Gebrannte Seele

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creme_brulee

Gebrannte Seele

Beitrag von creme_brulee »

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Zuletzt geändert von creme_brulee am 28:02:2011 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
mici

Beitrag von mici »

Guten Morgen, creme_brulee *lecker*!

Das Stillen ist ein Mythos, ich kann verstehen, dass es aus Deiner persönlichen Situation heraus unendlich traurig ist, dass Du nicht stillen kannst! Aber: Das schmälert nicht all die Möglichkeiten, Deinem Kind all das Gute zukommen zu lassen, was Du Dir vorgenommen hast!
Das Stillen wird überschätzt, es gibt hier im Forum sehr, sehr viele Beiträge, die sich mit dieser Frage beschäftigen! Deswegen sei ganz beruhigt, wenn ich Dir sage, dass das Nicht-Stillen nicht den Wert Eurer einzigartigen Mutter-Kind-Beziehung schmälert!
Für den Zuschlag zum Haus drücke ich beide Daumen und heiße Dich ansonsten hier im Forum herzlich Willkommen!

Lieben Gruß, MICI
Genueva

Beitrag von Genueva »

Hallo Creme-Brulee,

Kopf hoch, das Stillen wird wirklich überschätzt. Gut wenns klappt, auch gut wenn nicht... Hauptsache ist, dein Kind bekommt zu Essen und deine Körperliche Nähe. Wie, ist doch egal.

Aber das wichtigste: du bist nicht alleine, weder was die Flasche angeht, noch die tiefe Traurigkeit. Mir hilft das auch, das es anderen so geht. Das sagt mir, daß ich doch nicht so abnormal bin, wie ich mich fühle. Ich glaube, Männer ticken da anders.

Also, herzlich willkommen und fühl dich gedrückt. :wink:
nic

Beitrag von nic »

Herzlich willkommen Du!

Magst Du Creme brulee so gern oder die Amelie?

Mein kleiner Sohn ist jetzt genau 3 Monate alt und nach vielen gescheiterten Versuchen habe ich vor 6 Wochen das Stillen aufgegeben.

Mich das auch sehr traurig gemacht, vor allem weil es nach 2 sectiones endlich meine Wunsch-Spontan-Geburt war und ich dachte alles müsste ja jetzt perfekt sein.

Und ich glaube, dass ganz viele Frauen hier im Forum daran scheiterten.
An diesem Mythos Mutter. An der Vorstellung die man vom Muttersein hat.
Die Realität sieht dann ganz anders aus.

Und was wir ganz oft vergessen: Diese kleinen Menschen, sind vielleicht noch klein, aber nicht dumm und nicht hilflos.
Sie sind noch so nah am Ursprung, an ihrer Intuition, dass sie genau wissen, was gut für sie ist.

Ich hatte mir bei meinem 2. Kind so sehr eine Spontangeburt gewünscht, aber nach Blasensprung in der 34. Woche und "frustranen Wehen" haben sie mich dann doch wieder aufgeschnitten.

Ich fühlte mich wie ein Versager. Der Kleine lag 2 Wochen im Inkubator.

Heute ist er unser absoluter Sonnenschein und ich fühle mich sooo sehr mit ihm verbunden. Ich habe mich mit dem Gedanken getröstet, dass er so entschieden hat und das hat mir geholfen.

Ich habe nur eines meiner Kinder voll gestillt. Und Stillen ist Hingabe. Wenn es zum Dogma wird, wenn es nur krampft und nicht wirklich schön ist, dann dachte ich mir, akzeptiere ich das. Es ist nur ein Bild. Lass es los, dann wird es Dir bald besser gehen.

Es gibt ein wunderschönes Buch von Frederic Leboyer. Es heißt "Sanfte Hände" und beschreibt die indische Babymassage auf eine faszinierende Art.

Mir "ersetzt(e)" das das Stillen. Wenn der Kurze daliegt und mir dabei ganz tief in die Augen schaut und sichtlich genießt, was meine Hände mit seinem Körper tun, dann ist das ein Hochgenuss für beide.

Ich wünsche Dir, dass es Dir bald besser geht und der Wunsch für mehr Lebensraum in Erfüllung geht.

Viele liebe Grüße

N!c
Lotesse

Beitrag von Lotesse »

Hallo,

auch von mir ein herzliches Willkommen.

Sicher ist das für Dich schlimm, dass Du gerne stillen möchtest, es aber nicht geht. Ich wäre wahrscheinlich auch verzweifelt.

Das Stillen wird in der Tat überschätzt. Ich stille selbst, aber mehr aus Faulheit als aus Bindungsgründen. Meine Tochter fand das Trinken schon immer langweilig, kann gar nicht schnell genug fertig werden. Dauernd lässt sie sich ablenken, manchmal muss ich mich sogar so setzen, dass sie die Fische im Aquarium beobachten kann. Vom Mythos der tiefen Bindung merke ich da nicht viel. Ist halt praktisch, keine Flasche vorzubereiten und einfach immer parat. Aber sonst finde ich Stillen ziemlich überbewertet. Und selbst als stillende Mutter bin ich nicht vor guten Ratschlägen sicher.

Die Industrie ist mittlerweile schon ziemlich nah dan der Muttermilch mit der Ersatznahrung. Und die körperliche Nähe und Liebe kannst Du Deiner Tochter auch so geben. Die Flasche hat den Vorteil, dass Du Dich auch mal mit Deinem Mann abwechseln kannst.

Die Stillmafia kannst Du im Ernstfall mal nach wunden Brustwarzen, Milchstau, Brustentzündung und Quarkwickeln fragen...

Natürlich bekommt Dein Kind viel Mut und Kraft. Die bekommt es, weil Ihr es liebt und für es da seid. Du und Dein Mann, Ihr seid das, was Euer Baby braucht.

Ich wünsche Euch alles Gute, damit Ihr den Zuschlag bekommt und Euer Umzug klappt.

Liebe Grüße,
Lotesse
creme_brulee

Beitrag von creme_brulee »

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Zuletzt geändert von creme_brulee am 28:02:2011 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
selina

Beitrag von selina »

Wie alle schon geschrieben haben wird das stillen tatsächlich überschätzt.ICh konnte stillen und hab nach 3 Wochen freiwillig abgestillt.Es war um ehrlich zu sein der Horror.Schlafen war unmöglich weil er andauernt die Brust brauchte und um ehrlich zu sein war das sowas von nervig das ich auch keine Lust mehr dazu hatte.Ich musste mir oft anhören wie man denn auf sowas keine Lust haben kann etc... denn als gute Mutter muss man ja stillen!Nun ja dann gehöre ich gerne zu den schlechten Müttern :wink: MEin Sohn und mir hats jedenfalls net geschadet!

Ob du nun eine PPD hast oder nicht kann ich dir am wenigsten sagen aber ich denke da der kleine erst 10 Wochen alt ist ist die Dünnhäutigkeit ziemlich normal!

Schaff dir auszeiten und tu was für dich damit du nicht zu kurz kommst....


achso btw: Willkommen bei uns :D
Juliane

Beitrag von Juliane »

Ich muss sagen, ich kenne aus meinen persönlichen Umfeld NIEMANDEN, der sein Kind nach den Anfangswochen noch stillt. Entweder nie angefangen oder nach kurzer Zeit aufgehört, egal ob freiwillig oder aus gesundheitlichen / psychischen Gründen.

ich kann sagen dass alle Kinder wohlauf sind, mein Kind wurde nie gestillt, und ist in Topform.

Also kein Grund zur Panik. Ich bin der Meinung: wäre Babynahrung aus der Flasche nur im Entferntesten schädlich, dürfte es in Deutschland sicher nicht verkauft werden.

Aber es ist doch immer wieder erstaunlich mit welchen Themen man sich als Mutter selbst unter Druck setzt. Die einen, weil sie nicht in der Lage sind (egal aus welchen Grund) das Kind zu stillen, die anderen, die selbst schon 3 Monate alte Babys in den Englischunterricht bringen, aus Angst etwas zu verpassen, Pekip, Babymassage, Krabbelgruppen (in denen es meiner Meinung nach nur um "Sehen-und-gesehen-werden geht), ....

Schade ist, dass diese Einsicht bei vielen leider erst dann kommt, wenn das Kind schon älter ist. ich schließe mich da mit wei, ich habe unsinnige Stunden mit diesen dummen Gedanken vergammelt-alles für umsonst - vertane Zeit.
Lotesse

Beitrag von Lotesse »

Hallöchen!

Jetzt muss ich aber mal für Krabbelgruppen in die Bresche springen! Ich finde zumindest die Krabbelgruppe, in die wir gehen, super. Die Kinder sind alle so unterschiedlich alt, dass man die gar nicht vergleichen kann, also von 2 Monaten bis 4 Jahre. Für mich ist das eine tolle Gelegenheit, einmal in der Woche aus dem Haus zu gehen und mich mit anderen Frauen zu treffen. Auch wenn es für meine Süße bis jetzt eher eine "Liegegruppe" war, hat sie gerne die anderen Kinder beobachtet.

Es ist nämlich wichtig, dass Kinder Kontakt zu Gleichaltrigen bekommen. Wenn die nur von Erwachsenen umgeben sind werden Kinder irgendwann zu frühreifen Klugscheissern (natürlich nicht alle, aber ich kenne einige!). Kinder reagieren auch völlig anders auf andere Kinder als auf Erwachsene. Das hat sicher seinen Grund!

Na klar, Krabbelgruppe ja oder nein, das muss jeder selbst entscheiden. Und sicher gibt es auch die Gruppen, in denen die Babys schon mit 2 Wochen alle durchgeschlafen haben, mit 5 Monaten laufen konnten und mit 13 Monaten alleine aufs Töpfchen gehen. Aber es gibt auch andere, und wenn man so eine findet, dann tut das echt gut!

Liebe Grüße,
Lotesse
Juliane

Beitrag von Juliane »

Liebe Lotesse,

sicher hast du recht, jedoch sprach ich auch von mir selbst. Es ist richtig, dass Kinder viel Kontakt mit anderen bekommen müssen, da dies sehr wichtig ist. Unsere Tochter ging ab einem Jahr in die Kinderkrippe, ich denke heute, das wäre ausreichend gewesen.

Leider war meine krabbelgruppe eben nicht so toll, da sie ausschließlich dazu diente, das Profilierungsgehabe der Mütter zu befriedigen. Gegangen bin ich (leider) trotzdem jede Woche, weil ich dachte, mein Kind eben nicht genug zu fördern, wenn ich sie auslasse oder ganz abbreche. Wobei wir wieder beim Punkt wären: die Gedanken einer Mutter, welche völlig sinnlos sind.

Ich meine doch nur, dass ich heute (z. B. bei einem zweiten Kind) eben nicht mehr gehen würde, wenn es mich als Mutter nicht "befriedigt". Aber dieses Vertrauen zu sich selbst und seiner Mutterrolle stellt sich eben erst ein, nachdem man schon ältere Kinder hat. Heute würde ich mich niemals wieder so beirren lassen, denn nur ich weiß, was für MICH und MEIN Kind das Beste ist.
Juliane

Beitrag von Juliane »

Und mir fällt noch etwas ein. Ich denke, eine gesunde mutter empfindet eine Krabbelgruppe o. ä. auch anders als eine Frau mit PPD. Die Damen in meiner Gruppe empfanden es als ungeheuer wichtig, welche Farbe der Kinderwagen hat und ob die Jacke der Kleinen denn dann farblich passt. MMh. Mir ist soetwas schon immer super schnuppe egal gewesen. Ich hatte immer mühe, dorthin zu gehen, diesem oberflächlichem Geschwafel dieser Damen dort zu folgen und immer nett zu lächeln.

es sind schon wahnsinnige Probleme, zu wissen, ob Stiftung Warentest den Kindersitz nun mit 2,0 oder 2,2 bewertet hat und ob jener Nuckel die perfekte Passform für den kindlichen Kiefer hat ... Mich beschäftigten damals ganz andere Probleme: die Frage, bin ich eine gute Mutter, werde ich den Tag überleben, drehe ich bald durch...

Leider wollte soetwas bei mir niemand wissen, weil es eben nicht in das Bild der super glücklichen Mutter gehört, die locker 5 Kinder großzieht, Haus, Mann und Hund versorgt, genügend Zeit für sich hat, keine finaziellen Sorgen und stets darauf bedacht ist, ob die Mütze auch zum Kleidchen passt...

Ich dachte, eine Krabbelgruppe ist dafür da, Frauen aufzufangen, ehrlich zu sein... komisch: bei uns schliefen alle Babys seit der Geburt JEDE Nacht durch, schrien nie und alles war rosig.

Aber schön, dass du diese Erahrung eben nicht gemacht hast. Ich war bei Pekip, Babymassage, Rückbildung, Krabbelgruppe und bei mir war jede Gruppe so. Aber vielleicht empfand ich es damals auch nur so - weil ich krank war .............
Lotesse

Beitrag von Lotesse »

@ Juliane: Das tut mir Leid, dass Du da echt nur schlechte Erfahrungen gemacht hast. Aber ich denke, auch als gesunder Mutter hätte mir ein solches Geschwafel und Angeberei zugesetzt. Gruselig! Bei uns macht dann ein Kind auch schon mal in die Hose (wie gesagt, das Alter geht bis 4 Jahre), ohne dass es der Mutter schrecklich peinlich ist. Passiert halt.

Gruppen, in denen es wirklich nur um Wettbewerb geht, sind nicht zu empfehlen. Auch nicht für NORMALE Mütter, die keine Selbstbestätigung durch ihren Nachwuchs suchen. Klar, ich bin auch stolz, dass mein Kind sich prächtig entwickelt. Aber das tun andere Kinder auch, und zwar jedes in seiner eigenen Geschwindigkeit. Allerdings ist das alles nicht mein Verdienst. Und wer was anderes sagt, der ist es wert, in einer solchen Angeber-Gruppe zu sein.

Nochmal zurück zum Thema: Kontakt zu anderen Mütter und Kindern ist wichtig. Aber vor allem ist wichtig, dass man sich dort auch wohlfühlt. Alles andere ist kontraproduktiv. Dann sollte man lieber zu Hause bleiben. Das Bauchgefühl ist entscheidend.

LG,
Lotesse
Harmonie2010

Beitrag von Harmonie2010 »

jetzt wollte ich aber auch nochmal kurz die babygruppen "verteidigen"...
klar ist es nicht jedermanns sache mit den babygruppen und es kommt viel auf die mit-mamas an, die auch an der gruppe teilnehmen...

kann nur sagen, dass ich sowohl in meiner babymassage- als auch in der pekipgruppe ganz offen über meine ppd gesprochen habe und wir alle miteinander darüber geredet haben... obwohl ich die einzige mama war, die krank geworden ist, zumindest in der pekip- gruppe...

in meiner babymassage- gruppe hat eine mama eine schwere psychose bekommen, als das kind schon ein paar monate alt war, da war der kurs aber schon vorbei... wir hatten aber noch kontakt, so konnte ich ihr auch ein paar "tips" geben als es mir schon etwas besser ging...

machen jetz den pekip- fortsetzungskurs mit den gleichen leuten und wir treffen uns auch privat viel und vor jeder stunde reden wir darüber was es neues gibt und ich werde jedesmal gefragt wie es mir denn mittlerweile geht...

kann also nur sagen dass mir die kurse echt gut getan und viel spass gemacht haben und noch machen...

sicher aber auch v.a. deshalb, weil ich mit den leuten echt glück habe,... und klamotten und kinderwägen sind da eher sekundär, wir reden eher über dinge wie entwicklung oder wie warm anziehen, etc...

glg Vero
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