ich bin heute das erste Mal aktiv in diesem Forum und möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 33 Jahre alt und dachte bis zu meiner ersten Erfahrung mit der PPD immer, dass ich total "normal" und absolut bodenständig sei


Mein Mann und ich sind seit Sommer 2005 verheiratet und wir wünschten uns schon lange gemeinsame Kinder. Die erste SS endete im Dezember 2005 in der 10. SSW mit einer Fehlgeburt. Nach einigen Monaten der Angst stellte sich im September 2006 eine weitere SS ein. Natürlich war ich während der gesamten SS total ängstlich und bin ständig zum Doc gerannt... Zurückblickend kann ich sagen, dass alles gut lief und ich mich durchweg wohl gefühlt habe. Die Angst blieb jedoch bis zuletzt!
Aufgrund starker Wehen fuhren wir in der 39. SSW in die Klinik und wurden dort direkt aufgenommen. Nach 15 Stunden im Kreißsaal gab es kein Weiterkommen und somit haben wir uns für einen Kaiserschnitt entschieden. Da es Probleme mit der PDA gab, wurde die OP kurzerhand unter Vollnarkose durchgeführt. Und damit begann der Alptraum ;-(
Kaum wieder zuhause war ich von ständigen Zweifeln und Ängsten geplagt... Hätte ich es nicht doch "besser" machen können, was wenn ich doch noch länger durchgehalten hätte, wer konnte mir sagen, ob unser Sohn tatsächlich unser Sohn ist (ich wurde schließlich erst nach 20 Minuten wieder wach)...??? Schlußendlich habe ich mir eingeredet bei der Entbindung auf ganzer Linie versagt zu haben...
Typische Indizien für eine PPD zeigten sich anfangs nicht. Alle (und ich auch) hielten die Sympthome eher für Streß und die Umstellung durch das Leben mit Kind. Ich nahm stark ab und war immer geplagt von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Aufgrund dessen war ich immer schlapp und konnte mich kaum um unseren Sohn kümmern. Die Tortur begann und ich rannte von Arzt zu Arzt. Wirklich geholfen wurde mir leider nicht! Ich musste mehrere Darm- und einige Magenspiegelungen über mich ergehen lassen, bis ich selber anhand eines Onlinetestes feststellte, dass vielleicht mit der Psyche irgendwas nicht stimmen könnte. Also machte ich mich auf eigene Faust auf die Suche nach einem passenden Arzt. Leider ohne Erfolg! Erst durch die Hilfe meines Hausarztes bin ich bei meiner jetzigen Ärztin gelandet!
Lange habe ich mich gegen die Einnahme von Medikamenten gewehrt, aber irgendwann ging es nicht mehr anders. Sogar mein eher ruhiger und sehr verständnisvoller Mann hat mir irgendwann geraten, endlich "diese Pillen" zu nehmen, da die Situation oft eskalierte!
Nachdem die Medikamten angeschlagen haben ging es mit schlagartig besser. Seit Oktober 2008 war ich plötzlich wieder ein anderer Mensch. In den ersten Monaten holte ich alles, was ich im ersten Jahr mit meinem Sohn verpasste nach und wurde zur totalen Glucke

Nach und nach habe ich die Medikamente reduziert und irgendwann machte sich der Wunsch nach einem weiteren Kind breit. Die Angst vor einer weiteren PPD ist nach wie vor groß und wir sind uns absolut einig, dass ich erst mehrere Monate medikamentenfrei sein möchte bevor wir eine erneute SS "planen". Erst letzte Woche ist ein erneuter Versuch, die Medis zu reduzieren, gescheitert. Bei einer Reduzierung von 10mg Paroxetin auf 7,5 mg wurde ich nach ca. 1,5 Wochen total übellaunig, schnell reizbar und diese verdammte Leere im Kopf machte sich immer häufiger breit!!! Also haben wir für uns entschieden, dass ich erstmal mit den bisherigen 10mg Paroxetin weiter mache. Schade..., denn eine erneute SS scheidet daher erstmal aus, aber wir sind uns einig, dass meine Gesundheit sowie die Zufriedenheit unseres Sohnes und meines Mannes erstmal wichtiger sind... Letzendlich sind wir zufrieden mit unserem kleinen Sonnenschein!
Hat vielleicht jemand Erfahrung mit Problemen beim Ausschleichen der Medikamente??? Gibt es vielleicht Alternativen??? Eventuell gibt es ja AD, die man in der SS bedenkenlos einnehmen kann!?!?!
Viele Grüße und eine ruhige Nacht
Eve