Kann AD Wirkung nachlassen

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Sanny

Kann AD Wirkung nachlassen

Beitrag von Sanny »

Hallo zusammen

habe mich nun schon länger nicht mehr gemeldet, da es mir eigentlich ganz gut ging!
Seit einigen Wochen sitze ich wieder im Loch fest und habe mein AD nach Absprache rauf dosiert!
Ich habe das Gefühl es bringt mir nicht mehr sehr viel. Mir ist schwindelig, die Panik ist wieder da und auch Zwangsgedanken schleichen sich wieder ein! Es wird jeden Tag schlimmer.
Kann es sein das ein AD nach einiger Zeit nicht mehr wirkt, nehme es schon ca. 1 Jahr!


Lg
Zuletzt geändert von Sanny am 26:02:2011 20:18, insgesamt 1-mal geändert.
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

bei welcher Dosis bist Du denn jetzt? Es kann evtl. sein, dass die Dosis noch nicht hoch genug ist.

LG,
Inez
kadisha

Beitrag von kadisha »

ja genau wie ist das eigentlich.

muss man immer weiter die dosis erhöhen, weil jede dosis irgendwann nicht mehr reicht?
was ist wenn man die höchstdosis schon erreicht hat, es aber immer noch nicht das wahre ist?
muss man dann das ad wechseln, obwohl das ad eigentlich einem gut geholfen hat es aber noch nicht ganz gut ist?

Fragen über fragen.. :-)

lg
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Marika
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Beitrag von Marika »

NEIN - wenn man das richtige AD hat mit der RICHTIGEN DOSIS, dann muss man eben nicht ständig weiter erhöhen!!! Die Wirkung läßt nicht nach, vielmehr ist es so, dass entweder das falsche AD ist, oder die Dosis nicht stimmt. Ständig rauf Dosieren müssen die Menschen die von Trenquilizer, Tavor usw. abhängig sind - das ist bei AD´s aber eben nicht der Fall. Hier setzt KEIN GEWÖHNUNGSEFFEKT EIN und daher auch kein Suchtverhalten.

Darum sage ich immer: Wenn man über Monate auf der Stelle tritt, muss man was machen. Dann spielt es auch eine Rolle, ob man eine Therapie macht bzw. gemacht hat, wie schnell man stabil wird. Bei mir hat es 1 Jahr gebraucht, bis ich stabil wurde - bis dahin habe ich auch nach der richtigen Dosis gesucht. In diesem einen Jahr habe ich auch 3x erhöht und wir haben erst bei einer hohen Dosis dann gesehen - das wirkt, jetzt werde ich stabil. Dann habe ich diese Dosis 2,5 Jahre genommen und langsam reduziert.

Als ich Sommer nach einem 3/4 Jahr ohne AD eine neue depressive Episode bekam und mein AD wieder begonnen habe, reichten bereits 10 mg aus um mich stabil zu halten und das ist bis heute nach bereits 6 Monaten auch so!!!!

Wenn die Höchstdosis erreicht ist - bei ZG übrigens geht man sogar über die übliche Höchstdosis hinaus - Studien der WHO haben gezeigt, dass gerade ZG erst dann merklich besser werden - und es geht einem nicht besser, ist es nicht das richtige AD!!!!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
ubure

Beitrag von ubure »

Danke, Marika, das hätte ich genau so gesagt :D !

Bei mir war es so, dass das eine AD nicht ausgereicht hat, nicht mal in der Höchstdosis ((wobei diese ja relativ ist). Ich habe ein zweites AD dazubekommen, ein SNRI, und das war's dann.

Ich experimentiere ja immer gerne mal mit der Dosierung (was man aber im akuten Stadium und am Anfang,also auch im ersten Jahr,NICHT machen sollte - ich kann das Risiko nach nun fast 8 Jahren gut einschätzen und weiß, wann ich reagieren muss) und habe festgestellt, dass ich auf keines der beiden verzichten kann. Jedes trägt mich mit seiner Wirkung und das ist in Ordnung so.

LG,
Inez
Sanny

Beitrag von Sanny »

Ich danke euch für die Antworten!
Mittlerweile bin ich schon bei der Höchstdosis!
Es kommen nun aber immer mehr Schlafstörungen dazu!
Kann das auch mit der Erhöhung zusammenliegen!?
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Marika
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Beitrag von Marika »

Sanny - ich hätte auch nochmal die Frage: Was für ein AD nimmst du und in welcher Dosis?

Es ist möglich, dass die Schlafstörungen vom AD kommen. Es kann aber auch sein, dass das AD gänzlich nicht das richtige für dich ist und nun diese hohe Dosis NW zeigt, die anzeigen, dass das AD selber nicht passt. Solches habe ich hier schon ein paar Mal erlebt. Wie lange ist deine Erhöhung jetzt her?
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
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Sanny

Beitrag von Sanny »

@Marika
du hast eine PN bekommen!


Lg Sanny
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Natürlich kann die Wirkung eines ADs nachlassen!!!! Sorry Marika, aber da muss ich dir widersprechen. Natürlich tritt sowas erst nach Jahren ein. In der Klinik bin ich auf einige Leute getroffen, die alle paar Jahre ihr AD wechseln mussten, weil es nicht mehr richtig gewirkt hat.
Siggi
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Beitrag von Siggi »

Liebe Sanny,

Muß mich Julchen anschließen es ist schon möglich das die Wirkung eines AD nachlassen kann.
Mußte die Erfahrung machen.
Habe mein AD schon ein paar Jahre genommen bis es nicht mehr wirkte habe dann ein anderes genommen und mir ging es wieder gut. Mein Arzt meinte damals es ist gut möglich das das AD nicht mehr das richtige für mich ist.

Liebe Grüße
Siggi
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Marika
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Beitrag von Marika »

Meine Lieben,

das ist aber nicht das AD, dessen Wirkung nachläßt, sondern der Bedarf des Patienten ändert sich in solchen Fällen. Es kann vorkommen, dass sich plötzlich noch andere Botenstoffe in zu niedriger Konzentration vorkommt.

So sind meine Infos von meinem Arzt und so habe ich das auch nachgelesen. Dazu kommt, WAS FÜR EINE psych. Erkrankung der Patient hat, ob nur ein Botenstoff oder mehrere betroffen sind. Das bedeutet also, dass es primäre nichts mit dem AD zu tun hat, sondern dass ich die Erkrankung VERÄNDERN kann und es dann ein anderes AD braucht.

So gesehen, kann man natürlich sagen - das AD wirkt nicht mehr - aber wenn man es anschaut, dann sieht man, dass siese Aussage irreführend ist und eigentlich überhaupt nicht stimmt. Das hab ich jetzt nicht aus den Fingern gesogen, sondern das sind meine Infos über das Thema. Ich meine, dass das eine wichtige Unterscheidung ist!!! Der Bedarf des Betroffenen ändert sich, nicht die Wirkung des AD´s!

Der Arzt von dir Siggi hat es eh treffend gesagt: Das AD IST NICHT MEHR DAS RICHTIGE FÜR DICH -sprich für deine Bedürfnisse. Es hat sich also mit den Botenstoffen was geändert und nicht das AD hat seine Wirkung verloren.

Diese Unterscheidung Julchen, ist sehr wichtig und beim Großteil der Patienten tritt genau das nicht ein!!!!
Liebe Grüße von
Marika

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schwere PPD 2005
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lotte

Beitrag von lotte »

Ich nehme seit 3 Jahren opipramol und habe gerade in der letzten Zeit bemerkt, dass es nicht mehr so wirkt wie am Anfang. D.h. es kann mich und meine Ängste weniger beruhigen.

Wie Marika schreibt, hängt es sicher mit dem "was brauche ich" zusammen. In all den Jahren ändert sich ja auch viel bei einem selbst - Stress, Misserfolge, geänderte Lebenssituationen etc, dadurch dann gleich wieder mehr Angst. So ist es zumindest bei mir.

Ich werde auch demnächst mit meiner Doc über eine mögliche Modifikation reden. Mein Thera hat mir ein neues Medi namens Lyrica empfohlen, dass sehr gut sein soll. Kennt das jemand? ;)

Viele Grüße
Lotte
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Beitrag von Marika »

Hallo Lotte,

ja ich sehe das eben auch so und wie gesagt, ist das Stand der Forschungen. Vielleicht erfinden sie ja mal "das Zaubermittel" für Depressionen, ich würde es uns allen mehr als nur wünschen.

Ich nehme Cipralex jetzt bereits fast 6 Jahre und habe immer noch unverändert eine super Wirkung, brauche ja sogar viel weniger von der Dosis als zu Beginn der PPD.

Das neue Medi kenne ich jetzt nicht, würde mich aber sehr interessieren, was es ist und wie es wirkt.

Du, sorry dass ich mich bisher nicht gemeldet habe, aber ich hab einfach zu viel um die Ohren - nicht böse sein bitte!!!! :-)
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
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