verunsichert

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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FrauMahlzahn09

verunsichert

Beitrag von FrauMahlzahn09 »

Hallo,

Endlich komme ich auch mal dazu einen Beitrag zu verfassen, meine Tochter lässt mir dazu leider wenig Zeit.Ich weiß noch nicht recht, wie ich anfangen soll, ich probiere es einfach mal, ich hoffe ihr behaltet denn überblick.

Als ich mit meiner Tochter schwanger war stand für mich fest, dass es bei dem einen Kind bleiben wird, mein Mann war da ganz anderer Meinung, er wollte schon immer zwei oder drei kinder haben.Nach der Geburt habe ich dann ganz schnell meine Meinung geändert, ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht als ein zweites Kind, ich habe immer das Gefühl es fehlt irgendwie, was, ich habe die ganze Zeit versucht den Kinderwunsch zu verdrängen, was mir auch ganz gut gelungen ist, doch jetzt ist meine beste Freundin mit ihrem zweiten Kind schwanger, ich gönn ihr das von Ganzem herzen, da Sie schon seit zwei Jahren verzweifelt versucht schwanger zu werden, doch bei mir kommt ein wenig Wehmut auf, da ich jetzt wieder ständig mit dem schwanger sein konfrontiert werde.Ich habe Angst das Ich vielleicht Neidgefühle oder gar Missgunst gegenüber ihr aufbaue und ich dadurch unsere Freundschaft gefährde.Ich weiß noch nicht so recht wie ich damit umgehen soll.


Ich hoffe ihr habt den Überblick behalten, es ist nämlich gar nicht so leicht mit nur 11 tasten zu schreiben (hab ich meiner Tochter zu verdanken :wink: :roll: :roll: )deshalb bin ich auch so schreibfaul :wink:


LG

Frau Mahlzahn
00julchen

Beitrag von 00julchen »

hi,

ich kann deine denkweise total gut nachvollziehen. wir wollten eigentlich auch relativ schnell ein 2.kind und dann kam die blöde ppd dazwischen. was habe ich gelitten, als um mich rum in den 3 jahren nach der geburt alle kind nr.2 oder sogar nr.3 bekamen. ich hätte jedes mal heulen können und irgendwann gings mir total schlecht. selbst meine therapeuten meinte, daß ich noch warten soll mit einem 2. kind, und mich um mich selbst kümmern soll.

als unsere tochter 2,5 jahre alt war, war der zeitpunkt, wo ich wusste "jetzt oder nie". ich wollte keine 2 einzelkinder aufziehen und daß sie von ihrem geschwisterchen noch etwas hat.

trotz aller hürden (therpeuten waren ja gegen eine ss, ich habe trevilor genommen) haben wir uns an das thema rangewagt. blöderweise hatte ich keine eisprünge mehr und die bis das erkannt wurde (habe 2 mal die ärzte gewechselt und auf ein zyklusmonitoring gedrängt) verging wieder zeit. nach der einnahme von hormonen über 4 monaten wurde ich dann endlich schwanger und jetzt liegen genau 4 jahre zwischen den kids.

weißt du, ich habe mir irgendwann gesagt "will ich wirklich wg der blöden krankheit auf etwas verzichten, was eines meiner lebensziele war?"
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo frau Mahlzahn,

ich kenne diese Gedanken, die Du hast genau. Ich habe schon kurz nach der Geburt und dann ganz lange nichst von Schwangeren und Geburten und so hören können, weil ich so traurig war und das alles auch wieder wollte. Irgendwann ist mir aufgegangen, daß ich in dieser Zeit schwanger sein wollte, weil ich alles, was ich mit meinem Sohn anfangs nicht erleben durfte, nun, da es mir besser ging mit einem weiteren Baby stellvertretend erleben wollte. Ich habe das dann in der Therapie angesprochen und wir haben herausgefunden, daß das natürlich nicht so wäre, daß es mir mit einem weiteren Kind toll gehen würde und so. Von da an ging es mit dem Neid.
Inzwischen ist mein Kinderwunsch wieder da, einfach, weil ich auch immer gerne Geschwister zu Hause gehabt hätte und es sich richtig anfühlt, wenn da noch ein Kind wäre. Ich habe mit meiner Therapeutin auch besprochen, daß es Frauen gibt, die andere Erkrankungen haben, die es ihnen schwer machen unbeschwert schwanger zu werden. Bei mir ist es eben die PPD. Da muß jede Frau für sich entscheiden, ob sie das Risiko eingeht, egal ob nun psychische oder somatische Erkrankung.

Zu Deiner Freundin würde ich, je nachdem wie viel sie von Dir weiß, ehrlich sein. Ich hatte so eine ähnliche Situation auch einige Male. Es hat mich immer so runtergezogen, ich habe aber für mich heruasgefunden, daß Ansprechen diebeste Methode ist. Das nimmt den Druck, sich irgendwie "richtig" verhalten zu müssen, obwohl man falsch fühlt.

Grüße von Leuchtkäfer
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