Innere Unruhe und Ängste

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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TKKT

Innere Unruhe und Ängste

Beitrag von TKKT »

Huhu,

momentan hab ich das Gefühl, ich bestehe nur noch aus Ängsten. ich habe ständig Angst vor allem und irgentwie vor nichts, schwer zubeschreiben.

Ich krieg oft von jetzt auf gleich einfach Panikattacken mit Schweißausbrüchen, Herzrasen und das Gefühl zu ersticken. Ich zittere richtig und kann es nicht kontrollieren, selbst wenn ich mir sage, da isdt nichts wovor ich Angst haben müsste.

Dann kommt noch das ständige Gefühl von innerer Unruhe dazu. Ich kann mich auf nichts konzentrieren, hab zu nichts wirklich Lust, kann aber auch nicht einfach nichts tun.

Wird das wieder besser irgentwann. Ich trau mich nicht raus, weil ich Angst habe, ich mag nicht allein sein, weil ich Angst habe, ich kann nicht schlafen, weil ich Angst habe.

Morgen hab ich endlich nen Termin beim Neurologen.

Mein Mann hat inzwischen auch mit seiner Familie gesprochen, was los ist mit mir und sie haben es gut aufgefasst und werden uns unterstützen, wann immer sie können. Mir also die Kinder abnehmen, oder dafür sorgen, dass ich nicht so viel allein bin. 8 Wobei ich da schon wieder Panik kriege, da ich Angst habe, es könnte ihnen zu unordentlich sein, was es aber eigentlich gar nicht sit).

Kennt ihr das???
Micha

An Tanja

Beitrag von Micha »

Liebe Tanja,

das sind die typischen Begleiterscheinungen einder Depression.

Ich hatte vor allem morgens Angst und Panik, wußte nicht wie ich den Tag rumkriege. Ich war schweißgebadet vor lauter Angst.

Dazu kam noch die Unruhe. Ich konnte nicht stillsitzen, rannte von einem Ort zum anderen. Ich war so unruhig, dass ich dachte durchzudrehen. Es war eine Unruhe, ich kann es nur so beschreiben, wie der große Druck vor einer wichtigen Prüfung.

Wenn ich das hier schreibe und zurückdenke ist mir noch immer mulmig.
Du musst unbedingt dem Neurologen deine Gefühle beschreiben. Viel Glück für morgen und liebe Grüsse

Deine Micha

P.S.: Schreib doch mal wie es war
TKKT

Beitrag von TKKT »

ja genauso fühl ich mich, kurz davor durchzudreen.

Ja ich erzähl, was beim Neurologen rauskommt.
Anke
power user
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Beitrag von Anke »

Hallo Tanja,

die (negativen) Gefühle und Empfindungen, die Du beschreibst, hatte ich während meiner Krankheit auch. Zeitweise hatte ich auch das Gefühl, durchzudrehen...
Es ist gut, dass Du "nur" noch bis morgen auf Deinen Arztbesuch warten mußt. Ich weiß, jede Minute ist sehr lang, wenn es einem schlecht geht. Aber, ab morgen gehts Dir mit Sicherheit schon besser. Ich hoffe, dass Dir der Arzt sympathisch ist und Du gut mit ihm sprechen kannst. Versuche auch, ihm alle Deine Ängste und Symptome zu sagen, damit er Deine Lage (noch) besser einschätzen kann (ich habe meinem Hausarzt beim ersten Termin verschwiegen, dass ich Selbstmordgedanken habe; heute würde ich das nicht mehr tun).

Super ist auch, dass die Familie Deines Mannes "eingeweiht" ist. So können sie Dir prima helfen; denn die nächste Zeit fordert viel Kraft und Geduld. Wenn sie über Deine Krankheit Bescheid wissen, können sie Dich auch besser verstehen. Du kannst nichts für Dein jetziges Verhalten! Laß Dir also helfen, von allen Seiten!

Alles Gute und viel Kraft - Du wirst wieder gesund!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
valentina

Beitrag von valentina »

Liebe Tanja
Genau wie du es beschreibst, habe ich es auch erfahren. Eine ständige innere Unruhe. Ich wurde richtig getrieben, aber ich machte eigentlich nichts vernünftiges. Ich konnte mich absolut nicht mehr etnspannen und zum Schluss auch nicht mehr schlafen und essen. Und ich finde es sehr gut, dass du jetzt einen Arzttermin hast . Ich glaube nämlich, wenn ich damals, in diesem Stadium der Krankheit Medikamente genommen hätte, wäre ich nicht so tief weiter abwärts gerutscht. Bei mir kamen nämlich alle Symptome schön nacheindander. Mit Schwindel und dem Gefühl nächstens umzukippen fing es an, dann kam die Unruhe, Rastlosigkeit, Schlafprobleme, sich nicht mehr auf etwas freuen können und erst nach einiger Zeit, wo ich immer noch standhaft (blödsinnig) keine Medis nahm, kamen Panikattacken und dann zu guter letzt meine absolut schlimmsten Feinde, die Zwangsgedanken. Ich denke, die hätte ich mir ersparen können, wenn ich früher gehandelt hätte. Und ich denke auch, wenn ich gar nie solche negativen Zwangsgedanken gehabt hätte, die einen ja total fertig machen und einem das Gefühl geben, durchzudrehen , wäre ich viel früher wieder ganz gesund geworden. Denn wenn du einmal solche Gedanken gehabt hast, kommen die lange Zeit wieder so wie aus dem Unterbewusstsein, das sich daran erinnert. Und dann pfüfst du dich selbst immer wieder und schon bist du wieder unten. Ich schreibe dir das jetzt, weil der Verlauf bei dir, wie du es schreibst, mir sehr bekannt vorkommt, du aber jetzt die Chance hast, wirklich noch rechtzeitig etwas dagegen zu tun. Ich wünsche dir, dass du es schon bald hinter dir hast ! Liebe Grüsse Valentina
power2006

Beitrag von power2006 »

hallo tanja,

oh ja, die angst. ich kriege panik wenn ich alleine zu hause bin. ich verschliesse mich dann regelrecht. wenn ich im wohnzimmer sitze, muss die wohnzimmertür abgeschlossen werden, wenn ich im schalfzimmer bin, die schlafzimmertür und sogar beim duschen habe ich angst überfallen zu werden.

dann habe ich angst vor dem autofahren. seit der geburt meines sohnes tim (5 monate) habe ich grosse probleme mich zu konzentrieren. ich traue mir es einfach nicht mehr zu. der verkehr, die schilder, die fussgänger....das ist mir alles zuviel. habe auch schon einen kleinen unfall gebaut. das hat mich natürlich richtig platt gemacht.

ich habe noch vor vielen anderen sachen richtige angst. aber dann würde ich hier noch morgen sitzen und schreiben. ich bin noch nicht so lange dabei und habe jetzt auch angefangen mir professionelle zu suchen. das ist der richtige weg! auch von mir viel glück für morgen.

liebe grüsse claudia
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