Symptome einer PPD

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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bienemama

Symptome einer PPD

Beitrag von bienemama »

Hallo ihr Lieben,

ich muß euch schon wieder was fragen. Wenn es zuviel wird dann sagt es bitte.....
Habe die letzten Tage sehr viel nachgedacht....
Wie es mir nach der ersten SS und der KS-Geburt so ging.... Habe auch den Film "Das Fremde in mir" gesehen...
Ich möchte euch gern mal nach Symptomen einer PPD fragen. Da ich mir unsicher bin ob ich eventuell damals sowas gehabt habe..... Kann man das auch weniger ausgeprägt haben?? Also mit nicht soviel Weinen,keine Angstzustände oder so??
Oder ist das immer gleich?
Verzeiht wenn ich so direkt frage,wenn es zuviel ist dann antwortet nicht.
Ich konnte damals auch nicht stillen,weil sie mich im KH zu verrückt gemacht haben. Mit der Wiegerei,und er hätte soviel abgenommen und so weiter. Hab dann umgestellt auf Flasche.....

Ich habe aus dem ersten Jahr mit ihm nur wenige Bilder auf denen ich glücklich bin. Das waren die Bilder aus dem Urlaub...

Vielleicht kann mir ja einer helfen.....

Liebe Grüße
Sabine
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Marika
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Beiträge: 10826
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Liebe Sabine,

ja - eine PPD kann ganz unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Von leicht bis sehr schwer ist alles möglich.

Ich selber hatte eine sehr schwere PPD. 5 Wochen nach Geburt setzten zuerst Albträume, nur noch oberflächliches Schlafen und Appetittverlust ein. Dannn gings schnell bergab: schwere Angst-und Panikattacken, sowie Zwangsgedanken machten innerhalb von nur 2 Wochen ein komplettes Wrack aus mir. Ich konnte weder essen, noch schlafen, hatte ständig schrecklichste Gedanken in meinem Kopf, die wiederrum schwere Ängste und Panikattacken hervorriefen. Ich war zu nichts mehr fähig - kam kaum aus dem Bett, war nur noch am weinen und wurde abwechslungsweise gebeutelt von Zwangsgedanken, Ängsten und Panikattacken. Ich habe alle Kritieren einer ganz schweren "depressiven Episode" erfüllt, sagte mir mein Arzt einemal. Nur eines ist mir Gott sei Dank erspart geblieben: Ich hatte nie Selbstmordgedanken - wenigstens dieser Kelch ging an mir vorüber.

Ich hoffe, das alles hat dich jetzt nicht zu sehr aufgewühlt. Die gute Nachricht ist: Heute bin ich nicht nur wieder gesund - es geht mir nach Therapie und mit einem AD heute besser als je zuvor in meinem Leben!!!! Ich habe zwar hart arbeiten müssen in der Therapie und viel Leid erleben müssen, aber es hat sich gelohnt!!!! :D
Zuletzt geändert von Marika am 18:01:2011 9:01, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Astrid

Beitrag von Astrid »

Hallo Biene,

kann mich Marika nur anschließen, die Symptome sind vielfältig. Bei mir waren es Angst, Keine Gefühle fürs Kind, Müdigkeit, Traurigkeit, Appetitlosigkeit (starker Gewichtsverlust), Unruhe und Schlaflosigkeit bis zur Ende hin völlige Leere und Teilnahmslosigkeit dazukamen. Dann kamen auch die Selbstmordgedanken. Auchbei mir war es eine schwere Depression. Ich hatte Gott sei Dank keine Zwangsgedanken. Ich war nicht mehr in der Lage meinen Haushalt zu führen, Einzukaufen... etc.. Die Kommunikation, egal auf welche Art ist komplett weggefallen. Habe teilweise nicht mehr als drei Worte am Tag mit meinem Mann gewechselt.Körperliche Nähe war völlig unerträglich.Ich war innerlich wie tot. Aber bei jedem ist es anders. Hier auf der Homepage gibt es auch einen Fragebogen, bei dem du für dich abklären kannst, ob du eine PPD hasz oder nicht. Aber ich denke, wenn Du den Weg hierher gefunden hast, hat du auch Probleme. Daher suche dir die Sachen raus, die für dich wichtig und interessant sind. Teile deine Ängste mit, und alles, was du loswerden möchtest. Sei willkommen von Astrid
BB77

Beitrag von BB77 »

Hallo Biene,
ich hatte "nur" eine leichte depressive Verstimmung in Kombination mit einer Anpassungsstörung. Bei mir waren es hauptsächlich körperliche Symptome, die mir zeigen wollten, dass ich mich übernommen habe. D.h. Übelkeit mit Erbrechen und dadurch Gewichtsabnahme, Zuckungen in den Oberarmen und wenn mein Sohn die Nacht wieder mal durchschrie auch Weinen, aber sehr selten, aber auch Zweifel, ob ich alles richtig mache bzw. dass ich etwas falsch mache. Mit meinem Sohn konnte ich hingegen immer spielen und freute mich über meine Zeit mit ihm.
Hoffe, es hilft Dir etwas weiter.
LG Bibi
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