Hallo Mädels
hatte heute wieder Therapie und im Grossen und Ganzen wars auch ok, nur bin ich mir mit meiner Ärztin nicht einig, wie es mit der Medikation weitergehen soll.
Muss kurz etwas ausholen, damit ihr ein Bild bekommt:
Nehme Cymbalta nun schon seit Mai 2010.
Ganz normal angefangen einzuschleichen mit 30mg, dann auf 60mg, hoch auf 90mg und schlussendlich im Oktober 2010 auf 120mg. Das ist mir gar nicht gut bekommen und ich bin seit Dezember wieder auf 90mg. Damit geht es mir sehr gut und ich möchte gern noch eine Weile dabei bleiben.
Meine Ärztin hingegen rät mir, ab sofort auf 60mg runter zu gehen So schnell??? Es sind doch erst ein paar Wochen mit 90. Normalerweise dosiert man doch nicht so schnell runter oder?
Weiss echt nicht was ich machen soll...Was sagt ihr dazu???
das hängt eigentlich davon ab, wie lange Du schon stabil bist. Man sollte schon ein ganzes Jahr stabil sein, bevor man ans Reduzieren denkt. Kennt sich Deine Ärztin denn aus? Ich meine, so ohne Einschleichen, jetzt das schnelle reduzieren...hm, ich weiß ja nicht. Könnte das vielleicht wieder eine Stümperin sein ?
also mich wundert es wirklich sehr was deine ärztin da vor hat.
ich an deiner stelle würde keinesfalls reduzieren!!
ich verstehe deine ärztin da wirklich nicht
ich hab ja auch so eine tolle ärztin, die mir doch weiss machen wollte, dass ich eventuell gewicht verliere, wenn ich von cipralex auf citalopram wechsel
was ist das denn? Auch ich kann die Anweisung überhaupt nicht verstehen - du bist noch viel zu kurz stabil, weißt du eh selber. Will sie denn jetzt anfangen komplett auf 0 runter? Oder nur auf 60 mg? Beides wäre meiner und der gängingen schulmedizinischen Meinung ein leichfertiger Wahnsinn, um es mal höflich auszudrücken. Warum will sie runter gehen - was hat sie dir für einen Grund genannt?
Auch Süße, ich habe mich so gefreut in der PN zu erfahren, dass du dich gut aufgehoben fühlst bei deiner Ärztin. Daher bin ich jetzt umso mehr geplättet. Ich würde keinesfalls reduzieren, dein Bauchgefühl sagt dir eh das selbe.
Sag uns doch nochmal - wie und warum kommt sie denn auf diesen "Wahnsinn?????"
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
also ich bin sehr erleichtert das ihr meine Meinung da teilt. Hab schon an mir gezweifelt...
Meine Ärztin ist an sich auch wirklich klasse, nur bei der Medikation sind wir uns total uneinig.
Ich hab so ein bisschen das Gefühl, sie will auf Teufel komm raus so schnell es geht auf 0. Sie ist sehr alternativ eingestellt und nicht begeistert von psychopharmaka. ABER sie sagt auch ganz klar das ich sie natürlich im Moment noch brauche.
WIe dem auch sei, ich habe jedenfalls nicht reduziert und werd das auch in nächster Zeit nicht machen.
Merke selbst am besten was ich brauche.
das würde ich auch auf jeden Fall machen: Unbedingt bei dieser Dosis bleiben bis die Stabiltät mind. 6 Monate - besser noch 1 Jahr hindurch bestanden hat.
Weißt du - ich halte viel von Alternativer Medizin - aber wenn es um akute und starke Depressionen geht und eben um die Medikation, muss die Alternativmedizin etwas hinten anstehen. Untestützend - ein klares JA - aber Alternativ ANSTELLE von Schulmedizin - ein klares NEIN in deiner jetzigen Phase. Ich kann mir das gut vorstellen: So wie viele Schulmediziner alles Alternative belächeln oder gar beschimpfen, so wird halt auch von einigen Alternativ Mediziner die Schulmedizin - vor allem die Psychopharmaka fast verteufelt - völlig zu unrecht und das bertrifft beide Seiten. Beide Seiten können sehr viel und haben zurecht ihren jeweiligen Stellenwert. Nur leider bekämpfen sich beide Seiten immer noch zu stark - würde das endlich aufhören, hätten alle Patienten - egal mit welcher Erkrankung - viel viel bessere Chacen auf Heilung. Aber leider verbauen sich beide Seiten sich da noch ganz viel.
Daher finde ich es super toll, dass du da wirklich auf DICH hörst und das AD weiternehmen willst. Wie kommt sie denn damit zurecht, dass du nicht reduzieren willst - sie stellt dir hoffentlich schon weiter das Rezept aus, oder? Wenn du sonst Therapiemässig mit ihr zurecht kommst, ist es ja super. Mich würde nur interessieren, wie sie mit deiner Entscheidung, das AD weiterzunehmen klarkommt und was sie von den immer wieder zu beobachtenden schlimmen Einbrüche sagt, die passieren, wenn man ein AD zu schnell reduziert????
Reduzier bitte um keinen Preis der Welt - da hätte fatalste Folgen. Das AD ist ja keine Droge - es stellt die normalen Abläufe im Gehirn wieder her! Man kann viel mit Alternativ Medizin - aber NICHT ALLES!!!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
nun ja, das ist um ehrlich zu sein genau mein Problem. Ich habe ihr schon gesagt, dass ich vom Reduzieren nicht begeistert bin. Aber ich bin mehr oder weniger so gegangen, das ich zu allem "ja ja" gesagt hab und mir meinen Teil dazu gedacht habe... So bin ich leider....ich kann nicht nein sagen und krieg den Mund nicht auf.
Für mich ist klar, dass ich definitiv nicht runter gehen werde, aber ich weiss noch nicht was ich ihr da sagen soll bei der nächsten Sitzung.
Sie möchte auf 60mg gehen, weil in ihrem dicken Medizinwälzer steht, dass das die "Erhaltungsdosis" ist und alles darüber hinaus "keinen medizinisch wirksamen Effekt" hat
Ich weiss nur eins, reduzieren kommt noch lang nicht in Frage...
kann ich gut verstehen, Süße!!!! Aber irgendwann kommt das auf den Tisch - spätestens wenn sie sagt - jetzt reduzieren wir. Schau - du bist die kompetente Patientin, die sehr viel über die Erkrankung und das AD weiß und du darfst und sollst du sogar deine eigenen Gedanken machen und diese auch mitteilen. Wenn sie tatsächlich eine gute Ärztin ist, dann wird sie dich zu nix zwingen.
Andere Möglichkeit wäre: Du suchst dir einen "normalen" Neurolgen wegen dem AD und bleibst bei ihr wegen der Therapie, sollte sie nicht mit dem AD "leben" können.... das wäre dann aber ein Armutszeigniss von ihr.
Blöde Lage - ich weiß, aber du solltest schon ehrlich deine Meinung sagen und etwa anfangen ihr vor zu gaukeln "ja ich bin am reduzieren" und doch die normale Dosis nehmen, denn das kommt eh raus! Bringt auch nix, denn so kann niemand einschätzen, wie es dir wirklich geht. Aber ich bin sicher, das wirst du auch nicht tun, das weißt du sicher selber.
Leg die Karten doch gleich bei der nächsten Sitzung auf den Tisch, dann hast du es hinter dir!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo ihr Lieben,
wollt mal schreiben, wie es bei der heutigen Sitzung mit meiner Therapeutin gelaufen ist.
Ich habe ihr ganz offen und ehrlich gesagt, dass ich nicht auf 60mg reduziert habe, weil mir mein Gefühl gesagt hat, ich sollte noch eine Weile bei 90mg bleiben. Und das es mir seit Dezember so gut geht wie seit langem nicht mehr und ich das nicht aufs Spiel setzen mag. Und das schaut sie mich an und sagt, sie fände es so klasse, dass ich auf mein Gefühl gehört habe und das ein grosser Schritt ist, mein Selbstvertrauen zurück zu erlangen.
Und ich hab mir so Sorgen gemacht, dass ich mit ihr aneinander geraten würde und mir dann wieder jemand neuen suchen muss....
Jetzt bin ich total erleichtert und zufrieden mit mir und der Sitzung.