Hi,
bisher war ich stille Leserin, aber nun wage ich auch mal den Vorstellungsschritt.
Ich Mutter einer 2jährigen Tochter. Sie war ein absolutes Wunschkind. Die Schwangerschaft verlief super, ich war glücklich über jeden zugenommen Zentimeter meines Bauchumfangs. Die Geburt war normal, keine Komplikationen und ich hatte nie einen Baby Blues im Gegenteil. Als ich zu Hause ankam und die Hebamme den ersten Tag kam, waren es eher Freudentränen die mich überkamen, dass alles so super gut lief.
Sie war ein liebes im Großen und Ganzen pflegeleichtes Baby. Ich hatte zwar massiven Schlafmangel, aber bei anderen war es schlimmer.
Nach ca. 3-4 Monaten fing das abendliche Schreien an was über Stunden anhielt. Ich habe aber all das mit viel Geduld geschaukelt und war da auch immer optimistisch. Damals war alles trotz großer persönlicher Einschränkungen die ja ein Baby am Anfang mit sich bringt alles in Ordnung.
Das Schreien ging vorüber, aber ich war trotzdem immer genervter. Ich konnte lange nicht mehr die Nähe meines Mannes zulassen und ich war genervt über Dinge die meine Tochter gerade versucht hat zu lernen. Z. B. das abendliche Einschlafen, ich weiß klar ist es nicht einfach für ein Baby und man muss geduldig sein, aber ich wurde immer ungeduldiger und zittriger wenn ich wußte es kommt bald die Bettgehzeit und ich muss da wieder ewig Händchen halten.
Ich habe beide Dinge lange auf die Umstellung und auf den Stress geschoben. Da ich früher schon immer an PMS litt, dachte ich immer, das ist wahrscheinlich so nach der Geburt eines Kindes und alles wird irgendwann wieder besser.
Aber es wurde nicht besser. Nun ja eins wurde besser, mein Mann und ich verstehen uns zwischenmenschlich wieder super.
Ansonsten herrscht in meinem Kopf ein Gedankendurcheinander. Ich fühle mich schon sehr lange eigentlich nur unglücklich, mal mehr mal weniger. Es gibt Tage an denen weine ich ganz viel, es gibt Tage da weine ich weniger und Tage da gehts so ganz gut. Aber ist keinen Tag an dem ich mich aufrichtig und von ganzem Herzen freuen kann. Meine Tochter macht viele Dinge, die einen zum Lachen bringen. Andere sind darüber so erfreut und berührt. Nun ja ich lache auch und finde es "nett".
Ich liebe meine Tochter und würde sie auch nicht mehr hergeben wollen. Gleichzeitig spiele ich aber ständig mit dem Gedanken wie es wäre wenn sie nicht mehr das wäre. Darf eine Mutter so fühlen?
Ich kann mich nicht richtig auf sie einlassen. Es gibt Tage, da läufts o.k. aber oft versuche ich irgendwas zu organisieren, damit ich nicht ausgiebig mit ihr spielen muss. Ich denke tagtäglich darüber nach, wie sehr ich einfach meine Sachen packen möchte und abhauen will um mich der ganzen Verantwortung zu entziehen.
Mittlerweile kommen auch ständig solche Gedanken, dass ich mich mit dem Tod befasse. Das hab ich früher auch getan, aber dann auch wieder verworfen. Letzte Woche ist der Vater meiner Sandkastenfreundin gestorben. Nun ja ich bin nicht traurig deshalb, aber ich weine den ganzen Vormittag darüber und es haut mich völlig aus der bahn, weil ich denke, dass es meinem Vater demnächst auch passieren könnte, er ist ja schließtlich in seinem Alter und was passiert dann? Oder es könnte meiner Tochter was zustoßen. Ich mußte noch nie einen Schicksalsschlag hinnehmen, anderen dafür ist schon schreckliches wiederfahren. Ich habe ständig Angst, dass nun ich auch mal an der Reihe bin und mir alles genommen wird.
Es schwirren tagtäglich soviele Gedanken in meinem Kopf herum, dass ich manchmal regelrecht, dass Gefühl habe mir platzt der Kopf.
Ich war nun endlich nach 2 Jahren bei meinem FA und hab mich anvertraut. Er meinte ich habe eine leichte Depression und empfahl mir mal das Gespräch mit einem Therapeuten zu suchen. Gleichzeitig wurde eine leichte SD-Unterfunktion festgestellt, welche gerade behandelt wird. Eine andere Pille habe ich auch erhalten, er meinte, dass auf und ab der Hormone könnte dabei besser unterstützen.
Ich habe 2 Monate mit mir gehadert beim Therapeuten einen Termin zu machen und nun habe ich bald einen.
Ich weiß nicht was mit mir seit der Geburt meiner Tochter los ist. Ich weiß nur eins, ich will das ich wieder der starke, lebenslustige Mensch werde der ich davor war und das ich endlich wieder glücklich sein will und nicht immer ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Tochter haben möchte, weil ich Gedanken habe die eine Mutter eigentlich nicht haben sollte meiner Meinung nach.
Ich habe Angst davor was die Therapeutin mir sagen wird und hoffe irgendwie immer noch, dass sie mir sagt, ich bin nur eine frustrierte Hausfrau, die einfach wieder lernen muss geduldiger zu werden und mir hilft diesen Gedankendschungel loszuwerden.
Sorry fürs vollquatschen.
So long
Nun wage ich es auch mal.....
Moderator: Moderatoren
Re: Nun wage ich es auch mal.....
Ich weiß nicht was mit mir seit der Geburt meiner Tochter los ist. Ich weiß nur eins, ich will das ich wieder der starke, lebenslustige Mensch werde der ich davor war und das ich endlich wieder glücklich sein will und nicht immer ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Tochter haben möchte, weil ich Gedanken habe die eine Mutter eigentlich nicht haben sollte meiner Meinung nach.
Huhu Marlene,
Was ist denn daran unnormal das du manchmal darüber nachdenkst wie es wäre wenn sie nicht da wäre?Das ist ein ganz normaler Gedanke glaube mir!Jeder fragt sich wie würd eich jetzt leben? was würde ich jetzt machen?Ich hatte die Gedanken auch un die haben mich total fertig gemacht bis ich erfahren habe das sie normal sind.
Glaube mir eines:Gedanken sind frei!!!!
Ich selber leide unter starken ZGs (zwangsgedanken) und ich liebe meinen Sohn über alles er ist das wichtigste für mich auf dieser Welt und trotzallem nervt er mich öfters auch mal dermassen das ich mir wünsche ich hätte mal einen Tag "frei".Das ist ganz normal bei Kids!Natürlich verstehe ich deine Ängste!Aber lass mich dir eines sagen man liest aus deinem Beitrag ganz klar das du wie wir alle hier eine sehr "gewissenhafte" Mutti bist und sehr hohe ansprüche an dich selbst hast!
Das du zu einem Thera gehst finde ich sehr gut und auch total mutig.Er wird dir sicher helfen.Was machst du denn so für dich???Tust du sachen die dir gut tun?Woran hast du freude?
Kopf hoch es wird alles besser.
Lass von dir hören.......................

ACHSO UND HERZLICHES WILLKOMMEN


