Wenn das Leben zur Last wird

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farah

Wenn das Leben zur Last wird

Beitrag von farah »

Hallo,

....ich war bei tausend Ärzten wegen verschiedener körperlicher Leiden...und dann kam der Satz: Es kann auch mit der Psyche zu tun haben...das war ein Schock für mich!

Ich war noch nie ein optimistischer Mensch, hab mein ganzes Leben lang schon alles pessimistisch gesehen...

Ich hab mir das Buch "Wenn das Leben zur Last wird" gekauft und musste mich übergeben...so sehr hat es mir aus der Seele gesprochen...

Aber manche Tage sind so schlimm, unvorhersehbar krieg ich Panik vor jedem und allem, ich kann nicht schlafen, grüble über tausend Dinge nach und es sind immer dieselben Dinge...

Ich heule oft und viel, dann bin ich im wahrsten Sinne zu Tode betrübt,
lasse niemanden an mich ran, weder meinen Mann, noch meinen fast zweijährigen Sohn.

Ich denke immer, dass ich bald bei einem Autounfall sterben werde...Normal ist das nicht, das hab ich zumindest erkannt und mir Hilfe geholt. Einen Therapieplatz kriege ich erst im Juni, bis dahin sind noch endlose Wochen...momentan nehme ich ein homöopathisches Mittel auf Anraten der Ärztin.

ich hoffe, ich dreh nicht durch und vielleicht könnt ihr mir auch ein bisschen Mut machen und Tipps und Tricks geben.

Wäre wirklich prima.

Farah
juzilla

Beitrag von juzilla »

:( lass dich mal drücken!! du bist offensichtlich mitten in einer fetten depression. wie lange geht es dir denn schon so?
du solltest in erwägung ziehen, dir eher als juni hilfe zu holen. notfallmäßig geht das IMMER!!(psychiater..) ich finde es klingt schon danach, dass du nicht warten solltest..und ich denke es könnte sinnvoll sein, eine weile antidepressiva zu nehmen- davor brauchst du keine angst haben, es wird dir aber für die schlimme zeit eine krücke sein können!
lass dir aber gesagt sein:

ES HÖRT AUF.DU WIRST DICH WIEDER GUT FÜHLEN!!GANZ SICHER!

aber du musst dir hilfe holen.

alles liebe und ganz schnelle besserung!!!!
juz
farah

Beitrag von farah »

vielen lieben Dank erstmal, dass du dich meiner angenommen hast.

So richtig schlimm geht es mir seit einem Jahr ungefähr. Kurz nach der Geburt hab ich mich auch immer versucht abzukapseln, ich fand mich unansehnlich und hab auch schon mal dem Kleinen die Schuld dafür gegeben. Da hab ich das aber selbst alles auf die Schwangerschaft und die damit verbundenen Änderungen geschoben und mich die letzten 2 Jahre mehr oder weniger durchgemogelt.

Und wie gesagt, jetzt ist es halt so schlimm, dass ich Hilfe von aussen brauche. Nur hat man mir gesagt, für eine PPD ist es zu spät, keine Ahnung, was es dann ist.

Ich hab auch nochmal in der Psychotherapiepraxis angerufen und auf Notfall plädiert, aber da ist nix zu machen, der Termin bleibt der 1. Juni. :(

Wenn ich nicht jeden Tag diesen Schwindel und Herzrasen und Einschlafprobleme und... hätte, hätte ich mir wahrscheinlich keine Gedanken wegen Depressionen gemacht. Ich will nur, dass das aufhört und auch noch möglichst schnell.

Danke fürs drücken. Das tut gut. Mein Mann macht das eher nicht, wenn ich das am dringendsten brauche. :(
selina

Beitrag von selina »

Willkommen Farah,

ich kenne diesen Zustand sehr sehr gut.Der permanente Schwindel und der Glaube es ist was körperliches obwohl man innerlich schon weiss das es psychosomatisch ist....Leider sind Männer nicht immer ganz so mitfühlend.Bei mir musste es erst sehr sehr weit kommen das mein Mann endlich "gehört" hat was los ist.

Wi esieht denn dein Alltag aus?Hast du jemand der dir unter di eArme greift?
mici

Beitrag von mici »

Hallo Farah,

herzlich Willkommen hier im Forum! Du wirst schnell merken, dass Du mit Deinen Ängsten nicht alleine bist!

Du hast zwar recht, der 1. Juni ist noch lange hin, wenn man aber bedenkt, dass man u. U. auch über ein halbes Jahr auf einen Therpieplatz warten muss, ist es doch schon ganz bald, oder? Ich kann aber verstehen, dass Du das Glas momentan eher als halb leer denn als halb voll betrachten möchtest.
Es ist furchtbar schade, dass es Dir schon so lange so schlecht geht. Doch endlich hast Du die wesentlichen Schritte unternommen, damit es Dir bald besser gehen kann, denn das wird es - versprochen!

Dass es für eine PPD quasi zu spät ist, ist so nicht ganz richtig. Bei manchen Frauen stellt sich die "klassische" PPD erst etwa 1,5 Jahre nach der Geburt ein. Doch vorläufig ist es völlig egal, wie es heißt, was Du hast, denn Du spürst es ja selbst am besten. In jedem Fall scheint sich Deine Krise als Folge der Geburt eingestellt zu haben, insofern bist Du hier goldrichtig.

So, was kannst Du alles tun, bis endlich der 1. Juni kommt:

1. Versuche, noch mehr Erstgespräche bei Psychologen zu vereinbaren, damit Du mehrere zur Auswahl hast. Es ist ein bisschen mühsam, das Telefonbuch durchzutelefonieren, aber sollte es Dir bei Deinem Termin am 1. Juni nicht gefallen, dann hast Du immerhin noch Alternativen.
2. Kannst Du Kontakt zu einem Psychiater aufnehmen. Ein Psychiater behandelt die seelischen Leiden in der Regel medikamentös. Manche von ihnen führen auch selbst Psychotherapien durch. Bei einem Psychiater dürfte die Wartezeit nicht so lange dauern und Du kannst Dir eine erste professionelle Einschätzung zu Deinem Zustand von einem Spezialisten holen. Es ist in jedem Fall gut, mehrgleisig zu fahren, wie man so schön sagt.
3. Was machen Deine Schilddrüsenwerte? Klingt vielleicht etwas überraschend für Dich, die Frage, aber ich hab ganz lange unter extremer Schlaflosigkeit gelitten, bis endlich einer der Ärzte eine Schilddrüsen-Überfunktion festgestellt hat (Herzrasen, Schwindel, Zittern, Schwitzen). Also lass das bitte überprüfen. Dafür reicht es nicht, nur den sog. TSH-Wert ermitteln zu lassen, sondern es müssen auch alle anderen Werte (Antikörper, fT3 und fT4 etc.) bestimmt werden!
4. Wie sieht Deine häusliche Belastung aus? Hast Du Unterstützung vom Vater des Kindes, Deinen Eltern, Schwiegereltern? Es ist wichtig, dass Du mit Deinen Kräften haushaltest!

So viel fürs Erste, vielleicht magst Du noch ein bisschen mehr schreiben, damit wir uns noch einen besseren Eindruck machen können!

Lieben Gruß MICI
farah

Beitrag von farah »

Hallo zusammen,

heute ist ein Tag, wo es mir ein bisschen besser geht, endlich mal kein Schwindel!!! Dafür hab ich mich gestern darauf konzentriert, stündlich meine Tabletten zu schlucken. Immerhin ein Anfang. Nur das mit dem Schlafen will noch nicht so recht klappen, nach wie vor machen mir Alpträume zu schaffen und dann liege ich mit Herzrasen stundenlang wach.

Der Kleine war zwar für ein paar Tage bei den Großeltern und ich bin dankbar dafür, dass sie ihn einmal im Monat nehmen. Für mehr reicht es nicht, da sie so weit weg wohnen :( Auch von den anderen Großeltern kann ich keine Hilfe weiter erwarten. Sie wohnen auch weit weg. So bin ich mehr oder weniger auf mich selbst gestellt. Mein Mann sieht das immer noch nicht als Krankheit an. Das macht alles umso schwerer für mich und dann denke ich wirklich, ich schaffe das nicht mehr.

Ich habe schon mehrere Psychologen durchtelefoniert, aber die haben eine noch längere Wartezeit, als die, wo ich den Termin im Juni habe. :cry: Die Schilddrüse hab ich untersuchen lassen, da warte ich noch auf die Laborwerte, ich hoffe, ich erfahre morgen mehr. Manchmal wünschte ich, dass mir jemand endlich eine Diagnose gibt und wenn sie noch so schlimm ist, aber Hauptsache, man kann endlich was dagegen tun. WEnn der Schwindel und die Kopfschmerzen nicht wären, würde ich mich irgendwie versuchen abzulenken, sei es mit Sport etc, aber es geht nicht und dann krieg ich nur zu hören, dass ich nicht will und dass doch alles so einfach ist. :cry: Tut mir leid, dass ich immer so negativ schreibe. Aber Licht hab ich momentan nicht wirklich in meinem Leben.

Farah
Stella

Hallo Farah

Beitrag von Stella »

Ich freue mich sehr, dass du es geschafft hast den Weg ins Forum zu finden.

Hier werden dir die Mädels weitere Unterstützung geben.

Ganz ganz liebe Grüße von mir und bis bald

Stella :-)

Denk dran es wird alles besser!!!!

Wenn du Lust hast zu reden, du weißt ich bin momentan zu Hause.
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