verzweifelt

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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FrauMahlzahn09

verzweifelt

Beitrag von FrauMahlzahn09 »

Hallo,

Ich mal wieder, ich muss mich jetzt mal ausheulen, ihr seit die Einzigen, denen ich mich anvertrauen kann.Mir geht es mal wieder sehr schlecht.

Ich weiß langsam nicht mehr weiter, es wird immer schlimmer, ich frag mich langsam, ob das alles noch sinn macht, ob es nicht besser wäre zu gehen, meine Tochter leidet auch nur noch, ich hab Angst, dass wir uns immer mehr voneinander entfernen.

Auf einen Therapieplatz warte ich nun auch schon seit Monaten!


Traurige grüsse Frau Mahlzahn
kadisha

Beitrag von kadisha »

hallo meine liebe
schön, dass du dich meldest auch wenn der anlass nicht schön ist

ich weiss nicht mehr wie der stand bei dir ist

nimmst du ein ad? bist du bei einem arzt damit?
welche symptome hast du?

schreibe dir hier ruhig alles von der seele, es hilft und ist schonmal ein anfang

drücke dich ganz ganz feste!
lg
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hallo du arme Maus

na na na, nix mit gehen und NATürlich wirst du weiter kämpfen..Und soll ich dir mal sagen warum???
WEIL:
1. Diese Krankheit hat schon genug Menschen umgebracht.
2. Dein Kind braucht dich, ob es nun momentan schwer ist oder nicht.
3. Es gibt doch auch noch andere Menschen, die dich lieben. Was ist mit denen???
4. Alles wird wieder gut!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Süsse, ich bin leider auch nicht auf dem Laufenden was deine Geschichte betrifft, aber so wie du schreibst, hast du immer noch keinen Therapieplatz gefunden.
Hast du es denn wirklich bei allen möglichen Stellen versucht?
Gibt es denn keine psychiatrische Klinik in deiner nähe, die auch ambulante Therapien anbieten?
Nimmst du Medikamente?
Wenn ja, wie klappt es damit?
Wirst du von einem Arzt begleitet?

Bitte gib uns noch ein paar mehr Infos, damit wir dir besser helfen können.

Ich drück dich und schick dir eine Portion Hoffnung...

deine scara
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Frau Mahlzahn,

ich weiß eigentlich gar nicht so genau, was ich Dir raten soll. Bereits im Januar hast Du ähnlich die Situation geschildert und ganz viele Mädels hier haben Dir Tipps gegeben und Dir Mut zugesprochen. Konntest Du irgendetwas von dem umsetzen (Psychiater, evtl. Medikament, etc.)?

Wenn nicht und die Situation für Dich so nicht mehr zu meistern ist, wäre dann ein Klinikaufenthalt für Dich eine Möglichkeit?

Viele Grüße
Nora
FrauMahlzahn09

Beitrag von FrauMahlzahn09 »

Hallo,

danke erst einmal für eure Lieben und warmen Worte.Ich war im Januar bei meinem Hausarzt zur Blutuntersuchung, weil ich Herzrassen hatte und Panikanfälle, bei der Blutuntersuchung war alles in Ordnung auch das EKG war unauffällig.


Ich war auch noch bei der Caritas zu einem Beratungsgespräch, leider hat es mich nicht weitergebracht, sondern mehr verunsichert, ich habe wirklich alle Psychotherapeuten abgeklappert, bei einem habe ich es auf die Warteliste geschafft.Ja und jetzt warte ich jeden Tag sehnsüchtig auf den Anruf!

Von AD´s halte ich nicht so viel, mein Mann hat ja selbst eine Depression, er nimmt ein AD, er hat monatelang herumexperimentiert, bis er das Richtige für sich gefunden hat, mittlerweile ist er auch nicht mehr zufrieden damit.

Über eine Klinik hab ich auch schon einmal nachgedacht, nur was mich ziemlich abschreckt, ist das man dort 2-4 Monate verbringt im schlimmstenfalls, und das halte so lange bestimmt nicht aus, ich bekomme sehr schnelles Heimweh, ich weiß bescheuert, und das von einer erwachsenen Frau.

Ich weiß, was ihr jetzt denkt, dass ich für immer und alles eine Ausrede parat hab, und wahrscheinlich habt ihr auch Recht!

Ich hoffe ihr habt den Überblick behalten und konntet euch einen kleinen Einblick in meine ganze Situation verschaffen!

Liebe grüsse Frau Mahlzahn
ubure

Beitrag von ubure »

Hallo,

ich stelle jetzt einfach mal diese beiden Deiner Ausagen gegenüber:

"Mir geht es mal wieder sehr schlecht.

Ich weiß langsam nicht mehr weiter, es wird immer schlimmer, ich frag mich langsam, ob das alles noch sinn macht, ob es nicht besser wäre zu gehen, meine Tochter leidet auch nur noch, ich hab Angst, dass wir uns immer mehr voneinander entfernen."

und

"Von AD´s halte ich nicht so viel, mein Mann hat ja selbst eine Depression, er nimmt ein AD, er hat monatelang herumexperimentiert, bis er das Richtige für sich gefunden hat, mittlerweile ist er auch nicht mehr zufrieden damit. "

Na? Was ist wohl das geringere Übel?

Ich weiß, wieder einer meiner gemeinen Standardsätze, aber auch hier: es geht Dir offensichtlich noch nicht schlecht genug, um ein AD zu nehmen.

Und nein, der Vergleich hinkt nicht, wenn ich sage: stell Dir vor, Du bist herzkrank und nimmst doch kein Medikament dagegen, weil Du davon nicht viel hältst. Da kann es auch sein, dass nicht gleich das erste das richtige für Dich ist, aber man würde doch nie in Frage stellen, dass man trotzdem ein Medikament braucht, oder?

Deine Einstellung zu ADs finde ich, pardon, etwas hochmütig und uninformiert.

Nur mal so zum Nachdenken.

LG,
Inez
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Frau Mahlzahn,

es tut mir natürlich (wieder) sehr leid, dass es dir schlecht geht - nur überraschen tut es mich nicht, weißt du!!! Ich schließe mich zu 100 % Ubure an - sie hat es haargenau auf den Punkt gebracht. Das solltest du auch nicht irgendwie "krumm nehmen", sondern als konstruktiven, zum Nach-und-Überdenkenden Gedankenanstoß.

Dir geht es schon lange so, wie du jetzt beschreibst, nur hast du leider auch schon genau so lange Vorurteile gegen ein AD. So wird es nicht besser werden, dass kann ich dir leider amtlich geben. Das beim Hausarzt nix raus gekommen ist war eigentlich klar - denn deine Erkrankung ist schlicht und ergreifen psychischer Natur und AD würde dich mit größter Wahrscheinlichkeit endlich gesund machen.

Das dein Mann nicht gleich das richtige AD gefunden hat und jetzt auch Probleme damit hat, kann sehr viele Gründe haben die bei dir überhaupt nicht so sein müssen. Ich nehme z.B. seit 6 Jahren mein AD und bin damit absolut Beschwerdefrei - es ist als wäre ich nie krank gewesen.

Süße - du VERGEUDEST dein Leben - klingt hart, ist aber so. Und noch fataler ist, je länger eine Depression unbehandelt bleibt, ums tiefer kann sie sich einnisten und um so eher wird sie "chronisch". Es ist wie Ubure schreibst: Du lebst und leidest genau so, wie wenn jemand ein Herzleiden oder hohen Blutdruck hätte und von den "Medis nicht viel hält", dafür aber Leid, Schmerz, verkürzte Lebenszeit, Langzeitschäden und eine schlechte Lebensqualität in Kauf nimmt. Du hast nur dieses eine Leben - es so weg zu werfen nur weil du eine leider falsche Meinung zu AD´s hast, finde ich sehr, sehr traurig.

Du bist schon lange bei uns und genau so lange geht es dir schlecht bzw. immer schlechter. Wir haben dir schon viele Male genau das geschrieben, was wir auch heute wieder tun. Ich hoffe inständig, dass der Tag kommt, an dem du das auch umsetzt - auch dein Hausarzt kann dir ein AD verschreiben, bis deine Therapie anfängt (diesen Satz hab ich dir persönlich schon einige Male auch geschrieben :wink: )
Du fragst dich bereits, ob es nicht besser wäre, wenn du gar nicht mehr da wärst!!! Du bist also wirklich ganz unten der Depressionsskala angekommen - und noch immer handelst du nicht - das muss sich ändern, Süße!

Und noch eine Bitte: Zieh dich jetzt NICHT wie sonst meist üblich aus diesem Thread oder Forum zurück, nach dem du unsere Tipps bekommen hast. Setzt dich damit AUSEINANDER - setzt DICH MIT UNS UND DEINER KRANKHEIT AUSEINANDER. Schreib bitte deine Meinung dazu, lass uns darüber reden, reden, reden..... :!: :!: :!:
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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