Hallo,
mir ist aufgefallen das ich immer unsicher werde im umgang mit meiner Tochter in der Öffentlichkeit.
Ich habe ständig das Gefühl, das andere Mütter mich anstarren und denken ich wär asozial, und das belastet mich.
Neulich war ich mit meiner Tochter im Schwimmbad, sie wollte unbedingt noch mal ins Wasser, obwohl sie schon Einbisschen blaue Lippen hatte, ich hab halt dann nachgegeben, weil wir eh nicht mehr so lang bleiben wollten.Wir also ins Babybecken, da waren noch eine Horde anderer Mütter, nach fünf Minuten fing meine Maus an zu zittern, ich wollte sie noch schnell zwei Mal rutschen lassen und dann mit ihr raus gehen, auf einmal meinte eine Mutter "och, du arme kleine Maus, musst so frieren"alle Mütter um mich herum haben mich angestarrt, ich wär am liebsten heulend weggerannt.Ich habe es dann bei dem einen Mal rutschen belassen und bin sofort geflüchtet.
Mag sein das man auf solch blöde Kommentare nichts geben soll, aber ich bin so verletzlich geworden, mich macht so was immer gleich fertig.
Geht es noch jemanden so, seit ihr auch so unsicher geworden durch die PPD?Und wie geht ihr damit um?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen!
glg Frau Mahlzahn
Unsicher!
Moderator: Moderatoren
Hallo ihr beiden,
ich kenne das ganz genau. In der schlimmsten Zeit habe ich gedacht, die anderen Mütter können in meinen Kopf gucken, sehen dort die Depression, verurteilen mich deswegen und wollen mir das Kind wegnehmen. Ich wußte, daß es sowas wie Gedankenlesen nicht gibt, aber trotzdem.
Davor wegzulaufen, ist die falsche Strategie, ganz ehrlich. Es verstärkt den Teufelskreis aus ANgst, Unsischerheit und Unwohlsein noch.
Ihr müßt Euch dem stellen, auch wenn es schwer fällt und manchmal scheinbar unmenschliche Kräft erfordert.
Denkt Euch vorher eine Strategie aus, die ihr dann versucht, umzusetzen. Ich mußte z.B. als Übung mit meinem Kind in eine gut besuchte Eisdiele neben einem SPielplatz gehen. Puh! Die ersten Male dachte ich, ich kann das nicht aushalten. Ich habe Atemübungen gemacht, um ruhig zu werden und habe versucht, mich einen Schritt neben mich zu stellen und genau zu beschreiben, was ich sehe.
Also: Eine braunhaarige Frau, die einen Kinderwagen mit einem ca. 8 Monate altem Kind hat. Sie kauft sich ein Eis, da fängt das Kind an zu schreien. Sie redet ruhig mit ihm und schiebt den Kinderwagen hin und her. Das Kind hört nicht auf zu schreien. Da will die Mutter ihr den Schnuller geben. Das hilft so zwei Minuten. Dann weint das Baby wieder. Die Mutter steht auf, redet weiter mit dem Kind und schiebt weiter.
So, nun die Bewertung, wenn ich mich so von außen betrachtet habe: Ach, die Arme, nicht mal eine Eis kann sie in Ruhe essen. Na ja, heute ist schönes Wetter, dann dreht sie eben noch eine Runde, so ist das eben mit Säuglingen. KEIN WORT VON DEPRESSION oder so.
Das Ganz können wir auch mal für Deine Geschichte machen, Frau Mahlzahn:
Also, eine Frau ist mit ihrer Tochter schwimmen. Die beiden haben offensichtlich Spaß. Die Kleine will und will nicht aus dem Wasser. Sie zittert schon vor Kälte, die Mutter läßt sie weiterspielen. Die Kleine will weiterrutschen.
So, nun DEINE Bewertung, nicht die der anderen: Was für eine doofe Situation. Es gibt bestimmt Geschrei, wenn ich sie jetzt nicht rutschen lasse, dabei ist ihr doch schon so kalt. Kindern ist das eben egal. Na gut, zweimal noch. Man, das macht ihr aber Spaß. Schön, daß ich trotz der Depression ein paar so schöne Stunden mit meiner Tochter verbringen kann und mir zutraue, ganz alleine mit ihr ins Schwimmbad zu gehen. Jetzt quatscht mich da eine von der Seite an. Klar sehe ich, daß meine Tochter friert. Na und, das Rutschen findet sie trotzdem toll. Gleich ziehe ich sie eh an, dann ist sie wieder warm, was geht die das an.
Und solche Gespräche und NORMALEN Bewertungen üben, üben, üben. Echt! Ich habe tausende von gedanklichen Selbstgesprächen geführt, um mich mit Kind noch Einkaufen zu trauen, aber es wird besser.
Ganz, ganz sicher.
Grüße von Leuchtkäfer
Das kann nämlich keiner wissen oder uns ansehen.
Ihr müßt das üben, immer und immer wieder. Ich habe monatelang Herzrasen bekommen, wenn ich nur das Geschrei vom Spielplatz gehört habe, da war mein Kleiner noch gar nicht im Spielplatzalter. Wenn Ihr Euch von der Unsicherheit leiten laßt, wird es immer schlimmer.
ich kenne das ganz genau. In der schlimmsten Zeit habe ich gedacht, die anderen Mütter können in meinen Kopf gucken, sehen dort die Depression, verurteilen mich deswegen und wollen mir das Kind wegnehmen. Ich wußte, daß es sowas wie Gedankenlesen nicht gibt, aber trotzdem.
Davor wegzulaufen, ist die falsche Strategie, ganz ehrlich. Es verstärkt den Teufelskreis aus ANgst, Unsischerheit und Unwohlsein noch.
Ihr müßt Euch dem stellen, auch wenn es schwer fällt und manchmal scheinbar unmenschliche Kräft erfordert.
Denkt Euch vorher eine Strategie aus, die ihr dann versucht, umzusetzen. Ich mußte z.B. als Übung mit meinem Kind in eine gut besuchte Eisdiele neben einem SPielplatz gehen. Puh! Die ersten Male dachte ich, ich kann das nicht aushalten. Ich habe Atemübungen gemacht, um ruhig zu werden und habe versucht, mich einen Schritt neben mich zu stellen und genau zu beschreiben, was ich sehe.
Also: Eine braunhaarige Frau, die einen Kinderwagen mit einem ca. 8 Monate altem Kind hat. Sie kauft sich ein Eis, da fängt das Kind an zu schreien. Sie redet ruhig mit ihm und schiebt den Kinderwagen hin und her. Das Kind hört nicht auf zu schreien. Da will die Mutter ihr den Schnuller geben. Das hilft so zwei Minuten. Dann weint das Baby wieder. Die Mutter steht auf, redet weiter mit dem Kind und schiebt weiter.
So, nun die Bewertung, wenn ich mich so von außen betrachtet habe: Ach, die Arme, nicht mal eine Eis kann sie in Ruhe essen. Na ja, heute ist schönes Wetter, dann dreht sie eben noch eine Runde, so ist das eben mit Säuglingen. KEIN WORT VON DEPRESSION oder so.
Das Ganz können wir auch mal für Deine Geschichte machen, Frau Mahlzahn:
Also, eine Frau ist mit ihrer Tochter schwimmen. Die beiden haben offensichtlich Spaß. Die Kleine will und will nicht aus dem Wasser. Sie zittert schon vor Kälte, die Mutter läßt sie weiterspielen. Die Kleine will weiterrutschen.
So, nun DEINE Bewertung, nicht die der anderen: Was für eine doofe Situation. Es gibt bestimmt Geschrei, wenn ich sie jetzt nicht rutschen lasse, dabei ist ihr doch schon so kalt. Kindern ist das eben egal. Na gut, zweimal noch. Man, das macht ihr aber Spaß. Schön, daß ich trotz der Depression ein paar so schöne Stunden mit meiner Tochter verbringen kann und mir zutraue, ganz alleine mit ihr ins Schwimmbad zu gehen. Jetzt quatscht mich da eine von der Seite an. Klar sehe ich, daß meine Tochter friert. Na und, das Rutschen findet sie trotzdem toll. Gleich ziehe ich sie eh an, dann ist sie wieder warm, was geht die das an.
Und solche Gespräche und NORMALEN Bewertungen üben, üben, üben. Echt! Ich habe tausende von gedanklichen Selbstgesprächen geführt, um mich mit Kind noch Einkaufen zu trauen, aber es wird besser.
Ganz, ganz sicher.
Grüße von Leuchtkäfer
Das kann nämlich keiner wissen oder uns ansehen.
Ihr müßt das üben, immer und immer wieder. Ich habe monatelang Herzrasen bekommen, wenn ich nur das Geschrei vom Spielplatz gehört habe, da war mein Kleiner noch gar nicht im Spielplatzalter. Wenn Ihr Euch von der Unsicherheit leiten laßt, wird es immer schlimmer.