Nun endlich....

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sonnenblume82

Nun endlich....

Beitrag von sonnenblume82 »

hallo ihr lieben,

ich muß erst einmal beichten, dass ich nun schon seit eineinhalb jahren hier regelmäßig im forum lese, ich mich aber bis jetzt nie getraut habe, mich anzumelden. so nun zu mir. ich bin 28 jahre und mein kleiner ist schon im juni 2009 geboren. mein größtest problem war/ist die angst.
ich war schon vor ein paar jahren mal betroffen durch eine geschichte auf meiner damaligen arbeit. daher kannte ich die symptome unruhe, panik, herzklopfen, etc. damals habe ich es mit insidon ganz gut wieder hinbekommen. meine größte sorge war aber immer da: was ist, wenn ich mal schwanger werde und ich wieder in mein angstloch falle und ich darf nix nehmen..... und genau dieser fall trat ein. ende 2008 wurde ich schwanger. -mehr oder weniger gewollt- die ersten 8 wochen fühlte ich mich schrecklich, heulen, depri,und natürlich angst. ich wollte nicht allein auto fahren, einkaufen etc. in der mitte der ss fühlte ich mich absolut blendend, ich dachte, so gut, wie jetzt hab ich mich lang nicht gefühlt! dann bekam ich in der 28 woche ein ernüchternde diagnose... gmh verkürzt, strengste bettruhe, ansonsten droht ein frühchen! na toll, und nun? ich saß zu haus und langweilte mich zu tode. die ersten wochen war das ja ok, aber dann kippte die stimmung. dazu muß man wissen, ich liebe meine arbeit, auch als ich schwanger war habe ich nach wie vor alles gegeben.
und nun war ich zu haus. keiner brauchte mich, ich fühlte mich absolut nutzlos....
und damit fing das grübeln an. wie wird das dann mit kind, kann ich mein leben dann noch genießen und wie schaffe ich das??? ich erzählte meine sorgen meiner hebamme, die mich mit ein paar schüßler salzen irgendwo parkte. es würde von tag zu tag schlimmer. ich hoffte nur noch auf den geburtstermin, damit ich endlich erlöst bin und ein ad nehmen könnte. mein kleiner wartete natürlich bis zum errechneten geb termin, obwohl ich letztlich schon ab der 36 woche mit 2 cm geöffneten mm rumlief.
die geburt war dann sehr unspektakulär. 2 std. wehen, knappe stunde presswehen, baby da!!!
ab da ging es mir immer schlechter. es fühlte sich an, als hätte jmd. nen schalter umgelegt. ich hatte eine panische sterbensangst... heute mit abstand betrachtet kann ich darüber lächeln, aber damals hatte ich nur angstgedanken, die ich aber im nächsten moment als schwachsinn ansah und ich konnte nichts dagegen tun!! alles hätte mir schaden können: essen, trinken, schminke, parfüm, es war schrecklich und das sollte nicht alles sein, dazu kamen noch die klassischen zg! was ist, wenn ich meinem kind weh tue... ich konnte schon gar nicht mehr klar denken, alles drehte sich nur darum. mein freund brachte mich dann in unsere uniklinik, weil auch er keinen rat mehr wußte. dort sollte ich ambulant auf zoloft eingestellt werden. von diesem medikament können sich aber die symptome erstmal verschlimmern und das trat bei mir natürlich ein. daraufhin war ich 2 wochen stationär und wurde auf remergil eingestellt, damit ging es mir besser, aber ich fühlte mich immer wie benommen. es folgten positivere tage, aber ich hatte dann auch noch mit derealisierungen zu kämpfen, was bei angstpatienten nicht selten ist. im april hatte ich die nase voll, weil ich mich immer noch nicht so gut fühlte. angst vorm verrückt werden, auto fahren,... alles das belastete mich noch sehr. daraufhin setzte meine ärztin das remergil ab und ich bekam trevilor und das war meine rettung. seit dem geht es echt bergauf. manchmal einen kleinen schritt zurück, aber den kann ich gut verarbeiten.
jetzt, 20 monate später, traue ich mich endlich hier meine geschichte zu schreiben.
an alle die, die sich noch richtig sch... fühlen, es wird wieder gut, aber es dauert echt ne lange zeit und man benötigt einen kräftigen atem, den ich manchmal schon fast verloren hatte und auch jetzt noch ab und an vergesse, denn auch bei mir gibt es noch tage, wo ich mich nichts traue... aber ich gelernt habe, ich muß, ich muß.

jetzt ist aber genug....

seid lieb gegrüßt und danke fürs zuhören

die sonnenblume
Vicky

Beitrag von Vicky »

Hallo Sonnenblume,

mensch, herzlich willkommen im Forum!!!
Daß Du so lange gewartet hast!!
Unglaublich. Du kennst uns ja alle schon ganz gut.
Wir Dich noch nicht.

Weißt Du warum Deine Depression aufgetreten ist? Hast Du auch eine Gesprächstherapie?
Gibt es Depressionen in Deiner Familie?
Schreib uns doch etwas über die Hintergründe.
Es ist toll wie Du das geschafft hast.

Es freut mich, daß Dir Trevilor geholfen hat, ich werde es im Februar auch nehmen. Mich hat auch das Duloxetin gerettet, ein AD aus der gleichen Gruppe. Bei mir stand auch die Angst an oberster Stelle.

LG, Vicky
sonnenblume82

Beitrag von sonnenblume82 »

hallo,

also woher der depri genau kommt, weiß ich nicht ganz, aber meine mutter hat auch mit ängsten zu tun, nur leider mehr oder weniger unbehandelt, weil sie es als krankheit nicht akzeptiert. ich denke schon, dass sich da verschiedene verhaltensmuster auch bei mir jetzt zeigen. aber ich arbeite ja dran :-)
trotzdem war ich auch schon immer ein mensch, der sich viel zu viel gedanken um alles und jeden gemacht hat.... ansonsten bin ich aber sehr wohl behütet aufgewachsen und kann mich auch jetzt nicht beschweren. ich habe einen sehr lieben freund, ein kleines häuschen, einen supi job und ein wunderbares kind.

eine verhaltenstherapie konnte ich ziemlich schnell beginnen. nur die therapeutin war unmöglich. sie speiste mich mit dem satz ab: sie haben ein kind, sie müssen glücklich sein, was wollen sie hier!????!!! ich dachte damals nur -wie bitte???- und bin nie wieder zu ihr gegangen. meine ärztin an der klinik bekam diese probleme mit und besorgte mir einen (männl.) therapeuten direkt an der uniklinik. dort begann dann meine therapie im dezember 2009. außerdem hatte ich noch möglichkeiten an div. studien mit teilzunehmen. und es tut mir gut... leider geht ja so ne therapie nicht ewig und wir arbeiten nun wieder am entwöhnen :cry:

lg sonnenblume
Vicky

Beitrag von Vicky »

Oje, was war das denn für eine schlechte Therapeutin!?!
Gut, daß Du nicht mehr hingegangen bist!

Wenn Du schon am Entwöhnen bist, ging das bei Dir aber echt schnell! (Ich bin schon im 6. Therapiejahr, kotz.

Hmm, wie oft gehst Du denn noch hin? Was waren das für Studien?

VG von Vicky
sonnenblume82

Beitrag von sonnenblume82 »

hallöchen

da mein kleiner zur zeit krank ist, komm ich nicht so oft an den rechner...
also im moment geh ich alle 4 wochen zur therapie und durch die schlechten wetterbedingungen hier in sachsen, bin ich darüber auch nicht böse :evil:
in der uniklinik ,bei uns, gibt es eine ärztin die sich auf das gebiet schwanger-, wochenbettd. spezialisiert hat und deshalb werden studien auf dem gebiet gemacht. dazu zählen gesprächsrunden, als auch schriftliche tests. finde ich persönlich echt gut!!! vielleicht hilft es später auch mal anderen mamas!!!
lg aus dem tiefsten winter
mici

Beitrag von mici »

Hallo Sonnenblume,

herzlich Willkommen im Forum! Schön, dass es Dir besser geht, wir können Mütter, die aus dem Loch herausgefunden haben und anderen Müttern Mut machen, sehr gut gebrauchen! Mir hat Trevilor sehr gut geholfen, mir haben bislang zum Glück alle AD gut geholfen, es ist schon *sch...*, wenn man sich durchringt, ein AD zu nehmen und dann wirkt es nicht! Toll, dass durchgehalten hast!

Lieben Gruß,

MICI
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