Wie macht ichr das?

Austausch alltäglicher Sorgen oder Freuden

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FrauMahlzahn09

Wie macht ichr das?

Beitrag von FrauMahlzahn09 »

Hallo,

mir ist aufgefallen, dass es bei uns drunter und drüber geht.Mein Tagesablauf ist nicht sehr strukturiert, eher chaotisch, so nach dem Motto, es kommt, wie es kommt.Die ganze Zeit bin ich damit ganz gut gefahren, aber ich merke in Letzter zeit immer mehr wie sehr mich das anstrengend, gerade die Sache mit dem Haushalt, ich putze eigentlich den ganzen Tag und abends kann ich grad wieder von vorne anfangen, meine Tochter geht da oft unter in dem ganzen Putzchaos, und das möchte ich nicht mehr, nur ich bin so ziemlich ratlos, wie ich das anstellen soll, wie ich meiner Tochter gerecht werde aber auch gleichzeitig den Haushalt geschmissen kriege und noch zu guter Letzt auf mich achte.

Deshalb wollte ich mal von euch wissen, wie euer Alltag so aussieht, wie macht ihr das, mit haushalt und Kind? Habt ihr bestimmte Putzzeiten oder wie sieht das aus, über Anregungen wäre ich sehr dankbar.


glg

Frau Mahlzahn
selina

Beitrag von selina »

is bei mir auch so alles geht drunter und drüber ich putze wie ne wilde und wenn ich von der arbeit komme und entspannen will fang ich von vorna an weil meine männer einen saustall gemacht haben!Sollte ich einen weg finden dieses mysteriöse geschehen zu verstehen udn verändern werde ich es dich wissen lassen :wink:
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallöchen,

da kann ich mich nahtlos anschließen. Ich habe zwar Struktur im Tag, ABER: der sch.... Perfektionnismus hat mich im Moment arg in den Klauen. Jeder Brösel regt mich auf, alles muss gerade da stehen, am liebsten hätte ich es steril..... :shock: :shock: :shock: Das nervt mich selber, ich sauge wie blöd, damit im nächsten Augenblick wieder alles in Schutt und Asche liegt - was nicht unnormal wäre, wenn man Kinder hat.

Dann komme ich zeitlich nicht mehr klar weil ich ständig am aufräumen bin (anstatt es mal liegen lassen zu können!!!!), dann werde ich gereitzt, wütend und spinne rum - mein Sohn hat so einiges in den letzten Tagen an schlechter Laune von mir ertragen müssen. So will ich nicht sein, aber ich komm da im Moment nicht richtig raus!

BITTE BITTE UM TIPPS, ODER EIN PAAR WORTEN INS GEWISSEN!!!!

Ich weiß, dass eine aufgeräumte Bude jetzt wirklich nicht das wichtigste im Leben ist, aber im Moment krieg ich das nicht vom Kopf in mein Handeln rein!!! Im Endeffekt schaffe ich mir Sicherheit und das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben mit meinem Aufräumen (kenne ich aus meiner Therapie) - aber warum JETZT??? Ich arbeite jeden Tag an mir, dass das wieder besser wird. Ich bin die Ferien meines Sohnes nicht gewohnt - ist das ein möglicher Grund warum ich plötzlich nach wieder nach Sicherheit und Kontrolle suche? Erkannt habe ich glaub ich schon einiges - aber wie bitte krieg ich da jetzt wieder die Kurve!!! 8) 8) 8)

Liebe Grüße von
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Marika

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smaugerl

Beitrag von smaugerl »

hallo ihr Lieben,

also ich kann mich da bei euch nur anschließen - ich glaub den Putzfimmel haben viele von uns :wink: ich kann mich noch an eine Begebenheit erinnern, mein jüngster war ein paar Tage alt - meine Schwiegermutter putzte bei mir, und meine Bekannte rief gerade an - was ich denn gerade mache - ich sagte das Schwiemu putzen würde und sie meinte, na muss das sein - und ich antwortete, wenn ich schon Chaos im Kopf habe, will ich es wenigsten im Haus ordentlich haben... :roll: werd ich nie vergessen diesen Ausspruch von mir - hat meine damalige Situation so passend beschrieben.. aber zurück zum Thema :wink: ich mach eigentlich immer morgens die Küche und das Wohnzimmer, wenn der Mittlere schon im KIGA ist und der Kleinste noch schläft...
Großputz im oberen Stock sprich in den Schlafräumen und oberen Bad mach ich meistens Sonntag, da hat mein Mann dann Kinderdienst...das dauert dann auch nicht so lange, ca. eine Stunde mit allem Drum und Dran....
die Gartenarbeit mach ich auch immer Vormittag, der Kleinste spielt und wuselt rum im Garten und ich schnippsel das Verblühte aus den Blumen raus...

und ich schau halt drauf, das ich alles gleich wegräume, sprich bei mir gibt es eigentlich nie Stapel von dreckigem Geschirr in der Küche, das macht mich narrisch, nach dem Kochen bzw. Essen wird alles gleich verräumt und gut ist es..

ich fahr ganz gut damit - aber ich bin auch gespannt auf weitere Vorschläge :-) so, und jetzt ruft meine Küche, bin eh schon in Verzug durchs Lesen hier im Forum :-)

schönen Tag wünsch ich uns allen

smaugerl
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

@Marika

Hier spricht dein „Gewissen“.

In einer sterilen Wohnung wird dein Kind krank.

Gib deinem Sohnemann den Sauger in die Hand und dann ist schon mal dein „Bröselproblem“ (halbwegs) beseitigt. Grins.

Sag mal, ist es nicht etwas zu viel Druck, den du dir da gerade selbst aufbaust? Sorry Liebes, aber die Kontrolle über Haus und alles drum herum wieder erlangt zu haben, ist ja schön und gut, aber wenn mal was liegenbleibt und es zb mit dir zu sprechen beginnt ala „bügel mich, saug mich, feg mich , putz mich, besorge mich“, dann lebe ich um einiges lieber in Schutt und Asche, ganz besonders, wenn die Kinder Ferien haben. Es ist doch ganz normal, dass dann alles etwas anders abläuft und unser Leben als Reinigungskraft deutlich an unsere Grenzen stößt.

Meine Balance für die Ferien habe ich über Bord geworfen als wir an der Nordsee waren. Sie treibt da irgendwo rum... .

Ich biete meinen Jungs zwar nicht DIE Freizeitbeschäftigung schlechthin, aber doch um einiges mehr in den Ferien als wenn sie in den Kiga gingen. Da kann alles um mich herum rufen so laut es will. Zum Anderen sind meine Jungs aber in einem Alter, in dem ich sie jetzt tatsächlich in den HH involviere. Egal ob es länger dauert. Irgendwann muss ich ja damit beginnen, denn sonst sitzen sie in 10 Jahren noch auf meiner Couch und brüllen „Mama, Trinken“ (meine Antwort zur Zeit: ja ja ja, Mama trinkt gerad ihren Kaffee). Sie können laufen, sich können fordern, sie können mich beschimpfen, ergo sie können helfen!

Was ich von Euch gelernt habe, ist: je höher die Erwartung an sich selbst ist, je höher man die Latte legt, desto tiefer ist der Absturz, die Wut, der Ärger, wenn es mal nicht so läuft, wie man es sich wünscht. Ich will ja jetzt nicht sagen, dass ihr den Besen (oder was auch immer) singend und pfeifend durch Wohnung schwingen sollt, aber doch ohne solchen Druck, der überhaupt nicht nötigt ist und der einen auch noch zudem ärgerlich und wütend macht.

Auch wenn die Kinder noch klein sind und nicht richtig einbezogen werden können in den HH, so kommen sie dennoch nie zu kurz! Ich bin 24 Stunden für meine Kinder da, was aber noch lange nicht bedeutet, dass ich sie 24 Stunden bespaße oder je bespaßt habe. Küche putzen bedeute Kind auf den Boden, Topf und Kochlöffel gereicht und fertig. Oder Bauklötze, oder Knete, oder was auch immer. Meine Fenster waren sauber, mein Boden wieder dreckig. Was soll´s?

Versucht Euch etwas den Druck zu nehmen.

Es grüßt Euch ganz herzlich
die AmoebeMS
Stefanie H.

Beitrag von Stefanie H. »

Huhu,

also Putzfimmel hab ich keinen mehr. Hatte ich vor der Geburt aber jetzt lass ich lieber das Putzen links liegen und geh mit meiner Lütten raus oder beschäftige mich anders mit ihr.
Kann bei mir aber daran liegen weil meine Mutter so einen richtigen Putzfimmel hat. Jeden Tag putzen und wenn was runtergefallen ist nicht nur die Ecke putzen wo was liegt sondern direkt das ganze Zimmer dazu. Das hat mich immer genervt als ich noch zuhause gewohnt hab. Protestiert hab ich dagegen mit Unordnung in meinem Reich was immer zu Stress geführt hat. ^^
Drum seh ich das gelassener. Staubsaugen jeden Tag, Boden putzen Freitags oder Samstags, Schränke abstauben auch Freitags oder Samstags. Kochen fang ich immer an wenn die Kleine Mittagsschlaf macht dann hab ich genug Ruhe und Zeit dafür. Spielzeug wegräumen halt ein paarmal am Tag, aber da hilft die Kleine immer kräftig mit wenn sie sieht das ich anfange. Abspülen brauch ich nicht hab da meine Spülmaschine für. Die wird abends eingeräumt das sie über Nacht läuft und morgens mit der Kleinen ausgeräumt. Einkaufen fahren wir Freitags zusammen. Müll macht mein Männe.
Alles andere was noch vergessen wurd wird zwischendurch oder am WE gemacht wenn mein Mann sich mit der Kleinen beschäftigen kann.

Am Anfang als die Kleine auf der Welt war wollte ich auch alles perfekt machen Mutter und Hausfrau sein. Hat aber nicht funktioniert da sie immer Hunger hatte und drum ich jede anderthalb Stunde angelegt werden musste zum Stillen. Da sah es hier aus wie Kraut und Rüben. Wenn mein Mann nicht gewesen wär wären wir im Chaos versunken. Das hat mich damals auch noch zusätzlich runtergezogen weil ich mich nutzlos gefühlt hab. Drei Sätze aus der Zeit von meinem Schatz werde ich da nicht vergessen: "Du bist nicht nutzlos, du bist den ganzen Tag für die Kleine da, die braucht dich mehr als der Haushalt dich braucht. Du bist eine gute Mama und das ist im Moment das Wichtigste. Wenn sie grösser ist spielt sich alles wieder ein und solang mach ich das."
Das hab ich mir dann zu Herzen genommen und alles lockerer gesehen.
Einen Tag klappts halt mit Haushalt am anderen halt nicht. Was liegen bleibt mach ich halt am nächsten Tag, was solls.
Früher wollt ich alles perfekt machen und haben heute ist mir das egal.
Einzige wichtige für mich ist das ich für die Kleine da bin und für meinen Mann.

Das klappt bisher ganz gut und hier siehts auch nicht mehr aus wie bei Hempels unterm Sofa. Vielleicht brauchts einfach nur was mehr Gelassenheit. :)

LG
Steffi
mici

Beitrag von mici »

Hallo,

also bei uns läuft es folgendermaßen:

Kind hilft bei:

1. Wäsche verräumen. Ich sitz auf dem Boden und leg die Wäsche zusammen, Kind verräumt ("Bring die Socken in Papas Schrank" etc.) Vorteil: Ich kann mal sitzen, Kind ist beschäftigt

2. Geschirrspüler ausräumen. Kind steht auf der Geschirrspülertür, reicht mir die einzelnen Gegenstände an und sagt dazu "bitte", "bitte", "bitte".

3. Aufräumen. Kind sucht alle Puppensachen in der Whg. zusammen und bringt sie mir. Dann alle Legoteile. Findet dabei Stifte und malt. Ich räume dabei weiter auf.

4. Altglas und Altpapier. Kind räumt Papier und Flaschen in die entsprechenden Tüten.

5. Fenster putzen (Balkontür). Kind kriegt Putzlappen und Wasser in Sprühflasche und "hilft" mir.

Grundsätzlich bin ich auch davon abgekommen, die Whg immer blitzblank haben zu müssen. Das hat allerdings Konsequenzen insofern, als ich z.B. keinen unangemeldeten Besuch mehr reinlasse. Denn unangenehm ist es mir schon noch vor anderen, wenn das Bad oder die Küche nicht gemacht sind. Nur mir selbst gegenüber hab ich das zum Glück ablegen können.

Saugen muss man mit Kinder ja wirklich täglich, eigentlich. ABER: Es gibt auch Besen, das hatte ich aus dem Blick verloren. Damit geht es manchmal schneller, weil man nicht erst mühsam den Sauger aus dem Schrank holen muss. Vorteil beim Saugen: Kind flüchtet ins Kinderzimmer. Vorteil vom Fegen: Kind hat eigenen Handfeger und Besen und fegt kräftig mit.

Ich habe für mich festgestellt, dass ich mich besonders unwohl fühle, wenn das Bad nicht gemacht ist. Deswegen habe ich mir vorgenommen, das Bad JEDEN TAG ein bisschen zu putzen. Also an einem Tag die Wanne nach dem Duschen, am nächsten nur das Klo, am dritten nur das Waschbecken und zwischendurch mal die Flusen, Fussel und Haare mit einem Stück Klopapier aufheben, das reicht auch mal. Damit ist das Bad eigentlich immer so sauber, dass man jederzeit Gäste drauflassen könnte, es erfordert aber keinen so großen Angang mehr, weil man es "komplett" schrubben müsste.

Dann hab ich noch gemerkt, dass mich Unordnung fast mehr stört als Schmutz, weswegen ich mich ein bisschen selber austrickse und einfach ALLES was stört in großen IKEA-Boxen einsammel und erstmal im Schlafzimmer verstaue. So ist zackzack die Whg auf Vordermann gebracht und den Dingen in der Kiste widme ich mich, wenn wirklich mal Ruhe einkehrt. Meistens kann dann eh die Hälfte davon weg, so dass es im nachhinein betrachtet gut war, dass ich nicht für jeden Gegenstand erst mühsam einen Platz gesucht habe.

Überhaupt: Weniger ist mehr: Das ist ja klar, aber ich bemühe mich wirklich konsequent darum, erst gar nicht so viele Dinge mit nach Hause zu schleppen, die schließlich einen Platz beanspruchen könnten.

Als ich noch kein Kind hatte, sah meine Whg manchmal so aus, als wäre ich kurz davor, sie zu räumen, weil ich einfach kaum Dinge sichtbar in der Whg hatte. Ich hatte damals die Maxime, einfach nur so viele Dinge zu besitzen, die auch in Schubladen und Schränke zu verstauen waren. Davon bin ich etwas abgekommen, aber ich versuche die Tendenz beizubehalten.

Gruß,
MICI
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo zusammen,

was jetzt schon auffällt: Jede hat so ihre eigenen Tricks, den Haushalt zu schmeißen. Einiges davon finde ich auch ehrlich gute Ideen.
Ich bin sehr unordentlich und ärgere mich auch oft darüber, putzen tue ich eher nur das Nötigste.

Die Kernfrage hat doch aber vor allem Marika formuliert: Warum streßt es uns mal mehr und mal weniger, wenn alles nicht picobello ist? Warum müssen wir uns an manchen Tagen so sehr dazu aufraffen, obwohl es meist nicht sooo viel ist? Mir hilft ja da immer ganz klar zu planen, wann ich was mache. Dieses Plan sollte realistisch sein, also gut ohne Streß zu schaffen.

Marika, da steht dann z.B. drauf: Saugen Mo, Mi und Fr. Di+Do Bad, Küche immer nach dem Mittag und und und. Wenn das gemacht ist, dann aber auch bitte sein lassen und freuen, daß alles gemacht ist.

Das nimmt so ein bißchen den Druck à la: "Ich könnte ja noch..."
Deinen Sohn kannst Du da auch mit einbinden. Er kann z.B. Mittwoch versuchen zu saugen, dann hast Du schneller Zeit für ihn.

Mich haben die freien Tage mit meinem Sohn übrigens auch gestreßt, es ist eben anstrengend, immer so ein bißchen auf Abruf zu sein.

Dann solltet ihr überlegen, was es Euch gibt, wenn alles sauber ist. Ist es wirklich eine Genugtuung, irgendwie einiges unter Kontrolle zu haben? Fühlt ihr Euch dann einfach wohler?

Dann noch die Frage, was Euch daran streßt, dem Putzdrang nachzugeben?Ist es die Zeit, die dabei drauf geht? Dann überlegt ganz konkret, was Ihr in diesen z.B. 45 gewonnenen Minuten machen würdet, wenn Ihr nicht putzt. Also: Einen Kaffee und lesen oder ein Telefonat oder Mensch-ärgere-Dich-nicht mit dem Sohn. Was ist dann wichtiger? An manchen Tagen ist es eben doch das Putzen, dann muß das o.k. sein, an manchen sind es eben die anderen Aktivitäten.

Ich hoffe, Ihr könnt mit dem doch recht abstrakten Beitrag was anfangen.

Grüße von Leuchtkäfer
mici

Beitrag von mici »

Ich hoffe, Ihr könnt mit dem doch recht abstrakten Beitrag was anfangen.
Abstrakt?!!! Leuchti, da hab ich hier schon ganz andere Beiträge gelesen :lol: :lol: :lol: :oops:

Ich fand Deinen Beitrag super konkret, danke dafür!!
AmoebeMS

Beitrag von AmoebeMS »

Guten Abend zusammen,

@Leuchti,

ich finde deinen Beitrag auch sehr schön, aber ich persönlich mag mein "Chaos" und würde mich persönlich mit einer solchen Planung sehr unter Druck setzen. Wäre wirklich so, denn ich würde mit dem Gedanken an die Sache gehen, deine genannten to-do-Dinge auch wirklich an diesen Tagen erledigen zu müssen. Kling blöd, ist aber so. Das würde ich alles gar nicht schaffen, weil mir dieser oder jener Termin dazwischenfunkt oder ich am Dienstag, an dem das Bad ansteht, ich lieber meine Nägel machen lasse, zum Friseur fahre oder den ganzen Tag mit den Jungs im Freizeitpark bin oder eine Freundin besuche. Hm. Das Bad bleibt dreckig und ich habe ein schlechtes Gewissen. Aber dennoch kann diesen Plan natürlich jeder verfolgen, der mit seiner eigenen Strukur nicht mehr im Reinen ist. Einfach versuchen! Trotzdem biiebt für mich der Satz: macht Euch keinen Druck dabei.

@Mici

Dein Bericht über deine Hausarbeit mit Eurer Tochter hätte damals von mir stammen können. Ich habe es auch so gehandhabt, nämlich die Jungs irgendwie involviert, egal ob dann eine andere "Baustelle" entstand. Aber etwas habe ich aus meiner Art des Perfekt-sein-wollens auch gelernt: ich schaute bei Besuchen bei anderen in alle Ecken. Himmel, die hatten tatsächlich auch Staub auf den Regalen! Gibt´s nicht, oder? Ha! Habe ich mich geekelt vor einem etwas verschmutzem Waschbecken? Oder einer Couch mit Fingerspuren?

Mici, ich bin jemand der gerne unangekündet vor der Tür steht. Ich klingle und dann macht man mir auf oder auch nicht. Scham hin oder her. Ich sage doch niemanden "hast du aber Staub auf dem Fernseher" (scheiss Gerät zum Putzen übrigens). Aber was das Bad angeht, so bin auch penibel, denn die Bakterien sind zwar sowieso am Meisten in unseren Mündern, doch mehr davon muss man am Körper nicht unbedingt haben.

Mici, du hast also verdammtes Glück, dass ich deine Adresse nicht kenne und nicht Sturm bei dir schellen kann. Klingelmännchen hat Amoebe schon immer gerne gemacht. :roll:

Und die Kernfrage muss jede für sich selbst beantworten: ist alles sauber? Habe ich an alles gedacht? Ist jeder Brösel weg? Ist es den Ärger wert? Egal. Es ist eigentlich nur wichtig, dass man irgendwann merkt, wann man es "übertreibt" und Wut, Ärger, Verbitterung, etc. hinzukommen. Das muss nicht sein. Nirgends.

Eine andere Kernfrage stelle ich mal in die Runde, die zwangsläufig hier auftaucht: gibt es eine bestimmte Zeitvorgabe, die man am Tag einhalten muss, was das Beschäftigen mit den Kindern angeht? Eine Stunde, eine halbe, zwei oder gar vier? Muss man ein ganzes Buch vorlesen? Wieviele Seiten? Ein Gesellschaftsspiel? Wieviele Runden? Man will doch dem Kind gerecht werden, oder?

Aber man vergisst oft, dass man den Kindern auch gerecht wird, wenn man sie in den HH einbindet. Egal welches Alter sie haben und sie nur mit einem Büchlein in der Hand bestückt der Mutter zuschauen, wenn diese eine Leiter erklimmt und die Fenster putzt. Und sie ggf. das Spaghettinudelglas ausleeren und zerkleinern. Die Kinder, nicht die Mütter. Das ergibt zwar erneute Arbeit, aber die besten Bilder. Also her mit den Fotos.

LG AmoebeMS

P.S. Würde gerne ein Bild einstellen, aber ich bin 100 km von meinem Home-Rechner entfernt.

P.P.S. Frau Mahlzahn, sagst du auch noch was zu deinem Thread? Immerhin hast du ihn ja aufgemachr? Irgendwelche Schlüsse??? :wink:
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo ihr Lieben!

Da sind ja sehr viele tolle Antworten kommen. Und ich konnte so einiges für mich rausholen und vieles hat mich zum Nachdenken gebracht - Danke dafür.

Die Frage von Leuchti: Was nervt dich, wenn du putzen mußt?War für mich sehr wichtig: Ich erkenne jetzt, dass ich es so empfinde, als würde MEINE (WERTVOLLE) ARBEIT, mit Füssen getreten, also zunichte gemacht. Dann kommt das Gefühl "das ist alles umsonst, keiner schätzt, was ich hier mache". Dann sicher auch, dass ich meinen Sohn noch zu wenig einbeziehe, weil es mir zu mühsam ist, er aber durchaus oft gerne helfen würde. Staubsauen tut er bereits gerne. Ich werde ihn also SEINE Bröselei ab jetzt auch selber aufsaugen lassen - sein Dreck - seine Arbeit - immerhin ist er schon über 5!!! So habe ich glaub ich nicht mehr sooo das Gefühl - "immer muss ich den Dreck der anderen wegmachen". Ich denke ja oft, nur ich mache es richtig korrekt - also perfekt - ja, der gemeine Perfektionismus! :x

Das nächste - die Kontrollsucht - war immer schon ein großer Faktor bei mir, besoners als ich die PPD noch stark war und die ZG. Ein Stück weit ist das momentane extreme Aufräumen eine Suche nach eben Sicherheit und Kontrolle. Da werde ich dann noch mehr in mich gehen.... :wink:

Auch den "Plan" jeden Tag nur etwas zu machen und nicht jeden Tag alles, werde ich mir zu Herzen nehmen. Hier stehen mir ganz klar meine viel zu hohen Anspürche im Weg (Danke Amoebe), die wiederrum extremen Druck machen.

Ach mei, eigentlich hätte ich das alles mal gelernt und hier selber schon 100x "gepredigt" - also mein Kopf wüßte das alles theoretsich. Jetzt muss ich "nur" noch wieder danach handeln. Denn was ich tue ist zuviel, sagen alle um mich rum, nur ich sehe es nicht (oder will es nicht sehen!?)

Ich bin euch jedenfalls sehr, sehr dankbar für eure Antworten, denn oft muss man vieles das man zwar wüßte, nochmal aus anderen Mündern hören, damit man wieder zu einem normalen Alltag zurück kehren kann.

Liebe Dank euch allen und viele liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
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mici

Beitrag von mici »

Amoebe schrieb:
P.P.S. Frau Mahlzahn, sagst du auch noch was zu deinem Thread? Immerhin hast du ihn ja aufgemachr? Irgendwelche Schlüsse??? Wink
:lol: :lol: :lol: Der war gut! *aufschenkelklopf*

Marika schrieb:
Warum streßt es uns mal mehr und mal weniger, wenn alles nicht picobello ist?
Also, das ist bei mir ganz einfach: Es geht bei mir längst nicht mehr um picobello! Das ist eine Kategorie, die für meinen Haushalt mehr als fehl am Platze ist! Es ist doch einfach so, dass die Zeit, die man für sich hat, seit Geburt unendlich knapp geworden ist. Man ist fast immer mit den Kids zusammen und wenn nicht, dann beseitigt man ihr Chaos und ihren Dreck! Dadurch wird die Zeit, die man zur Verfügung hat, noch knapper! Und dann kommt dazu, dass man in der Zeit, in der man mit den Kindern zusammen ist, einfach nicht die Dinge nebenbei schafft, die zwingend zu machen wären. Z.B. eine Tasche auzuräumen mit nassem Schwimmzeug, Lebensmittelresten und einer vollen Windel :evil: Mal ehrlich, wenn ich mich der Tasche widmen will, dann steht meine Tochter schon mit einem Buch in der Hand vor mir und zieht mich zu sich auf die Couch. Ein, zwei Tage geht das gut, aber dann.... Dann ist die Wohnung derartig unordentlich, dass ich, liebe AMOEBE, einfach deshalb keinen mehr reinlasse, weil derjenige keinen Fuß vor den nächsten setzen kann. Um Staub auf dem Fernseher oder in den Regalen geht es leider schon lange nicht mehr... Was mich noch so sehr daran nervt, wenn in der Wohnung Chaos herrscht, ist, dass es auch noch mehr Zeit braucht, bis man seine sieben Sachen, die man nun mal zwingend braucht, wiedergefunden hat! Schlüssel, Handy, Portemonaie, die eigenen Schuhe, Kinderschuhe, Tasche, Windel und ab die Post! In der Zeit, in der ich die Dinge suche, hätte ich die Whg schon dreimal durchgesaugt. Und ich such ja nicht nur diese sieben Sachen, sondern auch noch die sieben Sachen meines Mannes etc.... Das nervt mich am meisten, am Chaos in der Whg, dass man nichts mehr findet!

Leuchti schrieb:
Dann noch die Frage, was Euch daran streßt, dem Putzdrang nachzugeben?Ist es die Zeit, die dabei drauf geht? Dann überlegt ganz konkret, was Ihr in diesen z.B. 45 gewonnenen Minuten machen würdet, wenn Ihr nicht putzt. Also: Einen Kaffee und lesen oder ein Telefonat oder Mensch-ärgere-Dich-nicht mit dem Sohn. Was ist dann wichtiger?
Dazu fällt mir nur ein, dass ich z.B. nichts Angenehmes für mich tun kann und mag (z.B. Buch lesen), wenn es in der Whg wirklich unordentlich ist. Ich muss erst aufräumen und saugen, bevor ich mich überhaupt hinsetzen kann zum Lesen. Das geht mir auch mit dem Lernen für die Uni so: Ich muss immer erst meinen Schreibtisch in Ordnung bringen und auch die "Ablage" gemacht haben, also Schriftverkehr erledigt haben, bevor ich mich auf meine Sachen konzentrieren kann. Oder ich muss sie aus meinem Blickfeld verbannen. Das funktioniert auch.

Gruß, MICI
FrauMahlzahn09

Beitrag von FrauMahlzahn09 »

Hallo,

@AmoebeMS,
Ruhig Blut! :wink: Ihr seid immer alle so schnell mit dem antworten, da komm ich nicht hinterher.


Also, ich habe bestimmt keinen Putzfimmel, aber eine gewisse Ordnung brauche ich einfach um mich wohlzufühlen.Aber was mich am meisten stört, sind die schönen Verzierungen meiner Tochter an den Wänden, wir könnten eigentlich jede Woche streichen.Oh, da krieg ich die Krise, wenn ich das seh, da kann die Wohnung noch so blitzen, mir kommt es dann trotzdem so vor, als wenn es dreckig wär.Ich versuche schon drauf zu achten, dass sie hauptsächlich am Tisch isst, aber wie das so ist in der Praxis sieht es oft anders aus.

So, das war erst mal mein Statement für heute, ich weiß nicht gerade lang und ausführlich, aber Fortsetzung folgt.


lg Frau Mahlzahn
selina

Beitrag von selina »

Oh, da krieg ich die Krise, wenn ich das seh, da kann die Wohnung noch so blitzen, mir kommt es dann trotzdem so vor, als wenn es dreckig wär.Ich versuche schon drauf zu achten, dass sie hauptsächlich am Tisch isst, aber wie das so ist in der Praxis sieht es oft anders aus.
Ich dachte schon ich wäre die einzige die hier bekloppt ist :lol:
Bestimmt haben wir eine Putz Psychose und sehen Dreck der nicht da ist :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
mici

Beitrag von mici »

Es gibt im Baummarkt so wundervolle tapetenartige Folien, die man über die ersten zwei Meter oberhalb des Küchenfußbodens auf die eigentliche Tapete draufkleben kann. Damit werden die Wände dann abwischbar, cool, ne? Wünsch ich mir zu Weihnachten vom Christkind!
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