Egoisitsch? Deperession? Hormone? - wo ist mein Leben hin?

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Pepa

Egoisitsch? Deperession? Hormone? - wo ist mein Leben hin?

Beitrag von Pepa »

Hallo zusammen,

ich habe am 23.12.2010 nach 19 Stunden Wehen und viel Blutverlust spontan einen gesunden Jungen (mit 42 Jahren) geboren (3600g und 53cm)
Wir wohnen ca. 40 Minuten vom WunschKH entfernt.

Am 2. Tag bekam er Fieber, da aber wohl Weihnachten war und Wochenende wurde wohl nicht sofort ein Arzt gerufen. Am 4. Lebenstag kam dann bei der normalen U2 heraus, dass er auf die Intensivstation einer anderen Stadt 10km entfernt müsse; Infektion aufgrund grünem Fruchtwasser. (ET war 21.12.2010)

Am 4. Tag wurde er entlassen. Wir besuchten ihn von morgens bis abends. Nach der Geburt war ich sehr schwach (HB Wert 6,6, bekam eine Transfusion angeboten, was ich ablehnte) und nun fuhren wir täglich 12 Stunden zu unserem Sohn.
Auch das strengte mich körperlich sehr an.

Dann kam er nach Hause. Ich stillte und gab zusätzlich Fläschchen. Milch war wohl noch/nicht mehr (?) ausreichend.
Aber er fing ständig zu weinen an. Stunden. Immer wieder. Nach Stillen, nach Wickeln, nach Fläschle, nach allem einfach...
Wir gingen wieder zu Ärzten.

Bis heute ist es etwas besser, aber wir waren bereits in einer Schreiambulanz. Haben eine Wiege zusätzlich gekauft, machen alles. Aber er ist nicht gut zu beruhigen. Vorallem - warum schriet er nur - er HAT alles, wirklich alles.

Soweit die äußeren Umstände.

Nun zu mir:
Ich habe keine Beziehung zu meinem Kind. Es ist DA, ich mache alles mir mögliche, aber das ist zu viel für mich, insofern, als dass ich kein Leben mehr für mich habe: denn ich sitze ca. 50 Minuten am stillen, dann 20 Minuten wickeln, dann wieder ca. 15 Minuten Falsche und dann bespaßen… dann sind meist 2 oder mehr Stunden rum und es geht von vorne los – stillen, wickeln, Flasche. = 2 Stunden vorbei.
Ich habe derart Rückenschmerzen, sitze auf 50qcm den ganzen Tag. Kann definitv nichts anderes an "KIND" mehr machen.... Wo ist mein Leben hin?

Ich weine viel,
und werde aggressiv, wenn er dauern schreit.

Ich habe nach seiner Geburt (nach Rückkehr von Klinik) keinen Hunger, esse bisweilen nichts am Tag. Außerdem komme ich nicht dazu, zu kochen, weil er ständig gestillt werden will, weil schon wieder 3 Stunden vorbei sind oder heult oder oder.

Ich kann nicht mit ihm reden, mich nicht mit ihm beschäftigen. er schreit ja nur.

Ich habe keinerlei Ruhepausen, denn sobald ich schlafen könnte, weil er mal ruhig ist, wacht er auf und schreit erneut. Oder ich muss eben dann mal waschen, saugen etc - sonst erstick ich hier. Die Unordnung hier geht mir auf den Zeiger, und ich muss sie den ganzen Tag ertragen.

Ich komme nicht mehr raus, sitze nur hier rum.

Daher mache ich das Stillen, Wickeln, Flasche nur aus Pflicht. Aber ich empfinde keine Liebe für das Kind. Auch wenn ich es geboren habe und die Schwangerschaft sehrsehr angenehm verlief.

Hilfe für Haushalt, etc brauche bzw will ich nicht, ich mag nicht, wenn jemand in meinen Sachen rum kramt. Auch nicht meine Mutter.

Wünsche mir mein voriges Leben zurück und bin sehr traurig - bis regsignierend (ich mach halt - so lang bis ich umkippe).

Mein Mann hilft viel und da ist alles ok - also es betrifft rein mich, die Beziehung zu Kind und mein voriges Leben (war wohl doch schon zu alt für ein Kind ........) :x

Vielleicht versteht mich hier jemand, oder kann Tipps geben.

Lieben Dank, fürs Lesen.
Pepa
Shatura

Beitrag von Shatura »

liebe pepa,

wo fang ich an?
einfach am besten mal mit: herzlich herzlich willkommen im forum.
lass dich hier aus und schreib dir alles von der seele, ich hoffe du fühlst dich hier wohl und geborgen.

zu deiner geschichte:
du bist immer noch im wochenbett. deine geburt war sehr anstrengend. natürlich bist du müde, es dauert, bis man sich davon erholt. ich selber hatte einen kaiserschnitt, was heißt, ich musste selber nicht "arbeiten" und war trotzdem total erledigt. kümmer dich nur um deinen kleinen prinzen und um dein wohlergehen und vergiss den haushalt. ich weiß, is schwer weg zu gucken aber auch das lernt man :-)

wegen dem vielen weinen:
hast du eine hebamme, die dich zu hause betreut? mit ihr gesprochen? vielleicht verträgt er die milch, die du zufütterst nicht? hat er blähungen, bauchweh? hier schwören freunde von mir auf kümmelzäpfchen...

am anfang ist es natürlich sehr anstrengend, wenn alle nase lang der zwerg wieder gestillt / gefüttert werden will, aber das wird besser, wirklich. wenn das stillen für dich mehr eine belastung darstellt (kann ich nicht so ganz herauslesen), schon mal überlegt, komplett auf flasche umzustellen? ich weiß noch, dass ich mir sehr viel stress gemacht habe, wenn ich das gefühl hatte, meine brust ist eher leer, könnte zu wenig milch sein...literweise stilltee getrunken, angepumpt, stillen sollte ja für euch beide was schönes sein und NICHT NUR nahrungsaufnahme.

auch dass es für dich eine große umstellung ist, von heute auf morgen nicht mehr spontan sein, nach deinem kopf agieren zu können, sondern "fremdbestimmt" zu sein, ist doch ganz klar. ist auch ganz normal. man kann nicht von jetzt auf gleich zu 100% auf ausschließlich "mama sein" umschalten, auch wenn man an sich selbst diesen anspruch stellt.

gib dir ein bisschen zeit, lass deinen mann den zwerg mal wickeln / flasche geben und danach kann er sich seinen sohnemann auf den bauch legen und bißchen kuscheln oder wiegen...und du bleibst mit einem buch auf dem sofa im bett liegen. geh kaffeetrinken mit einer freundin, eine stunde einkaufen, alleine ohne kind. das fällt am anfang schwer, aber es wird leichter.

wenn du dich nicht von deinem sohn trennen willst wegen stillen (ging mir mit meiner tochter so), dann pump muttermilch ab und frier sie ein. ist gleich aufgetaut und angewärmt.

und überlege dir doch mal, ob du mal mit einem arzt sprechen möchtest.
hast du deinen hb-wert noch mal prüfen lassen? nimmst du evtl. eisen-präparate? auch das stillen kann hier noch zusätzlich auslaugen und sehr müde machen. milchproduktion ist anstrengende arbeit für deinen körper, muss er sich ja auch dran gewöhnen.

insgesamt einfach: halte durch, es WIRD BESSER WERDEN ! !
ganz bestimmt. du bist mit deinen gedanken hier nicht alleine, vielen geht oder ging es genauso.

ich hoffe, dass du die ersehnte unterstützung hier im forum findest.

LG,
Shatura
vergissmeinnicht

Beitrag von vergissmeinnicht »

Liebe Pepa!

Herzlich Willkommen hier im Forum!

Wenn du egoistisch bist, dann sind wir es hier alle :lol:
Genau deine Gefühle, unser Leben wieder haben zu wollen, hatten wir alle.
Auch dein Alter kann nicht Schuld sein, es gibt hier 19 jährige die genauso fühlen...

Du liebst dein Kind liebe Pepa, nur kannst du es grad nicht spüren, weil du so voller Traurigkeit bist.
Und das bist du weil du ganz einfach krank geworden bist.
Nicht weil du zu alt für ein Kind bist, nicht weil du egoistisch bist, nicht weil du dein Kind nicht liebst, sondern weil du Hilfe brauchst.
Dass du keine Haushaltshilfe willst verstehe ich, ich bin da auch so eigen :)
Ich lass nur unsere Wäsche bügeln, alles andere mach ich selbst, würde das als Einbruch in die Privatsphäre sehen.
Aber es gibt andere hilfen.
Warst schon bei einen Arzt?
Schildere mal deinen Hausarzt deine Ängste oder wenn du das nicht magst dann in die Ambulanz für Seelische Gesundheit.
Oder mit Seelsorge tel. rede mit wem.
Du brauchst Hilfe und es steht dir Hilfe zu!!!
Nix ist hoffnungslos..soviele Frauen waren hier schon hier die alles als sinnlos und hoffnungslos empfanden..und jetzt wieder am leben sind..glücklich sind und mit gespürter Liebe ihr Kind aufziehen.
Das alles kannst du auch..wenn du dir Hilfe holst!!!

Und noch was...ES IST NICHT DEINE SCHULD!!!
Nach jeden Regen kommt auch wieder Sonnenschein, versprochen :)
Ganz liebe Grüße
VGMN
Pepa

Beitrag von Pepa »

Danke Euch beiden, für Eure Antworten!

Es ist so, dass unser Sohn sehr sehr viel schreit. Wirklich! Er macht die Augen auf - schreit. Er wird gestillt - schreit danach. Er wird gewickelt, gegen Ende reichts ihn - schreit.
Ich KANN ihm nichts "beibringen", nicht mit ihm erzählen, und sei es "dududu" oder so - man würde es nicht hören! Er kreischt so laut, dass einem der Kopf dröhnt. Man hört ihn auf der Straße aus dem Haus heraus - als ob er umgebracht würde... echt.

Meine Hebamme kann man vergessen. Ich finde sie nicht sonderlich gut. Sie hat paar gute Ansätze aber in vielen Dingen, sehr komische ANsichten.
So sagt sie uns: "ER IST HALT SO" ... oder "Er hat eben viel zu erzählen" ... nunja.
Wir waren dann bei Ärzten, bekamen Zäpfchen und alles - von Globuli bis Bauchöl - alles dabei. Es wurde marginal besser.

Seit einigen Tagen sind Momente in denen er endlich mal die Gegend erforscht. Er ist schon 8 Wochen... da lachen andere Kinder schon, oder erwidern zumindest ein lächlen.

Das meine ich: er macht eben nichts außer schreien, und da ist es schwer, ihn zu knuddeln (was ich nciht tue, WEIL er so ist)...

Aus meinem Geburtsvorbereitungskurs die Babys, mit denen kann man mal vor die Türe, nicht aber mit unserem ... er schreit ja zu 90% wenn er die augen auf hat. Ich bekomme bereits Herzrasen, wenn er aufwacht...

Das mit Haushalt ist nun nicht das Tragische, das stimmt schon - ich meinte das nur in Summe aller negativen Dinge, kommt DAS auch noch hinzu.

Ich denke helfen kann mir nur mein eigenes Kind, wenns mal endlich die augen aufmacht und LACHT... oder gurrt oder laute von sich gibt.... aber nicht ständig dieses GEPLÄRRE, was nicht untertrieben schlimm und grässlich ist.

ICh sitze halt nur hier rum ... wenn ich wenigstens raus mit ihm könnte... aber das trauen ich mich nicht. Mal was einkaufen, zum Bäcker laufen etc. Kaum ist ja wach, geht ja das Geschrei los....

Es ist halt leider so gewesen, dass er auf die Intensivstation musste. Dort musste er wohl so laut und anhaltend schreien bis wer kam... anders kann ich es nicht verstehen, warum ein Baby solch ohrenbetäubende Geräusche macht.... ich bin immer DA. Er muss nie länger als 10 Sekunden warten...
Das ist sehr sehr zermürbend, wenn man alles tut und macht und am Ende seiner Kräfte ist, und als DANK dann dieses GEplärre ertragen muss....

Daher frag ich mich ständig, WARUM musste ich mir das noch antun? Hätte ein schönes Leben mit Beruf und Urlauben und Mann gehabt...
Kati_1412

Beitrag von Kati_1412 »

Hallo liebe Pepa,
herzlich Willkommen in unserem Forum! Ich kann gut nachvollziehen, wie schlimm dieses ewige Geschrei für dich sein muß. Mein Kleiner war auch sehr anstrengend und hat mich oft über meine Grenzen hinaus gefordert. Warst du schon mit deinem Sohn bei einem Osteopathen? Auch so kleine Menschen können ein Trauma von der Geburt davontragen. Mein Sohn z.B. hatte mit 10 Wochen seine erste OP hinter sich bringen müssen, beim Beatmen wurde er so überstreckt, dass er schlimme Schmerzen hatte. Und wir hatten eine sehr schlimme Geburt. Probier das doch nochmal aus, vielleicht hilft es was. Oder hast du ihn schonmal in ein Tragetuch o.ä. getan? Ich bin mit meinem Schreihals trotzdem rausgegangen, irgendwann ist er immer eingeschlafen. Und ich hatte meinen Ipod dabei und ganz laut Musik gehört. Das hat mir immer geholfen, sonst wäre ich warscheinlich irgendwann Amok gelaufen.
Fühl dich gedrückt!
Liebe Grüße,
Kati
Pepa

Beitrag von Pepa »

Hi,

ja waren bereits beim Ostheopaten,
ich hab ein Tragetuch,
kaufen gerade eine feste Tragehilfe, weil es durch seine Zappelei so schwer ist, ihn ins Tragetuch zu bekommen - mit einem Arm! Schaff ich nicht.
Er hat eine Wiege an einer Feder, die mitten im Wohnzimmer hängt,
wie gesagt: ALLES was ihr im Internet findet, haben wir hier oder getestet... Wirklich.
Waren ja (wie beschrieben ) auch bei verschiedenen Ärzten und auch in einer Schreiambulanz.

Mir gehts auch drarum , dass ich noch nie so lange (4 Monate) allein daheim rum saß. Nicht mache außer Kind Kind Kind....
Mir fehlt mein Job, mein Hobby (Hundetrainer, selbst Hunde, die nicht mehr trainier werden)
Ich komme nicht zum Haare waschen wann ich will, sehe aus wie die Hausfrau von neben an (was bei mir nie der Fall war), fühle MICH eben komplett unwohl hier daheim und in meiner Haut.
DAZU kommt das GEplärre und dass ich bis zB jetzt (14.50 Uhr noch nichts NULL gegessen habe weil ich nicht dazu komme.... weil er bis vor 10 Minuten mich auf Trab hielt, und ich schon fast davon laufen wollte, und ihn schreien lassen wollte) ...
Es kotzt mich sozusagen an . Mein "neues" Leben auf der Couch (Achtung Ironie)... :evil:
Und ich komme nicht aus dem Trudel... Weil ich ja für ihn sorgen muss....

Und da stellt sich die Frage.... warum hab ich das getan und bin schwanger geworden .............................. :( :( :(

Ich denke, dass weiss niemand ... ich nämlich auch nicht .
Mullemaus

Beitrag von Mullemaus »

Hallo Pepa,

nun habe ich immer mal still mitgelesen - und nochmal etwas mitgefühlt...
Es tut mir sehr leid, dass Du das gerade so durchmachst. Das mit dem Geplärre kenne ich gut, da meine Tochter auch ganz übel geschrien hat. Ständig hatte sie irgendeinen Furz quersitzen und kreischte, als würden wir sie am Spiess drehen :shock: Habe ich richtig gelesen, dass Dein Sohn gerade 8 Wochen alt ist? In der Zeit war es bei uns auch richtig übel...sie schrie und schrie und schrie und mir war schon ganz übel, wenn sie anfing aufzuwachen.
Ich hatte in der Zeit immer mein persönliches Trostkapitel in dem Buch "Babyjahre" von Remo Largo, in dem es heisst, dass das Schreien bei ALLEN Babys bis zur 7./8. Woche zu- und danach wieder abnimmt und zwar EGAL, was die Eltern machen. Mich hat das in den zahlreichen Momenten von Hilflosigkeit und Entnervtsein irgendwie getröstet....

Das war auch bei mir die Zeit, als meine PPD so richtig losbrach und ich eigentlich den ganzen Tag nur geheult habe...ich hatte das Gefühl, in einem Albtraum zu leben, der einfach nicht aufhören will...

Das mit dem Hobby kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich bin ein kleiner Bastel-Nerd :oops: und habe in der Schwangerschaft angefangen mit Scrapbooking...ich sehne mich oft so sehr nach etwas Zeit für mich, einfach mal nur ein, zwei Stunden am Stück UNGESTÖRT ein bissel rumbasteln...so wie vorher...

Aber ich denke, das mit dem Gebrüll hat sich bei uns auch deutlich gebessert, obwohl ich das Gefühl hatte, dass ich das nicht ohne Amoklauf überstehe (dank Ohropax ging's auch mit dem Knuddeln trotz Kreischen :wink: ) und das mit der Zeit für sich selbst wird genauso besser....und manchmal klappt es jetzt schon mit Zeit für mich TROTZ wachem Kind :-)

Ich hatte in der schlimmsten Zeit echt Mühe, mich aufzuraffen, irgendwas zu tun, um diese Mühle selber etwas akzeptabler zu machen. Ich hatte das Gefühl, ich versauere zuhause mit nem "schreienden Blag". Ich habe dann angefangen, wie eine Gestörte mit dem Kinderwagen durch die Gegend zu fahren, damit ich rauskomme und mal Ruhe ist. Unsere hat beim Reinlegen in den Wagen noch gebrüllt, als wenn ich sie in den Ofen stecke, aber nach ein paar Metern war Ruhe.

Ich habe mir auch angewöhnt, zu duschen, trinken, essen etc. wenn es für mich NÖTIG ist -egal, ob sie brüllt oder nicht..Das war nicht einfach und klappte mal besser-mal schlechter. Aber ICH war danach einfach viel besser drauf und habe mich wieder wohler in meiner Haut gefühlt... das hatte manchmal auch den netten Effekt, dass auch meine kleine Kreissäge etwas entspannter war... :roll:

Weiss Dein Mann eigentlich wie es Dir gerade geht?? Vielleicht kann er Dir eine kleine Auszeit verschaffen.... meiner hat mir mit 'nem Fläschchen abgepumpter Milch stundenweise die Kleine abgenommen und ich konnte z.B. in die Uni---das war Zeit für mich zum Luftholen und Auftanken...

Liebe Pepa, auch wenn es Dir gerade so verdammt auswegslos und mies erscheint, will ich Dir Mut machen... bitte,bitte gib nicht auf - es WIRD definitiv besser!!!
Unsere ist jetzt knapp 5 Monate alt und so langsam bin ich in der Mutterrolle angekommen, auch wenn ich gedacht habe, dass ich mich daran niemals gewöhnen könnte...und wollte...

glG

die Mullemaus

P.S. Das Lächeln kommt bei Deinem auch noch...
:wink:
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo Pepa,

auch von mir ein verspätetes Herzlich Willkommen.

Mir ging es damals sehr schlecht, weil meine Vorstellungen und Träume und die Realität mit einem Kind nicht zusammen paßten.

Ich hätte mich gerne so gesehen: Kurz nach einer Traumentbindung bin ich wieder auf den Beinen und gehe darin auf, mein Kind zu versorgen. Es würde an der Brust trinken, dann schlafen. ich würde "das bißchen" Haushalt machen und den Nachmittag mit anderen Müttern in netten Cafés rumsitzen.

Mir ging gegen Ende der Schwangerschaft schon auf, daß das so wohl nicht kommen wird, denn schon im Mutterschutz war mir nur ööööööde. Und mit anderen Schwangeren, die schon Musik auf die Bäuche legten und dem Kind etwas vorlasen, konnte ich nichts anfangen. Dazu bin ich zu nüchtern.
Ich dachte also, Ja, aber nach der Geburt...
Aber da kam nichts! Ich war einfach nur fertig nach der Entbindung, mein Kind war nicht süß, sondern blaurot und knautschig ud ich ratlos, wie mein Leben jetzt aussehen sollte, denn die vor Liebe überlaufende Supermami war ich nicht plötzlich geworden.

Ich versuchte diese "Rolle" wochenlang zu spielen, in der Hoffnung, sie würde mir dann wie ein Kostüm irgendwann passen.

Stattdessen bekam ich eine PPD.

Ich habe langsam gelernt und akzeptiert, daß ich für mich ein Mutter- und Familienbild finden muß, daß zu mir und uns paßt. Aber auch, daß äußere Umstände mich zu einigen Dingen zwingen. Ja, das Kind muß lange intensiv versorgt werden. Jedes Stück Freiheit mußte ich mir zurück erobern und das dann auch noch mit einem schlechten Gewissen ausmachen. Das ist mühselig, anstrengend und nicht befriedigend - und perfekt schon gar nicht-.

In Deinem Beitrag spüre ich eine unheimliche Wut. Worauf auch immer, die Situation an sich, auf Dich auf Dein Schreikind.
Ich hatte auch wahnsinnige Wut auf alles und jeden in mir. Das kann aber auch etwas Gutes haben, denn hinter Wut steckt Energie.

Versuch sie dazu zu nutzen, Deinen Weg mit Deinem Kind zu finden. Dein altes Leben bekommst Du nicht zurück. Das wirst Du nämlich immer wieder im Leben müssen. Du bist jetzt für lange Zeit mehr oder weniger nicht mehr für DIch allein oder ab und zu andere erwachsene Menschen verantwortlich, sondern für ein abhängiges Kind. Mach Dir klar, was Dir ammeisten vom alten Leben fehlt und versuch solche Dinge wieder einzurichten für DIch.

Geh raus mit ihm, wenn Du das willst und laß Dir Zeit, daß Eure Beziehung wächst. Deinen Mann hast Du auch nicht vom ersten Tag so geliebt wie heute oder so gekannt. Warum soll es bei einem Kind anders sein.

Ich drücke Dir alle Daumen, daß es bald besser wird,
Grüße von Leuchtkäfer
zita

Beitrag von zita »

hallo - ich kann auch sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht... ich hatte damals ähnliche gefühle. ich habe auch sehr mit meiner neuen lebenslage gehadert.

besser geworden ist es bei mir dadurch, dass mein mann und ich beschlossen haben, das wir unterstützung brauchen. meine familie hatte keine zeit/keine lust mich zu unterstützen, meine schwiegereltern wohnen nicht hier und auch sonst kannte ich keinen menschen. wir haben dann über das schwarze brett an der uni eine studentin gefundenk, die zweimal in der woche mit dem kleinen spazieren gegangen ist und einfach einspringen konnte, wenn es bei mir gar nicht mehr ging. manchmal haben sie einfach im wohnzimmer zeit zsammmen verbracht, während ich gebadet habe. für mich war das eine riesige erleichterung, einfach mal die verantwortung abgeben zu können, ich fühlte mich nicht mehr ganz so eingesperrt. vielleicht wäre das ja auch was für euch???

alles gute jedenfalls für euch und liebe grüße

zita
Pepa

Beitrag von Pepa »

Hallo und danke für Eure antworten,

bitte entschuldigt, dass ich nicht immer sofort zurückschreibe. Ich brauch auch hierzu die Gedanken letztlich die Zeit.

@ Mullemaus: deine GEdanken und Gefühle treffen die meinen wohl am ehesten.

Aber auch die von ... jetzt kann ih nimmer zurück... den Namen anguggen.... schöner Mist :oops: (die mit "perfekter Mami und Leben mit Kind anders vorgestellt) - bitte verzeih, man kann glaub ih während tippen niht mehr zurük schauen, um zu lesen - hätt ich mir merken sollen... *stilldemenz*
Editiert: Leuchtkäfer ! ;-) JEtzt aber!

Also: Ja ich beiden schriebt mir aus der Seele. Jede für sich.
Es ist wahr, dass ich wütend bin, und das auch ab und an hier raus lasse. Mal schnauze ich grundlos die Hunde an, mal meinen Mann und mal auch schon das Kind, wenns wieder zu schlimm kommt. Sowas KENNE ich gar nicht von mir - derartige Ausbrüche!?!? Da muss ich wirklich aufpassen.

Tja, ich habe es mir so gesehen eigentlich GAR NICHT vorgestellt, sondern irgendwie gehofft, dass es SCHÖN wird.

Auch ich habe in der Schwangerschaft nicht mit meinem Kind explizit geredet, keine Spieluhr auf den Bauch gelegt. ICh bin ein grässlicher Kopfmensch. Natürlich kann ich Gefühle zeigen, aber zum Kind im Bauch hatte ich keine wesentlich nennenswerte Gefühle, die ich äußerlich zeigte; eben weil nix da war. Ich war eben schwanger.... Punkt. Da ich noch sehr viel tun konnte, es mir sehr gut ging, fiel es nur am Bauch auf. Ich aß nicht mehr, nicht anders - einfach nur den Bauch gehabt... Ab und zu beim Doc dann das Kind gesehen, im Ultraschall - das war´s. Komisch.... Aber auch ich dachte, na, wenns mal DA ist, wird das schon .... *hust* Nix wurde.

Körperlich bin ich komplett fertig, sodass ich jetzt nachts nicht mehr stille. Wenn ich tagsüber nie hinlegen kann, und nachts noch 2 Mal raus muss, so wurde ich in der Tat immer verzweifelter. Nun habe ich (natürlich mit meinem Mann) beschlossen, dass Nachst nur "Fläschle" gibt. Das half schon ein gutes Stück weiter! Echt! Ich bin zwar müde, aber nicht am Arxxxx, wie sonst.

Hinzu kommt, dass wenn mein Mann am WE komplett daheim ist, ich mir seit letzten Samstag gönne, mit unserer jungen Hündin auf den Hundeplatz zu gehen und zu trainieren. Solle unser Sohn dann GENAU dann erwachen, um gestillt zu werden, gibts ein FLÄSCHLE. Wir haben den Druck etwas raus genommen - a) Stillen zu MÜSSEN, b) IMMER da zu sein und c) nur noch Kind Kind Kind zu leben.

Das half ehrlich gesagt wirkich weiter.

Auch half, dass unser Sohn seit etwa 10 Tagen nimmer sooo schrecklich schreit, wenn er schreit. Es waren zuvor Töne, die waren unglaublich.

Wir gehen davon aus, dass sie vom Aufenthalt der Intensivstation kommen: Hier war nicht gleich jemand da, wenn HOsen voll oder Hunger angesagt war, und er lernte wohl, so laut es nur geht, zu schreien, dass es unerträglich wird. Dann kam wohl jemand. So kommt es uns hier vor.

@Mullemaus und Leuchtkäfer:
Was mich interessieren würde, von euch, ihr habt relativ "spät" eine PPD bekommen, richtig? Also ich lese das zumindest so. Dann, wenn es bei Euch besser wurde, dann kam das? Wisst ihr warum? Also habt ihr einen besonderen Grund gefunden? Weil, wenn es doch allgemein besser würde, könnte man doch meinen, dass es einem selbst dann ebenso besser geht?!
Liege ich wahrscheinlich falsch, aber das würde mich sehr interessieren.

Herzlichen Dank schon jetzt für Eure Antworten!

Liebe Grüße
Pepa
Feebie

Beitrag von Feebie »

Hallo Pepa,

willkommen im Forum.

Ich habe mich am Anfang genauso gefühlt wie du. Ich bin mit Mitte Dreißig Mama geworden und dachte auch, ich sei wohl zu alt, das ich das nicht mehr wuppe. Hatte mein Leben genossen, tollen Job, Urlaube, etc., genau wie bei dir.
Aber das war nicht der Grund. Der Grund ist der Beginn einer PPD und es ist sehr gut, das du schon merkst, das etwas nicht stimmt, das du hier im Forum bist und das auch dein Mann eingeweiht ist und mit dir nach Lösungen suchst.
Ich war über ein Jahr diese Couch-Trauer-Selbstvergessene und hing in meinem Elend, bis ich es meinem Mann sagte. Er hatte bis dahin so viel um die Ohren und war so viel weg, das er es nicht bemerkt hatte. Und natürlich war ich eine gute Schauspielerin.*zwinker*

Du machst das jetzt prima! Das mit dem Schlaf ist gaaaanz wichtig. Der mangelnde ständig vom Stillen und Schreien unterbrochene Schlaf, lies mich regelrecht tagsüber zum Zombie werden (ich fand, ich sah auch so aus). Schlaf ist wichtig und man muss einfach lernen abzugeben. Stillen halte ich inzwischen auch für absolut überbewertet und übt zusätzlichen unnötigen Druck aus. Stillen ist gut, klar, aber nicht lebensnotwendig! Ich habe 6 Monate gestillt, aber heute würde ich es anders machen. Auch da ein Stück Unabhängigkeit zurück gewinnen. Und dann hätte ich dir auch sofort als ich deine Einträge laß gesagt: Mach wieder etwas mit deinen Hunden. Es scheint dir viel zu geben und das ist wichtig. Diese Auszeiten gönne dir und dann wirst du vielleicht auch fröhlich und entspannt zu deinem Kind zurück kehren können.
Gönne dir diese Auszeiten und die Liebe zu deinem Kind wird mitwachsen und du wirst dich immer mehr auf es freuen.

Dein Leben wird nie mehr so wie es war, aber es kann auch schön werden. Du mußt "nur" dich und deine Wünsche neu definieren.

Ich sage immer, so wie unsere Babys ALLES neu lernen muss, so müssen auch wir Mütter ein ganz neues Leben zu leben lernen. Das kann auch mal verdammt schwierig und hart werden, weil wir eigentlich schon ein Leben hatten, das wir super gemeistert haben. Und nun fangen wir praktisch wieder bei "Null" an. Gebt euch die Zeit und die Geduld, die ihr auch mit euren Kindern habt. Probiert Neues aus und habt kein schlechtes Gewissen, wenn es mal schief geht. Ihr lernt gerade alle!

Ich wünsche dir alles, alles Gute dabei!
LG,
Feebie
Pepa

Beitrag von Pepa »

Hallo Ihr Lieben,

bin endlich mal wieder hier drin.
Habe nun ein "Programm":
Gehe in Babymassage, einen Musikgarten (Musikspiele und Verse begleitet von "Tänzen" mit Kind - macht ihm super viel Spaß) und war in einem Ernährungs-Breichen-Koch-Kurs.
Auf den Hundeplatz gehe ich 2 Mal die Woche für ca. je 2 Stunden.

Seitdem unser Kleiner etwas mehr Rhythmus hat, habe auch ich wieder mehr Freude. ZWar bin ich noch reichlich müde und kaputt, da er sehr agil ist, doch ist aus dem Schreien nun Lächlen, Lachen, Brabbeln, Quieken, Spielen geworden. Er schreit nur noch, wenn er Hunger hat und auch nicht mehr so exzessiv wie noch vor Wochen. Er ist nun 4 Monate, und seit etwa einem Monat ist vieles Besser. Eine Therapie habe ich nicht begonnen, weil es mir von Tag zu Tag besser ging.

Ich bin nun eben mal Mutter und muss, wie hier schon gesagt wurde, einfach alles NEU lernen, genauso wie mein Junge. Das hält gut über Wasser der Gedanke. :D

Soweit mal wieder die "News",
liebe Grüße
Pepa
Universum

Beitrag von Universum »

Freue mich mit Dir,dass es Dir wieder so gut geht :-) Wirklich schön! Das ist absolut goldwert!!!

Alles Liebe für Dich und Deine Familie!!!
Pepa

Beitrag von Pepa »

Lieben Dank !!

Hätte nicht gedacht, dass es so "gut" ausgeht, bzw. ich mir selber helfen konnte. Klar kann noch mal was nachkommen, aber ich zwing mich ab und zu dazu, etwas für mich zu machen, und hinterher war es dann richtig.

Mein Mann unterstützt mich dabei sehr, es ist seit Wochen seine Idee, dass ich mal einen Wellnesstag irgendwo machen soll.
Da sich unser Kleiner selber abgestillt hat (seit einer Woche nur noch Fläschle) und wir in paar Wochen mit Breichen anfangen möchten (nur Testen, klar), kann er das auch gut alles selber machen.

Dennoch ist mein Leben eben (wie eures ja auch) nun komplett anders. Und ich muss mich schon gewaltig umstellen.... was ich zuvor nie so gedacht hätte. Das gebe ich gern zu.

Mal sehen, wie es dann nun so weiter läuft, mit meinem "Programm", ob es mit gut tut, oder eben kontraproduktiv wird/war/ist.

VLG
Pepa
Antworten