Mein Name ist Dany und ich komme aus Moers bei Duisburg. (kennt ja jetzt leider fast jeder

Ich bin 27 und hab am 15.09.2009 nach einer turbolenten Schwangerschaft eine kleine Tochter geboren.
Meine Schwangerschaft war turbolent weil ich Multiple Sklerose habe und keiner richtig wusste damit umzughehen. Das hiess für mich eine "lustige" Fahrt im Karusell des Ärzte-Wahnsinns.
Meine Tochter wurde unzählige Male per Ultraschall untersucht und jedesmal wurde eine andere "kleine" Sache gefunden. Erst eine Zyste im Kopf, dann war die grösse des Kopfes zu gross für den Körper, dann war das Baby zu klein im allgemeinen
Dann bekamm ich Bluthochdruck und jeder redete von Gestose. Lange Rede kurzer Sinn in der 38 Woche nach 3 Wochen Krankenhausaufenthalt und einer eingeleiteten Geburt kam meine Tochter nach 5 Tagen wehen mit 2580g und 46 cm kerngesund auf die Welt.
Und das Elend mit mir nahm seinen Lauf.. nach 3 Tagen wurden wir hoppla hopp aus dem Krankenhaus entlassen und ich war am Ende.
Der erste Tag nach der Geburt war noch oke.Doch schon im Krankenhaus wurde ich nervöser. Dann endlich zuhause war es totaler Horror. Ich hab nur geweint und wusste gar nichts mehr.. die Wohnung war das reinste Chaos, nichts was angefangen wurde, wurde richtig zuende gebracht, ich konnte kaum schlafen und das alles obwohl mein Baby so lieb war.
Dann kamen Sie - die Zwangsgedanken
Aufgrund meiner Vorgeschichte mit der MS bin ich leider gewohnt vieles im Netz nachzulesen und habe das dann bei dieser Geschichte auch getan und kam schnell auf diese tolle Seite und mir wurde klar, irgendwas stimmt hier nicht.
Gott sei Dank bin ich so gestrickt, dass ich nichts mit mir alleine ausmachen kann was mich belastet. Also erzählte ich allen von meinem Leid - meinem Mann, meiner Hebamme, meinem Frauenarzt etc.
Mein Mann und meine Hebamme waren toll.
Und über kleine Umwege kam ich dann endlich nach 2 Wochen zermürben, klein wie ein Krümel in der LWL Klinik Herten bei Dr. Turmes und Dr. Wolff und dem tollen Muki Team an.
Ich blieb dort 8 Wochen und es war das beste was mir und meiner Tochter passieren konnte.
Ein Start ins Mutter sein, mit dem ich mich vorher aus Angst nie beschäftigt hatte. Aus Angst wenn ich mich zu sehr darauf vorbereite, dann geht noch irgendwas total schief.
Angst die kannte ich ja bereits auch aus Tagen vor der Schwangerschaft, Kontrollsucht ok die kannte ich auch (Türen zu - Herd aus (X male) - Einbrecher unterm Bett etc etc) aber Zwangsgedanken.. das war mir in diesem Ausmaße neu. Ich war geschockt von mir. Ich wollte alles tun damit diese Gedankenscheisse (sorry) endlich aufhört.
Im Nachhinein weiss ich nun, dass ich schon immer mit Zwangsgedanken und Zwangshandlungen zutun hatte ..bzw. seit meiner Pupertät aber erst durch meine Tochter und diese schrecklichen Bilder wurde alles erst mal ans Licht gespült. Ein Eisberg dessen Spitze zwar sichtbar war der Rest aber Quadratkilometer weit unter Wasser wuchs.
Nach dem Aufenthalt in der Klinik kam eine relativ gute Zeit mit Höhen und Tiefen, die letzten Wochen waren sogar sehr gut zumindest was die schrecklichen Aggressiven Gedanken betraff, doch dann aufeinmal vor ein paar Tagen ging es wieder los.. und jetzt steck ich wider mitten drin und versuche nicht unterzugehen.
Was bin ich nur für ein Monster ? Was wenn ich irgendwann mal etwas tue von dem was ich denke - damit es endlich ein Ende hat ?
Wieso kann ich aus jeder - wirklich jeder- stinknormalen Sache einen brutalen Gedanken machen.
Liebe ich mein Kind überhaupt ? Was fühle ich für mein Kind.. usw.
Noch viel zutun für mich und ich hoffe Ihr könnt mir ein bisschen helfen.
Ich würde gerne mit anderen Zwänglern in Kontakt treten und wissen wie Eure Gedanken so aussehen ? Vllt. ja sogar jemand aus der Nähe?
Ich kenne nämlich leider nicht viele andere Mamis.
Liebe Grüße und man liest sich
Dany und Ihre Tochter Sophie
(die jetzt schon wieder ein schlechtes Gewissen hat und sich fragt was Sie für eine Mutter ist wenn Sie erst am Schluss den Namen Ihrer Tochter erwähnt *seufz*)