ich lese schon seit einigen Tagen immer mal wieder in eurem Forum und habe mir nun ein Herz gefasst und mich selbst angemeldet.
Zu meiner Person: Ich bin 27 Jahre alt, mit einem ganz lieben Mann verheiratet, Lehrerin und komme aus der Nähe von Münster.
Ich hatte vor einigen Jahren schon mal eine Depression (keine PPD). Nachdem ich mich monatelang herumgequält habe und mittlerweile der Meinung war, bald völlig durchzudrehen, hat mich meine Mutter zum Psychiater geschleppt und der diagnostizierte dann die Depri.
Mit Medikamenten habe ich sie dann gut in den Griff bekommen habe.
Nach einigen Monaten mit Mirtazapin, in denen ich etwa 20 kg zugenommen habe und mich immer etwas benebelt gefühlt habe, bin ich dann auf Sertralin umgestiegen und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Ich konnte es dann nach etwa einem Jahr auschleichen und mir ging es gut.
Jetzt bin ich schwanger (33.SSW). In den ersten 22 Wochen war mit ständig übel und bis zur 20. Woche musste ich mich mindestens 3mal am Tag übergeben, manchmal sogar 10 mal am Tag. Aber das habe ich gut verkraftet und habe mich trotz der Übelkeit jeden Morgen in die Schule geschleppt. Denn ich brauche meine Arbeit. Langeweile ist für mich tödlich. Vor 4 Wochen hat mich mein Gynäkologe dann arbeitsunfähig geschrieben, auf seinen als auch irgendwie mit auf meinen Wunsch. Ich arbeite an einer Förderschule für Erziehungshilfe und da sind Schlägereien, in die ich öfter eingreifen musste, an der Tagesordnung. Das war zum Schluss einfach zu riskant für das Würmchen in meinem Bauch. Die ersten 2 Wochen habe ich noch irgendwie genießen können, bin viel zu meiner Schwester gefahren, habe Weihnachtsgeschenke besorgt etc. Aber seit 2 Wochen habe ich fast täglich Heulattacken und merke, wie ich zunehmend immer mehr derpi werde.
Meine Depris gehen, genau wie damals, einher mit Nervösität, innerer Unruhe und jetzt auch Zukunftsängsten (schließlich kommt das Baby bald und da muss ich funktionieren).
Ich hagle mich nun von Tag zu Tag und meine Gedanken kreisen immer um das selbe:
Was soll ich bloß tun? Brauche ich wieder ein AD? Aber geht das mit Baby unter dem Herzen? Würde ich ihm (es wird ein Junge) damit schaden? Oh mein Gott, das könntest du dir nie verzeihen! Also alles lieber irgendwie bis zur Geburt ertragen und dann sofort ein AD nehmen? Aber vielleicht bin ich dann so heruntergewirtschaftet, dass ich es mit Baby nicht mehr packe?
Ihr seht, ich bin total in einer Zwickmühle. Wäre ich nicht schwanger, ich würde sofort ein AD nehmen, um das Elend hier zu beenden. Aber mit der Verantwortung für ein Baby ist das nicht so leicht.
Mittlerweile überlege ich schon, ob ich am besten einen Wunschkaiserschnitt machen lassen soll, damit, falls ich es ohne Medis noch irgendwie aushalten sollte, der kleine Mann in 6 Wochen da ist und ich die Lage nicht noch länger ertragen muss. Ein Wunschkaiserschnitt wird ja 14 Tage vor dem ET gemacht. Aber eigentlich wollte ich immer eine natürliche Geburt! Aber dann müsste ich ggf. noch 4 Wochen länger ausharren, falls ich übertragen würde. Mir saust mein Kopf von den vielen Gedanken und dem vielen Hin- und Herüberlegen.
Wer von euch ist auch während der SS depressiv, nervös und unruhig geworden und wie habt ihr euch entschieden? Habt ihr es irgendwie ohne Medi durchgestanden und wenn ja, wie? Oder habt ihr eines genommen. Wie ging es eurem Baby nach der Geburt?
Ich habe einfach Angst etwas falsch zu machen, die falsche Entscheidung zu treffen.
Oh, jetzt ist die Vorstellung doch etwas länger geworden. Ich denke, das reicht fürs erste

Liebe Grüße