Liebes Forum,
ich war hier bereits vor zwei Jahren angemeldet, habe aber so wenige Beiträge geschrieben, dass man mich irgendwann (verständlicherweise) wieder als Mitglied gelöscht hat.
Mir geht es zwar sehr viel besser als nach der Geburt unserer Tochter, dennoch kann ich Rat und Hilfe immer noch gut gebrauchen, bzw. interessiere ich mich auch sehr für die Geschichten und Probleme von Anderen.
Ich hatte bereits im Jahr 2004 aufgrund einer Krisensituation eine Depression, die ich aber recht gut gemeistert habe, Mithilfe von Therapie und einer recht kurzen Einnahme von Cipralex (die ich eigenmächtig abgesetzt hatte, was ich sehr bereut habe).
Im Jahr 2004 lernte ich nach einer kaputten Beziehung auch meinen Mann kennen.
Anfang 2006 kam mein/unser Kinderwunsch, Im August heirateten wir und zwei Tage vor der Hochzeit wusste ich, dass ich schwanger war.
Die Schwangerschaft verlief bis auf 2 Blasenentzündungen und Enterokokken recht problemlos und normal. Leider hatte ich während meiner Schwangerschaft schon große Ängste und habe mich sehr verrückt gemacht.
Vielleicht lag das daran, dass mir meine eigene Mutter schon von klein auf immer wieder meine schwierige Geburt vorpredigte.
Ich wollte jedenfalls im Geburtshaus entbinden, wollte alles ganz natürlich und letzten Endes begann die Geburt auch dort mit einem Blasensprung und nach über 30 Std. musste ich wegen Geburtsstillstand ins KH verlegt werden. Nach ca. 36 Std. wurde unsere Tochter per Kaiserschnitt (dieser war leider nicht ausreichend betäubt, was das Schlimmste für mich war)
geholt.
Für mich war die Zeit im KH ein absoluter Albtraum. Im Grunde fing meine Depression schon dort an, nur leider interessierte dies dort niemanden wirklich.
Nichts schien zu klappen, das Stillen war eine Katastrophe, die Schmerzen, die Übermüdung, einfach alles.
Am vierten Tag ging ich heim und dachte, dort würde alles besser werden. Das Gegenteil war der Fall.
Gottseidank gibt es in der Stadt, in der ich wohne die Möglichkeit, dass man ambulant von einer psychiatrischen Einrichtung Daheim betreut wird.
Dies habe ich in Anspruch genommen, bekam Medikamente und begann erneut eine Therapie.
Nun, über zwei Jahre später, fühle ich mich sehr viel stabiler (nehme keine Medikamente mehr) und gehe wieder arbeiten.
Meine Therapie ist fast zu Ende. Dennoch habe ich noch Probleme, sei es mit meinem Mann und vor allem mit meinen Eltern, die noch viel zu viel Macht über mich haben.
Den Kaiserschnitt habe ich an sich recht gut überwunden ,bzw. mich damit arrangiert. Dennoch kann ich mir bislang keine zweite Schwangerschaft vorstellen.
Ich bin sehr gespannt auf den Austausch mit Euch, und freue mich, dass es dieses Forum gibt!
Viele Grüße an Alle!
Meine Geschichte
Moderator: Moderatoren
Hallo Libelle,
ganz herzlich willkommen hier im Forum. Du hast so großes Glück gehabt, dass du noch rechtzeitig in ein KH gekommen. Dass die Narkose nicht richtig gewirkt hat, ist ja ganz schlimm - oh, was hast du da erleben müssen. Da kann ich deine Angst vor einer 2. SS genau verstehen. Es gibt ein gutes Buch, was ich hier mal reinstelle. Auch die 2 noch darunter sind bestimmt auch zu empfehlen. Kannst ja mal durchlesen.
http://www.amazon.de/Kaiserschnitt-Narb ... 690&sr=8-7
Es gibt auch für Traumas, die man erlebt hat, spezielle Therapien. Das sind EMDR-Therapeuten. Es gibt dazu auch eine Internetseite, wo auch Therapeutenlisten aufzurufen sind. Vielleicht findest du ja jemand in deiner Nähe. Das haben auch manche hier im Forum gemacht. Ansonsten sind hier auch einige Frauen, die sehr unter dem Erlebnis Kaiserschnitt gelitten haben. Du findest bestimmt Austausch.
Ich selbst hatte vor der Geburt auch schon eine Krise. Habe danach auch meinen jetzigen Mann kennengelernt und habe einen Sohn. U.a. habe ich auch Gesprächstherapie gehabt und da hat sich auch viel ergeben, dass ich in Sachen Beziehung zu meinen Eltern oder anderen Mitmenschen mehr Selbstbewusstsein aufbauen muss. Ich musste lernen, dass ich ICH SELBST bin und dass ich auch Rechte habe. Das war schon auch ein großer Punkt, der die PPD noch verstärkt hat. Außerdem ständig das Gefühl, ob ich wohl alles richtig und gut mache. Es war ganz schön schwierig und mit der Zeit hat sich das erst gelegt. Jetzt ist mein Sohn 8 Jahre alt und nun weiß ich, dass ich es so gut genug mache wie ich es halt eben mache.
Ich wünsche dir, dass du da noch mehr an dich denkst, dir treu bleibst, dich so magst wie du bist und dass die anderen nicht solchen Einfluss auf dich haben und auch keine Macht. Viel Kraft dafür, dass du dich nicht klein machst, sondern den anderen zeigen kannst, wer DU bist.
ganz herzlich willkommen hier im Forum. Du hast so großes Glück gehabt, dass du noch rechtzeitig in ein KH gekommen. Dass die Narkose nicht richtig gewirkt hat, ist ja ganz schlimm - oh, was hast du da erleben müssen. Da kann ich deine Angst vor einer 2. SS genau verstehen. Es gibt ein gutes Buch, was ich hier mal reinstelle. Auch die 2 noch darunter sind bestimmt auch zu empfehlen. Kannst ja mal durchlesen.
http://www.amazon.de/Kaiserschnitt-Narb ... 690&sr=8-7
Es gibt auch für Traumas, die man erlebt hat, spezielle Therapien. Das sind EMDR-Therapeuten. Es gibt dazu auch eine Internetseite, wo auch Therapeutenlisten aufzurufen sind. Vielleicht findest du ja jemand in deiner Nähe. Das haben auch manche hier im Forum gemacht. Ansonsten sind hier auch einige Frauen, die sehr unter dem Erlebnis Kaiserschnitt gelitten haben. Du findest bestimmt Austausch.
Ich selbst hatte vor der Geburt auch schon eine Krise. Habe danach auch meinen jetzigen Mann kennengelernt und habe einen Sohn. U.a. habe ich auch Gesprächstherapie gehabt und da hat sich auch viel ergeben, dass ich in Sachen Beziehung zu meinen Eltern oder anderen Mitmenschen mehr Selbstbewusstsein aufbauen muss. Ich musste lernen, dass ich ICH SELBST bin und dass ich auch Rechte habe. Das war schon auch ein großer Punkt, der die PPD noch verstärkt hat. Außerdem ständig das Gefühl, ob ich wohl alles richtig und gut mache. Es war ganz schön schwierig und mit der Zeit hat sich das erst gelegt. Jetzt ist mein Sohn 8 Jahre alt und nun weiß ich, dass ich es so gut genug mache wie ich es halt eben mache.
Ich wünsche dir, dass du da noch mehr an dich denkst, dir treu bleibst, dich so magst wie du bist und dass die anderen nicht solchen Einfluss auf dich haben und auch keine Macht. Viel Kraft dafür, dass du dich nicht klein machst, sondern den anderen zeigen kannst, wer DU bist.
Lieben Gruß von mir
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
Hallo Geli,
vielen Dank für Deinen lieben Beitrag, habe ihn soeben erst gelesen.
Ich finde mich sehr wieder in dem, was Du schreibst. Auch ich hatte schon vor der Geburt meiner Tochter depressive Episoden.
Leider kenne ich die Thematik schon seit meiner Kindheit. Mein Vater hatte
(und hat immer noch) mit psychischen Problemen zu tun (leider nie behandelt) und meine Mutter ebenfalls (gesteht es sich aber nicht ein).
Ich bin von klein auf den Störungen meiner Eltern ausgesetzt gewesen, da meine Eltern sich sehr viel gestritten haben. Mein Vater hat meine Mutter oft betrogen und meine Mutter war berechtigterweise oft sehr wütend.
Dies entlud sich häufig am Wochenende, da mein Vater fast jeden Samstag abend alleine ausging und erst Sonntags früh morgens wieder Nachhause kam.
Leider sprengt meine ausführliche Lebensgeschichte hier den Rahmen, bzw. kann ich das alles nicht so gut hier wiedergeben. Es gab jedenfalls von klein auf für mich große Irritationen und ich glaube, dass auch das bei meiner PPD mitgespielt hat.
Ebenso das geringe Selbstwertgefühl, an dem ich noch immer arbeiten muss und die Sache, "für sich selbst zu sorgen"...Leider klappt das bislang mehr schlecht als recht.
Aber ich arbeite daran! Traumatherapie wäre ein guter Ansatz, ich danke Dir für den Link!!
Viele Grüße
Libelle 80
vielen Dank für Deinen lieben Beitrag, habe ihn soeben erst gelesen.
Ich finde mich sehr wieder in dem, was Du schreibst. Auch ich hatte schon vor der Geburt meiner Tochter depressive Episoden.
Leider kenne ich die Thematik schon seit meiner Kindheit. Mein Vater hatte
(und hat immer noch) mit psychischen Problemen zu tun (leider nie behandelt) und meine Mutter ebenfalls (gesteht es sich aber nicht ein).
Ich bin von klein auf den Störungen meiner Eltern ausgesetzt gewesen, da meine Eltern sich sehr viel gestritten haben. Mein Vater hat meine Mutter oft betrogen und meine Mutter war berechtigterweise oft sehr wütend.
Dies entlud sich häufig am Wochenende, da mein Vater fast jeden Samstag abend alleine ausging und erst Sonntags früh morgens wieder Nachhause kam.
Leider sprengt meine ausführliche Lebensgeschichte hier den Rahmen, bzw. kann ich das alles nicht so gut hier wiedergeben. Es gab jedenfalls von klein auf für mich große Irritationen und ich glaube, dass auch das bei meiner PPD mitgespielt hat.
Ebenso das geringe Selbstwertgefühl, an dem ich noch immer arbeiten muss und die Sache, "für sich selbst zu sorgen"...Leider klappt das bislang mehr schlecht als recht.
Aber ich arbeite daran! Traumatherapie wäre ein guter Ansatz, ich danke Dir für den Link!!
Viele Grüße
Libelle 80
Hallo Libelle
denke gerade, wenn auch dein Mann eine gewisse Macht auf dich ausübt und mit daran beteiligt ist wie du dich fühlst, vielleicht könnte auch er einmal eine Therapie machen. Würde er das tun? Du hast ja nun schon etliche Zeit Sitzung gehabt und du weißt, was du machen kannst oder umdenken könntest. Es ist aber doch wohl nun auch so, dass du die Menschen um dich herum nicht ändern kannst - da muss doch auch etwas von denen kommen. Oder kannst du nicht noch deine Therapie verlängern?
Mir hat es sehr geholfen, etwas für mich zu finden was mich stärkt. Ich habe Entspannungstechniken gelernt wie Prog.Muskelentspannung in einer Mutter-Kind-Kur. Dort ging es auch in Gesprächen mit anderen darum, Nein-Sagen zu können, aber auch vor allem jemand anderen um Hilfe zu bitten. Das war für mich sehr schwierig, denn ich meinte immer, ich müsse es allein schaffen. Ich habe dann auch gemerkt, dass es in der Partnerschaft ein Geben und Nehmen ist - dass ich mich auch mit fester Meinung einbringen muss, dass ich mir auch etwas wünschen kann oder etwas vorhabe zu tun und nicht nur mache, mache damit alle anderen um mich herum weniger Last haben. Da habe ich gemerkt, dass ich das selbstbewusst vorbringen muss - auch die Bitten an meine Eltern oder Freunde. In der Gesprächstherapie war das hauptsächlich das Thema. Doch umsetzen musste ich dann ja selbst in der Praxis. War nicht leicht und ging nur Schritt für Schritt.
Ich wünsche dir sehr, dass du für dich etwas findest. Schreibe doch trotzdem noch hier ins Forum, wie es dir früher mit deinen Eltern ging und wie es heute ist. Was macht dir Sorgen am Verhalten von deinem Mann?
Dafür ist das Forum ja da und bestimmt wird es dir helfen, manches noch einmal hier hingeschrieben auf eine andere Weise zu verarbeiten, als wenn dir ein Therapeut gegenübersitzt.
Wie ist deine Gesprächstherapie?
denke gerade, wenn auch dein Mann eine gewisse Macht auf dich ausübt und mit daran beteiligt ist wie du dich fühlst, vielleicht könnte auch er einmal eine Therapie machen. Würde er das tun? Du hast ja nun schon etliche Zeit Sitzung gehabt und du weißt, was du machen kannst oder umdenken könntest. Es ist aber doch wohl nun auch so, dass du die Menschen um dich herum nicht ändern kannst - da muss doch auch etwas von denen kommen. Oder kannst du nicht noch deine Therapie verlängern?
Mir hat es sehr geholfen, etwas für mich zu finden was mich stärkt. Ich habe Entspannungstechniken gelernt wie Prog.Muskelentspannung in einer Mutter-Kind-Kur. Dort ging es auch in Gesprächen mit anderen darum, Nein-Sagen zu können, aber auch vor allem jemand anderen um Hilfe zu bitten. Das war für mich sehr schwierig, denn ich meinte immer, ich müsse es allein schaffen. Ich habe dann auch gemerkt, dass es in der Partnerschaft ein Geben und Nehmen ist - dass ich mich auch mit fester Meinung einbringen muss, dass ich mir auch etwas wünschen kann oder etwas vorhabe zu tun und nicht nur mache, mache damit alle anderen um mich herum weniger Last haben. Da habe ich gemerkt, dass ich das selbstbewusst vorbringen muss - auch die Bitten an meine Eltern oder Freunde. In der Gesprächstherapie war das hauptsächlich das Thema. Doch umsetzen musste ich dann ja selbst in der Praxis. War nicht leicht und ging nur Schritt für Schritt.
Ich wünsche dir sehr, dass du für dich etwas findest. Schreibe doch trotzdem noch hier ins Forum, wie es dir früher mit deinen Eltern ging und wie es heute ist. Was macht dir Sorgen am Verhalten von deinem Mann?
Dafür ist das Forum ja da und bestimmt wird es dir helfen, manches noch einmal hier hingeschrieben auf eine andere Weise zu verarbeiten, als wenn dir ein Therapeut gegenübersitzt.
Wie ist deine Gesprächstherapie?
Lieben Gruß von mir
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
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PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
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PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
Hallo Geli,
im Grunde bin ich schon ein Mensch, der eine feste Meinung hat und sich auch selbst vertreten kann...Zumindest im häuslichen Rahmen; auf der Arbeit klappt das leider nicht immer so gut...
Ich habe mit meinem Mann schon einmal über eine Ehetherapie gesprochen. Leider weigert er sich, weil er meint, "er könne nicht reden". Was er aucht tasächlich nicht kann, zumindest nicht über seine Gefühle.
Tatsache ist halt auch, dass unser Liebesleben auf dem absoluten Nullpunkt ist. Wir haben seit der Entbindung vielleicht 2 oder dreimal miteinander geschlafen! Und sie ist ja nun schon zweieinhalb!
Gut, ich habe mich von ihm während meiner Schwangerschaft zurückgezogen und wollte nicht (hatte während der SS viele Pilzinfektionen und von daher hatte ich keine Lust) und nach der Geburt hatte ich zuviel mit mir zu tun.
Tja, und nun hätte ich durchaus Interesse, aber es klappt einfach nicht.
Wenn die Kleine abends schläft, sitzt er nur vorm Rechner. Er hat beruflich auch mit Computern zu tun und muss am Rechner abends noch viel arbeiten.
Wenn er am Rechner sitzt, habe ich das Gefühl, ich rede mit einer Wand. Ich rede und rede und es kommt einfach nichts.
Ich werde dann sauer und schreie ihn an und er macht dicht. Es ist überhaupt so, dass ich hier Zuhause nur noch wütend bin. Mein Vater war immer sehr wütend und hat viel gebrüllt daheim.
Ich muss mit Erschrecken feststellen, dass ich genauso bin! Ich brülle sofort los und bin total hilflos. Ich habe meinen Mann auch schon häufiger geschlagen und mir ist es gerade so dermaßen peinlich, darüber zu schreiben....
Geht es jemandem ähnlich? Im Alltag kann ich ganz "normal" funktionieren und es würde niemandem auffallen, dass ich eine solche Furie werden kann.
Mir ist klar, dass meine Wutausbrüche nicht gerade förderlich für unsere Ehe sind. Ich denke, wir sind beide hilflos und keiner von uns findet eine Weg, bzw. Ausstieg aus der Situation.
Hat jemand einen Rat? Sorry, für den etwas verworrenen Beitrag.
Viele Grüße,
Libelle
im Grunde bin ich schon ein Mensch, der eine feste Meinung hat und sich auch selbst vertreten kann...Zumindest im häuslichen Rahmen; auf der Arbeit klappt das leider nicht immer so gut...
Ich habe mit meinem Mann schon einmal über eine Ehetherapie gesprochen. Leider weigert er sich, weil er meint, "er könne nicht reden". Was er aucht tasächlich nicht kann, zumindest nicht über seine Gefühle.
Tatsache ist halt auch, dass unser Liebesleben auf dem absoluten Nullpunkt ist. Wir haben seit der Entbindung vielleicht 2 oder dreimal miteinander geschlafen! Und sie ist ja nun schon zweieinhalb!
Gut, ich habe mich von ihm während meiner Schwangerschaft zurückgezogen und wollte nicht (hatte während der SS viele Pilzinfektionen und von daher hatte ich keine Lust) und nach der Geburt hatte ich zuviel mit mir zu tun.
Tja, und nun hätte ich durchaus Interesse, aber es klappt einfach nicht.
Wenn die Kleine abends schläft, sitzt er nur vorm Rechner. Er hat beruflich auch mit Computern zu tun und muss am Rechner abends noch viel arbeiten.
Wenn er am Rechner sitzt, habe ich das Gefühl, ich rede mit einer Wand. Ich rede und rede und es kommt einfach nichts.
Ich werde dann sauer und schreie ihn an und er macht dicht. Es ist überhaupt so, dass ich hier Zuhause nur noch wütend bin. Mein Vater war immer sehr wütend und hat viel gebrüllt daheim.
Ich muss mit Erschrecken feststellen, dass ich genauso bin! Ich brülle sofort los und bin total hilflos. Ich habe meinen Mann auch schon häufiger geschlagen und mir ist es gerade so dermaßen peinlich, darüber zu schreiben....
Geht es jemandem ähnlich? Im Alltag kann ich ganz "normal" funktionieren und es würde niemandem auffallen, dass ich eine solche Furie werden kann.
Mir ist klar, dass meine Wutausbrüche nicht gerade förderlich für unsere Ehe sind. Ich denke, wir sind beide hilflos und keiner von uns findet eine Weg, bzw. Ausstieg aus der Situation.
Hat jemand einen Rat? Sorry, für den etwas verworrenen Beitrag.
Viele Grüße,
Libelle
Hallo Libelle
nun hatte ich dir gestern abend noch geantwortet und beim Absenden schmiert die Internetseite von S+L ab. Der Text war dann total weg und auch mit der Rückwärtstaste war nichts mehr möglich. Dann noch einmal neu.
Dass du genauso reagierst mit Brüllen und auch mit Aggressivität bei deinem Mann, das ist genau die Reaktion deines Vaters, die dir schon als Kind so verhasst war und die dir schon immer so weh getan hat. Da spricht die Verzweifelung und Hilflosigkeit aus dir - wie du ja schon geschrieben hast. Das sehe ich auch so.
Und bei deinem Mann ist es auch eine Hilflosigkeit. Es ist ein leichtes, die Technik oder die Arbeit oder den Verein als Ausrede zu nehmen, um dieser Hilflosigkeit zu entfliehen und sich abzulenken vom eigentlichen Problem. Zumal er ja sowieso nun auch jemand ist, der nicht über seine Gefühle reden kann. Und wenn solche Vorwürfe kommen, zieht er sich zurück indem er schweigt und weiter am Computer klimpert.
Vielleicht geht ihr doch einmal zusammen zu einer Therapie. Frag doch mal deine Therapeutin um Rat. Falls die Kasse nicht mitmacht, gibt es auch über den Kirchenkreis, Diakonie o.ä. kostenfreie Beratungsstellen. Auch wenn er meint, dort nicht reden zu können - die Therapeutin führt euch da schon gemeinsam durch. Du bist ja schon auf dem Weg - nun muss er noch dazustoßen
Ansonsten versuch einmal - bevor er den Rechner anmacht - mit ihm zu reden. Er braucht ja auch nicht zu antworten. Sag ihm, wie sehr du die Gemeinsamkeit mit ihm vermisst - sei es abends nur zusammenzusitzen, fernzusehen, etwas zu unternehmen. Und dann nicht in einem vorwurfsvollen Ton, sondern in der "Ich-Form". So dass du nicht sagst: "Du machst - du solltest usw.", sondern "Ich würde gerne - ich möchte - mir ist es wichtig usw." Weißt du? Vielleicht bastelst du dir den Text für einen passenden Moment schon zurecht. Sag auch, wie sehr du darunter leidest, dass es dir leidtut was du ihm schon alles an den Kopf geworfen hast usw. Und dass das Brüllen von dir daher kommt, weil du nicht mehr weiterweißt.
Oder kannst du etwas organisieren, dass ihr beide etwas allein unternehmt? Mit essengehen und so?
Mach doch auch noch einmal einen neuen Beitrag im Unterforum "Alltägliches" auf, wenn du magst. Dann finden andere noch eher deine Frage und können auch noch dazu schreiben.
Finde, ihr steckt beide in einer so eingefahreren Situation, wo jeder sein Ding macht. Doch der Wunsch in dir sollte einfach stärker sein, dass du dich äußerst - auch wenn es vielleicht wieder mit Schweigen deines Mannes endet. Dann hast du aber mal deine Gefühle ausgesprochen. Und denk echt an die Ich-Form. Lass ihm Zeit - er wird es in sich arbeiten lassen.
Drück dir ganz fest die Daumen und hoffe, ihr findet einen gemeinsamen Strang. Und dass das, was alles war, von jedem von Euch verzeiht werden kann.
Mir fällt noch ein:
Wenn du doch noch mehr schreiben könntest, dafür ist ja das Forum da. Dass du noch mehr schreibst, wie deine Therapie ist, was hast du erlebt früher und heute und es dir jetzt geht?
nun hatte ich dir gestern abend noch geantwortet und beim Absenden schmiert die Internetseite von S+L ab. Der Text war dann total weg und auch mit der Rückwärtstaste war nichts mehr möglich. Dann noch einmal neu.
Dass du genauso reagierst mit Brüllen und auch mit Aggressivität bei deinem Mann, das ist genau die Reaktion deines Vaters, die dir schon als Kind so verhasst war und die dir schon immer so weh getan hat. Da spricht die Verzweifelung und Hilflosigkeit aus dir - wie du ja schon geschrieben hast. Das sehe ich auch so.
Und bei deinem Mann ist es auch eine Hilflosigkeit. Es ist ein leichtes, die Technik oder die Arbeit oder den Verein als Ausrede zu nehmen, um dieser Hilflosigkeit zu entfliehen und sich abzulenken vom eigentlichen Problem. Zumal er ja sowieso nun auch jemand ist, der nicht über seine Gefühle reden kann. Und wenn solche Vorwürfe kommen, zieht er sich zurück indem er schweigt und weiter am Computer klimpert.
Vielleicht geht ihr doch einmal zusammen zu einer Therapie. Frag doch mal deine Therapeutin um Rat. Falls die Kasse nicht mitmacht, gibt es auch über den Kirchenkreis, Diakonie o.ä. kostenfreie Beratungsstellen. Auch wenn er meint, dort nicht reden zu können - die Therapeutin führt euch da schon gemeinsam durch. Du bist ja schon auf dem Weg - nun muss er noch dazustoßen
Ansonsten versuch einmal - bevor er den Rechner anmacht - mit ihm zu reden. Er braucht ja auch nicht zu antworten. Sag ihm, wie sehr du die Gemeinsamkeit mit ihm vermisst - sei es abends nur zusammenzusitzen, fernzusehen, etwas zu unternehmen. Und dann nicht in einem vorwurfsvollen Ton, sondern in der "Ich-Form". So dass du nicht sagst: "Du machst - du solltest usw.", sondern "Ich würde gerne - ich möchte - mir ist es wichtig usw." Weißt du? Vielleicht bastelst du dir den Text für einen passenden Moment schon zurecht. Sag auch, wie sehr du darunter leidest, dass es dir leidtut was du ihm schon alles an den Kopf geworfen hast usw. Und dass das Brüllen von dir daher kommt, weil du nicht mehr weiterweißt.
Oder kannst du etwas organisieren, dass ihr beide etwas allein unternehmt? Mit essengehen und so?
Mach doch auch noch einmal einen neuen Beitrag im Unterforum "Alltägliches" auf, wenn du magst. Dann finden andere noch eher deine Frage und können auch noch dazu schreiben.
Finde, ihr steckt beide in einer so eingefahreren Situation, wo jeder sein Ding macht. Doch der Wunsch in dir sollte einfach stärker sein, dass du dich äußerst - auch wenn es vielleicht wieder mit Schweigen deines Mannes endet. Dann hast du aber mal deine Gefühle ausgesprochen. Und denk echt an die Ich-Form. Lass ihm Zeit - er wird es in sich arbeiten lassen.
Drück dir ganz fest die Daumen und hoffe, ihr findet einen gemeinsamen Strang. Und dass das, was alles war, von jedem von Euch verzeiht werden kann.
Mir fällt noch ein:
Wenn du doch noch mehr schreiben könntest, dafür ist ja das Forum da. Dass du noch mehr schreibst, wie deine Therapie ist, was hast du erlebt früher und heute und es dir jetzt geht?
Lieben Gruß von mir
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
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PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
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2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
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Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
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2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
Liebe Libelle80,
ich verstehe dich und deine gefühlswelt sehr gut. manchmal ist es bei mir auch so. in mir ist ein solch unzufriedenes gefühl. ich bin traurig und wütend. traurig, dass meine damals beste freundin vor fast 2 Jahren so weit weg gezogen ist (und wir so gut wie gar keinen kontakt mehr haben - wie konnte das nur so kommen - ich vermiss sie so), wütend, wenn bei den anderen alles besser klappt als bei mir. ich könnte da echt explodieren.
Und dann bin ich wieder der zufriedenste mensch und einfach nur glücklich. Eigentlich geht es mir zu 99 % auch wieder gut. Vllt ist das dann doch noch mal ein Absacker? manchmal macht mich das doch ratlos.
ich verstehe dich und deine gefühlswelt sehr gut. manchmal ist es bei mir auch so. in mir ist ein solch unzufriedenes gefühl. ich bin traurig und wütend. traurig, dass meine damals beste freundin vor fast 2 Jahren so weit weg gezogen ist (und wir so gut wie gar keinen kontakt mehr haben - wie konnte das nur so kommen - ich vermiss sie so), wütend, wenn bei den anderen alles besser klappt als bei mir. ich könnte da echt explodieren.
Und dann bin ich wieder der zufriedenste mensch und einfach nur glücklich. Eigentlich geht es mir zu 99 % auch wieder gut. Vllt ist das dann doch noch mal ein Absacker? manchmal macht mich das doch ratlos.