Wie bitte ich den konkret um Hilfe?
Moderator: Moderatoren
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Deria
Wie bitte ich den konkret um Hilfe?
Hallo Ihrs, schöne Grüße in den sonntäglichen Spätnachmittag...
Den ganzen Tag gehen mir folgende Gedanken im Kopf herum:
wie bitte ich um Hilfe? Wie drücke ich konkret aus, was ich brauche?
Weil ich das doch nicht sagen kann...
Ich fühle mich überfordert. Ich schaffe wenig (in meinen Augen wenig, für
andere ist das sehr viel!), ich fühle mich viel alleine.
Nun kommen ja die Hinweise: bitte um Hilfe!
Wie geht das?
Wie kann ich mir etwas wünschen, wenn ich nicht weiß, was es sein kann?
Da nimmt mir jemand mein Kind (früher mal die Oma) ab.
Was mache ich dann in der Zeit?
Kümmere ich mich um mich? Nein, ich mache den Haushalt.
Anderes Beispiel: ich habe das Gefühl, mir wächst das alles über den
Kopf.
Nun steht eine Freundin neben mir und sagt: was kann ich für dich tun?
Und dann stehe ich da und denke: ich kann es nicht ausdrücken, weil ich überhaupt nicht weiß, was ich brauche, was grad jetzt ist!
Kann das jemand von euch?
Wirklich ganz genau sagen und bitten?
Meine Therapeutin fragt mich jedes Mal: was ist dein Anliegen, was brauchst du von mir? Jetzt hier in dieser Stunde.
Ich kann ihr das nie sagen.
Weil ich es nicht weiß.
Wißt ihr, welche Hilfen ihr braucht? Was es in dem Moment ist?
Da kommt eine gute Fee herein und sagt euch: so, zwei Stunden nehme ich dein Kind.
Was mache ich dann mit der Zeit?
Ich weiß es nicht. Ich kann mit mir nichts anfangen.
Geschweige denn, genießen.
Haue ich mich aufs Sofa und lese? Spätestens nach 2 Minuten denke ich: okay, die Küchenschränke hätten es auch mal nötig.
Geht euch das auch so?
Ihr habt ja alle kleine Kinder, ich habe eine erwachsene Tochter und
ich verfüge über Unmengen von Zeit, schaffe aber, bedingt durch die Fibromyalgie, wenig.
Ich bin total kreativ, male, singe, schreibe und spiele Keyboard - aber, ich will das alles auf einem Mal. Ich kann mich für nichts entscheiden.
Was hilft euch?
Einen Plan vielleicht?
Wie äußere ich denn konkret meine Wünsche?
Wenn meine Thera mich fragt, dann denke ich manchmal: halt mich einfach mal fest, nimm mich in den Arm....würde sie tun (ohne Frage!!!!) - ich trau mich aber gar nicht, weil ich phantasiere: was für ein banaler, kindischer Wunsch.
Wenn es euch schlecht geht und ihr wäret in der Lage um etwas zu bitten...was wäre das denn?
Omas, Opas, Tanten und Onkel stehen da mit offenen Armen, wißt ihr, was ihs sagen würdet?
Ich weiß nicht, ob ihr versteht was ich meine, selbst wenn ich in der Lage wäre, mich zu äußern oder um etwas zu fragen: ich würde es nicht beschreiben können...
Nachdenkliche Grüße
Deria
Den ganzen Tag gehen mir folgende Gedanken im Kopf herum:
wie bitte ich um Hilfe? Wie drücke ich konkret aus, was ich brauche?
Weil ich das doch nicht sagen kann...
Ich fühle mich überfordert. Ich schaffe wenig (in meinen Augen wenig, für
andere ist das sehr viel!), ich fühle mich viel alleine.
Nun kommen ja die Hinweise: bitte um Hilfe!
Wie geht das?
Wie kann ich mir etwas wünschen, wenn ich nicht weiß, was es sein kann?
Da nimmt mir jemand mein Kind (früher mal die Oma) ab.
Was mache ich dann in der Zeit?
Kümmere ich mich um mich? Nein, ich mache den Haushalt.
Anderes Beispiel: ich habe das Gefühl, mir wächst das alles über den
Kopf.
Nun steht eine Freundin neben mir und sagt: was kann ich für dich tun?
Und dann stehe ich da und denke: ich kann es nicht ausdrücken, weil ich überhaupt nicht weiß, was ich brauche, was grad jetzt ist!
Kann das jemand von euch?
Wirklich ganz genau sagen und bitten?
Meine Therapeutin fragt mich jedes Mal: was ist dein Anliegen, was brauchst du von mir? Jetzt hier in dieser Stunde.
Ich kann ihr das nie sagen.
Weil ich es nicht weiß.
Wißt ihr, welche Hilfen ihr braucht? Was es in dem Moment ist?
Da kommt eine gute Fee herein und sagt euch: so, zwei Stunden nehme ich dein Kind.
Was mache ich dann mit der Zeit?
Ich weiß es nicht. Ich kann mit mir nichts anfangen.
Geschweige denn, genießen.
Haue ich mich aufs Sofa und lese? Spätestens nach 2 Minuten denke ich: okay, die Küchenschränke hätten es auch mal nötig.
Geht euch das auch so?
Ihr habt ja alle kleine Kinder, ich habe eine erwachsene Tochter und
ich verfüge über Unmengen von Zeit, schaffe aber, bedingt durch die Fibromyalgie, wenig.
Ich bin total kreativ, male, singe, schreibe und spiele Keyboard - aber, ich will das alles auf einem Mal. Ich kann mich für nichts entscheiden.
Was hilft euch?
Einen Plan vielleicht?
Wie äußere ich denn konkret meine Wünsche?
Wenn meine Thera mich fragt, dann denke ich manchmal: halt mich einfach mal fest, nimm mich in den Arm....würde sie tun (ohne Frage!!!!) - ich trau mich aber gar nicht, weil ich phantasiere: was für ein banaler, kindischer Wunsch.
Wenn es euch schlecht geht und ihr wäret in der Lage um etwas zu bitten...was wäre das denn?
Omas, Opas, Tanten und Onkel stehen da mit offenen Armen, wißt ihr, was ihs sagen würdet?
Ich weiß nicht, ob ihr versteht was ich meine, selbst wenn ich in der Lage wäre, mich zu äußern oder um etwas zu fragen: ich würde es nicht beschreiben können...
Nachdenkliche Grüße
Deria
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Astrid
Liebe Deria,
ja, ich weiss was du meinst. Mir geht es ganz genauso. Ich nutze meine freie Zeit auch nicht. Seit mein Kleiner in den Kiga gent, habe ich morgens ja eigentlich Zeit für mich, aber ich mache da nichts für mich. Auch ich putze, bügle und gehe eventuell einkaufen, und dann koche ich mittag. Ich hasse es mittags kochen zu müssen, nur schon zu überlegen, was ich kochen soll. UFF. Und wenn ich mich dann freischaufle, und denke, so jetzt etwas schönes, bin ich wie gelähmt und weiss nicht wo anfangen. Selbst wenn ich dann ein Buch lese, oder Fotos einklebe, denke ich immer;" hätte ich nicht besser das gemacht, oder das..." . Das Genießen ist mir irgendwie abhanden gekommen. So richtig komme ich bei nichts zur Ruhe. Bei mir ist das aber erst in den letzten Monaten wieder schlimmer geworden. Jetzt im Januar ganz extrem, und ich werde dadurch auch immer unzufriedener mit mir und meiner Umwelt. Wenn ich Hilfe äußern dürfte, würde ich mir wünschen, dass mir jemand mittags das Kochen mal abnimmt, oder den Kleinen morgens in den Kiga bringt, damit ich mal liegen bleiben kann. Aber ich weiss, das meine Bitten und Wünsche hier zu Hause nicht gehört werden, und daher habe ich es aufgegeben zu fragen. Manchmal macht mich das wütend und traurig zugleich, aber es ist hier halt so. Leider...
Aber du merkst, ich habe das auch. Meine Lösung?? Vielleicht aufschreiben, was man gerne mal tun möchte, und dann konkret an die Realisierung machen. Wie das aussehen soll, weiss ich noch nicht, aber wenn ich es geschafft habe, sage ich dir bescheid
.
Liebe Grüße von Astrid
ja, ich weiss was du meinst. Mir geht es ganz genauso. Ich nutze meine freie Zeit auch nicht. Seit mein Kleiner in den Kiga gent, habe ich morgens ja eigentlich Zeit für mich, aber ich mache da nichts für mich. Auch ich putze, bügle und gehe eventuell einkaufen, und dann koche ich mittag. Ich hasse es mittags kochen zu müssen, nur schon zu überlegen, was ich kochen soll. UFF. Und wenn ich mich dann freischaufle, und denke, so jetzt etwas schönes, bin ich wie gelähmt und weiss nicht wo anfangen. Selbst wenn ich dann ein Buch lese, oder Fotos einklebe, denke ich immer;" hätte ich nicht besser das gemacht, oder das..." . Das Genießen ist mir irgendwie abhanden gekommen. So richtig komme ich bei nichts zur Ruhe. Bei mir ist das aber erst in den letzten Monaten wieder schlimmer geworden. Jetzt im Januar ganz extrem, und ich werde dadurch auch immer unzufriedener mit mir und meiner Umwelt. Wenn ich Hilfe äußern dürfte, würde ich mir wünschen, dass mir jemand mittags das Kochen mal abnimmt, oder den Kleinen morgens in den Kiga bringt, damit ich mal liegen bleiben kann. Aber ich weiss, das meine Bitten und Wünsche hier zu Hause nicht gehört werden, und daher habe ich es aufgegeben zu fragen. Manchmal macht mich das wütend und traurig zugleich, aber es ist hier halt so. Leider...
Aber du merkst, ich habe das auch. Meine Lösung?? Vielleicht aufschreiben, was man gerne mal tun möchte, und dann konkret an die Realisierung machen. Wie das aussehen soll, weiss ich noch nicht, aber wenn ich es geschafft habe, sage ich dir bescheid
Liebe Grüße von Astrid
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Leuchtkäfer
Hallo Deria,
eiegtnlich geht es doch in vielen Beiträgen hier um das Gleiche: Wie teile ich mich mit, wie mute ich mich den anderen zu, wie bitte ich um Hilfe, wie kann ich mich trösten lassen. Bei der einen steht das eine, bei der anderen das andere im Vordergrund.
Ich konnte in meiner schlimmen Phase meine Zeit auch nicht für mich nutzen. Mit meiner Therapeutin habe ich dann heruadgefunden warum. Ich dachte immer, ich muß was Nützliches tun, wenn ich ohne Kind bin. Ich habe mich tatsächlich so überlistet, daß ich diese Zeit für das Nichtstun in einem Tagesplan festgehalten habe. Da stand dann von 2-3 Zeit für mich. Morgens habe ich mir dann überlegt, worauf ich Lust habe. Mit diesem Plan habe ich sozusagen das Nichtstun legitimiert, denn es stabd ja da schwarz auf weiß.
Dann habe ichh mich ernsthaft hingesetzt und mich gefragt, was ich wirklich gerne mache. ALso nicht: Sport, weil es sein muß, lesen, weil das bildet, Musik hören, weil -ach was weiß ich-, sondern einfach mal ne halbe Stunde stumpf fernsehen.
Das ging am Anfang schlecht, mit der Zeit immer besser.
Die andere Frage mit der Hilfe ist schwieriger. Ich glaube, daß Du recht gut weißt, was Du brauchst, es Dir aber nicht zugestehst. Es muß einem nicht total schlecht gehen, man muß nicht am Boden sein, damit man Hilfe annehmen kann. Das ist bei mir auch so ein Problem. Ich denke immer, solange ich das noch irgendwie alleine kann, muß Hilfe ja nicht sein. Das ist wohl aber falsch. Wenn jemand konkret Hilfe anbietet, versuch doch mal, sie anzunehmen. Bei so kleinen Sachen, um zu sehen, wie sich das für Dich anfühlt. Eine Freundin hat mich das neulich gefragt, wie sie mir helfen kann und ich habe ihr gesagt, daß es mir helfen würde, wenn sie häufig anruft, denn das schaffe ich im Moment nicht so gut. Hinterher war ich sehr erleichtert. Ich freue mich immer über ihren Anruf und muß nicht denken: Ohje, ich habe mich so lange nicht zurückgemeldet. Denn das ist geklärt.
Ich glaube, daß wir alle in unserem jeweiligen Problembereich lernen müssen, herauszufinden, was wir wirklich brauchen und möchten und dann auch dahinter und dafür einzustehen. Ich glaube, daß das eine schwierige Aufgabe ist, aber sicher der Mühe wert.
Wenn es Dir hilft, schreib doch hier, wo Du hilfe brauchst, vielleicht fällt es Dir dann auch im Alltag leichter das mündlich zu formulieren.
Ganz liebe grüße von Leuchtkäfer
eiegtnlich geht es doch in vielen Beiträgen hier um das Gleiche: Wie teile ich mich mit, wie mute ich mich den anderen zu, wie bitte ich um Hilfe, wie kann ich mich trösten lassen. Bei der einen steht das eine, bei der anderen das andere im Vordergrund.
Ich konnte in meiner schlimmen Phase meine Zeit auch nicht für mich nutzen. Mit meiner Therapeutin habe ich dann heruadgefunden warum. Ich dachte immer, ich muß was Nützliches tun, wenn ich ohne Kind bin. Ich habe mich tatsächlich so überlistet, daß ich diese Zeit für das Nichtstun in einem Tagesplan festgehalten habe. Da stand dann von 2-3 Zeit für mich. Morgens habe ich mir dann überlegt, worauf ich Lust habe. Mit diesem Plan habe ich sozusagen das Nichtstun legitimiert, denn es stabd ja da schwarz auf weiß.
Dann habe ichh mich ernsthaft hingesetzt und mich gefragt, was ich wirklich gerne mache. ALso nicht: Sport, weil es sein muß, lesen, weil das bildet, Musik hören, weil -ach was weiß ich-, sondern einfach mal ne halbe Stunde stumpf fernsehen.
Das ging am Anfang schlecht, mit der Zeit immer besser.
Die andere Frage mit der Hilfe ist schwieriger. Ich glaube, daß Du recht gut weißt, was Du brauchst, es Dir aber nicht zugestehst. Es muß einem nicht total schlecht gehen, man muß nicht am Boden sein, damit man Hilfe annehmen kann. Das ist bei mir auch so ein Problem. Ich denke immer, solange ich das noch irgendwie alleine kann, muß Hilfe ja nicht sein. Das ist wohl aber falsch. Wenn jemand konkret Hilfe anbietet, versuch doch mal, sie anzunehmen. Bei so kleinen Sachen, um zu sehen, wie sich das für Dich anfühlt. Eine Freundin hat mich das neulich gefragt, wie sie mir helfen kann und ich habe ihr gesagt, daß es mir helfen würde, wenn sie häufig anruft, denn das schaffe ich im Moment nicht so gut. Hinterher war ich sehr erleichtert. Ich freue mich immer über ihren Anruf und muß nicht denken: Ohje, ich habe mich so lange nicht zurückgemeldet. Denn das ist geklärt.
Ich glaube, daß wir alle in unserem jeweiligen Problembereich lernen müssen, herauszufinden, was wir wirklich brauchen und möchten und dann auch dahinter und dafür einzustehen. Ich glaube, daß das eine schwierige Aufgabe ist, aber sicher der Mühe wert.
Wenn es Dir hilft, schreib doch hier, wo Du hilfe brauchst, vielleicht fällt es Dir dann auch im Alltag leichter das mündlich zu formulieren.
Ganz liebe grüße von Leuchtkäfer
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mici
Hallo Deria,
ich kann Deine Schwierigkeiten auch sehr gut nachvollziehen.
Ich mache es ähnlich, wie Leuchtkäfer und schreibe mir die Dinge als "Termine" in meinen Kalender, auf die ich Lust habe. Ich räume ihnen zwar keine festen Zeiten ein, aber ich versuche sie im Laufe des Tages "abzuhaken". Heute steht da z.B.:
1. Den Rand des neuen 2000-Teile Puzzles fertiglegen
2. In die Mensa gehen
3. Fernsehsendungen zum Brennen programmieren
4. Doku über 3Sat "Philosophie der Freundschaft" gucken
Da steht außerdem: Einkaufen, putzen, Wäsche, Therapie, Mama anrufen, Arzttermin machen, zur Bank....
Die Liste ist montags immer lang, ich schaff bestimmt auch nicht alles, aber ich seh ja dann morgen, was noch offen ist.
Mir fällt es auch total schwer, einfach nur "abzuhängen". Aber ich glaube, dass hinter der Schwierigkeit, sich selbst Auszeiten zu gönnen und genießen zu könne, die grundsätzliche Unfähigkeit steht, "mit sich " (alleine) zu sein. Ich glaube, wenn man das Nichtstun etwas üben würde, dann würde es einem auch nicht mehr so schwer fallen, besser festzustellen zu können, worauf man wirklich Lust hat.
Das hab ich mir übrigens für 2010 vorgenommen: Mich im Nichtstun üben. Die Stille aushalten können. Das Telefon klingeln lassen können. Nicht lauter Übersprungshandlungen ausführen.... Mal sehen, obs gelingt.
Das heißt auch, dass ich akzeptieren lernen will, nicht unbedingt was mit meiner freien Zeit anfangen zu müssen, wenn mir jemand mal das Kind abnimmt. Wer sagt denn, dass man in der Zeit unbedingt entspannen muss? Und nicht doch putzen? Oder umgekehrt, wer sagt, dass man undbedingt putzen sollte und nicht entspannen? Wir verbinden mit der uns zur Verfügungen stehenden Zeit bestimmte Erwartungen, wir sie am besten verbringen sollten. Aber genau so, wie wir es sind, die diese Erwartungen entwickelt haben, können wir sie auch wieder verändern. Und z.B. einfach nichts tun. Weder bewusst entspannen, noch putzen. Einfach mal nichts tun, eben
!
Lieben Gruß, MICI
ich kann Deine Schwierigkeiten auch sehr gut nachvollziehen.
Ich mache es ähnlich, wie Leuchtkäfer und schreibe mir die Dinge als "Termine" in meinen Kalender, auf die ich Lust habe. Ich räume ihnen zwar keine festen Zeiten ein, aber ich versuche sie im Laufe des Tages "abzuhaken". Heute steht da z.B.:
1. Den Rand des neuen 2000-Teile Puzzles fertiglegen
2. In die Mensa gehen
3. Fernsehsendungen zum Brennen programmieren
4. Doku über 3Sat "Philosophie der Freundschaft" gucken
Da steht außerdem: Einkaufen, putzen, Wäsche, Therapie, Mama anrufen, Arzttermin machen, zur Bank....
Die Liste ist montags immer lang, ich schaff bestimmt auch nicht alles, aber ich seh ja dann morgen, was noch offen ist.
Mir fällt es auch total schwer, einfach nur "abzuhängen". Aber ich glaube, dass hinter der Schwierigkeit, sich selbst Auszeiten zu gönnen und genießen zu könne, die grundsätzliche Unfähigkeit steht, "mit sich " (alleine) zu sein. Ich glaube, wenn man das Nichtstun etwas üben würde, dann würde es einem auch nicht mehr so schwer fallen, besser festzustellen zu können, worauf man wirklich Lust hat.
Das hab ich mir übrigens für 2010 vorgenommen: Mich im Nichtstun üben. Die Stille aushalten können. Das Telefon klingeln lassen können. Nicht lauter Übersprungshandlungen ausführen.... Mal sehen, obs gelingt.
Das heißt auch, dass ich akzeptieren lernen will, nicht unbedingt was mit meiner freien Zeit anfangen zu müssen, wenn mir jemand mal das Kind abnimmt. Wer sagt denn, dass man in der Zeit unbedingt entspannen muss? Und nicht doch putzen? Oder umgekehrt, wer sagt, dass man undbedingt putzen sollte und nicht entspannen? Wir verbinden mit der uns zur Verfügungen stehenden Zeit bestimmte Erwartungen, wir sie am besten verbringen sollten. Aber genau so, wie wir es sind, die diese Erwartungen entwickelt haben, können wir sie auch wieder verändern. Und z.B. einfach nichts tun. Weder bewusst entspannen, noch putzen. Einfach mal nichts tun, eben
Lieben Gruß, MICI
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Deria
Konkret würde ich mal ein Beispiel nennen:
Mir geht es nicht gut. Ich habe Schmerzen. Ich kann nicht laufen, liegen
oder stehen. Ich renne wie ein Hase durch die Zimmer und schnaufe und stöhne vor mich hin.
Die Tränen sitzen Unterkante Oberlippe und ich weiß nicht, was mir helfen könnte.
Ich soll dann anrufen. Irgend jemanden (weil ich Gefahr laufe, den Schmerz mit einem Gegenschmerz zu betäuben)..was soll ich der dann sagen?
Ich finde keine Worte, weil ich nicht weiß, was mir hilft.
Oder für die jungen Mamis: mein Haushalt läuft über, nix geht mehr. Das Kind schreit. Mein Mann kommt von der Arbeit.
Um was bitte ich? Was brauche ich denn? Soll er den Haushalt machen? Das Kind beruhigen? Das sind wieder so äußere Dinge, ja, die mir helfen, wieder Boden zu bekommen.
Und doch kann ich nicht konkret sagen, WAS ich brauche.
Damit habe ich Schwierigkeiten.
Wie oft sitze ich in der Therapie und sie fragt mich: was brauchst du von mir?
Und ich zucke mit den Schultern und seufze: keine Ahnung!
Ich kenne meine Bedürfnisse nicht. Und wenn ich sie kennen würde,
sind sie ja noch lange nicht befriedigt.
DAS ist das, was mich so hadern läßt, denn dann frage ich erst mal gar nicht, weil ich nicht weiß, UM was ich fragen soll.
Tiefe Traurigkeit in mir drin, ich greife zum Hörer: was sage ich?
*grübel*
Mir geht es nicht gut. Ich habe Schmerzen. Ich kann nicht laufen, liegen
oder stehen. Ich renne wie ein Hase durch die Zimmer und schnaufe und stöhne vor mich hin.
Die Tränen sitzen Unterkante Oberlippe und ich weiß nicht, was mir helfen könnte.
Ich soll dann anrufen. Irgend jemanden (weil ich Gefahr laufe, den Schmerz mit einem Gegenschmerz zu betäuben)..was soll ich der dann sagen?
Ich finde keine Worte, weil ich nicht weiß, was mir hilft.
Oder für die jungen Mamis: mein Haushalt läuft über, nix geht mehr. Das Kind schreit. Mein Mann kommt von der Arbeit.
Um was bitte ich? Was brauche ich denn? Soll er den Haushalt machen? Das Kind beruhigen? Das sind wieder so äußere Dinge, ja, die mir helfen, wieder Boden zu bekommen.
Und doch kann ich nicht konkret sagen, WAS ich brauche.
Damit habe ich Schwierigkeiten.
Wie oft sitze ich in der Therapie und sie fragt mich: was brauchst du von mir?
Und ich zucke mit den Schultern und seufze: keine Ahnung!
Ich kenne meine Bedürfnisse nicht. Und wenn ich sie kennen würde,
sind sie ja noch lange nicht befriedigt.
DAS ist das, was mich so hadern läßt, denn dann frage ich erst mal gar nicht, weil ich nicht weiß, UM was ich fragen soll.
Tiefe Traurigkeit in mir drin, ich greife zum Hörer: was sage ich?
*grübel*
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Ylaina
Ja, eine der schwierigsten Übungen.
Was will ich eiegntlich? Was brauche ich? Worum bitte ich?
Bei Deinem konkreten beispiel mit dem haushalt und dem Kind kommt mir sofort in den Sinn: ich bitte um eine Umarmung. Es ist nicht der haushalt, es ist nicht das Kind. Es sind meine Gefühle, die chaotisch sind und nach Zuwnedung schreien. Ich brauche etwas körperliches, das dagegensetzt und liebevolle Aufmerksamkeit. Also, das wäre, wonach mir dann wirklich wäre. Eine echte, liebevolle Umarmung.
Bei dem telefonat mit der Freundin würd ich wohl in die Richtung gehen zu sagen, dass ich nicht weiß, was ich brauche, außer Schmerzfreiheit.
Aber da die Tränen Oberkante Unterlippe sind könnte es sein, dass ich anfange zu weinen, wenn ich anfange mich mitzuteilen.
Vielleicht wäre das genau das, was ich bräuchte um den Schmerz auszudrücken, ihn zu beruhigen ( Tränen haben ja auch diese Funktion, ganz biochemisch). Ein Ventil zu öffnen um dem Versuch des Gegenschmerz als Ventil zu benutzen zu entkommen.
Vielleicht ist das Bedürfnis also immer wesentlich weniger vom tatsächlichen Geschehen beeinflusst, sondern nur damit, was in uns vorgeht.
Und das braucht Übung, nachzufühlen, um was geht es mir. Ohne Kopf einfach mal laufenlassen und versuchen alles zuzulassen, was hochkommt, auch wenn es vielleicht erstmal keinen 'Sinn' zu machen scheint. Ich finde das einerseits schwer, andererseits kaum etwas so befreiend.
-Telefon klingelt
-
Liebe Grüße
Verena
Was will ich eiegntlich? Was brauche ich? Worum bitte ich?
Bei Deinem konkreten beispiel mit dem haushalt und dem Kind kommt mir sofort in den Sinn: ich bitte um eine Umarmung. Es ist nicht der haushalt, es ist nicht das Kind. Es sind meine Gefühle, die chaotisch sind und nach Zuwnedung schreien. Ich brauche etwas körperliches, das dagegensetzt und liebevolle Aufmerksamkeit. Also, das wäre, wonach mir dann wirklich wäre. Eine echte, liebevolle Umarmung.
Bei dem telefonat mit der Freundin würd ich wohl in die Richtung gehen zu sagen, dass ich nicht weiß, was ich brauche, außer Schmerzfreiheit.
Aber da die Tränen Oberkante Unterlippe sind könnte es sein, dass ich anfange zu weinen, wenn ich anfange mich mitzuteilen.
Vielleicht wäre das genau das, was ich bräuchte um den Schmerz auszudrücken, ihn zu beruhigen ( Tränen haben ja auch diese Funktion, ganz biochemisch). Ein Ventil zu öffnen um dem Versuch des Gegenschmerz als Ventil zu benutzen zu entkommen.
Vielleicht ist das Bedürfnis also immer wesentlich weniger vom tatsächlichen Geschehen beeinflusst, sondern nur damit, was in uns vorgeht.
Und das braucht Übung, nachzufühlen, um was geht es mir. Ohne Kopf einfach mal laufenlassen und versuchen alles zuzulassen, was hochkommt, auch wenn es vielleicht erstmal keinen 'Sinn' zu machen scheint. Ich finde das einerseits schwer, andererseits kaum etwas so befreiend.
-Telefon klingelt
Liebe Grüße
Verena
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Leuchtkäfer
Ich habe mir das auch seit dem Krankenhausanfenthalt vorgenommen, mehr auf meine Bedürfnisse zu achten. Das ist wirklich nicht einfach, aber kann, wie Verena sagt, sehr befreiend sein.
Ich habe z.B. am Do zu meiner therapeutin gesagt, daß ich es jetzt brauchen würde, einfach nochmal alles zu erzählen, wie es mir letztes Jahr ging. Da ich das im Moment keiner Freundin zumuten möchte, würde ich es gerne ihr erzählen. Ich habe dann direkt angefangen und es tat gut.
Ich kann inzwischen auch zu meinem Mann sagen: Du, ich weiß, heute war nichts wirkliches Stressiges, aber ich bin heute sehr genervt, ich brauche Zeit für mich. Da gehe ich hier ins Forum oder bade oder rufe eine Freundin an.
Deria, hilft Dir denn Ablenkung gegen die Schmerzen? Das könntest Du eine Freundin bitten. Ich fände das gar nicht schlimm, wenn Du dabei weinst am Telefon. Ich glaube wirklich, daß man das mit den Bedürfnissen lernen kann und wir ganz besonders müssen, damit es uns besser geht.
Liebe Grüße von Leuchtkäfer
Ich habe z.B. am Do zu meiner therapeutin gesagt, daß ich es jetzt brauchen würde, einfach nochmal alles zu erzählen, wie es mir letztes Jahr ging. Da ich das im Moment keiner Freundin zumuten möchte, würde ich es gerne ihr erzählen. Ich habe dann direkt angefangen und es tat gut.
Ich kann inzwischen auch zu meinem Mann sagen: Du, ich weiß, heute war nichts wirkliches Stressiges, aber ich bin heute sehr genervt, ich brauche Zeit für mich. Da gehe ich hier ins Forum oder bade oder rufe eine Freundin an.
Deria, hilft Dir denn Ablenkung gegen die Schmerzen? Das könntest Du eine Freundin bitten. Ich fände das gar nicht schlimm, wenn Du dabei weinst am Telefon. Ich glaube wirklich, daß man das mit den Bedürfnissen lernen kann und wir ganz besonders müssen, damit es uns besser geht.
Liebe Grüße von Leuchtkäfer
-
mici
Liebe Deria,
jetzt verstehe ich!
Mir wird in diesen Tagen einiges über mich klar. Unter anderem, dass ich unter derselben Schwierigkeit zu leiden scheine, wie Du. Im weitesten Sinne. Ich weiß nicht, wie man lernen kann, seine Bedürfnisse wahrzunehmen und sie dann auch zu äußern. Leider weiß ich es nicht, sonst würde ich es Dir sagen. Aber ich glaube zu verstehen, was Dich plagt.
Alles Liebe, MICI
jetzt verstehe ich!
Ich kenne meine Bedürfnisse auch nicht. Wie so oft sitze ich in der Therapie und weiß nicht, was zu sagen.... Es sei typisch für mein Erkrankungsbild, sagte mein Therapeut einmal zu mir, dass ich es mir verbieten würde, an ihn oder irgendjemanden Wünsche zu äußern. Dadurch liefe ich schließlich Gefahr, dass ich mich verletzlich und angreifbar mache. Das man meine Wünsche entweder missbraucht oder sie gar nicht erst erhört. Deswegen hätte ich verlernt, Wünsche als solche wahrzunehmen.Deria hat geschrieben: Ich kenne meine Bedürfnisse nicht.
Mir wird in diesen Tagen einiges über mich klar. Unter anderem, dass ich unter derselben Schwierigkeit zu leiden scheine, wie Du. Im weitesten Sinne. Ich weiß nicht, wie man lernen kann, seine Bedürfnisse wahrzunehmen und sie dann auch zu äußern. Leider weiß ich es nicht, sonst würde ich es Dir sagen. Aber ich glaube zu verstehen, was Dich plagt.
Genau das sagst Du: "Tiefe Traurigkeit in mir drin!" Alles weitere liegt nicht in Deiner Verantwortung.Deria hat geschrieben: Tiefe Traurigkeit in mir drin, ich greife zum Hörer: was sage ich?
Alles Liebe, MICI
Hallo ihr alle,
ich kannte diese Gedanken auch nur zu gut. Genauso - ist schon interessant, wie wir doch alle ähnlich denken.
Mein Leitspruch ist ja: "Auszeit - fühlen, was tut mir gut!"
Das habe ich auch erst wirklich lernen müssen. Wie oft hat mich mein schlechtes Gewissen schon gequält, weil ich auch nicht wusste, was soll ich mit meiner freien Zeit oder überhaupt mit meiner Zeit anfangen? Mir hat geholfen, diese nützlichen Aktivitäten schon mal gar nicht zu machen, wenn mein Sohn geschlafen hat oder im Kiga oder (heute) beim Fußballtraining war. Der Gedanke allein, das hat jetzt einen Sinn, weil: dann ist es sauber, dann ist das gebügelt, dann hast du was für deine Gesundheit getan usw. hat mich fertiggemacht. Ich habe dann angefangen, wirklich nur das zum Abhängen und für MEIN! Vergnügen zu machen. Und nach und nach konnte ich meine freie Zeit oder überhaupt meine Zeit genießen, egal was ich gemacht habe. Und ich konnte auch planen, ob und wann ich was allein mache oder mit meinem Mann oder mit einer Freundin. Da konnte ich auch gezielt Pläne schmieden, mich freuen und um Hilfe bitten. Ganz gezielt halt.
Ich habe auch einen Spruch, der mir aufgezeigt hat, wie sehr ich mich an anderen orientiere habe oder ihnen genügen wollte.
"Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze."
Und das ist auch so. Dazu gehörte auch, dass sich allein mein Glaube verändert hat, der vorher nur den sturen Glaubenssätzen meiner religiösen Erziehung unterworfen war. Denke, das kennt ihr auch: nur wer "gut" denkt, wer "Gutes" tut, um Verzeihung bittet usw., der wird von Gott geliebt! Und so habe ich mich gebogen, um nicht nur anderen Personen, sondern auch noch Gott zu genügen, der ja alles sieht und hört. Sicherlich wusste ich auch, dass Gott mich so liebt, wie ich bin. Das hat aber nicht gereicht, weil da einfach auch noch die meiner Meinung nach zu vielen "schlechten" Dinge waren. Das hat unterschwellig immer an mir genagt. Behaupte jetzt mal, das spielt bei jedem bei Euch bestimmt auch ein Stück weit mit rein.
Denke, es ist einfach der Gedanke zu stark: "darf ich das überhaupt?" Denn wenn man sich seiner Meinung nach etwas "nutzloses Schönes" gönnt und es stellt sich hinterher raus, das hatte etwas Nachteiliges zur Konsequenz, dann lässt man nämlich das doch eigentlich für sich Schöne sein. Und dann weiß man nicht, was man eigentlich will bzw. was man sich am liebsten gönnen würde. Weil automatisch ein Rattenschwanz an Eventualitäten mit dranhängt??
ich kannte diese Gedanken auch nur zu gut. Genauso - ist schon interessant, wie wir doch alle ähnlich denken.
Mein Leitspruch ist ja: "Auszeit - fühlen, was tut mir gut!"
Das habe ich auch erst wirklich lernen müssen. Wie oft hat mich mein schlechtes Gewissen schon gequält, weil ich auch nicht wusste, was soll ich mit meiner freien Zeit oder überhaupt mit meiner Zeit anfangen? Mir hat geholfen, diese nützlichen Aktivitäten schon mal gar nicht zu machen, wenn mein Sohn geschlafen hat oder im Kiga oder (heute) beim Fußballtraining war. Der Gedanke allein, das hat jetzt einen Sinn, weil: dann ist es sauber, dann ist das gebügelt, dann hast du was für deine Gesundheit getan usw. hat mich fertiggemacht. Ich habe dann angefangen, wirklich nur das zum Abhängen und für MEIN! Vergnügen zu machen. Und nach und nach konnte ich meine freie Zeit oder überhaupt meine Zeit genießen, egal was ich gemacht habe. Und ich konnte auch planen, ob und wann ich was allein mache oder mit meinem Mann oder mit einer Freundin. Da konnte ich auch gezielt Pläne schmieden, mich freuen und um Hilfe bitten. Ganz gezielt halt.
Ich habe auch einen Spruch, der mir aufgezeigt hat, wie sehr ich mich an anderen orientiere habe oder ihnen genügen wollte.
"Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze."
Und das ist auch so. Dazu gehörte auch, dass sich allein mein Glaube verändert hat, der vorher nur den sturen Glaubenssätzen meiner religiösen Erziehung unterworfen war. Denke, das kennt ihr auch: nur wer "gut" denkt, wer "Gutes" tut, um Verzeihung bittet usw., der wird von Gott geliebt! Und so habe ich mich gebogen, um nicht nur anderen Personen, sondern auch noch Gott zu genügen, der ja alles sieht und hört. Sicherlich wusste ich auch, dass Gott mich so liebt, wie ich bin. Das hat aber nicht gereicht, weil da einfach auch noch die meiner Meinung nach zu vielen "schlechten" Dinge waren. Das hat unterschwellig immer an mir genagt. Behaupte jetzt mal, das spielt bei jedem bei Euch bestimmt auch ein Stück weit mit rein.
Denke, es ist einfach der Gedanke zu stark: "darf ich das überhaupt?" Denn wenn man sich seiner Meinung nach etwas "nutzloses Schönes" gönnt und es stellt sich hinterher raus, das hatte etwas Nachteiliges zur Konsequenz, dann lässt man nämlich das doch eigentlich für sich Schöne sein. Und dann weiß man nicht, was man eigentlich will bzw. was man sich am liebsten gönnen würde. Weil automatisch ein Rattenschwanz an Eventualitäten mit dranhängt??
Lieben Gruß von mir
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
* Auszeit als Ausgleich - fühlen, was tut mir gut *
Irisches Segenswort:
"Mögen gute Tage deinen Weg begleiten, freundliche Menschen dir begegnen, und die Sehnsucht führe dich zum Ziel."
-----------------------
PPD: 2001
Schilddrüsen-Hormon (nie die Präparatfirmen wechseln!)
Gesprächstherapie
Mutter-Vater-Kind-Kur
_________
2014: Depression, Medikament Opipramol, seit 07/15: Escitalopram
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Leuchtkäfer
Ich glaube, es ist ein ganz zentrales Thema, zu erkennen, was einem gut tut, was man gerade braucht.
Ich mußte im Krankenhaus täglich ein Übung dazu machen. Ich hatte ja viele Therapien, an denen ich teilnehmen mußte. Am Ende des Tages mußte ich mich hinsetzen und aufschreiben, was mir davon gut getan hat und was nicht. Der nächste Schritt, ein paar Tage später, war dann zu überlegen, warum mir etwas gut getan hat und warum nicht. Der wieder folgende Schritt war dann daraus abzuleiten, was ich tun kann, wenn es mir nicht gut geht, nämlich Dinge, von denen ich herausgefunden habe,daß sie mir helfen. Ich mußte auch eine Skala machen, auf der eingeordnet ist, welche Ablenkung mir wie schwer fällt. Daraus haben wir eine Spirale gebaut für den Notfall und ran geschrieben, was ich wann machen kann. Wenn z.B. noch viel Kraft da ist bis wenn es mir ganz schlecht geht.
Dabei habe ich auch heruasgefunden, wie es ist ehrlich zu sich zu sein. Für mich ist es eben nicht entspannend ins Kino zu gehen. Ich will auch nicht immer Freunde sehen oder so. Da kam raus, daß ich z.B. gerne meine Hände beschäftige, wenn es mir nicht gut geht, also stricke ich jetzt viel.
Was ich mit diesem ganzen sagen will, ist, daß es harte Arbeit ist zu lernen, auf sich zu hören und daß ich es sicher nie gelernt hätte, wenn ich nicht in der KLinik gewesen wäre, aber es war es wriklich wert. Ich fühle mich viel weniger hilflos, wenn ich hilfsbedürftig werde oder wieder dunkle Tage kommen.
Vielleicht hilft die Anregung ja,
Grüße von Leuchtkäfer
Ich mußte im Krankenhaus täglich ein Übung dazu machen. Ich hatte ja viele Therapien, an denen ich teilnehmen mußte. Am Ende des Tages mußte ich mich hinsetzen und aufschreiben, was mir davon gut getan hat und was nicht. Der nächste Schritt, ein paar Tage später, war dann zu überlegen, warum mir etwas gut getan hat und warum nicht. Der wieder folgende Schritt war dann daraus abzuleiten, was ich tun kann, wenn es mir nicht gut geht, nämlich Dinge, von denen ich herausgefunden habe,daß sie mir helfen. Ich mußte auch eine Skala machen, auf der eingeordnet ist, welche Ablenkung mir wie schwer fällt. Daraus haben wir eine Spirale gebaut für den Notfall und ran geschrieben, was ich wann machen kann. Wenn z.B. noch viel Kraft da ist bis wenn es mir ganz schlecht geht.
Dabei habe ich auch heruasgefunden, wie es ist ehrlich zu sich zu sein. Für mich ist es eben nicht entspannend ins Kino zu gehen. Ich will auch nicht immer Freunde sehen oder so. Da kam raus, daß ich z.B. gerne meine Hände beschäftige, wenn es mir nicht gut geht, also stricke ich jetzt viel.
Was ich mit diesem ganzen sagen will, ist, daß es harte Arbeit ist zu lernen, auf sich zu hören und daß ich es sicher nie gelernt hätte, wenn ich nicht in der KLinik gewesen wäre, aber es war es wriklich wert. Ich fühle mich viel weniger hilflos, wenn ich hilfsbedürftig werde oder wieder dunkle Tage kommen.
Vielleicht hilft die Anregung ja,
Grüße von Leuchtkäfer
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Ylaina
Noch als 'vertiefende Anmerkung':
Ja, auch mir hat da der Klinikaufenthalt sehr gut getan.
Das, was ich an Hilfe angeboten bekam und nicht fordern musste. Wenn man dreimal die Woche an einem Gruppengespräch teilhaben 'muss'und jedesmal gefargt wird, wie es geht.
Man lernt so wirklich ganz konditional wie es ist in sich hineinzuhören.
Vielleicht kannst Du Dir ja solche Rituale schaffen, wie sie auch Leuchtkäfer aufgeschrieben hat.
Immer wieder gezielt üben in sich hineinzuhören hat mir jedenfalls durch die Klinik echt geholfen.
LG
Ja, auch mir hat da der Klinikaufenthalt sehr gut getan.
Das, was ich an Hilfe angeboten bekam und nicht fordern musste. Wenn man dreimal die Woche an einem Gruppengespräch teilhaben 'muss'und jedesmal gefargt wird, wie es geht.
Man lernt so wirklich ganz konditional wie es ist in sich hineinzuhören.
Vielleicht kannst Du Dir ja solche Rituale schaffen, wie sie auch Leuchtkäfer aufgeschrieben hat.
Immer wieder gezielt üben in sich hineinzuhören hat mir jedenfalls durch die Klinik echt geholfen.
LG
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Feebie
Liebe Deria,
mich kannst du jederzeit anrufen und wenn da jemand am anderen Ende schluchzt, dann weiß ich ja, das du es bist. Ich bin dann da und tröste dich durchs Telefon so gut es geht.
Also wenn dir nach einem "Freund" ist, dann ruf mich gerne an, oder Jo...i, der singt dir dann was vor!
Knuddel dich,
Feebie
mich kannst du jederzeit anrufen und wenn da jemand am anderen Ende schluchzt, dann weiß ich ja, das du es bist. Ich bin dann da und tröste dich durchs Telefon so gut es geht.
Also wenn dir nach einem "Freund" ist, dann ruf mich gerne an, oder Jo...i, der singt dir dann was vor!
Knuddel dich,
Feebie
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Deria
@feebie, aber nur "schut schut schut eisebahn" dann kommt er nämlich zu mir hambor...danke für dein liebes Angebot, du weißt ja, es fällt mir so schwer und wenn ich dann mal zwei Tränchen vergieße und die Millionen andere kommen, dann mache ich das schnell weg und zu....
Danke auch erst mal für eure vielen Antworten. Ich bin nicht so oft hier, wie ich gerne sein würde wollen, deswegen lasse ich mal sacken, was ich gelesen habe und schreibe auch noch was dazu.
Aktuell geht es mir nicht so gut und ich habe das Gefühl "andere schützen" zu müssen, weil ich einfach "zu schwer" bin, im wahrsten Sinne des Wortes.
Auch so ein Problem....ich lese euch zu und berichte von meinen "Fortschritten"
Lg
Deria
Danke auch erst mal für eure vielen Antworten. Ich bin nicht so oft hier, wie ich gerne sein würde wollen, deswegen lasse ich mal sacken, was ich gelesen habe und schreibe auch noch was dazu.
Aktuell geht es mir nicht so gut und ich habe das Gefühl "andere schützen" zu müssen, weil ich einfach "zu schwer" bin, im wahrsten Sinne des Wortes.
Auch so ein Problem....ich lese euch zu und berichte von meinen "Fortschritten"
Lg
Deria