Hallo,
ich heiße Carmen, bin 36 Jahre alt und habe zwei Kinder (5 1/2 und 3 Jahre).
vor ca. 10 Jahren bekam ich die Diagnose, dass ich auf natürlichem Wege nicht schwanger werden kann. Es folgte eine Hormonbehandlung. 2000 war ich dann schwanger, hatte aber in der 10. SSW eine Fehlgeburt. Einige OP´s folgten um den Kinderwunsch doch noch zu erfüllen. Dann entschlossen wir uns 2003 für eine Behandlung im Kinderwunschzentrum. Da kam heraus, dass ich im 5. Monat schwanger war. Schock! Dann kam unsere Tochter zur Welt. Eine Woche gemeinsam zu Hause, dann musste ich wieder ins Krankenhaus. Eine ganze Woche von meinem Kind getrennt. Horror! Als ich wieder zu Hause war, hatte ich bei jedem der Leonie zu nahe kam das Gefühl, er wolle mir mein Kind wegnehmen. Ich habe mein Verhalten bzw. mein Gefühl als normal hingenommen. Das war 2004. Dezember 2006 kam dann unser Sohn zur Welt. Leider mit eine vollständigen Gaumensegelspalte. Auf einmal sprach jeder nur noch von einem behinderten Kind und das es schwer sei so etwas zu akzeptieren. Ich wollte es einfach nicht hören. Er wurde noch am Tag seiner Geburt auf die Neugeborenen Intensivstation verlegt, da keiner so recht wusste, wie er mit der Situation umgehen sollte. Wieder hatte ich ein Kind und wieder konnte ich es nicht bei mir haben. Ich wäre am liebsten ganz weit weg gelaufen - ohne mein Kind. Ich war total überfordert mit der Situation. Oft habe ich mich in Gedanken gezwungen mein Kind zu lieben. Es ist doch mein Kind!!! Und habe mich für diese Gedanken geschämt. Er hat bis jetzt 3 OP´s hinter sich bringen müssen (2007, 2008 und 2009). Unser Leben hat es völlig auf den Kopf gestellt. Mein Mann hat mich anfangs nicht unterstützt. Hat es nicht kappiert wie beschissen es mir ging. Meine Tochter (damals 2 1/2) hat meine Überforderung tagtäglich mitbekommen. Meine Ausraster usw. Hab mich die letzten 3 Jahre irgendwie über Wasser gehalten und wollte stark sein. Jetzt nehme ich seit Oktober 2009 täglich Johanniskraut und bin seit November 2009 bei einem Therapeuten in Behandlung (Verhaltentherapie) weil einfach nichts mehr ging.
Vielleicht gibt es hier gemanden, der in einer ähnlichen Situation ist und mir vielleicht Tipps geben kann.
Ich bin für alles dankbar
Liebe Grüsse
Carmen
Hallo, da bin ich!
Moderator: Moderatoren
-
Elisabeth11
Liebe Carmen!
Erstmal willkommen! Da läufst du ja schon ganz schön lange mit einer ganz ordentlichen Last durch die Gegend. Gut, dass du dich jetzt bei uns gemeldet hast.
Zum einen weiß ich aus meinem beruflichen Umfeld, dass sich Frauen während KiWu Behandlungen oftmals in einer psych. Ausnahmesituation befinden. Dann zu erfahren, dass du bereits im 5. Monat warst, muss auch hart gewesen sein, eigentlich hat es die Natur ja ganz gut eingerichtet, dass man mehr Zeit hat, sich darauf einzustellen. Dann auch noch ein krankes Kind, v.a. wenn man schon ein Großes daheim hat...Hochachtung, dass du es bisher so gut geschafft hast.
Erzähl uns doch mal, wie geht es deinem Sohn heute? Stehen noch OPs an? Wie geht deine Tochter damit um?
Was hast du denn für Symptome, die dich an eine Depression denken lassen? Wurde eine Diagnose gestellt? Wer hat dir Johanniskraut verschrieben in welcher Dosierung? Und vor allem: wie geht es dir jetzt momentan mit der ganzen Situation?
Ganz sicherlich wirst du hier bei uns einige Tipps bekommen, die den alltag erträglicher machen. Und du bist v.a. nicht allein, das glaube ich herauszuhören, dass du dich recht einsam fühlst.
Lg E
Erstmal willkommen! Da läufst du ja schon ganz schön lange mit einer ganz ordentlichen Last durch die Gegend. Gut, dass du dich jetzt bei uns gemeldet hast.
Zum einen weiß ich aus meinem beruflichen Umfeld, dass sich Frauen während KiWu Behandlungen oftmals in einer psych. Ausnahmesituation befinden. Dann zu erfahren, dass du bereits im 5. Monat warst, muss auch hart gewesen sein, eigentlich hat es die Natur ja ganz gut eingerichtet, dass man mehr Zeit hat, sich darauf einzustellen. Dann auch noch ein krankes Kind, v.a. wenn man schon ein Großes daheim hat...Hochachtung, dass du es bisher so gut geschafft hast.
Erzähl uns doch mal, wie geht es deinem Sohn heute? Stehen noch OPs an? Wie geht deine Tochter damit um?
Was hast du denn für Symptome, die dich an eine Depression denken lassen? Wurde eine Diagnose gestellt? Wer hat dir Johanniskraut verschrieben in welcher Dosierung? Und vor allem: wie geht es dir jetzt momentan mit der ganzen Situation?
Ganz sicherlich wirst du hier bei uns einige Tipps bekommen, die den alltag erträglicher machen. Und du bist v.a. nicht allein, das glaube ich herauszuhören, dass du dich recht einsam fühlst.
Lg E
-
smaugerl
-
AmoebeMS
Liebe Carmen,
auch ich heiße dich im Forum willkommen und freue mich, dass du den Weg hierher gefunden hast.
Ich finde es ganz toll, dass du dich für eine Verhaltenstherapie entschieden hast, denn die Verarbeitung und das darüber Reden einer solchen Geschichte wie deiner ist ganz ganz selten ganz allein zu bewerkstelligen. Ich hoffe, dass dein Ehemann mittlerweile an seiner Unterstützung für dich arbeitet (du schriebst das Wort „anfangs“). Hast du sonst noch Hilfe von Freunden, Verwandten, einer Haushaltshilfe?Hilft dir die Therapie? Deine Große kommt dieses Jahr in die Schule, oder?
Was es auch sein mag, dass dich irgendwie bedrückt, ich bin mir sicher, dass du hier immer ein offenes Ohr finden wirst.
Es grüßt dich die AmoebeMS
auch ich heiße dich im Forum willkommen und freue mich, dass du den Weg hierher gefunden hast.
Ich finde es ganz toll, dass du dich für eine Verhaltenstherapie entschieden hast, denn die Verarbeitung und das darüber Reden einer solchen Geschichte wie deiner ist ganz ganz selten ganz allein zu bewerkstelligen. Ich hoffe, dass dein Ehemann mittlerweile an seiner Unterstützung für dich arbeitet (du schriebst das Wort „anfangs“). Hast du sonst noch Hilfe von Freunden, Verwandten, einer Haushaltshilfe?Hilft dir die Therapie? Deine Große kommt dieses Jahr in die Schule, oder?
Was es auch sein mag, dass dich irgendwie bedrückt, ich bin mir sicher, dass du hier immer ein offenes Ohr finden wirst.
Es grüßt dich die AmoebeMS
-
Ylaina
Auch von mir ein herzliches Willkommen.
Mich hat Deine geschichte sehr berührt, weil ich vor wenigen Wochen meinen Sohn entbunden habe, der offensichtlich an der Gaumenspalte vorbeigeschrammt ist. Er ist mit einer Narbe zur Welt gekommen, die davon zeugt, dass der Körper an dieser Stelle geradenochso die Kurve bekommen hat, aber es hätte eben auch anders sein können. Und mich hat das ziemlich erschreckt, ich denke, ich kann mir ansatzweise vorstellen, was in Dir los war. Ansatzweise.
Besonders möchte ich heute erstmal Deinem Kleinen ganz viel Kraft für die OPs wünschen und Dir, dass Dein Mann Dich mehr unterstützt inzwischen oder Du jemanden hast, der es tut.
Ich will jetzt auch nicht zu weit gehen, aber zumindest will ich noch den Gedanken aussprechen, dass sowohl die Gaumenspalte, als auch der 'offene Rücken' dieselbe Ursache haben und ich denke, Dein Kind hat so gesehen 'Glück gehabt', wenn ich das so sagen darf...jedenfalls fand ich den Gedanken tröstlich. Abgesehen davon finde ich eine gaumenspalte keine 'Behinderung' und denke, dass man da doch heute wirklich viel machen kann. Aber das führt jetzt wohl wirklich zu weit und liegt eben in meiner eigenen Erfahrung auch begründet, das sind Dinge, die mir durch den Kopf gegangen sind.
Also, wie gesagt, ich denke, es ist sehr gut, dass Du schonmal hier bist und wünsche Dir für's erste, dass Du Stellen findest, die Dich in Deinem Weg unterstützen, Dir helfen Frieden zu schließen. Zum Beispiel eben die Therapie.
Am Ende noch zu Deiner Frage wegen Tips, was für Tips suchst Du denn? Vielleicht kannst Du hier schonmal stöbern und aus anderen Erfahrungsberichten und Tips Dir schonmal was rausholen. Ansonsten stelle einfach Fragen, wir sind hier und beantworten sie gerne.
Also, alles Gute, ich hoffe wir lesen noch voneinander, liebe Grüße
Verena
Mich hat Deine geschichte sehr berührt, weil ich vor wenigen Wochen meinen Sohn entbunden habe, der offensichtlich an der Gaumenspalte vorbeigeschrammt ist. Er ist mit einer Narbe zur Welt gekommen, die davon zeugt, dass der Körper an dieser Stelle geradenochso die Kurve bekommen hat, aber es hätte eben auch anders sein können. Und mich hat das ziemlich erschreckt, ich denke, ich kann mir ansatzweise vorstellen, was in Dir los war. Ansatzweise.
Besonders möchte ich heute erstmal Deinem Kleinen ganz viel Kraft für die OPs wünschen und Dir, dass Dein Mann Dich mehr unterstützt inzwischen oder Du jemanden hast, der es tut.
Ich will jetzt auch nicht zu weit gehen, aber zumindest will ich noch den Gedanken aussprechen, dass sowohl die Gaumenspalte, als auch der 'offene Rücken' dieselbe Ursache haben und ich denke, Dein Kind hat so gesehen 'Glück gehabt', wenn ich das so sagen darf...jedenfalls fand ich den Gedanken tröstlich. Abgesehen davon finde ich eine gaumenspalte keine 'Behinderung' und denke, dass man da doch heute wirklich viel machen kann. Aber das führt jetzt wohl wirklich zu weit und liegt eben in meiner eigenen Erfahrung auch begründet, das sind Dinge, die mir durch den Kopf gegangen sind.
Also, wie gesagt, ich denke, es ist sehr gut, dass Du schonmal hier bist und wünsche Dir für's erste, dass Du Stellen findest, die Dich in Deinem Weg unterstützen, Dir helfen Frieden zu schließen. Zum Beispiel eben die Therapie.
Am Ende noch zu Deiner Frage wegen Tips, was für Tips suchst Du denn? Vielleicht kannst Du hier schonmal stöbern und aus anderen Erfahrungsberichten und Tips Dir schonmal was rausholen. Ansonsten stelle einfach Fragen, wir sind hier und beantworten sie gerne.
Also, alles Gute, ich hoffe wir lesen noch voneinander, liebe Grüße
Verena