Hallo Ihr Lieben,
ich habe lange mit mir gerungen ob ich das hier überhaupt posten soll, aber vielleicht hilft es mir, wenn ich meine Gedanken in Worte fasse.....
Viele kennen mich vermutlich gar nicht mehr, zumal ich mich in letzter Zeit sehr, sehr rar gemacht habe, nachdem ich feststellen musste, je mehr ich mich wieder mit dem Thema beschäftige, desto mehr nimmt es mich mit.
Also kurz zu meiner Vorgeschichte:
Unsere Tochter kam vor 5 Jahren als absolutes Wunschkind nach problemloser Schwangerschaft zur Welt. Die Geburt war schon nicht so toll (PDA, nachlassende Wehen, Hebamme hat sich mit voller Wucht auf meinen Bauch geworfen....) - nach 6 Tagen in der normalen Klinik wurde die Kleine notfallmässig in die Kinderklinik verlegt, weil sie zu schnell geatmet hat - angeblich zuviel Stress unter der Geburt, wofür ich mir die Schuld gebe - hätte ich doch bloss keine PDA verlangt.... Dann klappte es aber mit dem Stillen nicht, blutige Brustwarzen, Milchstau, Brustentzündung, 2x OP wegen Abszess, woraufhin ich auf ärztliche Anordnung abstillen musste. Danach ist für mich eine Welt zusammengebrochen, ich fühlte mich nur noch als Versagerin, zu blöd das eigene Kind zu stillen etc. wo ich mich dermassen reinsteigerte dass ich 2x für gut 4 Monate in ner psychosomatischen Klinik war (Diagnose der Ärzte: Schwere PPD mit psychotischen Elementen). Danach bin ich brav zu meiner Therapeutin gegangen, als die Kleine 3 war, habe ich für mich beschlossen das ganze Thema mehr oder weniger zu verdrängen woraufhin es mir eigentlich auch besser ging. Ich hab eh nie an die Diagnose geglaubt, zumal kein einziges Medikament wirklich geholfen hat (und die haben viele an mir ausprobiert) und so dachte ich, naja, die Zeit heilt halt alle Wunden. Da es mir ab März 2008 ständig besser ging, haben mein Mann und ich beschlossen, dass wir es mit einem Geschwisterchen für Christine probieren wollten. Und oh Wunder, nach langem erfolglosen probieren, hab ich Ostern dieses Jahres auch tatsächlich nen positiven Schwangerschaftstest in den Händen gehalten. Abgesehen von Übelkeit, Sodbrennen und Dauermüdigkeit ging es mir in der Schwangerschaft auch recht gut, nur wenn ich mit meiner Therapeutin (zu der ich um mein schlechtes Gewissen zu verdrängen nach wie vor gegangen bin) über das Thema Geburt, Stillen etc. sprach, kam alles wieder hoch und ich war ein nervliches Wrack. Also hab ich das Thema weitestgehend gemieden und verdrängt, aber jetzt holt mich die Angst ein.
Angst vor der Geburt und was ist, wenn es wieder nicht mit dem Stillen klappt - ich sehe mich schon wieder die ganze Abwärtsspirale runterrutschen. Mit dem einzigen Unterschied, dass mich diesmal keine 10 Pferde mehr in ne Klinik bekommen - hat ausser, dass ich mir damals nicht das Leben genommen habe, um Platz für ne bessere Mama zu machen, eh nix gebracht. Und jetzt weiss ich, dass unsere Grosse ihre Mama liebt, schon ihretwegen kann ich mich jetzt nicht mehr aus dem Leben verabschieden.
In guten Momenten, die bis vor ca. 4 Wochen noch überwogen haben, denke ich, ich bin diesmal viel besser vorbereitet, weiss dass ich keine PDA mehr will und auch nicht mehr in die Wanne und dass ich diesmal eine ganz liebe Nachsorgehebamme habe, die mit drauf achtet, dass ich beim Stillen alles richtig mache. Aber je näher der Termin rückt, desto mehr nimmt die Angst überhand, dass ich wieder versage und alles falsch mache, was man nur falsch machen kann. Die alte Verdrängungstaktik funktioniert einfach nur noch selten, und ich fürchte, wenn ich den kleinen Wurm erst auf dem Arm habe, wird sie schon gar nicht mehr funktionieren.
Morgen hab ich theoretisch Termin, aber an Termine halten sich die Kinder ja eh nie, und irgendwie hoffe ich, dass er noch ein paar Tage länger im Bauch bleibt - ewig geht natürlich auch nicht und irgendwo keimt ja doch noch ein kleiner Funke Hoffnung in mir, dass diesmal alles viel, viel besser läuft.......... Vielleicht hat hier ja die eine oder andere ein paar Daumen für mich übrig - wäre lieb.
Liebe Grüsse und sorry fürs zutexten, ist doch ganz schön lang geworden
Sanne
Zunehmende Angst vor der Geburt und der Zeit danach....
Moderator: Moderatoren
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Caro
Hallo Sanne,
ich habe ja auch erst vor relativ kurzer Zeit mein 3. Kind entbunden und kann gut nachvollziehen, daß Du Angst hast, es könne wieder so werden.
Bei mir war es leider so, aber ein ganz großer Auslöser war der Tod meiner Freundin vor 5 Wochen - das hat mich völlig umgehauen. Ich denke, wenn das nicht gewesen wäre, würde das jetzt alles ganz anders (besser) bei mir sein. Warum sollte es bei Dir also nicht "einfach" gut laufen.
Was ich ganz wichtig finde und Dir wirklich sehr ans Herz legen möchte, ist, ein helfendes Umfeld um Dich zu schaffen, (falls Du es noch nciht getan haben solltest) - Familie, Freunde,... aktivieren, um Dir den Start zu erleichtern und Dich entlasten. Ich gehe davon aus, daß Deine Hebamme über Deine Vorerkrankung informiert ist?? Meine Hebamme ist mir noch immer eine sehr große Hilfe!
Bist Du noch in Kontakt mit psych. Ärzten? Hast Du dort Möglichkeiten, ein Netz zu schaffen?
Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen für eine schöne Geburt und eine noch schönere Kennenlern-Zeit mit Deinem Baby und Deiner Familie!!!
LG
ich habe ja auch erst vor relativ kurzer Zeit mein 3. Kind entbunden und kann gut nachvollziehen, daß Du Angst hast, es könne wieder so werden.
Bei mir war es leider so, aber ein ganz großer Auslöser war der Tod meiner Freundin vor 5 Wochen - das hat mich völlig umgehauen. Ich denke, wenn das nicht gewesen wäre, würde das jetzt alles ganz anders (besser) bei mir sein. Warum sollte es bei Dir also nicht "einfach" gut laufen.
Was ich ganz wichtig finde und Dir wirklich sehr ans Herz legen möchte, ist, ein helfendes Umfeld um Dich zu schaffen, (falls Du es noch nciht getan haben solltest) - Familie, Freunde,... aktivieren, um Dir den Start zu erleichtern und Dich entlasten. Ich gehe davon aus, daß Deine Hebamme über Deine Vorerkrankung informiert ist?? Meine Hebamme ist mir noch immer eine sehr große Hilfe!
Bist Du noch in Kontakt mit psych. Ärzten? Hast Du dort Möglichkeiten, ein Netz zu schaffen?
Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen für eine schöne Geburt und eine noch schönere Kennenlern-Zeit mit Deinem Baby und Deiner Familie!!!
LG
Zuletzt geändert von Caro am 30:12:2009 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Vicky
Hallo Sanne,
wir kennen uns nicht, aber Du kannst ja auch meinen Text habe überlebt und bin wieder bei Euch lesen.
Warum setzt Du Dich so mit dem Stillen unter Druck?
Ehrlich gesagt, würde ich mit dieser Erkrankung erneut ein Baby bekommen (und das würde uns sehr glücklich machen), es würde gleich ein Flaschenkind, damit ich jede Nacht durchschlafen kann.
Diese Nächte und auch das Stillen an sich sind so anstrengend und aus meiner Sicht wäre das für mich nicht zu bewältigen.
Das Stillen ist eine tolle Sache, wenn alle gesund sind und es klappt, wird aber meiner Meinung nach in unserer Zeit völlig überbewertet!!!!
Versuche Dich davon zu befreien, wenn es klappt ist es gut, wenn nicht, dann gibt es eben eine mit Liebe zubereitete Flasche!!!
Toitoitoi für die Geburt!
Nimm Dir Hilfe, falls Du merkst, es geht bergab: Haushaltshilfe etc.
Liebe Grüße, Vicky
wir kennen uns nicht, aber Du kannst ja auch meinen Text habe überlebt und bin wieder bei Euch lesen.
Warum setzt Du Dich so mit dem Stillen unter Druck?
Ehrlich gesagt, würde ich mit dieser Erkrankung erneut ein Baby bekommen (und das würde uns sehr glücklich machen), es würde gleich ein Flaschenkind, damit ich jede Nacht durchschlafen kann.
Diese Nächte und auch das Stillen an sich sind so anstrengend und aus meiner Sicht wäre das für mich nicht zu bewältigen.
Das Stillen ist eine tolle Sache, wenn alle gesund sind und es klappt, wird aber meiner Meinung nach in unserer Zeit völlig überbewertet!!!!
Versuche Dich davon zu befreien, wenn es klappt ist es gut, wenn nicht, dann gibt es eben eine mit Liebe zubereitete Flasche!!!
Toitoitoi für die Geburt!
Nimm Dir Hilfe, falls Du merkst, es geht bergab: Haushaltshilfe etc.
Liebe Grüße, Vicky
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claudia
Hallo Sanne,
schön,wieder von Dir zu hören.Deine Ängste kann ich gut verstehen und nachvollziehen.Mir ging es bei unserem dritten ähnlich:ich hatte auch so sehr Angst,wieder eine PPP zu bekommen.
Zum "Fläschchen"füttern hatte ich mich bei diesem Kind auch gleich zu Anfang durchgerungen.Die beiden ersten hatte ich ja versucht 14 Tage zu stillen,mußte dann aber wegen der Medikamente(Psychopharmaka)eh abstillen.Das hatte den Vorteil,das mein Mann dann auch mal eine Mahl-zeit übernehmen konnte,wenn ich zu müde war.Aber da werde ich Dir nix neues erzählen...
Auch habe ich nach Rücksprache mit meinem behandelnden Psychiater sofort nach der Geburt hochdosiert ein Neuroleptikum genommen,damit ich nicht nochmal in eine PPP rutsche.Das ist dann auch nicht passiert-hast Du mal darüber nachgedacht,ein AD,das Dir vorher schon geholfen hat nach der Geburt prophylaktisch einzunehmen?
Ich weiß allerdings nicht so genau,wie da der Unterschied zwischen PPD und PPP ist-nur bei mir hat´s geklappt...
Drücke euch jedenfalls die Daumen,das alles gut klappt.
Wenn die Zeit noch reicht(bis zum Entbindungstermin) nimm doch nochmal Kontakt über "PN" zu Uli Wecker vom Verein auf:sie hat eine Fragebogenaktion zum Thema"Prophylaxemaßnahmen bei erneuten SS nach PPD/PPP"gemacht und ausgewertet.Vielleicht findest Du dort noch die eine oder andere hilfreiche Maßnahme.
LG,Claudia
schön,wieder von Dir zu hören.Deine Ängste kann ich gut verstehen und nachvollziehen.Mir ging es bei unserem dritten ähnlich:ich hatte auch so sehr Angst,wieder eine PPP zu bekommen.
Zum "Fläschchen"füttern hatte ich mich bei diesem Kind auch gleich zu Anfang durchgerungen.Die beiden ersten hatte ich ja versucht 14 Tage zu stillen,mußte dann aber wegen der Medikamente(Psychopharmaka)eh abstillen.Das hatte den Vorteil,das mein Mann dann auch mal eine Mahl-zeit übernehmen konnte,wenn ich zu müde war.Aber da werde ich Dir nix neues erzählen...
Auch habe ich nach Rücksprache mit meinem behandelnden Psychiater sofort nach der Geburt hochdosiert ein Neuroleptikum genommen,damit ich nicht nochmal in eine PPP rutsche.Das ist dann auch nicht passiert-hast Du mal darüber nachgedacht,ein AD,das Dir vorher schon geholfen hat nach der Geburt prophylaktisch einzunehmen?
Ich weiß allerdings nicht so genau,wie da der Unterschied zwischen PPD und PPP ist-nur bei mir hat´s geklappt...
Drücke euch jedenfalls die Daumen,das alles gut klappt.
Wenn die Zeit noch reicht(bis zum Entbindungstermin) nimm doch nochmal Kontakt über "PN" zu Uli Wecker vom Verein auf:sie hat eine Fragebogenaktion zum Thema"Prophylaxemaßnahmen bei erneuten SS nach PPD/PPP"gemacht und ausgewertet.Vielleicht findest Du dort noch die eine oder andere hilfreiche Maßnahme.
LG,Claudia