Ich bin so durcheinander...schluchz

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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nic

Ich bin so durcheinander...schluchz

Beitrag von nic »

Hallo Mädels...

kurze Zusammenfassung:

Nehme nun ja seit 5 Wochen Citalopram 40mg und hatte für die Anfangszeit Lorazepam bekommen. Das nehme ich jetzt seit 4 Tagen gar nicht mehr, habe zu große Angst vor einer Abhängigkeit.

Habe diese Woche zwei tolle Therapiestunden gehabt, die mich aber auch aufgewühlt haben.

Seit über 3 Wochen habe ich meine Regel und nach dem Wochenfluß durchgehend Schmierblutungen. Seit einer Woche starke Blutungen, richtig knallrot.
Aus Angst war ich heute bei meinem Gyn und habe ihm auch noch eine Liste meiner Symptome hingelegt, die alle für eine Östrogendominanz sprechen.
Das wäre Quatsch meinte er, wenn, dann hätte ich einen Östrogenmangel (der Mann hat den Hormon.Bluttest-Röntgenblick).
Dann hat er mir aber Utrogest aufgeschrieben und Estradiol-Gel. Damit mein Hormonhaushalt wieder in Ordnung kommt und die Blutungen aufhören...

Ich soll einmal am Tag das Gel auftragen und 3x täglich eine Kapsel nehmen. Er meinte vaginal wäre eigentlich besser, aber wegen der starken Blutung vielleicht uneffizient. Erstmal 10 Tage und dann neuer Termin.

Jetzt hock ich hier mit dem ganzen Pillengedöns und habe Angst es zu nehmen.

Es geht mir zwar nach wie vor beschissen, aber ich habe keine Angstzustände mehr.

Dann frag ich mich wie ich bei der dauernden Bluterei meinen Ferritinspeicher wieder füllen soll???

Ich bin so kaputt...sooooo müde, auch wenn ich eigentlich genug schlafe. Ich brauche morgens sicher 1-2 Stunden, bis ich irgendwie funktioniere.
Dazu der Schwindel, die Schweißausbrüche und dieses elende, besch...., beka....., dreckige Glaskuppelgefühl.
Es scheint als würden meine Gefühle durch irgendwas gefiltert und sie kommen nur als Erinnerung bei mir an. Also ich erinnere mich, wie sich das anfühlt, aber ich fühle es nicht.

Ich will gerne alles tun. Ich habe mir aus eigener Tasche eine Therapeutin gesucht, die sehr lieb ist, ich habe einen Termin beim Nuklearmediziner, ich habe nen Termin in der Institutsambulanz der Psychiatrie, ich gehe spazieren, ich bade meine Kinder mit anshließender Massage, ich pflege meine Beziehung wie ich kann, ich sammle Kräuter und setz mich in die Sonne... aber ich finde mich nicht.

Was auch ganz schlimm ist: Ich kann nicht weinen. Mir steht das Wasser bis zum Hals, aber es kommt kein Tropfen raus.

Kann es sein, dass ich zu hoch mit dem AD dosiert bin? Ich habe schon bei einigen hier gelesen, dass die Müdigkeit und auch die isolierten Gefühle nach einer Dosisreduktion besser geworden sind...

Ich hoffe auf viele Antworten auf meine vielen Fragen und dass es nicht zu lange dauert...

Ich danke schon im Voraus - so schön, dass es Euch gibt!


Seufzend
das kleine Häufchen

N!c
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Guten Morgen du

mensch, ich kann so gut nachempfinden wie du dich fühlst. Vor allem dieses Glaskuppelgefühl war und ist auch bei mir das hartnäckigste Symptom der PPD.
Ich bin natürlich kein Arzt, aber ich glaube nicht das du mit dem AD zu hoch eingestellt bist.
Ich habe 4 verschiedene ADs gebraucht, bis ich eine Besserung gespürt habe und das richtige gefunden hatte.
Wenn du so starke Blutungen hast und das auch noch über WOchen, dann tippe ich auch mal drauf, dass dein Ferritinwert im Keller ist und das kann in Verbindung mit der PPD wirklich sehr sehr gravierend sein.
Ich hatte das gleiche Problem. Zu der Antriebslosigkeit, die man ohnehin schon hat, lag mein Ferritin nur noch bei 25 und seitdem bekomme ich Eiseninfusionen. Merke schon eine deutliche Besserung, aber ich musste auch einsehen, dass es im Vordergrund nunmal die PPD ist, die mich so müde und erschöpft sein lässt.
Auch ich bin zu Anfang von einem Facharzt zum anderen gelaufen, aber körperlich bin ich völlig gesund, ausser halt das mit dem Ferritin.
Es tut mir leid das zu sagen, aber ich denke, du wirst noch mehr Geduld haben müssen- und glaub mir, mir fällt das selbst Tag für Tag unheimlich schwer.
Ich bin nun seit 6 Monaten krank und trotzdem leide ich noch an diesem Gefühl, alles wirkt so unecht und nicht real. Immerhin kann ich wieder fühlen und weinen, das war mir auch die erste Zeit verloren gegangen. Aber geb die Hoffnung nicht auf, das kommt wieder zurück wenn du das AD erstmal eine Weile genommen hast.

So, soweit von mir.
Kopf hoch..
Lg
scara
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Nic,

ich sehe das wie Scara. Du brauchst Geduld. ;ir ging es am Anfang auch wie Dir. Ich dachte: So, nun mache ich eine Therapie, mache meine Übungen, bemühe mich, alles richtig zu machen, jetzt will ich auch gesund SEIN. Das Blöde ist aber, man WIRD gesund und das geht nicht von heute auf morgen.

Du machst auch alles richtig und gut, sei da unbesorgt. Du mußt Dir aber Zeit geben, dann wird sich auszahlen, daß Du jetzt alles so prima meisterst und so auf Dich achtet.

Es ist schlimm, wenn man nicht weinen kann, das löst so vieles.
Bevor ich in die Klinik kam, habe ich viel geweint, dann war alles wie abgestellt. Ich hatte einen dicken Kloß im Hals, mehr nicht und wollte weinen, konnte aber nicht.

Ein kleiner Anlaß (eine Reinigungskraft in der Klinik sagte zu mir, sie freue sich, jeden morgen in meinem Zimmer zu putzen, weil mein süßer, Kleiner dabei sei) hat alle Schleusen geöffnet und ich habe einen halben Tag durchgeweint. Das tat so gut.
Aber man kann da nichts erzwingen, vielleicht bringt Dich eine Äußerung der Therapeutin dazu, vielleicht vergeht auch das Bedürfnis zu weinen.
Alles ist o.k.

Wir hier können Dir nur anbieten, Dir immer wieder Mut zuzusprechen und Dich an diese verdammte Geduld zu erinnern, den Rest machst Du selber schon toll.

Grüße von Leuchtkäfer

P.S. Es spricht nichts dagegen, z.B. Kräuterblut zu trinken, um den Eisenwert besser zu machen, muß man halt ne Weile durchhalten.
nic

Beitrag von nic »

Danke für Eure lieben Antworten...

Ferritin, ja, das liegt bei mir bei 8.7 und ich schlucke ja jetzt schon seit der Schwangerschaft das Ferrosanol und der HB ist ja auch wieder in Ordnung.

Ich habe gehört, diese Eiseninfusionen sollen schmerzhaft sein?

Ja... Geduld... schnauf... das war noch nie meine Stärke.

Vor allem weiß ich nicht, was ich jetzt mit den Hormonen machen soll. Nehmen? Nicht nehmen? Nur das Utrogest nehmen? Nur Estradiol darf nicht steht im Waschzettel...

Termin bei einem anderen Gyn geht erst übernächste Woche, der ist im Urlaub (passiert mir dauernd!)

Also bitte, bitte schreib doch nochmal jemand, der Erfahrung mit der Hormontherapie hat. Ich will ja auch nicht ewig weiterbluten...

Liebe Grüße

hoffnungsvoll

die N!c
nic

Beitrag von nic »

Kann mir niemand wegen der Hormone weiterhelfen?
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