Das bin ich

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Zartchen

Das bin ich

Beitrag von Zartchen »

Hallo,

ich heisse Ina, bin 24 Jahre alt und in der 17 Woche schwanger...
Bin gestern auf diese Seite gestossen da ich bestimmte Anzeichen wegen einer SS- Depri habe und ich einfach hilfe suche da ich einfach nicht weiter weiß :(

Mir wurde vor paar Jahren (ca. vor 5 jahren) gesagt das ich anscheind nicht Schwanger werde, was auch nie passierte und womit ich mich auch gut abgefunden hatte. Jetzt bin ich seit Juni 09 mit meinem Freund ( 25J. ) zusammen und im September ist es dann doch passiert, ich hab es natürlich abgestritten, als im Oktober dann meine Regel ausblieb dachte ich mir immer sie kommt noch :( meinen Freund gegenüber wurde ich immer agressiver, er fuhr dann wieder nach Hause, am 5 Nov.09 machte ich einen SS-Test der natürlich Positiv war, ich hab so geweint !!!

Am 26.11.09 bin ich dann zum FA, als ich das Herz habe schlagen sehn, hab ich mich komischerweise so gefreut, dann aber i-wann war das Gefühl weg, ich fühlte mich unschwanger und nahm meinen Alltag wieder auf wie vorher, rauchen rauchen rauchen !!! Als ich am 08.12.09 wieder einen Termin hatte war ich leer, hab geheuchelt das ich mich freue das es meinem Baby gut geht, es ist wie als wäre es kein Teil von mir, eher ein Fremdkörper der mir das Leben nimmt, mein Leben !!!

Jetzt kam am 04.01.2010 mein Freund wieder, ich dachte jetzt wird es besser, aber fehlanzeige, 1 ganzen Tag lief es super :(
Jetzt nervt er mich mit seiner bloßen anwesenheit, egal was er tut es ist falsch, ich hab jeden Tag Herzrasen, kann nicht mehr richtig schlafen und komme da auch i-wie nicht mehr raus... Habe das verlangen wieder zu Ritzen, hasse fast schon alles was um mich herum wegen dem Baby passiert. Mich ekelt der Gedanke an das ich i-wann rund bin und ich nichts dagegen tun kann, ich hasse es !!!
Ich hab auch Angst davor das wenn das Kind da ist, ich nichts fühle oder ich es vernachlässige, vllt bin ich nicht fähig ein Kind zu erziehn???

Ich weiss einfach nicht weiter, ich habe auch gelesen das es an der Vergangenheit liegen kann aber ich dachte schon das ich meine Kindheit sehr gut verarbeitet habe und dazu auch keinen Doc brauchte :?:

So weiß grad nicht was ich noch und vorallem wie ich noch schreiben soll, ich hoffe ihr könnt mir vllt ein paar Tipps geben :(
Wenn euch noch etwas unklar ist dann bitte einfach nachfragen...

Lg Zartchen
mici

Beitrag von mici »

Hallo Ina,

herzlich Willkommen hier im Forum! Wir werden unser Bestes geben, um Dich wieder ein bisschen aufzupäppeln!

Erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zur SS! Denn auch, wenn Du Dich im Moment darüber gar nicht freuen kannst, so ist es doch ganz grundsätzlich ein gutes Zeichen, dass Du so weit gesund bist, dass Du zeugungsfähig bist!

Deine Situation ist natürlich ziemlich belastend, das kann ich mir gut vorstellen. Erst hast Du jahrelang geglaubt, niemals schwanger werden zu können und dann plötzlich trifft dich die SS wie ein Hammerschlag. Noch dazu ist der werdende Vater noch nicht lange Dein Freund, oder? Und ihr wohnt auch nicht zusammen / geschweige denn in der Nähe von einander, oder? Kein Wunder also, dass Du Dir gar nicht richtig vorstellen kannst, wie das alles werden soll.

Mich würde mal interessieren, was Du beruflich machst. Lebst Du noch bei Deinen Eltern? Wissen die von der SS und wie haben sie reagiert? Wie ist deine finanzielle Situation? Du schriebst außerdem, dass Du glaubtest, Deine Kindheit aufgearbeitet zu haben, was gab es da genau aufzuarbeiten?

Auf jeden Fall gibt es ja die Möglichkeit, dass Du Dich psychologisch betreuen lässt. Dies ist auch für werdende Mütter, die keine besondere Belastungssituation erleben ein gerne angenommenes Hilfsangebot. Erkundige Dich doch mal bei Deiner Krankenkasse, ob es Therapeuten in Deiner Nähe gibt, denen Du Dich mit Deiner Problematik anvertrauen könntest. Vielleicht gibt es auch hier auf der Seite von S & L eine entsprechende Vertrauensperson.

Lass uns weiterhin wissen, wie es Dir geht, es werden sich ganz sicher noch andere melden, die Dich auch unterstützen.

Herzlichst, MICI
Zartchen

Beitrag von Zartchen »

Hallo Mici,

Ja mein Freund wohnt eigentlich noch bei Trier was ja grad nicht so um die Ecke von Leipzig ist aber hatten eigentlich vor zusammen zu ziehn aber so wie ich ihn im Moment behandel zweifel ich da noch dran wobei er ja schon ein sehr nachsichtiger Mann ist und ich auch ganz ehrlich sagen muss das mich alle meiner Freundinnen um diesen Mann beneiden weil er so nett ist etc.

Beruflich mach ich leider nur einen 1 euro Job, bin jetzt seit fast 4 Jahren in Leipzig und habe hier eigentlich nur meine Schwester, mit meinem Vater habe ich keinen Kontakt mehr was auch besser ist und mit meiner Mutter so hin und wieder, ich denke mal das es ihr auch egal ist, nur der Ex-Freund von meiner Mutter interessiert sich wirklich für mich und das Kind und ruft oft an.

Zu meiner Kindheit, hmm...
Mein Vater war Alkoholiker, da war es nur wichtig das der Alk da war und er was zu essen hatte und meine Mutter hatte immer angst, wenn ich Alkohol schon erwähne kann man sich ja vorstellen wie er im Rausch war, schläge etc., ging schon einmal soweit das ich einen Strick um den Hals hatte,
glaube schon das es mich geprägt hat, tief in mir wird da noch was sein was ab und an hochkommt, das merke ich an gewissen Situationen wo ich dann auch meinem Partner gegenüber ( er trinkt nicht ) unfair werde und dann eben auch sage: Na komm schlag mich doch!

Jetzt in der SS kommt das alles hoch auch das drauf anlegen und rumgiften bis streit kommt oder so, dann werfe ich ihn sachen an den Kopf die mir dann danach wieder leid tun :?

Lg Ina
claudia

Beitrag von claudia »

Liebe Ina,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum!

Gut,das Du den Weg hierher gefunden hast.Hier sind viele Frauen,die ähnliches,wenn auch nicht dasselbe,erlebt haben und der Austausch tut einfach nur gut.

Wie bist Du denn auf das Forum bzw.die homepage gekommen?Hat sie Dir jemand empfohlen oder bist Du beim googeln drauf gestoßen?

Den Tip von Mici mit der psychologischen Beratung kann ich aus eigener Erfahrung nur unterstützen:als ich in meiner 3.SS Probleme hatte,das Kind anzunehmen,habe ich mich u.a. an die Beratungsstelle von "Donum vitae" einer katholischen Organisation gewandt.Obwohl das kirchlich war,haben die nicht "mit Heiligenschein" gearbeitet...

Vielleicht magst Du auch mal einen Beratungstermin bei "Pro Familia"machen,die bieten bei uns auch Kurse an,wo man sich schon in der SS kennenlernt und dann nach der Geburt des Kindes weitermacht.

In der Rubrik "Positives" ist ein Link zur Organisation "Wellcome" gerade ganz frisch reingestellt.Gerade,wenn man wenig oder keine Unterstützung durch Familienangehörige hat,ist das vielleicht nochmal eine Alternative?!

Ich wünsche Dir hier im Forum einen guten Austausch!

Claudia
Zartchen

Beitrag von Zartchen »

Hallo Claudia,

Also auf die Seite bin ich durch zufall gestoßen,
hab ein wenig gegooglt da ich ja wissen wollte wieso ich so bin ob es an der SS liegt.

Wegen dem Austausch ja das stimmt, hier habe ich ja sonst niemand und meine Schwester ist halt komisch sagt halt das sie mich hasst weil ich so denke und wegen meinen Handlungen. Bei Pro Familia hatte ich schon einen Termin aber mehr wegen der Erstausstattung da ich auch ab und an helle momente hab und ich mir sage das Kind kann nichts dafür, die jedoch schnell wieder verfliegen, das ist ein Hoch und Runter.

Vllt liegt es auch an einer dummen und doch schönen Zeit, die ich mit 14 jahren hatte das es mir jetzt so schwer fällt...
Meine Mutter hatte eine Bekannte, diese erwartete ihr 7 Kind, die 6 anderen waren schon weg, pflegeeltern und die älteste Tochter bei ihrer Mutter, als Melanie geboren wurde, war sie damals mit einem Mann zusammen der aber nicht der richtige Vater war sich aber um die kleine gekümmert hat, nach 2 Monaten haben sie ihn verhaftet, glaube wegen Betrung und nun tratt ich mit 14 jahren an seine stelle.
Die mutter hat nur gesoffen, mich wundert das die kleine heil zur welt kam, ich zog da ein und von da an war ich die mama von der kleinen, natürlich mit allen pflichten, schnell war es passiert das ich sie liebte, sie mich natürlich auch, die leuten dachten es wäre meine tochter, sagten immer sie sieht meinem Freund sehr ähnlich, ich sagte erst ist sie aber nicht und als sie es nicht glaubten sagte ich immer ja das stimmt.
Nicht mal das Jugendamt hat mir geholfen als ich sagte das ich mich um das Kind kümmere und natürlich auch nicht zur schule gehn konnte, was ich natürlich später nachholte. War wirklich eine schöne Zeit, bis es darum ging den richtigen Vater zu finden, ich glaub sie hatte 6 männer angegeben und Markus war es dann, klar hab ich mich gefreut und hab mich auch super mit ihm verstanden. I-wann im Dez. haben sie dann Melanie zu sich geholt, alles war von heute auf morgen vorbei! Jede nacht bin ich aufgewacht weil ich dachte sie weint, obwohl sie schon lang durch geschlafen hat und dann begang es das ich auch ein Kind wollte mir dieser wunsch aber bis zu dieser SS jetzt verwehrt wurde. Auch der Kontakt mit dem Vater verlor sich komplett als er zum Bund ging, die eltern waren etwas komisch, wobei ich es bis heute nicht verstehe weil ohne mich weiss keiner ob das kind verhungert oder misshandelt worden wäre, da yvonne ihr schon einmal so auf die finger gehauen hat das ich ihr fast eine rein geschlagen hätte, ja keiner durfte an das kind ran um sie zu verletzen....

vllt liegt es auch daran ... ich weiss das ich fähig wäre eine kind groß zuziehn und ich weiss wie man sich um ein kind kümmert und doch lehne ich mein eigenes immer wieder ab :(
claudia

Beitrag von claudia »

Liebe zartchen,

da hast Du ja schon eine Menge mitgemacht und schon früh Verantwortung für ein ganz fremdes Kind übernommen.

Ich kann mir schon vorstellen,das diese "frühe"Verantwortung-Du warst ja erst 14 wie Du schreibst-zu viel für einen Teenager war.Ich würde Dir auch vorschlagen,das in einer Gesprächstherapie(Psychotherapie)zu verarbeiten.

Auch Deine Ablehnung Deines eigenen Kindes kannst Du dort bestimmt verarbeiten.Ich glaube übrigens nicht,das diese Ablehnung für immer sein wird.Du zeigst ja doch schon Verantwortung,weil Du schon im Vorfeld Kontakt zu Pro familia aufgenommen hast.Die Mutterliebe überfällt einen natürlich auch nicht sofort nach der Geburt,aber irgendwann stellt sie sich ein!

Vielleicht kannst Du Dir auch schon eine Hebamme aussuchen.Die machen ja auch Vorsorge und für die Nachsorge brauchst Du sowieso eine.Es wäre doch schön,wenn das ein und dieselbe wäre.Es hätte den Vorteil,das Du jetzt schon noch einen anderen Ansprechpartner hast,bezüglich Deiner Ängste/Ablehnung des Babies zusätzlich zu den ganz "normalen"Dingen.Sie kann Dir bestimmt auch nützliche Adressen geben.

Hab gleich erstmal selber wieer einen Termin bei meiner Psychiaterin,deshalb muß ich jetzt Schluß machen-ist auch so glatt zu fahren draußen...

Bis bald,Claudia
Ylaina

Beitrag von Ylaina »

Liebes Zartchen,

ganz herzlich willkommen hier.

Grundsätzlich würde ich Dir auch dringend empfehlen wollen, dass Du Dir weitergehende Hilfe holst. Das kann Dir nur gut tun!
Und wie Claudia schon sagte, Du hast sehr früh verantwortung übernommen, die eigentlich zu weit geht für ein 14-jähriges Mädchen. Nun bist Du an der Reihe und sollst die Hilfe bekommen, die Du damals nicht hattest!

Und ich kann mir gut vorstllen, wie schwer Dir jetzt auch der Gedanke an ein eigenes Kind fallen kann, da gibt es einiges, was es Dir schwermacht.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Dir die Trennung von Melanie sehr viel Schmerz verursacht hat, besonders wenn Du schreibst Du hörst sie jetzt noch. So wie Duschreibst denke ich nämlich, Du hast nicht nur Verantwortung gezeigt, sondern die Kleine auch in Dein herz geschlossen und musstest sie weggeben....das stelle ich mir sehr schmerzhaft vor!

Vielleicht ist deshalb auch die Angst vor dem Baby, oder die ABlehnung, weil Du sowas schonmal hattest und es ist mit einem Verlust einhergegangen. Ich kann mir gut vorstellen, in Kombination noch mit Deiner eigenen Gecshichte und der großen Verantwortung von damals, dass es Dich jetzt dazu bringt sich dem Baby nicht richtig öffnen zu können.

Aber wenn Du Dich um solche Sachen kümmerst und Dir Hilfe holst, jemand, der sich Deinen Schmerz auch anhört und Dich unterstützt, dann wirst Du sicher auch eine ganz eigene schöne Beziehung zu Deinem Kind herstellen können mit der Zeit. Ganz bestimmt, ich finde es klingt alles danach, Du bist nämlich schon längst dabei!!

Wünsche Dir alles Gute, besonders auch eine gute Schwangerschaft -meine ist ja gerade erst vorbei- und nochmal willkommen hier!

Liebe Grüße
Verena
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