UmMiriam

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Beitrag von UmMiriam »

Hallo,
ich bin UmMiriam und lebe in Österreich. Im Sommer 2009 habe ich mein erstes Kind bekommen, im Sommer 2011 sollte ich das Zweite bekommen.
Ich leide an Depression. Momentan nehme ich zweimal täglich halbes Tresleen (in Deutschland heißt es Zoloft, glaube ich), am Abend 20 Tropfen Passedan. Aufgrund vorzeitiger Wehen auch Magnesium als Tokolytikum.

Mein Problem:
Es fing nach der Geburt von meiner Tochter ein. Sie war ein Wunschkind, trotzdem war die Schwangerschaft für mich eine große Enttäuschung: es war mir immer übel. Auch die Geburt war nicht leicht, sie dauerte 18 Stunden lang und endete mit Vakuumextraktion. Als ich aber die Kleine hielt, vergaß ich die Schmerzen sofort; es war ein wunderschönes Gefühl. Im Wochenbett hatte ich starke Schmerzen, meine Brustwarzen waren wund, ich hatte auch monatenlang einen enormen Milchüberschuss. Ich musste in meinem BH Stoffwindeln tragen, meine Brüste waren steinhart und taten Weh.
Einige Monate nach der Geburt wurde ich traurig, es war mir alles zu viel. Meine Tochter wollte nie genung schlafen, sie wollte immer getragen werden. Bis jetzt ist sie ein lästiges Kind.
Im April 2010 war ich schon depressiv. Im Juli mussten wir umziehen, Anfang September wieder. Die Wohnung war wie ein Stall, ich wollte um keinen Preis dort bleiben, aber ich hatte keine Wahl. Ich hatte keine Kraft mehr, ich wollte weg...
Während meiner Zeit in Karenz habe ich aber oft gehört, dass ich nur zu Hause sitze, dass mein Mann, der 8 Stunden Arbeitszeit hat, so viel Arbeit habe, dass ich ihm dankbar sein soll. Und dann sah ich zu Hause, während ich keine Freizeit habe (ich studiere daneben), es sieht stundenlang fern und telefoniert mit seinen Freunden. Ich war neidisch über ihn, ich wollte so leben, wie er, ich habe angefangen, zu hassen, Frau zu sein. Ich habe mich ihm so viel angepassen, aber es war ihm nie genug. Wir hatten auch Probleme zusammen, wir haben oft gestritten. Ich wollte mich scheiden lassen und er bedrohte mich, meine Tochter von mir wegzunehmen. Dann wurde ich wieder schwanger.
Im Dezember 2010 wusste ich, dass ich es nicht mehr allein schaffe und besuchte ein Kriseninterventionszentrum. Nach dem zweiten Gespäch wurde mir durch Psychologen empfohlen, mich stationär aufnehmen zu lassen. Ich verbrachte 10 Tage in der Klinik, ich nahm die sog. Notfalltropfen. Nach 10 Tagen fühlte ich mich schon viel besser, aber zu Hause hat es sich wieder verschlimmert.
Es wurde mir wieder gesagt, dass ich das alles nur vorspiele, mein Mann sagte mir, dass er mich vernichten würde. Beim nächsten Termin fragte ich meine Psychologin, ob sie mir helfen kann, dass ich wieder stationär aufgenommen werde. Ich wurde wieder aufgenommen und bekam Antidepressiva.
Der Aufenthalt in der Klinik beruhigt mich und es geht mir dort besser. Aber dann komme ich nach Hause und es verschlimmert sich wieder.
Ich fühle mich ganz fertig, ich weiß nicht, was ich weiter machen soll. Die Medikamente nehme ich seit 3 Wochen, aber sie helfen mir kaum. Ich habe viel Stress, ich schaffe kaum was, ich sehe keine Hoffnung. Ich habe auch viele körperliche Probleme, die durch mein psychisches Zustand verursacht werden.
Ich kann nicht mehr wollen, es freut mich nichts mehr. Jede Kleinigkeit ist für mich wie ein Kampf.
vergissmeinnicht

Beitrag von vergissmeinnicht »

Liebe Miriam!

Herzlich willkommen hier bei uns :)
Hier hast du bestimmt immer ein offenes Ohr, hier kannst auch Dampf ablassen!
Und ich bin auch Österreicherin :)

Ich verstehe das dass du neidisch auf deinen Mann warst und bist.
Ist ja auch eine Frechheit dass Mann sein Leben weiterführt wie bisher und Frau kein eigenes Leben mehr hat, nicht wahr?
Man hat das Gefühl nur noch funtionieren zu müssen und nur noch die "Mutterkuh" zu sein...

Mir geht es mittlerweile wieder gut, ich liebe mein Leben und auch dir wird es wieder gut gehen, mit den richtigen Medikamenten, mit Therapie, mit Gespräche, vielleicht mit Zeit für dich!
Du bist schon auf den richtigen Weg Miriam, du hast deine Situation erkannt und gleich gehandelt was von grosser Stärke zeugt!!!

Wer sagte dass du deinen Mann nur was vorspielst?
Warum setzt er dich mit Drohungen zusätzlich unter Druck?
Er würde es nicht schaffen dir dein Kind zu nehmen liebe Miriam.
Du bist die Mutter und solange du die Kinder nicht verwahrlosen lässt oder sonstige grobe Vergehen machst, hat er null Chance!!!
Geh deinen Weg und lass dich nicht von Drohungen klein machen!!!
Grrrrrrrrr..bei solchen Männern krieg ich soooo nen Hals!!!

Du bist eine starke Frau, du willst und du kannst!!!
Und hier findest du Austausch...

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