Mal gut, mal schlecht...Dosis zu niedrig/Hersteller?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Ringelsocke81

Mal gut, mal schlecht...Dosis zu niedrig/Hersteller?

Beitrag von Ringelsocke81 »

Huhu!
Ich nehme seit Januar AD (erst 10, dann 20 mg Citalopram). Zwischendurch hat mein Arzt mal versucht auf Elontril umzustellen, weil das Citalopram meine Lust auf null gesenkt hat und ich nachts oft aufgewacht bin. War aber total der Reinfall weil es mir so schlecht wie nie ging, deshalb wieder zurück auf Citalopram.
Zeitweise geht es mir 1-2 Wochen super, ich sprühe voll Energie und bin wie vorher, eine Frohnatur, optimistisch,...
Aber es sind immer Stunden, Tage und auch Wochen dabei, wo es mir nicht so gut geht. Nach einem halben Jahr denke ich, das könnte sich doch langsam einpendeln auf gut, oder? Ist die Doses vielleicht zu gering? Oder ist das normal, dass es immer mal etwas schlechter ist (es ist nicht so schlimm wie ohne, aber ich bin halt in mich gekehrt, muss mich zu allem zwingen, bin hypersensibel und heule bei jeder Kritik und so)? Wir hätten eigentlich bald gern mit der Planung für Nachwuchs 2 angefangen, sind ja auch nichtmehr die Jüngsten (vor allem ER) aber mit PPD und AD mag ich das eigentlich nicht, auch wenn der Arzt sagt, AD und Schwangerschaft wären kein Problem :/

gruß
Ringelsocke81
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

Du nimmst sei vergangenen Januar dein AD - das ist jetzt ein halbes Jahr - bei mir hat es ganzes Jahr gedauert, bis merklich stabil wurde. Das kann zum einen mit der Dosis zusammen hängen - gerade bei dir. 20 mg Citalopram sind nicht viel, ich würde mal über eine Erhöhung nachdenken und unbedingt mit deinem Arzt sprechen. Und vor allem sind auch ein halbes Jahr AD Einnahme noch kurz - leider geht das alles nicht so schnell. Für mich war auch die Therapie sehr wichtig um wieder gesund zu werden.

Ich weiß, man ist oft ungeduldig, will leben, will vielleicht noch Kinder usw... Aber gerade bei einer PPD kann es einfach dauern, unser Körper und unsere Psyche sind keine Maschinen, das braucht Geduld, Energie und Ausdauer um auch an sich zu arbeiten, in sich rein zu hören und zu verstehen, was noch fehlt, um gesund zu werden. Hast du eigentlich eine Therapie gemacht, oder machst eine?
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Ringelsocke81

Beitrag von Ringelsocke81 »

Ich dachte, die Medis sind die Therapie?
Mein Arzt hat mir sonst nichts angeboten. Ist aber irgendwie sowieso ein komischer Kauz, ich hab ihm letztens gesagt dass es mir zwar meistens gut geht, aber halt immer wieder Einbrüche kommen. Am Ende meinte er, er würde mir nochmal 100 Tabletten Citalopram verschreiben, wenn's danach weg wäre ist gut, sonst soll ich nochmal kommen. Hmm :/
Allgemein labert der hauptsächlich davon, wie anstrengend so ein Kind sein kann, und dass soziale Kontakte zu Erwachsenen wichtig sind, weil ein Kind das nicht ersetzen kann. Nuja also den Unterschied zwischen Anstrengung und diesen PPD-Symptomen kann ich unterscheiden, und ich geh auch in ne Krabbelgruppe und treff mich ab und zu mit anderen Müttern. Gebessert hat sich dadurch noch nicht wirklich was. Muss wohl einfach noch mehr Geduld haben.

gruß
Ringelsocke81
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Ringelsocke (witziger Name :wink: ),

also außer der medikamentösen Therapie gibts auch die verschiedenen Gesprächstherapien wie Verhaltenstherapie, oder Tiefpsychologische Therapie bzw. Analythische Therapieformen. Bei Depressionen jeglicher Art bringt die Kombination zwischen AD und einer dieser Therapien den größten Erfolg um wieder gesund zu werden.

Mit dem AD ist es so: Ein AD sollte zuerst einmal deine Grundstabilität erreicht werden - dazu braucht man die richtige Dosis. Deine Schwankungen zeigen, dass du noch nicht stabil bist. Das könnte mit einer Erhöhung deines AD´s erreicht werden. Wenn man dann stabil ist - nur WIRKLICH ERST AB DANN - sollte man das AD mind. noch 6 Monate besser aber noch 1 GANZES JAHR weiter nehmen, um einen Rückfall so gut wie möglich zu verhindern. Das ist die allgemein gültige Empfehlung der WHO und bassiert auf den aktuellsten Forschungsergebnissen.

Dein Arzt scheint einer von den "schnellen" zu sein, etwas mehr Engagemant wäre auf jeden Fall nötig. Ich kopier dir hier mal unsere Liste von Fachleuten die mit "Schatten und Licht" zusammen arbeiten, rein - falls du sie noch nicht kennst:

http://www.schatten-und-licht.de/joomla ... 82&lang=de

Das nur noch als Hilfestellung, falls du das Gefühl hast, du willst mehr tun, als dein Arzt dir rät - das ist nämlich meiner Meinung nach zu wenig!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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