Eine gute Nachricht vorweg: Meine ZG sind zwar gelegentlich noch da aber ängstigen mich endlich nicht mehr. Bin auch mittlerweile der Überzeugung, dass ich meinem Kind nie was antun könnte!
So, und jetzt das ABER:
Ich kann es einfach nicht verstehen, warum ich in der "akuten" Phase voller schlimmer, sich aufdrängender ZG Zweifel daran hatte, ob ich sie nicht vielleicht ausführen WILL.... Ich weiß jetzt, dass ich sie nicht ausführen wollte aber ich hatte so paradoxe Gefühle... Schlimm! Jetzt im Nachhinein quält mich mein Gewissen unheimlich, nicht wg. der ZG sondern wegen dem Zweifel (den ich hatte), ob ich meinem Sohn nicht doch etwas antun will. Oh das klingt so grausam! Und ich finde keine Erklärung und mein Therapeut bisher auch nicht, warum ich gezweifelt habe, schließlich wusste ich doch schon damals, dass meine Gefühle nicht passen. War das bei euch auch so ähnlich? Viell. könnt ihr mir ja mal eure Sichtweise zu dieser Problematik erläutern und habt ne idee, wie ich mir das erklären kann, wie es zu solchen eigentlich blöden Zweifeln kommen konnte. Ich rechne sie mir unheimlich schlecht an, das reißt mich runter. Einfach streichen kann ich es nicht!
Liebe Grüße und viell. trau ich mich dann bald auch meinen richtigen Namen zu posten
Ganz einfach weil das typisch für Zwangsgedanken ist. Wenn Du die 100% ige Sicherheit erlangen könntest, Deine Gedanken nicht auszuführen, dann würde dich der Gedanke an sich ja auch gar nicht ängstigen. Bsp: Wenn du denkst, Dein Chef geht Dir heute so auf die Nerven, dass Du ihm am liebsten den Hals umdrehen könntest, dann weisst du aber doch ganz genau, dass du das nie tun würdest und das nur ein stinknormaler agressiver Gedanke ist. Agressive Gedanken Deinem Kind gegenüber willst du aber einfach nicht haben, Du wehrst dich mit aller Macht dagegen und verstärkst sie dadurch nur. Und es ist ganz normal, dass man sich da fragt, warum man sowas denkt und ob man es vielleicht denkt, weil man es wirklich will. Und das vielleicht mehrere hundert mal am Tag.... Das ist aber nicht so, dass man diese Gedanken ausführen will sondern genau das Gegenteil, sonst würde es einen ja auch nicht so extrem belasten und ängstigen. Ich versteh nur ehrlich gesagt nicht, warum Dein Therapeut Dir das nicht gesagt hat.
LG
Gwen
War bei mir haargenau so und ich kann gwen nur rechtgeben. Auch darin, warum denn dein Therapeut dir das nicht gesagt hat.... Der Zweifel an sich ist schon der Grundstein für ZG und mit der Zeit wenn es dir noch besser geht und du weiter abeitest, verflüchtigt sich auch dieses Gefühl von Schuld immer mehr - ganz einfach weil du dir immer sicherer wirst, dass du NIE so was getan hättest, dass dich einfach komplett normale Gedanken die jeder hat, in die Irre geführt haben.
Bis diese Sicherheit kommt, dauerts wo möglich noch etwas, da heißt es immer weiter arbeiten in der Therapie!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex