Seit 2 Monaten im Teufelskreis der Gefühle

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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claudinchen

Seit 2 Monaten im Teufelskreis der Gefühle

Beitrag von claudinchen »

Morgen wird unsere Emma 2 Monate alt und noch immer bin ich mit allem überfordert.

Auf der einen Seite unsere "Große" mit 3 Jahren, die abends nicht alleine einschlafen kann und nachts auch nicht durchschläft, auf der anderen Seite Emma, die sehr viel schreit und mich damit überfordert.
Dann noch mein Mann mit Schichtarbeit, der so gut wie nie für uns da sein kann.

Ich fühle mich momentan trotz Hilfe von meiner Mutter so schrecklich einsam mit meinen Problemen, komme teilweise aus meiner negativen Denkweise kaum noch raus. Schaffe es mittlerweile auch nicht mehr, meine Tränen der Überforderung vor den Kindern zurück zu halten.

Vorletzte Woche waren wir bei einer Familientherapeutin, für mich aber nicht die richtige Ansprechpartnerin. Sie findet, dass nicht ich, sondern meine Kinder das Problem sind und will nun meine "Große" therapieren. Ich frage mich nur, wegen was und werde das auch nicht zulassen.

Wie ist das denn, wenn man sich zur Behandlung in eine Klinik begibt?
Können die Kinder da mit?

LG

Claudia
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Liebe Claudia,

ich kann gut nachvollziehen wie du dich fühlst, denn bei mir ist es auch noch keine Ewigkeit her.¨
Ich finde es toll das du schon den Schritt zu einer Familientherapeutin gewagt hast, aber nun war es nicht das Richtige, das kommt sehr oft vor zu Anfang.
Ich selbst war nicht in einer Klinik zur stationären Behandlung, aber ich weiss, dass in einigen Kliniken zumindest ein Kind mit aufgenommen werden kann. Meistens natürlich das Baby.
Das war der Grund warum ich nicht in eine Klinik wollte, denn meine grössere Tochter hätte ich nie zurück gelassen.
Ich weiss nicht, möchtest du denn auf jeden Fall stationär??
Ich habe damals eine Klinik gefunden, die mich ambulant behandelt hat, medikamentös und therapeutisch. Das war mein grosses Glück denn die waren super klasse dort.
Ich weiss nicht wo du lebst aber erkundige dich mal ob es sowas in deiner Nähe auch gibt.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, aber habe Geduld und setz dich nicht unter Druck.
Es braucht seine Zeit wieder auf die Beine zu kommen.
Das ist nunmal leider keine Grippe...

Lieben Gruss
scara
Anke
power user
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Wohnort: Ostfildern

Beitrag von Anke »

Liebe Claudia,

im Prinzip gibt es natürlich Mutter-Kind-Kliniken, in die Du auch Dein Kind / Kinder mitnehmen kannst. Wir können ca. 5 Kliniken in Deutschland mit gutem Gewissen empfehlen, dort kennt sich das Personal prima mit Wochenbettdepressionen aus.

Aber, bevor Du an diese Möglichkeit denkst, solltest Du ambulant in Behandlung sein. Wie ich Deinen Beiträgen entnommen habe, hat Dein Psychologe eine lange Wartezeit. Hast Du Dich schon mal an Deinen Hausarzt gewandt? Vielleicht kann er Dir einen guten Facharzt empfehlen? Oder schau mal auf unserer Fachleuteliste nach, ob in Deiner Nähe ein Psychiater ist?

Ansonsten versuche so viel wie möglich Unterstützung und Entlastung zu bekommen.

Es ist eine verdammt harte Zeit - aber es wird besser! Nimm bitte Hilfe an - von allen Seiten.

Alles Gute!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
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