Depressiv in der SS?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten
marylu79

Depressiv in der SS?

Beitrag von marylu79 »

Hallo zusammen :-) ich habe mich heute hier neu angemeldet in der Hoffnung das es vielleicht Leute gibt die dasselbe durchgemacht haben oder noch machen.
Ich befinde mich grade in der 20SSW und fühle mich seit 14Tagen ganz elend,dieses Kind war ein Wunschkind aber ich kann mich jetzt grade gar nicht richtig drüber freuen :( zudem habe ich zur Zeit überhaupt gar keine Lebensfreude in mir und muß mich regelrecht zu allem zwingen.Dann habe ich noch so ganz komische Zwangsgedanken das ich auf einer Brücke stehe und springe :roll: das macht mir alles so eine Angst und ich denke ich komme da nicht mehr raus.Was ist das?Hat jemand von euch schon mal so was gehabt?Sind vielleicht wirklich nur die Hormone schuld oder bin ich in eine Depression geraten?
LG Marylu
Dana

Beitrag von Dana »

Hallo liebe Marylu,

ich kenne das Ganze (vor allem auch die Zwangssymptomatik), aber bei mir kam das erst nach der Geburt. Bitte geh zu einem Arzt und hol dir jetzt schon Hilfe und lass uns gerne wissen wie es dir ergeht.

Liebe Grüße
Dani
Libelle1

Beitrag von Libelle1 »

Hallo Marylu, ja ich kenne das Ganze auch.

Hatte Depressionen in der 1.SS und jetzt in der 2.wieder.Mit Suizidgedanken, Panikattacken, Konzentrationsstörungen und Zwangsgedanken.Ich bin in Therapie und nehme ein AD.Seit dem ist vieles besser geworden.

Zu deiner Frage ob das "bloß" die Hormone sind:Mein FA meint ich würde mit der hormonellen Umstellung nicht klarkommen, mein Körper spielt dann völlig verrückt.Meine Therapeutin meint totaler Quatsch, mit den Hormonen hätte das nichts zu tun.... Na ja egal warum, Depression bleibt Depression und muß auf jeden Fall behandelt werden.Ich habs in der 1.SS nicht gemacht und bereu es bis heute.

Ich bin übrigens in der 36.Woche, also Endspurt. :wink:

Übrigens haben wir im Internen Forum auch einen Schwangerentreff. :-)

Ganz liebe Grüße und gute Besserung.
marylu79

Beitrag von marylu79 »

Vielen Dank für eure Antworten,es ist schon mal gut zu wissen das ich damit nicht alleine dastehe :-) ich habe schon einen Termin mit meiner Hebamme,die auch Psychologin ist ausgemacht.Wie ist es euch den nach euren SS ergangen?waren/sind die Depressionen immer noch da?
glg Marylu
Libelle1

Beitrag von Libelle1 »

Hallo, nach meiner 1.SS war das schlimmste vorbei.Also nicht das ich wirklich gesund war, aber keine Selbstmordgedanken und Verletzungen mehr.(Hab auch an ständigen Flashbacks gelitten, die waren dann auch weniger)
Leider war die Geburt für mich sehr traumatisch, ich konnte mich die ersten 3 Monate lang nicht daran erinnern wie die Geburt abgelaufen war.Danach kamen die Erinnerungen wieder und ich habe dann Zwangsstörungen bekommen.Die meisten Probleme hatte ich dann aber mit meinem Freund.(Ich kann jetzt aber nicht sagen ob das eine klassische Wochenbettdepression war, denn depressiv war ich eigentlich schon immer.)Dann hab ich ca. 1 Jahr lang ein AD genommen.Danach war ich stabil.Es ist mit jedem Tag immer besser geworden.(die Große ist 2007 geboren)

Die Frage nach einem 2.Kind hatte ich immer verdrängt, weil meine Angst einfach zu groß war.Ja und dann bin ungewollt schwanger geworden.Aber diesmal ist es einfacher.

1.Ich habe mir sofort ein AD verschreiben lassen.

2.Ich habe meine Ärzte mein Probleme erklärt, und so war es dann auch einfacher für meinen FA auf mich einzugehen.

3.Ich habe eine Therapie angefangen.

4.Ich habe meine Verwandten und Freunde gesagt was los ist, größtenteils bekomme ich jetzt mehr Verständniss und Unterstüzung.

5.Ich habe für mich beschlossen einen Kaiserschnitt machen zu lassen, ich werde auch nicht stillen, denn das war bei meiner Großen ein weiterer Stressfaktor.

Ich glaube dass du auf einen guten Weg bist wenn du schon einen Termin hast.Es ist einfach wichtig sich jetzt Hilfe zu suchen.Schreib dann mal wie´s war, ja?
claudia

Beitrag von claudia »

Liebe Marylou,

auch ich hatte bei meinem dritten Kind Depressionen in der SS.Bei den beiden anderen hatte ich PPP,sodaß ich wußte,was auf mich zukommen könnte.
Während die ersten beiden Wunschkinder waren,kam der dritte ungeplant und zeitweise war er auch nicht willkommen bei mir.Eine Abtreibung wäre aber nie in Frage gekommen!!!

Ich mußte dann in der SS ADs und zeitweise auch Neuroleptika nehmen,weil ich wieder nahe an einer Psyychose war.Ich war auch stationär in der SS,um Entlastung zu haben.In der Zeit hatte ich dolle Beziehungsprobleme mit meinem Mann.

Ich habe dann auch im Wochenbett Medis genommen,um eine PPP-Prophylaxe zu machen.

-Mit wöchentlichen Gesprächen,bei Bedarf auch Telefongesprächen zwischendurch bei meinem Psychiater,

-meiner ganz supertollen Hebamme,die am Anfang die ersten zwei Wochen täglich für mich da war,

-natürlichem Abstillen und Flasche füttern,

-Unterstützung im Haushalt durch eine Haushaltshilfe,die von der KK bezahlt wurde und

-einem besseren Verhältnis zu meinem Mann(er stand auch ganz schön unter Druck).

Die beiden anderen Kinder waren zum Zeitpunkt der Geburt des Jüngsten schon in der Schule bzw.im Kiga.Da hatte ich dann wenigstens vormittags Zeit für den Kleinen und für mich.Die HH kam so um 12.00 Uhr und ist meist so bis 17.00Uhr geblieben.

Mit dem KH war es abgesprochen,das ich bei Bedarf auch die ersten zwei Wochen hätte da bleiben können.Bei den vorhergegangenen Geburten war ich immer dann in die Psychose gerutscht.

Im KH habe ich von einem Psychiater der Klinik,in der ich sonst wegen der Psychosen in Therapie war,ein Konsil machen lassen:d.h. er kam in´s KH um zu untersuchen,ob soweit alles o.k.ist mit mir.Als er grünes Licht gab,bin ich dann doch schon nach 5 Tagen nach Hause gegangen,weil ich mich stabil genug dafür gefühlt habe.

Ich hatte dann das WB keine psychischen Auffälligkeiten mehr.

Wenn Du weitere Fragen hast nur zu-das ganze ist bei mir übrigens schon länger her:mein Jüngster ist gerade frisch 8 Jahre alt geworden.

LG,Claudia
Antworten