*Mal gespannt bin*....Reduktion...

Erfahrungen mit Medikamenten, Fragen, Infos, Tipps, ...

Moderator: Moderatoren

Dora

Reduzierung

Beitrag von Dora »

Hallo Mädels,

ich möchte mich mal zum Thema AD äußern. Ich habe schon einige Berg und Talfahrten hinter mich gebracht. Nun hat mein Arzt festgestellt, dass bei mir eine chronische Stoffwechselstörung vorliegt. Ich werde mein AD mit ziemlicher Gewissheit ein Leben lang einnehmen müssen. Ich hoffe nätürlich für Euch alle, dass Ihr wieder gaaanz gesund werdet und auf kein Medikament mehr angewiesen seit. Ich wollte Euch aber über meine positive Erfahrung berichten. Mir geht es mir 20 mg Citolopram sehr, sehr gut. Meine Lebensqualität ist wieder komplett da, sogar noch wesentlich besser, seit der Diagnose und der richtigen Tabletteneinstellung. Macht Euch nicht zu viele Gedanken über das AD, nehmt es solange Euer Körper danach verlang. Hauptsache Eure Lebensqualität stimmt.

LG DORA
Birdee

Beitrag von Birdee »

Du hast natürlich recht , Dora....

....ich weiß nicht warum...ich ärgere mich nur sehr über diese hohe Dosierung...50mg Citalopram....


Danke für deine Worte....
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo zusammen,

ich glaube, wir müssen mal ein paar Dinge zum AD auseinanderhalten.

Also, es beeinflußt natürlich den Botenstoffhaushalt im Gehirn, das ist erwiesen. Aber man weiß noch nicht genau wie und warum es bei einigen gut wirkt, und bei anderen eben erst das 2. oder 3. AD greift.
Die Dosis ist nicht von der Schwere der Erkrankung abhängig, sondern es gibt eine sog. individuelle Dosis, bei der es zur Besserung der Symptomatik kommt.
Für SSRI scheint es wohl aber so zu sein, daß es bei ZGs auch gerne mal über die empfohlene Höchstdosis rausgehen kann, damit die weggehen.

Dazu kommt, daß jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente reagiert, den einen wirft eine Paracetamol schon um, der andere merkt sie gar nicht. Das wiederum kann von Medikament zu Medikament unterschiedlich sein.

Aber wozu diese ganzen Informationen?

Daraus folgt, daß jeder gerade bei einem AD eben auch anders auf das Absetzen reagiert. Leider (auch darüber gibt es Studien) fühlen sich viele Absetzsymptome so an wie ein Rückfall. Das macht es für Patienten und Ärzte so schwer, zu unterscheiden, was da gerade passiert.

Jeder kann nur für sich mit dem behandelnden Arzt entscheiden, was dann richtig ist.

Ich glaube aber auch sehr wohl, daß es bessere oder schlechtere Bedingungen gibt, sein AD abzusetzen. Bei Dir Birdee, waren die Bedingungen vielleicht gerade nicht so günstig. Auch, daß Du das UNBEDINGT jetzt wolltest, hat sich sicher nicht gerade positiv ausgewirkt.
Aber weißt Du was? Hinterher ist man immer schlauer. Die Entscheidung es zu versuchen war in dem Moment richtig für Dich, als Du sie getroffen hast. Es könnte auch sein, daß wir Dir hier in dieser Minute alle zu einem geglückten Reduktionschritt gratulieren und Deinen Mut bewundern, in Deiner Situation auch noch eine Reduktion durchgezogen zu haben.

Tun wir aber nicht, müssen wir auch nicht, denn das hier ist kein Wettkampf. Ich glaube auch, daß Du mit ganz heftigen Absetzsymptomen zu tun hattest, die wahrscheinlich mit der Zeit besser geworden wären. Aber eben auch diese ZEIT ist ein Faktor. Dir ging es so schlecht, daß Du diese Zeit nicht investieren wolltest und vor allem nicht konntest. PUNKT. Also hast Du Dein AD wieder hochgesetzt und gut ist.

Ich hatte beim Absetzen auch ein paar echt schlechte Wochen, auch wieder mit ZGs und Suizidgedanken und Unruhe. Aber das Grundgefühl war anders als vor einem Jahr und die generelle Zuversicht, daß ich auf dem richtigem Weg bin, ist geblieben. Wäre das nicht so gewesen, hätte ich wieder mit dem AD begonnen.
Ob ich stabil bleibe ohne? Weiß ich nicht, denke ich aber im Moment auch nicht dran.

ADs werden übrigens nicht nur bei wirklichen Depressionen eingesetzt. Sie werden auch Patienten mir chronischen Schmerzen gegeben, um die Schmerzmitteldosis zu reduzieren und eben das subjektive Erleben des Schmerzes geringer zu machen. Diese Menschen nehmen meist ihr Leben lang ein AD.

Ich will die Wirkung nicht verharmlosen, ich bin sehr froh, ohne Medikamente zu sein, aber es sind eben auch "nur" Medikamente. Jemand mit Herzrhythmusstörungen nimmt seine Medikamente auch sein Leben lang, andere können nach einer überstandenen Krankheit auch Herzmedikamente wieder absetzen. Ist so.

Mir fällt ein tolles Beispiel ein: Ein Bekannter von mir hatte mit Anfang 30 einen Herzinfarkt bekommen. Er macht sich Vorwürfe, was er wohl im Leben gesundheitlich nicht gut gemacht hat, daß es ihn so schlimm erwischt hat.
Na? Kommen Euch diese Gedanken bezüglich der eigenen Schuld bekannt vor? Trotzdem wird doch niemand sagen, ja nun geh mal viel Sport machen, iß Becel, mach Yoga und dann brauchst Du keine Beta-Blocker mehr.

Psychische Erkankungen und vor allem die sogenannten "Psychopharmaka" sind immer noch nicht auf weiter Strecke akzeptiert, weil sie Angst machen, "sowas" könnte man auch bekommen und dann "verrückt" werden.
Für mich heißt das, wenigstens mich von diesem Vorurteil frei zu machen und mit meiner Erkankung ganz normal umzugehen. Ich erzähle es nicht Hinz und Kunz (die Würde ich auch nicht über mein Asthma oder Hämmhoriden oder was informieren), sondern ich sage es dann, wenn es Not tut. Genauso gehört natürlich dazu, bei einem Arztbesuch zu sagen, welche Medikamente man nimmt, z.B. ein Antidepressivum.

Egal warum man das nimmt oder wieder nimmt oder nicht mehr nimmt. Es ist im Moment so wie es ist und was die Krankheit noch bringt, wird sich zeigen.

Jede hier sollte stolz auf sich sein, vielleicht im Zuge der Depression (wenn es schon zu sowas besch... kommen mußte) seinen Körper und die Seele besser kennengelernt zu haben und im besten Fall zu wissen, was ihr dann gut tut.
Dazu gehört auch zu entscheiden, wann ein AD wieder angezeigt ist.

So, das war mal ein Text, wer bis hierher gekommen ist, Hut ab. Ich lese den nicht nochmal durch...

Grüße von Leuchtkäfer
Birdee

Beitrag von Birdee »

Danke dir Leuchti...es tut mir leid ,dass ich im Moment meist nur sehr knapp antworte....

Wie geht es mir:

Es ist ein stündliches auf und ab.....

Selbst Autofahrten setzen mich wieder unter Druck.... :?

Aber ich weiß...und das weiß ich wirklich....es wird besser....

...bin nur soooo mutlos....

Ihr seid mir eine riesen Hilfe......Danke.... :P
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10529
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

@Leuchti: Ich stimme dir voll und ganz zu. Auch für Ärzte ist es oft schwer, Absetzsympome von einem Rückfall zu unterscheiden. Generell gilt: Wenn beim Reduzieren innerhalb von ca. 1 Woche Sympome kommen (also recht schnell) sind es eher Abesetzsymptome (wie es eher bei dir war Birdee), kommen Symptome erst Monate später, ist es eher ein Rückfall (wie bei mir). Und es ist wirklich egal was es ist, beides Absetzsymptome wie auch ein Rückfall (oder "neue depressive Episode, egal wie man es nennen mag) können derart heftig werden in kurzer Zeit, dass man es einfach nicht mehr aushält und wieder erhöht bzw. anfängt. Das rät auch jeder Arzt - denn eines wissen wir doch alle: ausharren wenn es ganz grauslig ist, ist so gut wie nicht auszuhalten in einer Depression. Daher hab ich auch so sauer reagiert auf Amoebes Beitrag - sorry an dich Amoebe, aber ich war echt voll sauer. Mici würde wohl sagen - ich habe auf dem "Beziehungsohr" (heißt das so?) die Message gehört.... :wink:

Ich habe damals im dunklen November die letzten 5 mg abgesetzt und es hast super geklappt. Dafür kam im Sommer der Rückfall, 9 Monate später - ist komplett atypisch, was aber nur wieder zeigt, das jede Frau und jede Depression komplett individuell ist und ganz eigene "Regeln und Gesetze" hat.

@Birdee: ich meine einen leichten Aufwärtstrend bei dir zu erkennen. Du hast zwar noch arge Schwankungen und auch Ängste, bist mutlos, ABER: du schreibst schon "ich weiß, es wird wieder besser" das konntest du vor ein paar Tagen noch nicht schreiben. Es geht wieder langsam aufwärts. Ich weiß wie heftig Absetzsymptome sein können - da geht man "gerne" wieder rauf, weil das auszusitzen ist echt hammerhart und oft fast nicht zu bewältigen. War das eigentlich der kleinste mögliche Schritt denn du reduziert hast, oder gings noch kleiner?

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Birdee

Beitrag von Birdee »

Hallo Marika und alle Anderen :P

Du hast recht ,es geht ein wenig besser...auch schlafe ich ohne Hilfsmittel...(Mirtazapin)

Leider bin ich im "Aussitzen" noch nie so gut gewesen.... :oops:

Meine Tabletten lassen sich nur in 10er Scgritten dosieren...glaube ich...ansonsten wird´s "Gebrösel"

Dienstag habe ich einen Termin bei der Vertretung meines verstorbenen Arztes...mal schauen ,was sie sagt.

Nach wie vor fühle ich mich nicht gut....bin stark verunsichert und fühle mich wie unter einer schweren Last...bin weinerlich....

Aber mein Mann und meine Kinder sind soooo lieb und helfen ganz viel...ich bin soooooo glücklich über meine drei Männer :P

Ich hätte gehofft ,dass ich mich schneller wieder besser fühle...nach der letzten Reduktion ging das innerhalb von zwei Tagen...allerdings war ich da auch erst wenige Tage "runter" und nicht wie jetzt zwei Wochen...

Aber : Ein leichter Aufwärtstrend ist zu verzeichnen....

Nicht zuletzt dank euch :P
mimi

Beitrag von mimi »

freut mich, dass dir schon etwas besser geht. natürlich will man, dass es einem sofort wieder super geht, nur leider geht es nicht so schnell.
aber schau nach vorne, es wird jetzt jeden tag einbisschen besser!! lass dich von deinen männern verwöhnen!!
Birdee

Beitrag von Birdee »

Ich danke dir ,mimi... :P

Heute geht es deutlich besser :P
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10529
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Sehr schön, ich freu mich wirklich total mit dir!!! Wirst sehen, es geht jetzt stetig und merklich aufwärts!!!

Ganz liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Birdee

Beitrag von Birdee »

Danke dir ,Marika..... :P

Ich hoffe das...*räusper* ...ich WEIß das... :wink:
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10529
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Na also - da ist sie wieder, unserer Kämpferin....

Hab ganz vergessen - telefonieren: Nr. kommt per PN!!!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Gutemine
Beiträge: 96
Registriert: 10:04:2010 20:15

Beitrag von Gutemine »

-
Zuletzt geändert von Gutemine am 01:09:2019 20:12, insgesamt 1-mal geändert.
Birdee

Beitrag von Birdee »

Dankeeee :P
mici

Beitrag von mici »

@Marika:
Mici würde wohl sagen - ich habe auf dem "Beziehungsohr" (heißt das so?) die Message gehört....
Ist ja lustig, dass Du die "Metaebene" noch mal hervorkramst. :lol:

Ich würde eher sagen, dass Du auf dem "Appellohr" und zusätzlich auf dem "Selbstoffenbarungsohr" gehört hast.
Amoebes Beitrag könnte in Dir erstens ausgelöst haben, dass Du etwas ANDERES hättest machen sollen, als das AD wieder zu nehmen (Appell: Reduzier den Stress, dann brauchst Du kein AD).
Und zweitens könnte Dir ihr Beitrag etwas über sie verraten haben (Selbstoffenbarung: Ich weiß, wie es richtig gewesen wäre).
Beide "Ohren" sind natürlich sehr empfindlich (doch längst nicht so empfindlich, wie das "Beziehungsohr", zum Glück).
Wenn Du Amoebes Beitrag rein sachlich verstanden hättest, dann hättest Du auch sachlich kontern können, ohne wütend zu werden.
Durch Deine Reaktion auf ihren Beitrag verrätst Du uns über Dich, dass Du erstens sehr empfindlich bist, wenn man Deine Kompetenz anzweifelt (also die Entscheidung, das AD wieder zu nehmen). Und zweitens, dass Du es nicht magst, wenn andere meinen, etwas besser zu wissen (z.B. statt des ADs den Stress zu reduzieren).
Doch diese Interpretationen sind unabhängig von dem, was Amoebe tatsächlich GEMEINT hat, sondern sie geben nur Auskunft darüber, wie Du ihren Beitrag VERSTANDEN hast. Und das könnte inkongruent sein. Denn wahrscheinlich wollte Amoebe mit ihrem Beitrage weder sagen, dass Du keine Kompetenzen hinsichtlich der Einnahme eines ADs hast, noch wollte sie sich über Dich erheben und Dir sagen, sie hätte es besser gewusst.
Wahrscheinlich bist Du, im Gegensatz zu vielen anderen, insbesondere auf dem Appell- und auf dem Selbstoffenbarungsohr sehr empfindlich. Das ist ein großer Vorteil, denn die beiden (Ohren) sind eigentlich recht unkompliziert zu handlen! :wink:

Lieben Gruß,

MICI
Vicky

Beitrag von Vicky »

??? :lol: :lol: :lol:

Die Vicky


Analyse ist doch manchmal zu komlex... .
Antworten