und über Weihnachten letztes Jahr lag ich am Tropf in der Filderklinik. Für mich hieß das unter anderem, dass ich meinen Sport nicht weitermachen konnte, in soziale Isolation verfiel und auch nur ganz ganz selten mal rauskonnte, meist nur zu Arztbesuchen und auch das war schwierig, weil ich ja gefahren werden musste.
Schaufensterbummeln und in Ruhe für die Kleine schoppen ging nur übers Internet :-/
Dann kam die Geburt, für mich ein sehr gutes, eindringliches, auch spirituelles Erlebnis ohne großartige Komplikationen.
Die Anfangszeit im Krankenhaus war blöd, obwohl sich alle dort viel Mühe gegeben haben, aber ich wollte (u.a. wg. der Zimmernachbarin) nach Hause und habe mich am dritten Tag nach der Geburt selbst entlassen lassen.
Mein Mann hatte drei Wochen Urlaub und diese drei Wochen waren anstrengend, aber auch sehr schön. Die Kleine hat die Tage über durchgeschrien, dafür Nachts schnell durchgeschlafen. Leider hat sie sich selbst ohne ersichtlichen Grund abgestillt, was mich sehr mitgenommen hat. Ich habe viel geweint deswegen.
Nachdem wir dann beim Kinderarzt waren, weil sie soviel schrie und wir abklären wollten, dass alles in Ordnung ist mit ihr, hörte die Schreiphase auf mit ca. 6-7 Wochen. Seither schreit sie eigentlich nur noch, wenn sie müde ist, Hunger hat oder die Windel voll ist. In ersten beiden Fällen lässt sie sich schwer beruhigen. Leider hat sie seit drei Wochen auch eine Neurodermitis entwickelt.
Seit ca. einer Woche geht es psychisch bei mir rasant abwärts, so rasant, dass ich selbst erschrocken bin, denn einen offensichtlichen Grund dafür gibt es nicht. Der Haushalt läuft, weil alle mit anfassen, ich habe einen wundervollen Mann, der mich in jeder Hinsicht unterstützt und auch die Großen sind sehr verständnisvoll.
Trotzdem bin ich oft aggressiv, meist gegen mich selbst, denke, dass ich eine schlechte Mutter bin, hasse mich und verletze mich selbst. Manchmal denke ich, meine Familie wäre besser dran ohne mich und diese Gedanken werden von Tag zu Tag mehr und auch konkreter.
So habe ich in einem anderen Forum Rat gesucht und die Beraterin dort vermutete eine PPD. Leider erreichte ich meine Therapeutin nicht, um den von ihr angebotenen Termin vorzuverlegen, so habe ich in meiner Not in der Psychiatrie hier in der Nähe angerufen. Die Ärztin dort meinte, ich solle mein altes AD wieder nehmen (ich hatte vom ausschleichen noch was hier) und ich nehme das jetzt seit drei Tagen wieder mit 15 mg ersteinmal.
Außerdem habe ich rumtelefoiniert in den Kliniken, die hier auf der Seite aufgelistet und nicht allzuweit weg sind. Sechs Wochen Wartezeit und davor ein Vorgespräch viereinhalb Stunden Autofahrt von hier erschienen mir jedoch zuviel.
Wasserburg am Inn hat mir dann weitergeholfen und nächste Woche werde ich dort aufgenommen MIT meiner Kleinen.
Dort gibt es dann endlich professionelle Hilfe und sie können mich auch medikamentös einstellen (schätzmal, es werden wieder 30 mg werden).
Einen Psychiater vor Ort habe ich nicht (ich kann mit denen irgendwie nicht, nichtsdestotrotz werde ich mir einen suchen, sobald ich wieder stabil bin), eine Therapeution schon, allerdings konnte ich in der Schwangerschaft ja nicht groß raus und autofahren schon gar nicht.
Ich hatte mich schon gewundert, dass ich die Schwangerschaft so gut weggesteckt hatte ohne eine Depression zu bekommen, hatte mich schon gefreut und wähnte mich auf dem besten Wege, endlich gesund zu werden...
Das war wohl etwas naiv.

Ich mache mir große Vorwürfe wegen dem, was ich meiner Familie schon wieder antue mit einem neuerlichen Klinikaufenthalt. Die Großen sind traurig, dass ich schon wieder weg muss und sie verstehen es auch nicht wirklich.
Ich möchte auch nur sehr ungern weg, ich liebe meine Familie und mein zuhause.
Ich möchte so gern eine gute Mutter und Ehefrau sein, das haben sie verdient, alle vier, aber ich bekomme es nicht hin, jedenfalls wohl nie langfristig *traurig*
Aber ich gehe ja auch genau deswegen in die Klinik, damit ich genau das wieder sein kann, was ich so gern sein möchte: eine starke und gute Ehefrau und Mutter.

Soweit ersteinmal von mir

Liebe Grüße Euch

Light
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Hallo!

Ich finde es unglaublich, was du schaffst, während es dir doch schlecht geht! Echt, Kompliment! Du telefonierst herum und planst, machst dir Gedanken über deine Heilung und schupfst nebenbei noch eine 5 köpfige Familie...

Ich bin ganz sicher, dass dein Mann dich versteht und dass deine Kinder zwar jetzt sicher traurig sind (wär ja sonst komisch), aber dass du ihnen altersgerecht begreiflich machst, dass du eben musst.

Was mich zu meiner Frage bringt: warum musst du? Fühlst du dich zu schlecht für eine ambulante Behandlung? Oder siehst du es eh als Auszeit für dich und die Kleine, wenn du in die Klinik gehst?

Lg E
Light

Beitrag von Light »

Hallo,

Danke für Euere Willkommensgrüße.

Um Deine Frage zu beantworten Elisabeth: Ich muss, weil ich nach zweieinhalb Jahren wieder begonnen habe mich selbst zu verletzen, schlimmer als es damals war und weil Suizidgedanken drohen überhand zu nehmen. Für eine ambulante Hilfe habe ich die Depression leider zu spät bemerkt (habe auch nicht gewusst, dass Frauen mit vorherigen Depressionen und PTBS da anfälliger für sind für eine PPD, habe da eh viel zu wenig drüber gewusst)

Ich bin traurig, weil ich nicht weg will, aber muss. Ich habe Angst, mir etwas anzutun, oder, Gott bewahre!, der Kleinen, die doch für all dies am wenigsten kann :( :?

Bald gehts los *schlotter*

Liebe Grüße

Light
Elisabeth11

Beitrag von Elisabeth11 »

Hi!

Ja, Light, dann ist alles klar, du musst. Dann hadere nicht damit, es hat keinen Sinn, sich über etwas Sorgen zu machen, was man nicht ändern kann, zumindest nicht, ohne noch mehr Probleme zu provozieren. Ich finde deinen Entschluss sehr mutig und gut! Ich sehe an deiner Situation das sehr positiv, dass du weißt, was zu tun ist. Du lässt dich nicht hängen und hast einen enormen Kampfgeist, deshalb bin ich sicher, dass wir von dir sehr bald ganz andere und viel positivere Postings zu lesen kriegen!

Lg E
Light

Beitrag von Light »

Hallo Elisabeth,

danke für Deine lieben Worte (das bedeutet mir viel, wo ich doch gerade heulend vorm PC sitze, weil ich doch einfach nur normal sein möchte und das anscheinend nie auf Dauer hinbekomme.)

ja, Kampfgeist habe ich, auch wenn es sehr anstrengend ist (da ist eine Kraft in mir, die immer dann zutage tritt, wenn ich sie am nötigsten brauche)
Elisabeth11 hat geschrieben:dass wir von dir sehr bald ganz andere und viel positivere Postings zu lesen kriegen!

Lg E
dessen bin ich mir sicher, aber ob das ganz bald sein wird, daran habe ich gerade Zweifel (aber das ist wohl normal sagt mein Logiksektor )

Liebe Grüße Dir

Light
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