Depressionen - weiß nicht mehr weiter???

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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momo29

Depressionen - weiß nicht mehr weiter???

Beitrag von momo29 »

Aber bei mir bestehen die Depris schon seit fast 6 Jahren. Angefangen hat es mit Wochenbettdepressionen, die sich dann ausgeweitet haben. Ich bin zu einem Neurologen gegangen und der hat mir Citalopram verschrieben, desweiteren hab ich eine Therapie angefangen. Bei dem Psychologen, hatte ich keine Ahnung was mich erwartet und hab alles auf mich zu kommen lassen. Nach ca. 1,5 Jahren habe ich die Therapie abgebrochen, weil einfach nichts dabei rauskam und auch die Ursachen nicht gefunden wurden, ich fühlte einfach, dass es rausgeschmissene Zeit war. Inzwischen kann ich nur vermuten, dass die Probleme aus der Vergangenheit herrühren. Also brach ich ab. Dann bin ich wieder zum Neurologen, und meinte dass die Tabletten nicht mehr wirken, er verschrieb mir Trevilor 75 mg. Die hab ich bis vor kurzen eingenommen, mir sagte man Trevilor gab es nicht mehr und hab dann Venlafxin genommen. Irgendwann waren die Depressionen dann immer stärker, dass ich mich selber dazu entschlossen habe, nochmal zum Arzt zu gehen. Ich war dann auch bei einem, hatte immer eigentlich das Gefühl, dass dieser Arzt mir was bringen könnte. Aber ich wurde schwanger, mit meiner Tochter, und plötzlich sagte der Arzt, dass die Therapie nix mehr bringen würde, da ich durch die SS Glückshormone hätte und mein Körper anders reagiert. Ich glaubte ihm und hab wieder eine Therapie abgebrochen. Klar während der SS ging es mir auch ganz gut, habe mit Hilfe meines Hausarztes auch die Tablettendosis reduziert auf 37,5 mg Venlafaxin. Jetzt 1 Jahr nach der Geburt,ging es wieder los und ich muss ganz ehrlich sagen, langsam habe ich das Vertrauen in die Ärzte verloren. Ich hab die dosis wieder hochgesetzt, aber es hat nix gebracht, jetzt hat mein Hausarzt mich nochmal zu einem Arzt verwiesen, aber der hat mir jetzt Citralopram wieder verschrieben, aber jetzt habe ich Schlafschwierigkeiten, kann nicht einschlafen und bin lustlos am Tag und schlafe schlecht. Darauf hin, habe ich bei dem Arzt wieder angerufen und er hat mir ein Rezept von Mirtazapin verschrieben. Ich habe heute den ganzen Tag im Netz nach Erfahrungsberichten gelesen und da steht wahrlich nix gutes drin, vorallem dass viele zugenommen haben. Ich war bzw. bin im moment mit meiner Figur eh nicht zufrieden und mache seit Januar diät, dann brauch ich keine Heißhungerattacken um zuzunehmen, das würde meinen Zustand noch verschlechtern. Ich weiß langsam nicht mehr was ich machen soll, ehrlich gesagt hab ich auch keine lust mehr zum arzt zu gehen, weil ich echt den glauben daran verloren hab, dass mir irgendeiner helfen könnte, aber ohne die Tabletten kann ich auch nich da krieg ich absetz-entzugserscheinungen...kann mir vielleicht irgendjemand helfen...
Wäre schön...
Deria

Beitrag von Deria »

Hallo momo,

beim Lesen dachte ich: mh, bisschen viel auf einem Mal, oder?
Ich weiß nicht, für mich klingt es so, als ob du ganz viele Baustellen hast und vielleicht mal sortieren solltest/könntest.
Was ist für dich dann an erster Stelle? Es gibt so eine Postkarte: was wäre die Welt ohne Männer - keine Kriege mehr und lauter glückliche, dicke Frauen. (das mal nur nebenbei)...
Du leidest schon lange an Depressionen. Gibt es da einen Auslöser?
Hast du schon mal Psychotherapie gemacht?
Ich denke, es wäre gut zu wissen, was lösen diese Depressionen aus.
Wenn du dann ein bisschen mehr um dich weißt, könnte man eine Diät in Angriff nehmen. SO ist das einfach zu viel und es wird nix klappen.
Vielleicht nicht hilfreich meine Antwort, ich lerne auch, das ich erst einen Schritt gehen muss, bevor ich den nächsten tun kann.
Und eine erfolglose Diät ist Futter für die Depris...

Lg
Deria
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Momo,

Ich bin da sicherlich keine Expertin, da ich glaube, daß bei mir eine ganz klassische Wochenbettdepression vorliegt, aber viele, denen es lange nicht besser gingen, haben davon profitiert, nach anderen körperlichen Ursachen zu suchen.
Vor allem die Schilddrüse, aber auch andere Hormone.

Eine Idee oder ein Tip an die Expertinnen unter Euch, wenn es das nicht schon gibt: Ich fände eine Liste toll, was man wann checken lassen sollte. Das könnte bestimmt denen, wo es nicht bald besser wird als Lietfaden für die Diagnostik dienen.

Also Momo, vielleicht wäre das ein Ansatz für Dich, danach schauen zu lassen.

Liebe Grüße von Leuchtkäfer
mici

Beitrag von mici »

Hallo Momo,

ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen: Erstens, scheint es mir auch ein bisschen viel zu sein, womit Du gerade zu tun hast und vielleicht wirklich nicht der ideale Zeitpunkt für eine Diät. Und zweitens hat Leuchti völlig recht damit, dass Du unbedingt mal Deine Schilddrüse überprüfen lassen solltest. Ich bin auch auf Mirtazapin eingestellt gewesen, weil ich nicht schlafen konnte. Aber es hat überhaupt nichts gebracht, weil mein Herz gebollert hat wie verrückt. Es lag alles an der schilddrüse, seit die richtig eingestellt ist, gehts mir besser. Depressionen hatte ich zwar auch, hab ich auch nach wie vor, aber wenn die SD nicht gewesen wäre, hätte mich die PPD nicht so hart erwischt. Mir hat das Mirta übrigens ansonsten sehr gut geholfen! Hab zwar auch davon zugenommen und nehm inzwischen auch Venlafaxin (was übrigens identisch ist mit Trevilor) aber ich fand die Wirkungsweise von Mirta sehr angenehm. Hatte keinerlei NEbenwirkungen. Hatte auch keine Fressattacken, war nur viel Wasser, was der Körper eingelagert hatte. Deswegen die Gewichtszunahme. Das Gewicht ging wirklich zeitgleich mit Absetzen wieder runter.
Tja, und ansonsten: Du schreibst selber, dass Deine Probleme in der Verangenheit liegen könnten. Aber dennoch hast Du Therapien bislang immer abgebrochen. Vielleicht hast Du Dich bei Deinen Therapeuten ja auch nie ganz wohl gefühlt, so dass Du Dich nicht öffnen mochtest? Auf jeden Fall ist es natürlich schwierig, wieder ganz gesund zu werden, wenn man eigentlich weiß, dass es da noch unverarbeitete Dinge gibt. Ich würde also auch empfehlen, Dich noch mal nach einem guten Psychotherapeuten umzugucken.

Gute Besserung und herzlich Willkommen im Forum,

MICI
momo29

Beitrag von momo29 »

Ja ich habe morgen einen Termin bei meinem Hausarzt, da lasse ich nochmal die Schilddrüse durchchecken.
Naja im Moment kommt alles auf einmal auf mich herab...und das ist auch mein Problem. Ich finde keinen Anfang mehr und keine Ende. Woraus die Depression entstand, weiß ich eben nicht, ich kann nur vermuten. Ich schreib Euch mal etwas über mich, damit ihr ein besseres Bild von mir bekommt:

Also ich bin seit knapp 4 Jahren verheiratet und habe zwei Kinder. Eins ist aus einer früheren Beziehung, es ist ein Junge und 6 Jahre alt. Meine Tochter ist gerade 1 Jahr alt und in der Ehe entstanden. Aber mein Mann hat den Entschluss gefasst und meinen Sohn adoptiert, da der Erzeuger keinen Kontakt haben wollte. Zu meinem Mann, für ihn ist es schwer mit den Depressionen umzugehen, da er nicht weiß, wie er mich nehmen soll. Er kann nicht unterscheiden, wenn ich meinen Ausraster kriege, ob es wutbedingt oder depressiv ist. Mit meinem Mann bin ich zusammengekommen, da war mein Sohn gerade mal 3 Monate alt...also kennen die sich eigentlich von Anfang an.
Meine Tochter ist im Gegensatz zu meinem Sohn der Ruhepol, mein Sohn war als Baby viel aktiv und hat viel geschrieen und war meistens auf Achse, meine Tochter ist ruhig, schläft viel und macht eigentlich gar keinen Stress. Bei meinem Sohn wurde jetzt auch noch ADHS festgestellt, allerdings in einer leichten Form, so dass er noch keine Medis braucht...das belastet mich natürlich auch sehr.
Jetzt zu meiner 1. Therapie. Ich war da jede Woche 1 mal bei einem Psychologen, der mit mir geredet hat. Ich wollte bzw. will einfach nur die Vergangenheit mal aufarbeiten (mein Vater ist gestorben als ich 9 Jahre alt war...altersbedingt, er war damals schon 75 Jahre alt, es gab einen Altersunterschied von 36 Jahren zwischen meiner Mutter und ihm, er hat mich 9 Jaher großgezogen, dann ist er verstorben und meine Mutter war täglich arbeiten und ich in einer Ganztagsschule...hatte nie guten Kontakt mit meiner Mutter, bis heute nicht...haben uns jetzt endgültig zerstritten). Aber der Doc hat jede Woche nur gefragt wie es mir in der letzten Woche ergangen ist und das wars und eigentlich immer gedrängt, nachzugeben und mich mit meiner Mutter auszusprechen, was ich aber eigentlich nie wollte. Sondern ich wollte die ganze Vergangenheit aufarbeiten und nicht wieder kuschen vor meiner Mutter. Das ging dann 1,5 Jahre so bis ich die Lust verloren hatte zu dem Doc zu gehen. n einer Tagesklinik oder stationär war ich noch nicht, um ganz ehrlich zu sein habe ich irgendwie Angst davor. Man hört immer solche Horrorgeschichten, dass man da nur unter Tabletten gesetzt wird..ich hab einfach Angst davor. Ich hoffe ihr könnt mich da einigermassen verstehen.
Hatte auch Anfang vorletzen Jahres eine Mu-Ki-Kur genehmigt bekommen, die wollte ich auch unbedingt machen, da es zu dem Zeitpunkt auf private zwischenmenschliche Probleme gab, aber dann wurde ich schwanger und hab sie abgesagt. Das ganze Problem ist auch noch, ich hab niemanden mit dem ich so darüber reden kann, mein Mann weiß mir nicht so richtig zu helfen und was meine "Freunde" angeht, die sind alle irgendwie oberflächlich. Da bekomm ich öfters zu hören: " Na, mach mal mehr was im Haushalt, dann biste beschäftigt und kannst nicht über die Depressionen nachdenken"...solche Sätze kann ich nicht mehr hören, weil diese Personen wissen gar nicht wie es in mir aussieht...
Deswegen hab ich mich an Euch gewandt, vielleicht könnt ihr mir helfen...
freue mich schon auf Antwort von Euch und falls noch Fragen Eurerseits sind, nur her damit, ich beantworte sie Euch gerne!
claudia

Beitrag von claudia »

Liebe Momo,

wie Du Deine Therapie ambulant angehst,das hört sich für mich aus der Ferne doch vernünftig an.

Ich hatte im letzten Winter auch Mirtazapin abends zum Schlafen bekommen,damit ich zur Ruhe komme.Ich habe es so verstanden,das es ein gutes Medikament in Kombination mit einem AD morgens sein soll.Wie ein "24 h- rund -um -schutz" halt.

Deine Angst vor einem stationären Aufenthalt kann ich gut verstehen.Es kommt aber wirklich sehr auf die einzelnen Kliniken an.Es gibt heutzutage
sogar die Möglichkeit,das Du z.B. Deine Tochter mitnehmen könntest und dein Mann dich mit dem großen am WE besuchen kommen kann.
Wäre das vielleicht eine Möglichkeit für Dich?

Es hätte den Vorteil,das die Ärzte dort gut die passenden Medikamente für Dich einstellen könnten.Auch finden in den Kliniken immer Einzel-und Gruppengespräche statt.Es hat mir immer sehr geholfen,mich auszutauschen und festzustellen,ich bin nicht allein mit meinen Problemen.

In den Einzelsitzungen wurde mir gut geholfen,einen Lösungsansatz für mich persönlich herauszusortieren.

Eine Liste der Krankenhäuser,die Mütter mit Kindern aufnehmen findest Du auf der Menueliste vorne auf der Homepage.Aus eigener Erfahrung kann ich die "Deister-Weser-Klinik" in Bad Münder empfehlen.Dorthin könntest Du auch mit beiden Kindern fahren.


Zur Gewichtszunahme kann ich leider auch nix positives berichten.Ich gehe das Problem gerade selber mit mehr Bewegung und einer Ernährungsberaterin an.

Ich war im Januar auf einer Veranstaltung zum Thema "Psychopharmaka" und da wurde ganz klar gesagt,das alle Neuroleptika und viele ADs als NW "Gewichtszunahme" haben.

Zum Thema "Heißhungerattacken" möchte ich nachher noch mal einen thread machen,aber jetzt muß ich erstmal raus,die Pferde "frei" lassen...

Lieben Gruß,Claudia
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