Hallo Ihr Lieben,
habe auf "meiner" Angstseite was zum Thema ZG´s gefunden. Da ich den Autor sehr schätze, stelle ich´s mal hier rein. Vielleicht hilft es ja der einen oder anderen von Euch? LG Charlotte :)
Selbsthilfe-Programm bei Zwangsbefürchtungen
Viele Menschen mit Ängsten und/oder Zwängen leiden unter Zwangsbefürchtungen und Zwangsimpulsen. Sie haben Angst, das eigene Kind zu töten, jemand mit einem Messer zu verletzen, sich selbst mit einem Messer oder einem Glassplitter zu verletzen, sich durch bestimmte Umweltgifte zu schädigen, mit dem Auto an einen Baum zu fahren, von einer Brücke oder einem hohen Haus hinunterzuspringen, einen Unfall zu verursachen, ohne es zu bemerken, in einem Geschäft ungewollt etwas zu stehlen, unabsichtlich einen Schaden anzurichten (z.B. ein Feuer zu legen), laut etwas Peinliches zu sagen oder zu tun usw. Rituale (z.B. Gegengedanken, ständige Bitten um Beruhigung durch andere, Kontrollzwänge) können diese Zwangsbefürchtungen jeweils nur kurz beseitigen.
Hilfreich ist oft folgendes Vorgehen:
1. Erstellen Sie eine Liste Ihrer Zwangsgedanken und -befürchtungen, bewerten Sie sie nach der subjektiven Belastung von 0-100 und beginnen Sie das folgende Übungsprogramm mit einer Zwangsbefürchtung mittlerer Belastung.
2. Rufen Sie Ihre zwanghaften Gedanken und Befürchtungen bewusst hervor und denken Sie diese bis zum bitteren Ende durch, ohne Ablenkung und kognitive oder verhaltensbezogene Rituale.
3. Sprechen Sie Ihre Zwangsgedanken und Zwangsbefürchtungen auf Tonband, schreiben Sie sie in ein Heft, gestalten Sie sie in Form eines Drehbuches für einen Film, lassen Sie sie als Film vor Ihren Augen ablaufen, schreiben Sie sie in Form eines Briefes an einen fiktiven Freund, zeichnen Sie sie auf ein Blatt Papier oder singen Sie sie in Form einer bestimmten Melodie. Tun Sie dies regelmäßig zu festgesetzten Zeitpunkten (am besten täglich für eine Stunde, um eine rasche Wirksamkeit zu erreichen), ohne dabei ein Ritual auszuführen.
4. Setzen Sie sich den diktierten, geschriebenen oder gezeichneten Zwangsbefürchtungen täglich mindestens zweimal für eine vorher fixierte Zeitdauer aus, um diese neuerlich intensiv auslösen und besser ertragen zu lernen, ohne Rituale auszuführen.
5. Bleiben Sie bei jeder Übung, die Sie in steigendem Schwierigkeitsgrad durchführen, mental voll und ganz in der jeweiligen angstmachenden Situation, ohne Rituale einzusetzen, und beenden Sie jede Übung erst dann, wenn das Ausmaß Ihrer Angst und Unruhe um mindestens 50% abgenommen hat.
6. Machen Sie dabei die Erfahrung, dass spontane oder absichtlich provozierte Gedanken nicht dazu führen, in die Wirklichkeit umgesetzt zu werden. Sie können etwas denken und müssen es deswegen keinesfalls ausführen. Der Gedanke, jemand etwas anzutun, fremdzugehen, etwas zu stehlen usw. stellt immer eine Möglichkeit dar, ob Ihnen das passt oder nicht. Etwas zu denken, ist eine Sache, etwas auszuführen, eine andere Sache. Dazwischen liegt der Bereich der menschlichen Freiheit. Sie unterliegen der "Magie des Denkens", wenn Sie glauben, dass Gedachtes gleich Wirklichkeit wird.
7. Wiederholen Sie eine Übung am nächsten Tag und verlängern Sie die Zeit der mentalen Konfrontation, wenn eine bestimmte Zwangsbefürchtung in ihrem bedrängenden Effekt nicht geringer werden sollte.
8. Konfrontieren Sie sich im Laufe der Zeit auch mit den ärgsten Zwangsbefürchtungen, ohne Rituale einzusetzen. Wenn Sie dies nicht tun und mit teilweisen Erfolgen bei weniger belastenden Zwangsbefürchtungen zufrieden sind, besteht die Gefahr, dass Ihre Störung bald wieder stärker auftreten und schließlich doch zu zeitaufwendigen Zwangshandlungen und gedanklichen Ritualen führen wird.
9. Verwenden Sie dieses Selbsthilfeprogramm für Zwangsgedanken auch dann, wenn Sie primär unter Zwangshandlungen leiden, weil diese letztlich durch Ihre nicht aushaltbaren Zwangsgedanken ausgelöst werden.
10. Anstelle von kognitiven Ritualen können Sie bei anfänglichen Schwierigkeiten in der Konfrontation mit Ihren Zwangsbefürchtungen entspannendes Ausatmen einsetzen, um diese ohne massive körperliche Verspannungen besser ertragen zu lernen.
Autor: Dr.Hans Morschitzky
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Moderator: Moderatoren
Liebe Charlotte!
Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast und diesen Beitrag für uns "Zwängler"
hier rein gestellt hast.
Alles darin ist absolut richtig und wirksam - nur habe ich die Gedanken noch nie aufgeschrieben. Auch nicht auf Tonband gesprochen. Ich habe das auch schon gelesen, aber da es besser wurde, habe ich diese Möglichkeiten nicht mehr beachtet.
Es ist sehr gut, wenn man wieder daran erinnert wird, was man noch machen kann - vieles vergisst man ja wieder in einer guten Phasen. Und in er schlechtern steht man dann mit abgesägten Hosenbeinen da....
Danke dir nochmal - ist super lieb von dir!!!
Ich umarme dich!!!
Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast und diesen Beitrag für uns "Zwängler"

Alles darin ist absolut richtig und wirksam - nur habe ich die Gedanken noch nie aufgeschrieben. Auch nicht auf Tonband gesprochen. Ich habe das auch schon gelesen, aber da es besser wurde, habe ich diese Möglichkeiten nicht mehr beachtet.
Es ist sehr gut, wenn man wieder daran erinnert wird, was man noch machen kann - vieles vergisst man ja wieder in einer guten Phasen. Und in er schlechtern steht man dann mit abgesägten Hosenbeinen da....

Danke dir nochmal - ist super lieb von dir!!!
Ich umarme dich!!!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex