Hallo Ihr,
ich möchte gerne Erfahrungen mit Euch austauschen und erzähle Euch daher, was mich hier her gebracht hat:
Ich habe einen ca. 6 Monate alten Sohn.
Meine Schwangerschaft verlief zu Anfang recht unauffällig, dann setzten heftige Stimmungsschwankungen ein, die vermutlich auch mit meiner Schilddrüsenunterfunktion zu tun hatten. Meine L-Thyroxin-Dosis musste zeitweilig von den zuvor üblichen 125 bis auf 200 hoch gesetzt werden.
Drei Monate vor dem errechneten Geburtstermin bekam ich plötzlich vorzeitige Wehen, die durch einen Nierenstau ausgelöst waren, der Kleine lag quer in mir. Ab dem Zeitpunkt bis zur immerhin doch 40. SSW habe ich die meiste Zeit im Krankenhaus am Tropf verbracht, eine gruselige Zeit voller Angst ums Baby.
Die Geburt lief auch nicht so toll, nach diversen Stunden musste der Kleine per Saugglocke geholt werden, weil seine Werte schlechter wurden und es nicht schnell genug vorwärts ging. Die Ärzte haben mir danach in den Mutterpass und ins U-Heft "mangelnde Kooperation der Mutter" als eine der Ursachen für die Saugglockenentbindung eingetrage. Eine Frechheit, die ich denen immernoch übelnehme, habe schließlich getan was ich konnte.
Bei der Geburt hat mein Sohn sich dann eine Sepsis eingefangen und wurde soft auf die Intensivstation gebracht, wo er 10 Tage lang am Tropf mit Antibiotika behandelt wurde. Ich habe versucht, ihn dort auch zu stillen, aber er war zunächst zu schwach zum trinken und die Atmosphäre dort hat dann sein übriges dazu getan, dass es mit dem Stillen nicht gut klappte.
Das war wohl alles etwas zu viel für mich. Jedenfalls bin ich dann, als wir wieder zu Hause waren nach und nach in eine Wochenbettdepression geschlittert. Meine Internistin hatte mir Venlafaxin verschrieben und auch meine Dosis der Schilddrüsenmedikamente wieder korrekt eingestellt. Venlafaxin habe ich vor Kurzem ausgeschlichen und ist auch ok so.
Das ganz akute Chaos habe ich hoffentlich hinter mir, aber nun ist es an der Zeit aufzuräumen denn manchmal plagen mich noch Alpträume vom Krankenhaus, Schuldgefühle und ich habe Schwierigkeiten mich und meinen Körper wieder zu akzeptieren. Ich habe demnächst einen Termin bei einer Psychologin und bin gespannt ob und was das bringt.
Geht es vielleicht noch jemandem so ähnlich?
Viele Grüße
Mymla
Hallo, bin neu hier und stelle mich vor...
Moderator: Moderatoren
hallo Mymla, habe micht grad uinter dir vorgestellt. Bei mir ist es ja alles ähnlich verlaufen. Ich kann deine Alpträume und vor allem auch Schuldgefühle nachvollziehen. Hast du die Schuldgefühle auch wegen der SS? Bei mir ist es so. Aber warum verstehe ich auch nicht da wir es ja dann doch bis zum schluss geschafft haben. Für mich ist es immer als hätte ich es nicht geschafft. So fühle ich mich.
Schuldgefühle
Hallo Lilith81,
tut mird leid, dass es Dir ähnlich geht, aber es beruhigt mich doch, dass wir nicht alleine sind. Zu den blöden Schulgefühlen: Mir kommt es immer wieder so vor, dass mein Körper nicht mal dazu taugte "vernünftig", also komplikationsfrei, schwanger zu sein und dass ich es meinem Sohn eigentlich hätte zukommen lassen müssen, ihn zu stillen. Auch der Geburtsverlauf gibt mir irgendwie noch immer das Gefühl es nicht "richtig" geschafft zu haben. Die Sepsis, die er sich bei der Geburt weggeholt hat, kam warscheinlich von b-Streptokokken, die ich hatte/habe, also fühle ich mich da auch als Verursacherin, auch wenn ich nichts dafür konnte.
Und dann wieder dieser Quatsch, mit ich müsste doch froh sein... Über das Ergebnis, meinen ganz wunderbaren Sohn, bin ich auch sehr froh. Aber mit mir selbst bin ich unzufrieden. Das mal in Worte zu fassen und aufzuschreiben, ist ungewohnt, aber ich glaube es tut gut.
Auf dass es uns bald besser geht...
tut mird leid, dass es Dir ähnlich geht, aber es beruhigt mich doch, dass wir nicht alleine sind. Zu den blöden Schulgefühlen: Mir kommt es immer wieder so vor, dass mein Körper nicht mal dazu taugte "vernünftig", also komplikationsfrei, schwanger zu sein und dass ich es meinem Sohn eigentlich hätte zukommen lassen müssen, ihn zu stillen. Auch der Geburtsverlauf gibt mir irgendwie noch immer das Gefühl es nicht "richtig" geschafft zu haben. Die Sepsis, die er sich bei der Geburt weggeholt hat, kam warscheinlich von b-Streptokokken, die ich hatte/habe, also fühle ich mich da auch als Verursacherin, auch wenn ich nichts dafür konnte.
Und dann wieder dieser Quatsch, mit ich müsste doch froh sein... Über das Ergebnis, meinen ganz wunderbaren Sohn, bin ich auch sehr froh. Aber mit mir selbst bin ich unzufrieden. Das mal in Worte zu fassen und aufzuschreiben, ist ungewohnt, aber ich glaube es tut gut.
Auf dass es uns bald besser geht...
hi nochmal,
zu der Schwangerschaft, ist bei mir das gleiche ich sehe oft schwangere in der Stadt und denke immer warum konnte es bei mir nicht genau so sein. Zur Geburt: Du kannst bei deiner entbindungsklinik deinen Geburtsverlaufsbericht ( so heisst es) beantragen. Das habe ich gemacht. Bei mir hat es € 1,60 für die Kopien gekostet. Da schreibenn die Hebammen und Ärzte wirklich fast jede Minute auf und alles was passiert. Welche Medis, wie die Wehen sind wie es dem Kind geht etc etc. Das hat mir schon mal etwas geholfen zu verstehen und zu realisieren. Ich bin trotz allem ( Saugglocke etc) froh, dass es nicht mit Kaiserschnitt geendet hat. Dies ist für viele Frauen wohl noch viel schwerer zu verkraften. Zum Stillen: ich habe zwar auch sehr gekämpft und es ging dann auch ne Weile, trotzdem bin ich der meinung das es völlig überbewertet wird. Ich würde es nicht noch mal so machen. entweder es klappt oder eben nicht. Die Pre Nahrungen sind völlig adäquat. Abgesehen davon hat mein Kleiner ständig Schnupfen:-) mein KA sagt, was nützt dieses erste halbe Jahr wenn die restlichen 70-80-90 Jahre sich nicht gesund ernährt wird? Also es käme auf das gesammte an. Fand ich sehr einleuchtend.
zu der Schwangerschaft, ist bei mir das gleiche ich sehe oft schwangere in der Stadt und denke immer warum konnte es bei mir nicht genau so sein. Zur Geburt: Du kannst bei deiner entbindungsklinik deinen Geburtsverlaufsbericht ( so heisst es) beantragen. Das habe ich gemacht. Bei mir hat es € 1,60 für die Kopien gekostet. Da schreibenn die Hebammen und Ärzte wirklich fast jede Minute auf und alles was passiert. Welche Medis, wie die Wehen sind wie es dem Kind geht etc etc. Das hat mir schon mal etwas geholfen zu verstehen und zu realisieren. Ich bin trotz allem ( Saugglocke etc) froh, dass es nicht mit Kaiserschnitt geendet hat. Dies ist für viele Frauen wohl noch viel schwerer zu verkraften. Zum Stillen: ich habe zwar auch sehr gekämpft und es ging dann auch ne Weile, trotzdem bin ich der meinung das es völlig überbewertet wird. Ich würde es nicht noch mal so machen. entweder es klappt oder eben nicht. Die Pre Nahrungen sind völlig adäquat. Abgesehen davon hat mein Kleiner ständig Schnupfen:-) mein KA sagt, was nützt dieses erste halbe Jahr wenn die restlichen 70-80-90 Jahre sich nicht gesund ernährt wird? Also es käme auf das gesammte an. Fand ich sehr einleuchtend.
in meinem Bericht stand übrigens auch drin: Ich würde die Wehentätigkeit nicht tollerieren, und überhaupt ständig das ich zu verkrampft wäre. Ich bin sehr klein und schlank und hatte eine rieeeeeesen Kugel die bei jeder Wehe so hart wie Stein wurde. Ich konnte mich gar nicht bewegen. Und wenn ständig die Herztöne so runter gehen ist wohl klar, dass man net total relaxt ist.