
Ich heiße Monique, bin 26 Jahre und habe eine 3 jährige Tochter.
Mein Freund und ich haben uns damals ein Kind gewünscht und es klappte auch sehr schnell. die Schwangerschaft verlief sehr gut, nix problematisches.
Leider plagten mich immer böse Gedanken, obwohl ichs mir doch gewünscht hatte!
Ich war irgendwie überfordert,noch nicht reif genug dafür.Und alles war so frisch,mein Freund,ein neues Leben.
Oft genug dachte ich mir, was ich mir vorgestellt hatte und wieso ich jetzt dieses Baby in mir habe. Es war schlimm,i ch habe mich gehasst und meinen Bauch nochmehr. Aber nicht jeden Tag.
Meine Oma ( ich wuchs bei meinen Großeltern auf) war gar nicht begeistert, gackerte unentwegt auf mich ein.
Dann wars soweit. 5 Wochen zu früh gings mit Blasensprung los, 2h Wehen, kurze Presswehen und da war das Übel allen Bösens aus meiner Sicht.
Kurz nach der Geburt sülzte mich eine Ärztin zu,ob ich mal vergewaltigt wurden bin,weil ich nicht stillen will. Ich war schockiert.
Die Hebammen behandelten mich wie Dreck, weil ich nicht stillen wollte. ich wurde dazu gezwungen an die Pumpe zu gehen, ich hab geheult.
Dann sahen sie es ein und ich musste für jede Flasche betteln gehen, obwohl mein Kind schrie!!
Zudem kam Oma sehr oft und machte mir unentwegt Vorwürfe,was ich alles falsch mache!!
Mein freund bekam davon nie was mit,er war arbeiten.
Als ich entlassen wurde, fuhren mich meine Großeltern heim und blieben den ganzen Tag. Oma krähte wie immer auf mich ein, riss mir mein Kind weg, wollte alles besser machen. Ich war so überfordert,ich wollte schreien.
Aber dank ihrer unterdrückenden Erziehung war ich wie gelähmt.
So fing alles an, nach 2 Wochen entwickelte ich unsagbare Wut, Hass und die boshaftesten Zwangsgedanken gegen meine Amelia.
Ich heulte so oft, war dankbar, wenn ich sie ins Bett stecken konnte und war innerlich zerrissen,wenn sei aufwachte.
Nachts wünschte ich mir,sie möge doch ersticken. ich war ein Monster!!
Nach außen zeigte ich mich "normal".
Niemand sollte etwas merken..Meinem Freund sagte ich nach 4 Monaten, es geht mir sehr schlecht, ich hätte wohl ne PPD. Er tat mich als lächerlich ab.Das gab mir den rest.
Ich kämpfte fast 2 Jahre mit mir, Amelia und allen bösen Dingen in meinem Kopf.
Ich hasste meinen Freund,wenn er sie lieb hatte,mit ihr spielte.
Ich hasste alle Verwandten,die sie als süß ansahen und toll fanden.
Ich sah das alles nicht, nur ein riesige Loch war da.
Ich konnte mir gern mal Spitzen anhören,ich wäre kühl oder gar ne Rabenmutti.
Ich war früher schon kein mega-emotionaler Mench,daher fiel mir das Vortäuschen doppelt schwer.
Meine Oma war mir unter der zeit eine Riesenhilfe!!
Sie ließ mich fühlen,was ich doch für ne miese Mutti bin,was ich alles falsch mache.
Und mir fiel dann nur auf,dass sie damals mit mir genauso umging,aber ich soll nun alles falsch machen???
Irgendwann ließ das böse Gedankenspiel nach, es war eine Erlösung.
Ich glaube es war zu ihrem 2 Geburtstag.
Ich konnte plötzlich mal lächeln,wenn sie lachte.
Vor einem halben Jahr sind wir mit Amelia im SPZ Leipzig aufgenommen wurden, sie hat leider motorische Probleme, die sie nicht gerade einfacher als Kind machen.
Wir wurden auch zur Mu-Ki- Psychologin überwiesen,die mich innerhalb 1h komplett nackig machte und sofort die Depression erkannte.
Ich fühlte mich so unendlich ertappt und bloßgestellt, mein Freund war ja auch mit dabei.
Ich heulte nur noch.
Er meinte,dass er nie etwas bemerkt habe.
Seit diser Zeit ist vieles besser geworden.Nicht immer läuft es gut, aber ich gebe mir mühe.
Sicher schimpfe ich noch oft, bin auch mal wütend, aber in Maßen.
Ich kann sie liebhaben,drücken,küssen und mich auch erfreuen.
Dennoch wünsche ich mir mehr,das,was alle Mütter empfinden können.
Ich bin jetzt in der 8. Woche schwanger, bin sehr entspannt, sehe es nur positiv und wünsche mir, dass ich diesmal verschont bleibe.
Ich hoffe,ihr seid beim Lesen nicht eingeschlafen,sorry.
