ich bin wieder Schwanger:-) und habe wieder Ängste :-(

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Georgette

ich bin wieder Schwanger:-) und habe wieder Ängste :-(

Beitrag von Georgette »

hallo zusammen,

nach 2 Jahre PPD habe ich endlich meine Tabletten vor 3 monaten abgesetzt. mir ging so gut danach dass ich gedacht habe dass ich wieder bereit bin schwanger zu werden.
das kind wünsche ich mir auf jeden fall, meine tochter ist jetzt schon drei und ist kein baby mehr, ein zweites baby zuhause ist auch sehr willkommen.
als ich erfahren habe dass ich schwanger war, war ich an dem tag super froh und seit dem sind meine gefühle ambivalent. ich will unbedingt das kind haben, ich bin aber sehr müde, aggressiv, mache mir sorgen ob ich das überhaupt schaffe nach der geburt und habe tierisch angst dass die schlimme zeit noch mal kommt. eigentlich habe ich mir vorgenommen nicht mehr die gleiche fehlern zu machen wie bei dem 1. kind (perfekt mutter, perfekte ehefrau, perfekte hausfrau sein zu wollen) aber wenn ich lese dass das risiko bei 75% bei einem 2.kind ist, bin ich schon sehr nervös. vor allem wenn ich jeden morgen mit sehr schlechter laune aufstehe als ob ich diesen morgentief wieder hätte. ich denke mir dass es nicht wegen hormone ist aber wegen PPD. ich denke dann alles schwarz, es ist doch nicht 100% gewollt, nur weil ich meine tochter eingeschwisterchen schenken will und hoffe dabei eine bisschen ruhe zu haben wenn sie später irgendwann zusammen spielen... mit ein bisschen glück...
aber davor kommen noch diese schlachlose nächte, anstrengungen... usw...habe angst nich genung kraft zu haben mein mann arbeitet sehr viel und die familie wohnt weit... ich will auch jeden fall mir eine putzfrau holen und mehr delegieren....

es ist schon nicht einfach.

danke für eure Beiträge....
claudia

Beitrag von claudia »

Liebe Georgette,

zuerst einmal "herzlichen Glückwunsch" zu Deiner zweiten SS!

Deine Ängste und Sorgen für die Zeit nach der Geburt kann ich gut verstehen.Wo hast Du denn die Zahlen von 75% her?Vielleicht ist das neuer,mir hat man vor 10 Jahren 50:50 erklärt...was uns dazu bewogen hat,ein Geschwisterchen für uns und unseren großen in die Welt zu setzen(jetzt streiten die beiden nur...).

Deine Ideen mit dem Abschied vom Perfektionismus und einer Putzfrau für die Zeit nach der Geburt finde ich persönlich schon mal sehr gut.Das wird Dir bestimmt Entlastung bringen.

Hast Du noch Kontakt zu einer/em Psychotherapeutin/en,vielleicht sogar von früher?Wenn ja,o.k..Wenn nein würde ich da nochmal Kontakt aufnehmen oder Du könntest Dir auch Beratung in einer Familienbildungsstätte holen.Die haben auch ausgebildete Berater,wo es mal gut tut,sich Rat zu holen oder auszusprechen.

Auch würde ich Dir empfehlen Kontakt zu einem Psychiater herzustellen,damit Du in der Zeit nach der Geburt bereits eine Anlaufstelle hast und nicht erst herum suchen mußt,falls Du doch Medis nehmen mußt.Wie Du bestimmt schon gelesen hast,gibt es mittlerweile ja auch ADs,die stillverträglich sind.

Ich selber hatte ja 2x PPP und beim dritten habe ich mit medikamentöser Therapie gleich nach der Geburt eine 3.PPP vermeiden können.Ich war damals auch in engmaschiger(1x wöchtlich)psychiatrischer Behandlung über das gesamte Wochenbett.

Wenn Du noch andere Fragen hast,gerne auch PN.Für`s erste war es das von mir heute morgen-alles Gute für Dichund Dein Baby Claudia
Georgette

Hallo

Beitrag von Georgette »

ich habe meine letzte Stunde bei der Therapeutin vor 3 Wochen gehabt. ich habe die therapie 3 stunden früher aufgehoert dass ich die nicht mehr gebraucht habe. Ich wusste aber noch nicht dass ich schwanger war...

diese krankheit ist schon sehr komisch, man weiss nicht ob man das selbst steuern kann und sich bemuehen alle faktoren, die krank machen koennten, zu reduzieren... bei mir war wie gesagt dass ich alles selber machen wollte, jetzt werde ich probieren weniger zu machen. man kann aber die hormone nicht kontrollieren und wenn es kommt, dann kommt es , egal was man probiert, ist die krankheit einfach da, es macht mir angst... ich hoffe nur dass es nicht mehr kommt. ich werde 1 jahr zuhause mit dem kind bleiben, bevor ich mama geworden bin, war ich aber ein mensch der sehr unabhaengig war, und nicht gerne zuhause geblieben ist...naja, es wird bestimmt anders sein ich werde bestimmt weniger zeit haben nachzudenken mit 2 kinder... man sagt dass 2 kinder aendern das leben nicht mehr so viel wie bei erstem kind, ich koennte also vermuten was auf mich zukommt...diese zahlen 75% oder 50% machen mir nur einfach angst. wieso ist es so; wenn man eine erfoglreiche therapie gefuehrt hat, wenn man endlich weiss welche schwasche und staerke hat, und wie man damit lebt, sollte die krankheit nicht mehr kommen wenn man sich besser selbst kennt, oder?

auf jeden fall, frohe ostern wuensche ich dir!

Liebe gruesse
lotte

Beitrag von lotte »

Liebe Georgette,

richtig: du könntest VERMUTEN, dass ein zweites Kind nicht mehr ausmacht als eines.
Aus Erfahrung darf ich Dir aber sagen: Dein Leben (und das Eurer Familie) wird mit der Geburt jedes weiteren Kindes auf den Kopf gestellt. Es läuft nicht "nebenher", wie viele behaupten. Deine "Große ist erst" 3 und dann das Baby dazu. Ich will Dir keine Angst machen, aber da denkst Du m.M. nach genauso "naiv" (versteh mich bloss nicht falsch) drüber wie über die Tatsache, dass man schnell Kids hintereinander kriegen sollte, damit die miteinander spielen. Dafür gibt es keine GARANTIE!

Ich schreibe Dir das alles, damit Du hinterher nicht enttäuscht bist, das es eben nicht sooo easy ist mit 2 Kindern. Ich empfand die Umstellung als sehr hart. Weil man eben neben dem Baby noch ein Kleinkind hat, das fordert.

Alles Gute!
LG
Lotte
Birdee

Beitrag von Birdee »

Hallo Georgette :P

ich sende dir ganz liebe Grüße und vor allem einen herzlichen Glückwunsch zur zweiten SS :P
Deine Ängste kann ich sehr gut nachvollziehen...mich hat "erst" die zweite Entbindung umgehauen und ich werde definitiv kein drittes Mal schwanger werden!!!
Zu groß ist die Angst ,dass sich alles wiederholen könnte...und wenn man erst mal schwanger ist , gibt es "kein Entkommen " mehr!
Nichts desto trotz denke ich ,dass es nicht so schlimm werden wird wie beim "Ersten Mal".
Aus folgendem Grund :
Du kennst diese Krankheit und hast den Umgang mit ihr gelernt...du bist schon "Profi"...des Weiteren weißt du:
es gibt Hilfe :P
Mir hat es damals sehr zugesetzt ,weil ich dachte ,ich komme nie wieder aus diesem Tief und helfen kann mir "eh" keiner!!!
Du hast ein funktionierendes Netz aus Ärzten , Familie , Therapeuten...Medis...!!!

Alles wird gut :P

Das wünsche ich dir von Herzen!!!!!


Ganz lieben Gruß ,

Birdee :P
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Georgette,

von mir auch herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft.
ICh verstehe gut, daß Du Angst hast vor der kommenden Zeit. Alles andere wäre verwunderlich und sicher nicht normal.
Du wirst bestimmt gute Vorbereitungen treffen, daß das Erkrankungsrisiko kleiner wird. Du kannst es aber nicht verhindern. Trotz Therapie und alle drum und dran ist es eine Krankheit, die einfach kommen kann.
Du hast Dich entschieden, das nocheinmal in Kauf zu nehmen, Dur wirst es auch schaffen.
Man kann nur spekulieren, wie das Leben mit einem zweiten Kind wird. Wir Mütter mit einem Kind wissen das nicht. Du wußtest vorher auch nicht, was beim ersten Kind auf DIch zu kommt, also zerbrich Dir nicht sehr den Kopf.
Lotte hat Recht, es kommt, wie es kommt. Du hast Hilfen und dann wird das.

Alles Liebe von Leuchtkäfer
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